'Die Nebel des Morgens' - Seiten 203 - 306

  • Nach dem ich heute länger arbeiten musste bin ich auch erst etwas später mit dem Abschnitt fertig geworden.


    Siegfried ist und bleibt ein Windbeutel, aber ich fand die Stelle auch sehr beklemmend, als Bryndt darauf hinweist, dass dies nun (die Besprechung zwischen Hagen und Siegfried) der eigentliche Beginn von allem ist, das Schicksalsrad hat begonnen sich zu drehen und niemand kann es wieder stoppen auch wenn noch keiner der Beteiligten davon weiss. Da liefs mir richtig kalt den Rücken runter. Auch die Erinnerung, als Hagen sich mit Gotelind unterhält erzeugt ein ganz besonders "nahes" Gefühl zu den Figuren, eine meiner Lieblingsszenen in diesem Abschnitt.


    Die Nordländer sind ein ehrlicheres Volk als die Burgunder, deshalb kann Siegfried dort auch nicht ganz so gut landen und wäre sein angeblicher "Kampf" mit dem Erdgeist nicht gewesen, hätten sie ihm bestimmt auch am Schluß keinen Respekt oder Bewunderung entgegen gebracht.
    Hab ich Kriemhild im letzten Abschnitt noch als oberflächlich beschimpft muss sich nun Brynhild den selben Vorwurf machen lassen. Sie sieht Siegfried, den optischen Inbegriff eines Helden und denkt sich: DAS musser sein, der auf den ich gewartet hab! Sie weiß absolut nichts von ihm. Sicher, sie ist irgendwie verzweifelt weil sie merkt, dass ihr etwas fehlt und dass sie mehr vom Leben sehen und erfahren will, aber gleich so verzweifelt?


    Sie ist wohl wirklich einfach immer noch das wilde Kind, immer mit dem Kopf voran und stur durchgezogen. Selbst ihre eigenen Zweifel wischt sie beiseite. Das böse Erwachen steht ihr noch bevor. Statt des Recken wird sie nun dem kleinen schwachen Gunther zugeführt. Ich fürchte, er wird wieder arge Bauchweh haben. :lache


    Ich hätte für Siegfried und Brynhild auch keine Zukunft gesehen. Natürlich sehnt sich jeder irgendwie nach einem Happy End, aber es muss "echt" sein. Das Gefühl, dass diese beiden verbindet ist aber nicht echt. Allenfalls Neugier. Es hat keine Tiefe, keine gemeinsame Grundlage, kein Verstehen des anderen es fehlen die Sehnsucht und die Leidenschaft.


    Noch etwas zum Happy End. Obwohl es sich bestimmt jeder insgeheim wünscht (zumindest für die Charaktere die man lieb gewonnen hat), sind es aber manchmal gerade die Geschichten ohne Happy End die einem besonders im Gedächtnis bleiben. Mein liebstes Beispiel: Das Phantom der Oper (vor allem die Fassung von Susan Kay). Eine wunderbar tragische Liebesgeschichte, praktisch von Anfang an zum Scheitern verurteilt, aber man hofft doch bis zuletzt. Sicher hab ich mir mehr als einmal gewünscht, der arme Erik möge glücklich werden... aber wäre die Geschichte dann auch nur noch halb so hinreissend und tragisch schön?


    Vielleicht entspringt da alles ja auch nur der Dramaturgie der "Skalden" um ihre Zuhörer / Leser besser zu unterhalten...?


    P.S.: Ich entmanne den Recken ständig, weil ich immer Siegried schreib. *lach*

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

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  • Auch ich bin zum Entschluss gekommen, das "Siegfried eine recht unsympathische Figur abgiebt.


    Dagegen stellt aber "Krimheld eine interessante Persönlichkeit mit
    unvorhergesehenen Wendungen da !!!


    Auch zu "Violas Frage:


    Wieso sollten Romane denn immer mit einem "Happyend schließen!!!


    In der Wirklichkeit läuft ja auch nicht alles zufrieden aus.
    Meistens wie im "Film sind die mit einem schlechten und traurigen
    Ende auch die "Besten !!!


    So ,zum Schluss hin wollte ich aus meiner Sicht bestätigen, das die
    "Nordländer mir am sympathischten sind.


