Allgemein:
Autor: Zoran Drvenkar
Verlag: Carlsen
Seiten: 270
ISBN: 3551580979
Klappentext:
Weihnachten in Berlin, die Strassen sind dicht verschneit, keine Autos fahren, kein Mensch ist unterwegs. Nur Alissa und ihre Freundin Evelin befinden sich nach Mitternacht auf dem Weg zum Friedhof. Jedes Jahr stellen sie am Weihnachtsabend Kerzen auf das Grab von Alissas Vater. Auch in dieser Nacht scheint alles wie immer, nur der viele Schnee macht es ihnen schwer, die Grabplatte zu finden. Auf der Suche nach ihr bricht Alissa durch die Schneedecke und stürzt in eine unterirdische Gruft. Während Evelin Hilfe holt, entdeckt Alissa in einem Gewölbe einen Kindersarg. Sie spürt, dass sie wieder gehen sollte, sie weiß, dass es falsch ist, den Sarg zu öffnen. Und dann öffnet sie ihn ...
Angaben zum Autor:
Zoran Drvenkar wurde 1967 in Krizevci, Kroatien, geboren und zog als Dreijähriger mit seinen Eltern nach Berlin. Seit 1989 arbeitet er als freier Schriftsteller und hat für seine Arbeiten mehrere Literaturstipendien und Preise bekommen, z.B. 1999 den Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis für seinen Erstlingsroman Niemand so stark wie wir. Zoran Drvenkar lebt heute in Potsdam.
Eigene Meinung:
Das Buch ist der Nachfolger von "Der Winter der Kinder" und spielt vier Jahre nach dem ersten Band. Es ist aber nicht unbedingt notwendig den ersten Band zu lesen, da eigentlich alles erklärt wird, so dass keine Fragen bezüglich der einzelnen Zusammenhänge unter den Personen entstehen.
Der Tod. Ein gewagtes Thema für einen Jugendroman, und ich hatte mich da auf Einiges eingestellt. Trotz meiner Befürchtungen bin ich durchaus positiv überrascht worden. Der Autor entführt durch seine bildhaften Beschreibungen in das verschneite Berlin. Ihm ist es gelungen, dass ich mich in jede einzelne Figur hineinversetzen konnte. Und je nach Kapitel konnte ich nachvollziehen, warum die Person, die gerade das jeweilige Kapitel erzählt, so handelt.
Sehr gewöhungsbedürftig fand ich allerdings , dass der Autor keine Anführungszeichen benutzt, sondern seine direkte Rede mit einem Bedindestrich beginnt. So ist es mir persönlich manchmal schwer gefallen nachzuvollziehen, wer gerade was gesagt hat.
Schön fand ich auch, dass das Buch nicht eine Lösung liefert, sondern viel Raum für eigene Interpretationen lässt. Der mythische Anteil wirkt auch nicht zu erzwungen, nicht so aufgesetzt, dass ich manchmal der Meinung war, dass das, was der Autor beschreibt doch wirklich so sein könnte. Es war sicher nicht das letzte Buch, was ich von ihm gelesen habe.
Fazit: Ein Buch, das zum Nachdenken anregt und zwingt, sich mit dem Leben und der Liebe auseinander zu setzen. Auch wenn es sich schnell lesen lässt, beschäftigen muss man sich etwas länger damit. 9 Punkte
edit: blöde Tippfehler.