Die Madonna von Murano - Charlotte Thomas

  • Mir hat die Madonna von Murano auch sehr gut gefallen. Ein schönes Buch, in dem man so richtig versinken kann. Besonders gefallen hat mir dabei, dass man auch viel über die damalige Zeit in Venedig erfährt.
    Was mir weniger gefallen hat, war der Showdown zum Schluss, die Auflösung an sich fand ich nicht schlecht, da überraschend, aber ich fand es ein wenig "wild".
    Und es gab für meinen Geschmack und paar Zufälle zu viel.
    Aber dennoch ein lesenswertes Buch!

  • Das Buch, was nächstes Jahr erscheinen soll, spielt zwar auch in Venedig, ist aber noch nicht die Fortsetzung, soweit ich weiß.
    Ob es eine Fortsetzung gibt war abhängig davon, wie die Madonna ankommt. Ich hoffe ja, dass das Buch, das sie jetzt neu angefangen hat, die Fortsetzung ist :-)

  • Hallo,


    der zweite Venedig-Roman ("Die Lagune des Löwen") ist tatsächlich fertig, ist aber keine Fortsetzung von "Die Madonna von Murano", sondern eine Geschichte mit eigenen Figuren. Aber er spielt fast um dieselbe Zeit (Anfang 16. Jdh.) und ist auch ähnlich umfangreich :-)


    Wenn alles mit der Planung klappt, kommt er wahrscheinlich sogar schon im nächsten Frühjahr raus.


    Der Roman, den ich jetzt angefangen habe, ist auch noch keine Fortsetzung, aber vielleicht der nächste dann :-)


    Herzlich,
    Charlotte T.

  • Na super- sowas nennt sich dann Erziehung des Lesers in der Tugend der Geduld. Aber wir werden sicher auch mit Vergnügen die "Lagune" und die vielleicht "Gondeln" lesen und wie Bouquineur bereits schrub unsere spannende Erwartung auf diese Bücher konzentrieren.

  • Hm..sehr viele gute Kritiken hier...zu viele. Das macht mich misstrauisch. :gruebel


    Nachdem ich denn nun auch gesehen habe, dass Frau Thomas aka Eva Völler unter anderen Pseudonymen dubiose Thriller und Frauen-Schund-Kitsch-Klischee-Romane schreibt, werd ich die Madonna wohl doch von der Wunschliste nehmen. Das kann nicht gut gehen. :nono

  • Zitat

    Original von Aimée
    Hm..sehr viele gute Kritiken hier...zu viele. Das macht mich misstrauisch. :gruebel


    Nachdem ich denn nun auch gesehen habe, dass Frau Thomas aka Eva Völler unter anderen Pseudonymen dubiose Thriller und Frauen-Schund-Kitsch-Klischee-Romane schreibt, werd ich die Madonna wohl doch von der Wunschliste nehmen. Das kann nicht gut gehen. :nono



    Schön wenn man seine Vorurteile pflegen kann...

  • Das Buch subt bei mir, eben wegen der guten Rezensionen. Und da ich wegen der vielen Leserunden vorerst nicht zum selbst lesen komme, gehe ich in rund drei Wochen erst mal zur Autorenlesung aus eben diesem Buch :-) .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich kann der guten Beurteilung von "Die Madonna von Murano" nur zustimmen. Habe das Buch zwar erst angefangen, aber man kann es wirklich kaum aus der Hand legen. Den zweiten Roman von Charlotte Thomas, er erscheint am 15. April 2008, habe ich mir in meiner Buchhandlung schon vorbestellt.


    Viele Grüße
    Sabine

  • Zitat

    Original von Takeo
    Hallo,


    weiß zufällig jemand wann ungefähr das TB erscheint?


    LG Takeo



    Wir fangen doch Sonntag mit der Leserunde zum zweiten Venedigroman an, da kannst du spätestens in der Rubrik "Fragen an Charlotte Thomas" direkt anfragen.

  • Nachdem das Buch lange zeit auf dem SUB lag, habe ich es jetzt angefangen und verschlungen.
    Die Nächte wurden immer kürzer, und mein Schlafdefizit größer. :lache
    Aber ich konnte nicht aufhören zu lesen.


    Na gut, zwischendurch gab es ein paar Schwachstellen, aber es ist bei der Anzahl der Seiten zu vernachlässigen. Die Auflösung des "Rätsels" war logisch und fast vorhersehbar, wenn man auf die Zeichen geachtet hat.


    Bin gespannt auf das nächste Buch, müsste aber nicht unbedingt Venedig sein.

  • Meine Meinung:


    Ein Muss für jedes Leseherz


    Während des Karnevals in Venedig im Jahre 1475 erblickt die kleine Sanchia das Licht der Welt. Kein Zuckerschlecken ist dieser Beginn ihres Lebens, denn ihre leibliche Mutter kommt bei der Geburt ums Leben.


