'Die Nebel des Morgens' - Seiten 599 - 700

  • Schuldlos schuldig werden - das ist Tragik. Und das werden sie letzten Endes alle.
    Ich wollte eine Geschichte erzählen, die verdeutlicht, wie leicht und wie häufig so etwas im Leben passieren kann.
    Es gibt unglückliche Missverständnisse, Verkettungen von seltsamen Zufällen, innere Fixierungen - und völlig unerklärliche Wendungen des eigenen Herzens oder Geistes, die zu so einer Verquickung führen können.
    Ich habe schon mal geschrieben, für mich gibt es keine Guten und keine Bösen. Ich wünsche mir, dass die Figuren verstanden werden.


    Viola

  • Habe gestern noch das Buch beendet und bin traurig, dass es zu Ende ist.
    Ich bin wirklich sehr angetan von dem Roman, die Rezi ist auch schon fertig, auch wenn sie nicht annähernd ausdrücken kann, was ich empfinde. :-(


    Der letzte Abschnitt hatte es wirklich in sich und ich musste mich doch sehr beherrschen, um nicht loszuheulen.


    Siegfried tat mir in seinen letzten Minuten unheimlich Leid. Irgendwie war auch er nur ein großes Kind und wusste gar nicht so genau, was er eigentlich falsch gemacht hatte. Woher auch? Seine Eltern konnten es ihm nicht beibringen und wie milla denke ich, dass Hagen hier kaum weniger falsch gehandelt hat als Siegfried damals bei Brynhild.
    Hagen weiß das und stürtzt sich doch u.a. auch deswegen in den Tod. Das macht ihn dann doch größer und heldenhafter als Siegfried.


    Hagens Ende fand ich unheimlich tragisch und bedrückend, zum Glück ging sein Tod nicht zu sehr ins Detail.
    Aber nicht nur sein Tod ging mir sehr nah, auch der von Dankwart und Giselher hat mich traurig gestimmt.


    Dass Brynhild wahnsinnig wird und in ihrem Land unerkannt vor sich hin vegetiert, fand ich entsetzlich.
    Eigentlich war der gesamte Abschnitt entsetzlich, aber wir wussten es ja, nicht wahr?
    Trotzdem bin ich nicht weniger traurig, schockiert, gelähmt, fassungslos als hätte ich den Ausgang nicht gekannt.


    Das Ende, als Bryndt aufzeigt, durch welches Wort alles hätte vielleicht verhindert werden können, macht einen nachdenklich und gibt einen etwas für "danach" mit.


    Zitat

    Original von Viola Alvarez
    Ich würde Hagen gerne mal abschließend diskutieren, falls Ihr dazu Lust habt.
    Wie nehmt Ihr ihn in seiner ganzen Geschichte wahr?
    Was für ein Gefühl hinterlässt er bei Euch?
    Konntet Ihr ihn plastisch sehen und erfahren?
    Vielleicht habt Ihr ja dazu ein paar Antworten für mich.


    Für mich ist Hagen zunächst der tragischste Held, der eigentlich die Welt verbessern will, aber letztendlich scheitert und die Welt, in der er lebt ins Verderben zieht.
    Er ist der Sohn seines Vaters, stark geprägt von seinen Kindheitserfahrungen. Platisch sehen konnte ich ihn auf jeden Fall, er war für mich die ganze Zeit greifbar und auch sein Handeln konnte ich immer nachvollziehen.
    Hagen tut mir Leid, das ist das vorherschende Gefühl, wenn ich jetzt an Hagen denke. Sein Leben stimmt mich traurig, hätte ich ihm doch viel mehr Glück gewünscht. Dass er das, was er als Lebensziel hatte, nicht umsetzen konnte, im Gegenteil, alles um ihn herum zerstörte, in den Tod trieb, macht ihn für mich so tragisch und ruft bei mir so unendlich viel Mitleid hervor.


    Zitat

    Original von Viola Alvarez
    Schuldlos schuldig werden - das ist Tragik. Und das werden sie letzten Endes alle.
    Ich wollte eine Geschichte erzählen, die verdeutlicht, wie leicht und wie häufig so etwas im Leben passieren kann.
    Es gibt unglückliche Missverständnisse, Verkettungen von seltsamen Zufällen, innere Fixierungen - und völlig unerklärliche Wendungen des eigenen Herzens oder Geistes, die zu so einer Verquickung führen können.
    Ich habe schon mal geschrieben, für mich gibt es keine Guten und keine Bösen. Ich wünsche mir, dass die Figuren verstanden werden.