    Liebe Grüße

    "teufelchen

  • Siegfried ist ein spätpubertierender Aufschneider, mit seinem Zwergen-Riesen-Drachen-Geschichten. :monster


    Der Abschied zwischen Siegfried und Krimhild ist ja so was von Hollywoodschön ... :heisseliebe Schade, dass es damals noch keine wasserfeste Wimperntusche gab.


    Schade, Brynhild benimmt sich in Gegenwart von Drachen-Sigi wie ein Teenager bei Tokio Hotel :musik :kopfdreher Da hätte ich doch etwas mehr Rückgrad erwartet ... aber auf Blender fallen die Mädels ebend rein ... Auch die Nacht auf dem leeren Schiff scheint typisch Brynhild zusein: wenn's mit der Romantik nicht klappt, dann kann man ja immer noch drauf hauen :schlaeger. Und hier entpuppt sich "unser"Held Siegfried als "wahrer" Mann: sie soll ihn nicht gewinnen lassen, das hat er ja nicht nötig ... nicht von einer Frau!!! :rolleyes


    Überragend war Siegfrieds Leistung beim Wettkampf ja nicht, aber Brynhild hat in ja dann doch gewinnen lassen ... Svenke scheint schon zu ahnen, dass dieses Unternehmen "Ehe" nicht gut gehen kann ... und der gute Siegfried schweigt, sagt niemanden, dass er nur der Unterhändler ist. Das er kein Anrecht auf die Braut hat ... aber schlafen tut er mit ihr. Selbst als alles schon in trockenen Tüchern ist, sie schon auf dem Schiff Richtung Burgund sind, klärt er Brynhild nicht über ihre Lage auf ... Saukerl !!! :fetch :peitsch

    :appetit Lieber stark auf'm Hintern als schwach auf der Brust :zwinker

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  • Zitat

    Original von Bumkin
    Überragend war Siegfrieds Leistung beim Wettkampf ja nicht, aber Brynhild hat in ja dann doch gewinnen lassen ... Svenke scheint schon zu ahnen, dass dieses Unternehmen "Ehe" nicht gut gehen kann ...


    Hey Bumkin, da hast Du ja einen schönen bunt-blinkenden Beitrag produziert. ;-)


    Die Szene mit dem Wettkampf zwischen Brynhild und Siegfried war wieder wunderbar geschildert. Vor allem wie Svenke versucht, die Situation mit zweifelhaften schiedsrichterlichen Entscheidungen zu retten. (Unentschieden!) :grin


    Aber zum Schluss gibt er dann auf, weil er erkennt, dass er gegen Brynhilds Willen keine Chance hat.

  • Zitat

    Original von Friderike
    Ich bin jetzt mit diesem Abschnitt durch und es ist schon fast die Hälfte des Buches um. :cry


    Zur Frage aus dem anderen Thread, welche der Ahnen sympathischer sind:
    Nach diesem Abschnitt eindeutig die der Nordländer. Ich habe Laila und Auslis und insbesondere Ylva und Svenke richtig ins Herz geschlossen. Sie sind so geerdet und aufrichtig. Ich finde Ylva als Mutter sehr stark. Das Gespräch zwischen ihr und Brynhild, als feststeht, dass sie gehen möchte: Es ist wahre Größe, die einzige Tochter ziehen zu lassen, weil sie es möchte. Ihr aber gleichzeitig die Möglichkeit der jederzeitigen Rückkehr einzuräumen.


    Die Beziehung zwischen Ylva und Svenke ist auch sehr anrührend. Das ist doch irgendwie bewundernswert, sich bereits als Kinder zu finden und dann das ganze Leben zusammen glücklich zu sein.


    Friderike hat es auf den Punkt gebracht wie es mir geht beim lesen des buches und wie ich die Sache aktuell sehe

  • Das ist so eine Frage, ob Brynhild wirklich ein Tokio-Hotel-Fan ist, oder ob ihr nicht der Zweck ihres Erlebnishungers langsam alle Mittel heiligt.
    Wieso nehmt Ihr sie mehrheitlich als verblendet oder verknallt wahr?
    Das fände ich spannend zu wissen.

  • Zitat

    Original von Viola Alvarez
    Wieso nehmt Ihr sie mehrheitlich als verblendet oder verknallt wahr?
    Das fände ich spannend zu wissen.