    Der Glasmacher Piero und seine Frau Bianca nehmen sich der Kleinen an, doch auch ihnen werden Schicksalsschläge zum Verhängnis, die dazu führen, dass Sanchia eines Tages in ein Kloster umgesiedelt wird. Dort lernt sie Eleonora kennen, die Vertraute, Freundin und Familie für sie wird. Im Kloster erlernt sie die Tätigkeit der Hebamme und Heilerin. Viele dieser medizinischen Tätigkeiten werden sehr ekelerregend dargestellt. Aber genau an dieser sehr detailgetreuen und interessant beschriebenen Vorgehensweise erkennt der Leser, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat. Nicht nur, was die üblichen Belange des Mittelalters (Pest, Morde, geschichtliche Hintergründe usw.) angeht, sondern eben auch, was die Heilung von Krankheiten und die Geburtsmethoden von damals betrifft.


    Sehr interessant finde ich auch die Beschreibung der Tätigkeit des Glas- und Spiegelmachers. Bisher habe ich in keinem historischen Roman über diesen Beruf gelesen und fand es sehr gut, einen Einblick in diese Branche zu bekommen.


    Als Sanchia eines Tages Lorenzo kennen lernt, forscht sie ihrer eigenen Vergangenheit hinterher und stößt dabei auf sehr dubiose Machenschaften. Warum hatte ihre Mutter Feinde und warum sind sie nun auch Sanchia auf der Spur? Und was hat die Haarfarbe der Protagonistin für eine Bedeutung? Das Geheimnis wird erst ganz am Ende des Romans gelüftet und schon allein deshalb kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen, wenn man einmal damit begonnen hat. Immer wieder streut die Autorin kleine Andeutungen und Geheimnisse fast unscheinbar und nebenbei in den Lesefluss hinein, die aber immer doch die Frage mitschwingen lassen nach dem „Warum“ und „Wie geht es weiter?“


    Dieses Buch war nach dem Roman „Die Lagune des Löwen“ der zweite Roman von Charlotte Thomas, den ich gelesen habe. Erschienen sind sie allerdings in umgekehrter Reihenfolge, aber da jedes Buch für sich steht, ist es nicht wichtig, welchen Roman man zuerst liest. Genau wie bei dem Lagunenroman hat mich dieses Buch von der ersten Seite an gefesselt. Charlotte Thomas schreibt sehr flüssig und so plastisch, dass man sich die Protagonisten sehr schnell bildlich vorstellen kann und gemeinsam mit ihnen Seite an Seite über mehr als 1000 Seiten in das Venedig der damaligen Zeit abtaucht.


    Man merkt beim Lesen, wie viel Herzblut die Autorin in die Handlung und vor allem in ihre Personen gelegt hat. Ich ziehe den Hut vor dem Talent, einen Leser über so viele Seiten an ein Buch zu kletten. Wenn ich einmal keine Zeit hatte, weiter zu lesen, habe ich oft an Sanchia und ihre Wegbegleiter gedacht und über deren Schicksal sinniert. Und auch jetzt, nachdem ich das Buch zugeschlagen habe, werden mich die Personen sicher noch eine ganze zeitlang begleiten.


    Auch erwähnen möchte ich die wundervollen Zeichnungen von Jan Balaz. Ich habe diese Seiten nicht einfach so weitergeblättert, sondern sie mir stets ganz genau angeschaut. Es ist schon Wahnsinn, wozu dieser Künstler fähig ist, denn die Zeichnungen sind so detailgetreu und filigran gezeichnet, dass man wirklich nur staunen kann.


    Auf der Homepage der Autorin habe ich gelesen, dass ein dritter historischer Roman bereits fertig geschrieben ist und auf den Druck wartet. Ich stelle mich gern in der Schlange an, das Buch direkt am Erscheinungstermin lesen zu wollen. Und auch wenn ich Autoren ungern miteinander vergleiche, da doch jeder von ihnen seinen eigenen Schreibstil hat, so muss ich es in diesem Fall dennoch tun: Wer die historischen Roman von Ken Follett und Rebecca Gablé liebt, darf an Charlotte Thomas auf keinen Fall vorbeigehen.


    Alles in allem handelt es sich bei diesem Buch um einen rundum sehr gut gelungenen historischen Roman, der lebhafter und liebevoller kaum sein könnte und bei dem man sich selbst nach 1028 noch wünscht, er würde nie enden. Und wieder einmal hat Charlotte Thomas mit ihren erfundenen Protagonisten für mich persönlich Freunde geschaffen, die einen Platz in meinem Leseherzen gefunden haben.


    Bleibt am Ende nur noch eine Frage: Wann werden die Bücher von Charlotte Thomas verfilmt?