    Viola, ich finde, das ist Dir sehr gut gelungen. Ich habe für alle Figuren Verständnis, wenn mir auch der ein oder andere sympathischer ist.
    Ich kann ihre Handlungsweise nachvollziehen, sie verstehen. Und DEN Schuldigen gibt es hier einfach nicht. Wie Du schon sagst, es sind verschiedene Ereignisse, die miteinander verkettet sind, wobei es nicht eine Figur gibt, die für jedes einzelne Ereignis die treibende Kraft war.


    Am Ende kann ich sagen, dass ich eigentlich für fast alle Mitleid und Verständnis aufbringen kann (ausgenommen die Eltern, die ihre Kinder zu dem gemacht haben, was sie geworden sind).


    Viola, ich danke Dir für das wundervolle Buch, für die tolle Leserunde, die mir unheimlich viel Spaß gemacht hat und mich noch mehr zum Nachdenken gebracht hat. :anbet

  • Ich finde auch, dass Bryndts letztes Wort viel hätte verhindern können. Wenn es der eine oder die andere zum richtigen Zeitpunkt geschafft hätte, dieses Wort zu sagen,wäre im Buch viel anders gelaufen. Wie ja auch im wirklichen Leben, oder :-)


    Viola

  • Was bleibt noch zu sagen, Ihr Fremden, was Ihr nicht schon wisst?


    Gute Frage... ich versuchs einfach mal mit einem persönlichen Resümee.


    Hagens Rache beginnt nun konkret. Die ersten Opfer sind Siegfried und Krimhild. Er begeht zum ersten Mal auch Taten, die ihm selbst nicht Recht erscheinen, aber er zwingt sich, seinen gefassten Entschluss zu befolgen und nicht weiter darüber nachzudenken. Er hintergeht Krimhild, die nichts dringender gebraucht hätte als einen wirklichen Freund der ihr zuhört und sie berät oder tröstet. Auch Siegfried, der immer noch verzweifelt nach einem Lehrmeister sucht da er noch nicht wirklich erwachsen werden konnte, wird betrogen und verraten. Wobei Hagen ihm scheinbar noch eine letzte Chance läst, indem er ihn fragt, ob die Beziehung zu Brynhild wirklich nur auf dem Weg nach Burgund war und ob sie es wirklich immer beide wollten. Ich frage mich, was hätte Hagen getan, hätte Siegfried ihm an dieser Stelle alles gestanden, und zu verstehen gegeben, dass er bereute? Aber auch Bryndt bemerkt ja, dass dieses eine Wort an so vielen Stellen eine Änderung dieser Geschichte hätte bewirken können.


    Prinzipiell verstehe ich Rachemotive eigentlich ganz gut, ich verstehe, dass Hagen Siegfried und auch Gunther in den Untergang führen will, für dass was sie Brynhild angetan haben. Aber auf der anderen Seite frage ich mich auch, ist das denn wirklich Hagens Hauptmotiv? Er muss sich doch darüber im Klaren sein, dass sein Plan, der letztendlich zu seiner eigenen Hinrichtung führt, seiner geliebten Brynhild und dem gemeinsamen Kind um so vieles mehr Schmerz und Leid zufügt als eine einzige Nacht der Schändung (und meinetwegen auch die Zeit, als sie eingesperrt und allein war) das jemals hätten tun können. In diesem letzten Abschnitt hatte ich vor allem das Bedürfnis in das Buch hineinzuspringen, Hagen am Kragen zu packen, einfach nur ordentlich zu schütteln und ihn anzuschreien: "BIST DU DENN VÖLLIG DURCHGEDREHT?! WARUM???!!!" Das Wort wird mir nach diesem Buch wohl am meisten nachhängen... warum? Jemand hat in seinem Posting gemeint, Hagen würde sehr egoistisch handeln. Das empfinde ich auch so. SEIN Gerechtigkeitsempfinden, SEINE Bestrafung... all das ist ihm wichtiger als das gemeinsame Glück und die Liebe seiner Familie. Er hat es wohl wirklich noch aus der Kindheit im Kopf: Ich habe etwas falsch gemacht, ich muss bestraft werden und die Strafe muss der Schwere des Vergehens entsprechen. Irgendwie fühle ich mich fast wie Brynhild... ich würde jetzt am liebsten was an die Wand werfen! :bonk