    Hmm verblendet oder verknallt würde ich nicht sagen. Eher hoffnungsvoll und optimistisch - zunächst ist Siegfried ja eher das Mittel zum Zweck, sie liebt ihn ja nicht, sondern ist überzeugt, dass er die Fähigkeit hat, sie zu besiegen und daraus resultiert ihre Hoffnung.

  • Zitat

    Original von Viola Alvarez
    Das ist so eine Frage, ob Brynhild wirklich ein Tokio-Hotel-Fan ist, oder ob ihr nicht der Zweck ihres Erlebnishungers langsam alle Mittel heiligt.
    Wieso nehmt Ihr sie mehrheitlich als verblendet oder verknallt wahr?
    Das fände ich spannend zu wissen.


    Ich seh das wie milla: Verblendet und verknallt ist sie für mich auch nicht.
    Sie sieht in Siegfried jemanden, der ihr zumindest kräftemäßig das Wasser reichen kann. Das ist wohl eine Besonderheit, da sie alle anderen Aspiranten so eindrucksvoll und viel besungen in die Flucht geschlagen hat.


    Klar ist, dass Brynhild sich langweilt. Sie strebt nach Neuem und Unbekanntem. Das finde ich nicht verwerflich, schließlich hat sie 26 Jahre in behütetem Elternhaus zugebracht und nun ist die Zeit reif für Veränderungen. Auf Siegfried projeziert sie vermutlich ihren Wunsch nach Veränderung und Abenteuer. Er vermag ihr den Ausweg aus ihrem ihr eintönig erscheinendem Leben weisen. (Das es noch eintöniger und langweiliger geht, muss sie dann später ja noch leidvoll erfahren. :-( )


    Alles in allem nachvollziehbare Motive, auch wenn sie kurz vor der Abreise doch noch einmal einen Abschiedskoller und ein wenig Angst vor der eigenen Courage bekommt. Das kann ich aber auch sehr gut nachvollziehen.

  • Ne, verknallt denke ich auch nicht oder zumindest nicht für lang. Sie sieht in ihm mehr so ihren Retter aus der heimatlichen Langeweile.
    Nur die Beschreibung als sie ihn das erste mal sah, hat mich schon auch stutzen lassen. "Brynhild wußte gleich, dass er der Tapferste der Tapferen sein musste, denn so hatte sie ihn sich immer vorgestellt" oder als sie nur noch piepsen kann als er ihr vorgestellt wird, da hat man schon den Eindruck als ob sie ein klein wenig verknallt wäre. Das legt sich dann aber doch schnell, spätestens als sie zu ihm aufs Boot schwimmt.

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  • Ja, ich denke auch, dass es mehr die Langeweile ist. Für Brynhild hat Siegfried einen exotischen Touch ... da kamen Vorstellung und Wirklichkeit zusammen. Und er sieht ja auch zum Anbeißen aus, hinterher sieht man/frau ja dann wasn fiese Möp er ist. :yikes

  • Meine Sympathien für Siegfried sind in diesem Teil gänzlich verflogen. Wäre er nur ein Maulheld, könnte ich ja noch damit Leben, aber die Art wie er Brynhild und ihre Familie belügt und damit Brynhild in ihr Verderben lockt, haben mich maßlos aufgeregt! Auch wenn ich Brynhild (noch) nicht besonders mag, tut sie mir Leid. Das hat niemand verdient und beim Abschied hätte ich fast geheult!


    Zitat

    Original von Viola Alvarez
    Ja, ab jetzt wird es tragisch mit den beiden.
    Eine Frage, die mich interessieren würde. Hättet Ihr Euch beim Lesen gewünscht, dass es zwischen Siegfried un Brynhild eine wirkliche Romanze gewesen wäre?


    Hmm, eine gute Frage. Ich glaube, eher nicht. Da Siegfried für mich irgendwie immer zu Krimhild gehört hat. Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit hätte ich mir von Siegfried gewünscht, damit er nicht ganz so als A... rüberkommt. :grin
    Er war doch immer mein strahlender Held! :-(
    Aber keine Sorge, Viola, dass Du Siegfried so darstellst mindert keineswegs den Wert Deines Buches!


