Originaltitel: Next
Es dreht sich alles um die Gene und um ihre Nutzung - in Forschung und kommerziell. Darum ranken sich die verschiedenen Handlungsstränge in diesem Roman: da gibt es transgene Tiere, deren Erbgut menschliche Gene hinzugefügt wurden. Da gibt es Zellstrukturen, deren Besitz einem Gentechnologieunternehmen zugesprochen wurde. Da gibt es Patente auf Gene und Zellen...
Diese Handlungsstränge verflechtet Crichton zu einem sozialkritischen Thriller.
Mich als Leser lässt das ganze aber eher verwirrt zurück. Crichton hat die besten Absichten: nicht zu letzt deswegen findet sich im Anhang fast zwanzigseitiges Ergänzungsmaterial zur Lage der Gesetze bezüglich der Gentechnologie. Mit seinen kleinen Szenarien malt Crichton ein dunkles Zukunftsbild: nicht mehr der Mensch ist Eigentümer seiner eigenen Zellen, sondern ein Biotechnologieunternehmen - mit allen Konsequenzen. Tiere mit menschlichen Problemen werden ein ethisches Problem. Tiere werden genmanipuliert um als lebende Werbeflächen durch die Welt zu laufen: diese Schildkröte wird ihnen präsentiert von ...
Alles was gentechnisch möglich wäre oder sein könnte, wird von Crichton ausgespielt. Dabei vergisst er dann aber dem Roman eine gelungene Struktur und so etwas wie Spannung zu geben.
Und der Autor scheint sich auch sehr in seiner Fantasie zu gefallen - und so manches, was er vermutlich als Horrorszenario gedacht hat, bekommt eine niedliche und fast schon verlockende Note. Der Papagei, der Chansons singt, sich für einen Menschen hält, ist einfach nur putzig und amüsant. Die erschreckende Note verliert sich hierbei völlig.
Für dieses Buch gilt meiner Meinung nach: das Gegenteil von gut gemacht ist manchmal gut gemeint.
Gut gemeint hat es Crichton, das liest man aus jedem Satz. Gut gemacht sieht anders aus.