    Krimhild stürzt sich in ihre Trauer, die nun ihr neuer Lebensinhalt wird. Trotz aller Antipathie muss ich sagen, ich habe gelernt auch sie etwas zu verstehen. Seit sie, ohne zu wissen warum, von ihrem Vater getrennt wurde hat in ihr unterschwellig immer diese Angst gelebt etwas Falsches zu tun und von demjenigen getrennt zu werden den sie liebt. Ihr Lebensinhalt ist in ein paar Worten zusammengefasst: Vater - heranwachsen und auf Mann vorbereitet werden - Siegfried - Trauer - Rache
    Wenn man es so sieht... kann sie einem eigentlich nur Leid tun.


    Siegfrieds Tod ist aus dem Grund tragisch, da er starb ohne jemals wirklich gelebt zu haben. Sein ganzes Leben lang, hat er immer nur Theater gespielt (außer in seiner Zeit mit Mime). Vor allen anderen, vor sich selbst. Er war nie in der Lage, wirklich tiefe Gefühle zu empfinden. Das was er am Anfang der Ehe für Krimhild empfand mag noch das innigste gewesen sein, aber eigentlich auch nur, weil Krimhild ihm das Gefühl gab, eine völlig neue Rolle (da haben wir es wieder) zu spielen. Eine die er bisher noch nie gespielt hatte, die des treusorgenden und zärtlichen Ehemanns. Wenn ich es mir genau überlege ist Siegfried eigentlich genau so ein "Gefühlskrüppel" wie Hagen. Der eine hat nach außen ein Übermaß an Emotionen versprüht, der andere gar keine, und wirklich empfinden konnten sie beide nichts. Nur hatte Hagen das Glück, am Ende seines Lebens noch Brynhild zu begegnen.


    Brynhilds Entschluss kann ich verstehen. Für sie endet ihr Leben mit Hagens. Sie sieht keinen Sinn mehr und geht vermutlich nur fort, weil sie es Hagen versprochen hatte. Ich habe mich nur gefragt, warum sie nicht wenigstens ihren Sohn mit dem Ring zu ihren Verwandten schickte, wenn sie selbst schon die Einsamkeit für sich wählte. Brynhilds Schmerz und Verzweiflung wirkt auf ihre Art ehrlicher und aufrechter als das aufgesetzte Spektakel, dass Krimhild veranstaltet. Sie leidet im Stillen für sich und nicht so pompös nach außen. Die Szene bei der mir dann wirklich die Tränen in den Augen standen, war die von Brynhild bereits vorausgeahnte Ringübergabe und der Satz den Magister Conradus schließlich sagte: "Euer Gemahl, Herr Hagen von Tronje, liegt erschlagen im Hunnenland."
    ;-( Geht schon wieder los. *angelt nach Taschentuch*


    Bryndt hat das Wort gewählt, das er als erstes und vielleicht letztes sprechen wird. Ich habe mir überlegt, wie ich dieses einzelne Wort interpretieren soll. Was soll verziehen werden? Soll ihm etwas verziehen werden oder ist er der Verzeihende? Ich bin, für mich, zum dem Schluss gekommen, dass beides zutrifft. Ich glaube, Bryndt verzeiht seinem "Vetter", da er ja bereits mit seinem Leben abgeschlossen hat. Vielleicht verzeiht er auch seinem Vater für das an seiner Mutter begangene Unrecht. Was wenn Siegfried und Gunther um Verzeihung gebeten hätten? Wenn Hagen sich selbst verziehen hätte? So ist das wichtigste Wort und das Motiv dieser Geschichte eben leider nicht die "Verzeihung", sondern die "Rache".


    Bryndts Vermächtnis habe ich so interpretiert, dass alle die geboren werden und die, die gestorben sind sich an einem Ort außerhalb von Raum und Zeit treffen, symbolisiert durch den Fluss. Dort ist alles in Bewegung und die Erinnerungen vermischen sich mit dem was sie im neuen Leben erwartet. Eine "Jenseitsvorstellung" die von seinem Glauben geprägt ist, denke ich.