    Zitat

    Original von Viola Alvarez
    Aber die Frage, die ich mir oft stellen lassen muss und selber stelle ist die: Was ist mit der Sehnsucht nach klaren Antworten? Klaren Lösungen? Glücklichen


    Oh, ich liebe Happy Ends, wenn sie passen und nicht an den Haaren herbeigezogen werden. Ich kann auch gut mit einem Roman leben, bei dem ich am Ende Rotz und Wasser heulen muss, weil es kein Happy End gibt. Hauptsache es ist glaubwürdig!
    Klare Antworten liebe ich auch, das geb ich zu, ich hasse es, wenn ich am Ende eines Romans (bei dem es keine Fortsetzung geben wird) noch viele offene Fragen habe, die ich mir selbst nicht beantworten kann. Das lässt mich doch unbefriedigt zurück.
    Hmm, klare Lösungen?! :gruebel Gibt es sowas überhaupt?!


    Zitat

    Original von FriderikeIch habe Laila und Auslis und insbesondere Ylva und Svenke richtig ins Herz geschlossen. Sie sind so geerdet und aufrichtig. Ich finde Ylva als Mutter sehr stark. Das Gespräch zwischen ihr und Brynhild, als feststeht, dass sie gehen möchte: Es ist wahre Größe, die einzige Tochter ziehen zu lassen, weil sie es möchte. Ihr aber gleichzeitig die Möglichkeit der jederzeitigen Rückkehr einzuräumen.


    Die Beziehung zwischen Ylva und Svenke ist auch sehr anrührend. Das ist doch irgendwie bewundernswert, sich bereits als Kinder zu finden und dann das ganze Leben zusammen glücklich zu sein.


    Das kann ich wirklich nur :write. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen!


    Zitat

    Original von Viola Alvarez Könnt Ihr denn Krimhild verstehen? Und wenn nicht - warum nicht?


    Über Seite 306 bin ich ja noch nicht hinaus, daher kann ich auch nur bis zu diesem Punkt was dazu sagen. Ja, ich kann Krimhild verstehen. Die Ereignisse ihrer früheren Kindheit haben sie geprägt und dass sie so eitel ist, erkläre ich mir damit, dass sie seit ihrem zweiten Lebensjahr nur in der Gesellschaft von Frauen war und vielleicht wenigstens dort herausstechen wollte. Vielleicht hat sie aber auch den Gedanken, dass sie nur von Männern geliebt wird, wenn sie schön ist. Wer weiß, vielleicht hat sie immer gedacht, dass sie nicht gut genug für ihren Vater war und er sie deshalb in diese Verbannung geschickt hat.
    Und dass Siegfried sie beeindruckt ist doch absolut verständlich. Ein schöner junger Mann, der ihr zu Füßen liegt!!! Da wären noch andere als Krimhild schwach geworden. ;-)


    Zitat

    Original von Paradise Lost
    Siegfried ist und bleibt ein Windbeutel, aber ich fand die Stelle auch sehr beklemmend, als Bryndt darauf hinweist, dass dies nun (die Besprechung zwischen Hagen und Siegfried) der eigentliche Beginn von allem ist, das Schicksalsrad hat begonnen sich zu drehen und niemand kann es wieder stoppen auch wenn noch keiner der Beteiligten davon weiss. Da liefs mir richtig kalt den Rücken runter. Auch die Erinnerung, als Hagen sich mit Gotelind unterhält erzeugt ein ganz besonders "nahes" Gefühl zu den Figuren, eine meiner Lieblingsszenen in diesem Abschnitt.


    Das hast Du schön gesagt und ganz genauso hab ich es auch empfunden!


    Zitat

    Original von Viola Alvarez
    Das ist so eine Frage, ob Brynhild wirklich ein Tokio-Hotel-Fan ist, oder ob ihr nicht der Zweck ihres Erlebnishungers langsam alle Mittel heiligt.
    Wieso nehmt Ihr sie mehrheitlich als verblendet oder verknallt wahr?
    Das fände ich spannend zu wissen.


    Hmm, ich glaube nicht, dass sie wirklich verknallt ist. Schließlich fragt sie sich ständig, ob das oder jenes endlich das Gefühl der Liebe ist. Wenn man wirklich verliebt ist, fragt man sich das nicht mehr.
    Ich denke, sie wollte dieses Spiel endlich beenden. Zwei Jahre lang hat sie gegen "Helden" gekämpft und immer gewonnen. Niemand war ihr ebenbürtig, zum Schluß kamen sie, weil es zum Erwachsenwerden dazu gehörte und nicht, um wirklich um Brynhild zu werben und zu kämpfen.
    Das muss für sie letztendlich doch demütigend gewesen sein. Und sie war es einfach Leid und hat sich den erstbesten Kerl ausgesucht, dem man abkaufen könnte, dass er sie geschlagen hat, tja und das war Siegfried.
    Dass sie sich auf dem Schiff auf ihn gestürzt hat erkläre ich damit, dass ihr eigentlich nur langweilig war, ihr der Nervenkitzel fehlte und versuchen wollte, einfach mal etwas Neues und Unbekanntes auszuprobieren.

