Das Geheimnis der Evolution - Gordon Rattray Taylor

  • Klappentext
    An vielen faszinierenden Beispielen aus der Entwicklungsgeschichte der Lebewesen zeigt der Autor die verschiedenen Thesen und Theorien, Probleme und Kontroversen im Zusammenhang mit der Evolution. Wie ein roter Faden zieht sich durch das Buch die Frage: welcher noch unbekannte Faktor könnte die zahllosen den Regeln widersprechenden Phänomene erklären? Ein Buch zum Denken und "Zusammendenken".


    Autor
    Gordon Rattray Taylor, 1911 - 1981, wandte sich nach seinem Studium in Cambridge dem Journalismus zu und arbeitete zunächst für Zeitungen und dann für die britische Rundfunkgesellschaft BBC. Er hat an die 15 Bücher geschrieben, darunter den internationalen Bestseller "Die biologische Zeitbombe".


    Meine Meinung
    Schon in der Schule erschien mir die neodarwinistische Evolutionstheorie, nach der die Entwicklung des Lebens auf zufällige Mutation und umweltbedingte Selektion zurückzuführen ist, als unplausibel. Trotz ihrer geradezu hanebüchenen Unwahrscheinlichkeit wird sie mit nahezu herzerweichender Naivität noch immer an deutschen Schulen gelehrt. Vermutlich gibt es zwei Gründe dafür: Erstens sind die prominentesten Kritiker der Neodarwinisten sind die wenig glaubwürdigen Kreationisten, die eine Weltenschöpfung in 6 Tagen postulieren, und zweitens fällt es der Bildungselite immer schwer, einzugestehen, dass man etwas einfach nicht weiß. Genau dies ist aber bei der Evolution der Fall, wie Taylor in seinem Buch anhand zahlreicher Beispiele belegt. Zufällige Mutation und umweltbedingte Selektion erklären Phänomene, die in der Entwicklung des Lebens auf unserem Planeten dermaßen selten sind, dass sie als Messfehler gelten können.
    Dies ist ein mutiges Buch. Es zerstört die heile Märchenwelt der allwissenden Wissenschaft, ohne der Versuchung zu erliegen, Antworten zu geben, die es derzeit einfach noch nicht gibt. Was es gibt, ist der "Faktor X", der zu Mutation und Selektion hinzugefügt werden muss. Ein Bewusstwerden über dieses Nichtwissen ist notwendige Vorbedingung, um die Forschung voranzutreiben, statt in der Behäbigkeit überholter Schulweisheiten einzuschlafen.
    Ein wichtiges Buch, zudem noch interessant geschrieben. Eine klare Empfehlung.