    Ich kann abschließend erst mal nur sagen, dass diese Geschichte sehr gefühlvoll und glaubhaft neu erzählt wurde, so wie sie wirklich hätte passiert sein können. Die Darstellung aller Charaktere ist sehr vielschichtig und menschlich gelungen, aus Helden und Bösen wurden einfach nur normale Menschen mit Schwächen und Fehlern. Die Art der Erzählweise, durch den überlebenden Sohn einer unmöglichen Beziehung, finde ich sehr geschickt gewählt, wenn ich auch ehrlich gesagt immer noch nicht verstehe, wie Bryndt denn überhaupt an all dieses Wissen hätte gelangen können, aber das ist eigentlich auch nur zweitrangig.


    Ich bedanke mich bei Viola für die Begleitung dieser Leserunde, die prompte Beantwortung der Fragen und auch für das Stellen eigener Fragen die zu Diskussionen anregten und, natürlich nicht zuletzt, für das Verfassen dieses ganz einzigartigen Buches. :anbet

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Nachdem ich das Buch nun auch zu Ende gelesen habe, hier auch noch mal meine abschließende Meinung:


    Der letzte Teil war sehr tragisch. Ich habe mit Brynhild mitgefühlt, als Hagen seinem Schicksal entgegen geht, aber auch mit den anderen, die eine Rolle dabei spielten.



    Zitat

    Original von Cait
    Ich habe für alle Figuren Verständnis, wenn mir auch der ein oder andere sympathischer ist. Ich kann ihre Handlungsweise nachvollziehen, sie verstehen. Und DEN Schuldigen gibt es hier einfach nicht.


    So sehe ich das auch. Ich kann die einzelnen Motive der Personen auch nachvollziehen und verstehen, warum sie das getan haben, was sie getan haben.


    Auch wenn ich mich am Anfang erstmal einmal ein wenig an die Sprache gewöhnen musste, so finde ich die Geschichte sehr sehr schön und mir hat das ganze Buch sehr gut gefallen.


    Viola, vielen Dank für dieses Lesevergnügen und die tolle Begleitung der Leserunde! :blume

    Alles Liebe!

    Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Fantasie
    (James Daniel)

    Ich lese gerade: Charlotte Thomas - Die Madonna von Murano

  • Liebe Celina und alle anderen, die es auch angemerkt haben:
    Ich bin ja jetzt doch neugierig, was genau an der Sprache für Euch so gewöhnungsbedürftig ist. Berufskrankheit: ich möchte gerne dazu lernen.
    Könnt Ihr mir dazu etwas schreiben?


    Viola

  • Hmm... ich kann auch nicht sagen, was genau daran für mich so gewöhnungsbedürftig war.


    Ich denke, dass es teilweise an der Sprache liegt, die anders ist als andere Bücher, die sich in Ausdruck und Aufbau einfach von Anderen unterscheidet. A
    ußerdem gibt es viele verschachtelte Sätze (z.B.
    "Der von ihnen rudert, der Rote, lehnt sich so in die Strömung, dass ihm schließlich ein Ruder bricht, das Boot trudelt, treibt ab.").
    Es handelt sich bei der Erzählweise häufig um Konstruktionen, die heutztage nicht mehr oft Verwendung finden.


    Und die Geschichte beginnt dabei auch mit einer Erinnerung, bei der man am Anfang nicht wirklich weiß, was man damit anfangen soll.


    Aber mir ging es keineswegs so, dass ich das als negativ empfunden habe. Im Gegenteil, es passt einfach zu der Geschichte und zu dem Thema. So hebt sich das Buch von Anderen ab.


    Ja, ich hoffe, dass hat deine Frage ein wenig beantwortet.

    Alles Liebe!

    Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Fantasie
    (James Daniel)

    Ich lese gerade: Charlotte Thomas - Die Madonna von Murano

  • Liebe Viola,


    über Deine Sprache habe ich viel nachgedacht und kann aber kaum faktisch belegen, was sie so anders macht.


    Wenn man heute einen gängigen historischen Roman liest, kommt die Sprache wie aus einem Guß, ein Satz greift in den nächsten und es entsteht ein Lesefluß. Irgendwo sind diese Romane sprachlich alle ähnlich gehalten.