  • Ihr habt eigentlich schon wieder einmal alles gesagt, was ich auch denke.
    Hier sind trotzdem meine Gedanken zu diesem Abschnitt, mir fehlt lediglich noch das letzte Kapitel davon.


    Zitat

    Original von Cait
    Oh, ich liebe Happy Ends, wenn sie passen und nicht an den Haaren herbeigezogen werden. Ich kann auch gut mit einem Roman leben, bei dem ich am Ende Rotz und Wasser heulen muss, weil es kein Happy End gibt. Hauptsache es ist glaubwürdig!


    :write
    So sehe ich das auch. Natürlich, jeder freut sich, wenn die Geschichte mit einem Happy End endet.
    Dabei kommt es mir aber auch nicht darauf an, wie dies aussieht. Und auch Bücher ohne Happy End können toll sein! Bei manchen Geschichte geht das auch gar nicht anders, da kann es gar Happy End geben, weil es einfach nicht passen würde.
    Hauptsache ist, das der Schluss in sich schlüssig ist und das Buch in sich abschließt. Was ich gar nicht mag - wenn die Geschichte plötzlich aufhört. Das ist mir zum Beispiel bei "Ritus" aufgefallen. Die Geschichte hört einfach mitten im Geschehen auf. Weitere Teile: gerne - aber trotzdem in sich geschlossen.


    Okay, zurück zum Buch... ;-)


    Bei Siegfried würde ich nicht sagen, dass ich ihn unausstehlich finde. Er erscheint mir zwar auch sehr arrogant, überheblich und unsympathisch, aber trotzdem auf eine Weise interessant, weil er einfach zu der Geschichte gehört.
    Was mir noch bei der Szene, in der Siefried sich Ylva und Svenke vorgestellt hat, aufgefallen ist: Er versucht einfach viel zu sehr, sich bei anderen Leuten beliebt zu machen. Das wirkt dann sehr unaufrichtig. Mein erster Gedanke: was für ein Schleimer! :grin


    Die beiden Wachen Jossli und Budli fand ich toll! Wie sich sich benommen haben, als Brynhild bei Siegfried war. Ein Erdgeist sucht ihn heim... :lache


    Dann hat Brynhild noch den Yenkas Ring bekommen. Dabei sagt die Mutter, dass sie den Ring an die Eltern schicken soll, wenn sie in Not gerät und diese dann wissen, dass sie Hilfe braucht.
    Dabei habe ich mir überlegt, ob das dann was mit den kursiven Erinnerungen zu tun hat. Siegfried hat den Ring von Brynhild und schickt diesen, der sich an seinem Finger befindet, an deren Eltern, weil Brynhild vielleicht in Gefahr ist... :gruebel

    Alles Liebe!

    Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Fantasie
    (James Daniel)

    Ich lese gerade: Charlotte Thomas - Die Madonna von Murano

  • Zitat

    Original von Celina
    Dann hat Brynhild noch den Yenkas Ring bekommen. Dabei sagt die Mutter, dass sie den Ring an die Eltern schicken soll, wenn sie in Not gerät und diese dann wissen, dass sie Hilfe braucht.
    Dabei habe ich mir überlegt, ob das dann was mit den kursiven Erinnerungen zu tun hat. Siegfried hat den Ring von Brynhild und schickt diesen, der sich an seinem Finger befindet, an deren Eltern, weil Brynhild vielleicht in Gefahr ist... :gruebel


    Ja, so ging es mir auch! Habe auch gleich die Erinnerungen damit in Verbindung gebracht!

