Weißes Wasser - Tim Parks

  • Originaltitel: Rapids


    Kurzbeschreibung (von Amazon kopiert)
    In den italienischen Alpen trifft sich eine Gruppe von Kajakfahrern zu einem Kurs, bei dem es nicht nur um sportliche Herausforderung, sondern um eine Gemeinschaftserfahrung geht. Doch was als spannendes Abenteuer beginnt, gerät bald zur psychischen Bewährungsprobe für alle Beteiligten. Denn der Fluss konfrontiert sie mit ihren Schwächen und Stärken, provoziert plötzlich Konflikte und unerwartete Allianzen - und mit ungeahnter Macht brechen Gefühle hervor, die keiner aus der Gruppe erahnen konnte ...


    Zum Autor:
    Siehe Autoren-Homepage:
    http://www.timparks.com/German.html


    Meine Meinung:
    Ich habe das Buch nicht wirklich intensiv gelesen, mehr durchpflogen, weil es mir zu spröde und langweilig war.
    Ich weiß noch, wie Tim Parks in seiner widerborstigen und unnachahmlichen Art aus dem Roman auf der Litcologne gelesen hatte, aber selbst damals war die Stimmung etwas verhalten.
    Am ehesten erinnert mich Weißes Wasser an Tim Parks Roman Europa, da es dort auch um eine Gruppe von Leuten geht, die gemeinsam unterwegs sind.
    In Weißes Wasser bleiben mir die Personen leider bis zum Schluß fremd.


    Weißes Wasser kommt nie an Tim Parks Meisterwerk "Schicksal" heran, obwohl er formal nicht schlecht geschrieben ist.
    Aber die Konfrontationen in Gruppen und was dabei alles passieren kann, davon habe ich mir mehr versprochen.
    In "Schicksal" sprudelten die Emotionen über, hier sind sie zwar auch vorhanden, jedoch versteckter, weniger leicht zu identifizieren.
    Der Roman ist auch nicht witzig, wie etwa Parks autobiographischer Roman "Mein Leben im Veneto" manchmal.


    Trotzdem kann vielleicht jemand, der nicht so sehr auf Spannung aus ist und dem es Spaß macht, die versteckten Gefühle der Protagonisten langsam zu entdecken, den Roman mögen.
    Für den ungeduldigen Leser ist er nichts.

  • Aha, dann denke ich, ist dieser Roman eher nichts für mich. Ich würde der Beschreibung nach auch mehr Spannung erwarten, im wahrsten Sinn des Wortes - unter den Protagonisten eben... Danke für die Rezi!

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Ich habe von Tim Parks bisher nur "Schicksal" gelesen und fand es ganz, ganz großartig. Es war eines der Highlights im Lesejahr 2006.


    Herr Palomar : Du scheinst ja Tim Parks-Kenner zu sein, welches Buch könntest Du empfehlen? Ich habe mir fest vorgenommen, weitere Tim Parks Bücher zu lesen, und mit "Weißes Wasser" bin ich da wohl nicht so gut beraten ....

  • „Doppelleben“ gilt als eins seiner Besten. Leider habe ich ausgerechnet das nicht gelesen.


    Ich mag sein Frühwerk:


    „Italienische Verhältnisse“ und „Mimis Vermächtnis“ sind 2 zusammenhängende Psychothriller. Eher leichte Kost. Ich mochte den ersten, aber der zweite Teil war etwas langweilig.


    Parks erster Roman „Flammenzungen“ gefiel mir gut.
    Es geht um einen 15jährigen Jungen 1968 in London, der in religiöse und sexuelle Verwirrungen gerät. Parks spricht davon, dass es teilweise autobiographisch sei.
    Mit nur 194 Seiten kommt die Atmosphäre von Zeit und Schauplatz sehr gut rüber.


    Tim Parks autobiographischen Romane „Ein Haus im Veneto“ und „Mein Leben im Veneto“ haben einen hohen Stellenwert, Parks selbst spricht von Non-Fiction.
    Ich habe nur „Mein Leben im Veneto“ gelesen und es gefiel mir sehr gut, ich kann es empfehlen.
    Parks beschreibt sein Leben als Engländer in Italien, italienische Sitten und wie seine Kinder kaum als Engländer, sonder als Italiener aufwachsen. Sehr amüsant.


    „Der Gutachter“ von 1993 fängt gut an und lässt dann leider stark nach.


    Europa kann ich nur bedingt empfehlen. Irgendwie konnte ich nicht soviel mit dem Buch anfangen.
    Mein Lieblingsbuch von Parks ist ganz klar „Schicksal“.