    Deine Romane kann man nicht in einem Rutsch lesen.
    Celina hat es ansatzweise erklärt: Der Satzbau, die Einschiebungen empfinde ich ungewöhnlich und nicht zeitgemäß - im positiven Sinne. Die Sätze sind anspruchsvoller und manchmal muss man doppelt lesen, weil sie nicht dem gängigen Schema Subjekt - Prädikat - Objekt entsprechen. Teilweise war es für mich nicht offensichtlich, auf welchen Teil des Hauptsatzes sich ein Nebensatz bezieht, so dass ich noch einmal lesen mußte. Deine Sprache hat etwas ganz eigenes und seltenes. Manchmal gar rätsel- und märchenhaftes.
    Behalte Dir das bitte bei, denn es unterscheidet Dich wirklich auf äußerst angenehme Art und Weise von dem, was heutzutage auf dem Buchmarkt angeboten wird. Mich freut sehr, dass Deine Bücher Erfolg haben, nicht zuletzt wegen ihrer Andersartigkeit der Sprache.


    Ich hoffe, dass vielleicht noch der eine oder andere besser beschreiben kann, was die Sprache unterscheidet. Ich bin mit meiner Erklärung selbst nicht zufrieden, weil es eher eine gefühlsmäßige, nicht mit Fakten unterlegte Argumentation ist.


    Viele Grüße,


    Friderike

  • Zitat

    Original von Friderike
    Mich freut sehr, dass Deine Bücher Erfolg haben, trotz ihrer Andersartigkeit in der Sprache.


    Ich würde das ändern in: nicht zuletzt wegen :anbet

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Zitat

    Original von Viola Alvarez
    Schuldlos schuldig werden - das ist Tragik. Und das werden sie letzten Endes alle.
    Ich wollte eine Geschichte erzählen, die verdeutlicht, wie leicht und wie häufig so etwas im Leben passieren kann.
    Es gibt unglückliche Missverständnisse, Verkettungen von seltsamen Zufällen, innere Fixierungen - und völlig unerklärliche Wendungen des eigenen Herzens oder Geistes, die zu so einer Verquickung führen können.
    Ich habe schon mal geschrieben, für mich gibt es keine Guten und keine Bösen. Ich wünsche mir, dass die Figuren verstanden werden.


    Viola


    Und das ist dir mMn ausserordentlich gut gelungen, Viola. :anbet


    Ich habe das Buch gestern beendet und bin jetzt noch völlig gefangen in dieser unglaublich gut erzählten Geschichte. :-)
    Was für ein Buch!! :anbet :anbet

  • Hagen nimmt Rache an Siegfried, auch wenn ich diesen "Märchenerzähler" Siegfried
    nicht leiden konnte, fand ich die Rache traurig. So richtig erwachsen ist Siegfried
    nicht geworden, innerlich blieb er immer ein Kind, er lebte in seiner eigenen Welt.


    Auch Hagens Tod fand ich auch sehr traurig. Musste er dies wirklich tun, hat er sich keine
    Gedanken gemacht, wie traurig er Brynhild damit macht.


    Brynhild geht mit Bryndt weg, doch ihr Herz ist gebrochen und denn richtigen Lebenswillen
    hat sie auch nicht mehr. Sie stirbt als Bryndt gerade mal 14 Jahre alt ist.
    Ich glaube für sie war Hagen alles und ohne ihn war das Leben für sie nicht mehr lebenswert.
    In meinen Augen hat sie sich auch aufgegeben.


    Mir hat das Buch sehr gefallen, muss aber sagen, dass ich für das Buch sehr lange gebraucht haben. Durch die doch poetische Sprache, brauchte ich Ruhe um das Buch zu lesen.
    Denn es ist keine Geschichte für Zwischendurch. Sehr gefühlvoll erzählt, manchmal ernst, dann wieder lustig und auch spannend, wobei der roten Faden nie verloren geht. :-)

  • falls viola hier noch mitliest, aber vielleicht kann mir auch jemand anders auf die sprünge helfen: erinnere ich das richtig, dass auch von einer familie des bryndt die rede war? hatte er nicht auch frau und kind (verloren?)? wie?
    ansonsten schließe ich mich rosenstolz an...
    :anbet :wave

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)