  • Zitat

    Original von Celina
    Dabei habe ich mir überlegt, ob das dann was mit den kursiven Erinnerungen zu tun hat. Siegfried hat den Ring von Brynhild und schickt diesen, der sich an seinem Finger befindet, an deren Eltern, weil Brynhild vielleicht in Gefahr ist... :gruebel


    War zwar Hagen und nicht Siegfried, aber ich weiß, was Du meinst. :grin Allerdings schickt er den Ring nicht an die Eltern, sondern er sagt Magister Conradus er solle damit nach Hause (=Burgund) zurückkehren. Also scheidet das mit den Eltern meiner Meinung nach aus. Ich denke es ist ein Zeichen für Brynhild. Wofür allerdings genau ist mir auch noch ein Rätsel. :gruebel

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Zitat

    Original von Paradise Lost


    War zwar Hagen und nicht Siegfried, aber ich weiß, was Du meinst. :grin Allerdings schickt er den Ring nicht an die Eltern, sondern er sagt Magister Conradus er solle damit nach Hause (=Burgund) zurückkehren. Also scheidet das mit den Eltern meiner Meinung nach aus. Ich denke es ist ein Zeichen für Brynhild. Wofür allerdings genau ist mir auch noch ein Rätsel. :gruebel


    :bonk Ja, ich meinte auch Hagen. Weiß gar nicht, warum ich Siegfried geschrieben habe.


    Mmhhh... das mit Burgund hatte ich schon wieder vergessen. Stimmt. Dann vielleicht doch ein Hinweis an Brynhild? :gruebel
    Ich les einfach mal schnell weiter... :grin

    Alles Liebe!

    Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Fantasie
    (James Daniel)

    Ich lese gerade: Charlotte Thomas - Die Madonna von Murano

  • Zitat

    Original von milla


    Hmm verblendet oder verknallt würde ich nicht sagen. Eher hoffnungsvoll und optimistisch - zunächst ist Siegfried ja eher das Mittel zum Zweck, sie liebt ihn ja nicht, sondern ist überzeugt, dass er die Fähigkeit hat, sie zu besiegen und daraus resultiert ihre Hoffnung.


    :write :write
    So sehe ich das auch.............aber ich denke auch, dass Brynhild anfänglich schon rein von der optischen Ausstrahlung von Siegfried "geblendet" war ( deshalb auch ihre teeniemässigen Reaktionen :grin ). Schliesslich hatte sie "ihn" sich in ihren Träumen so vorgestellt.
    Aber sie wurde dann ja schnell von der Wirklichkeit eingeholt.............

  • Zitat

    Original von Viola Alvarez
    Eine Frage, die mich interessieren würde. Hättet Ihr Euch beim Lesen gewünscht, dass es zwischen Siegfried un Brynhild eine wirkliche Romanze gewesen wäre?


    Viola


    Auf keinen Fall. Zumindest nicht mit diesem Siegfried............ :grin bis jetzt ist er wirklich nicht der Typ für eine "wirkliche Romanze".

  • Zitat

    Original von Viola Alvarez
    Ich überlege mehr so aus dem Gedanken heruas, haben wir immer und alle die Sehnsucht nach dem Happy-end, auch wenn es unwahrscheinlich ist?


    Die Sehnsucht vielleicht schon..........aber wenn es allzu unwahrscheinlich ist, wirkt es nicht "echt". Dann lieber kein Happy-End. :-)


    Ich muss nochmal kurz sagen, dass ich nie gedacht hätte, dass mich das Buch so begeistern würde. Ich finde es einfach nur schön und bin sehr froh, durch diese Leserunde die Schriftstellerin Viola Alvarez entdeckt zu haben. :anbet

  • Zitat

    Original von Viola Alvarez
    Es gibt einen oft angeratenen Grundsatz beim Schreiben historischer Romane (und das meine ich wirklich wertfrei), der lautet:
    Bloß keine Realität.


    "Oft angeraten" ist ein schöner Euphemismus! :lache


    Zitat

    Aber die Frage, die ich mir oft stellen lassen muss und selber stelle ist die: Was ist mit der Sehnsucht nach klaren Antworten? Klaren Lösungen? Glücklichen Ausgängen?


    Offen gestanden, ich mag sie nicht. Nichts davon. Wenn ein Buch in mir keine tickende Unruh hinterläßt, ist es ein fades Buch gewesen. Da ich diese Unruh nicht erst am Ende spüre, bleiben solche Bücher irgendwann irgendwo liegen. Ich habe mir ein "Testverfahren" angewöhnt, daß ein Buch in meiner Hand den Weg vom Regal zur Kasse schaffen muß, und der Anspruch an Stil, Erzählweise und den zündenden Funken für die Unruh wird umso höher, je teurer die Aufmachung ist.