Inhalt:
Medraut ist der erstgeborene Sohn von Artus, dem Hochkönig von Britannien. Doch er kann niemals dessen Erbe sein, da er in Inzest zwischen Artus und seiner Halbschwester Morgause gezeugt worden ist.
Artus' Erbe ist sein ehelicher Sohn Lleu, der Strahlende, ein schwächlicher Knabe. Ob es klug ist vom Hochkönig, ausgerechnet den von Eifersucht zerfressenen Medraut zum Lehrer und Mentor des zerbrechlichen Prinzen zu machen?
Das Verhängnis nimmt seinen Lauf, als Lleu eine gedankenlose Bemerkung macht und die Königin der Orkaden ihre Krallen nach ihrem Sohn Medraut ausstreckt.
Autorin: (Infos von ihrer Homepage)
Elizabeth E. Wein wurde in New York City geboren und wuchs auf in England, Jamaica und Pennsylvania. Sie lebt heute in Schottland mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern.
Außer ihren bislang drei Romanen aus dem Arthurian-Aksumite cycle hat sie vor allem Kurzgeschichten und Artikel veröffentlicht.
Meinung:
Dieses Buch hat einen Fixplatz unter meinen Allzeit-Top-10 von dem es so schnell nicht verdrängt werden wird. Ich liebe es heiß und innig.
Es sind diese unauffälligen dünnen kleinen Büchlein, die einen manchmal eiskalt erwischen. "Der Winterprinz" ist eines davon. Es ist einfach wunderschön, sprachlich und inhaltlich.
Das Buch war schon mal grundsätzlich ein gefundenes Fressen für mich, da ich immer schon eine Schwäche für die Artussage hatte und ausgerechnet Mordred/Medraut, der fast in jeder Variante Böse, meine Lieblingsfigur ist.
Aber, es ist eine sehr ungewöhnliche Version (allein schon durch die ehelichen Kinder, die Artus und Guinevra hier haben) und im Prinzip könnten die Figuren jeden Namen tragen.
Es ist eine Geschichte über Liebe und Eifersucht. Medraut neidet Lleu praktisch alles, die Krone, die er erben wird, die reine Geburt und nicht zuletzt die Liebe des Vaters. Gleichzeitig übersieht er, wie sehr Lleu und dessen Zwillingsschwester Goewin ihn bewundern, ja, ihrerseits ihn beneiden, für das, was sie nicht haben, seine Klugheit, seine Stärke und, aus Goewins Sicht, sein Geschlecht.
Die Beziehungen Medrauts zu seinen Halbgeschwistern und seinen Eltern, nicht zuletzt Morgause, sind kompliziert und ich will hier nicht noch mehr ins Detail gehen.
Der Höhepunkt des Buches kommt gleichzeitig mit dem oben erwähnten Verhängnis, in dessen Verlauf Medraut einiges lernen wird über seinen verachteten kleinen Bruder und seine eigenen Gefühle.
Ich liebe, liebe, liebe dieses Buch. Mag sein, daß ich das hier relativ oft erwähne, aber es sind gerade diese Bücher, die mir so deutlich im Gedächtnis stehen, daß Ihr mich um Mitternacht aus dem Bett reißen könntet und ich könnte Euch stundenlang davon vorschwärmen. Doch soviel Zeit haben wir wohl nicht. Also beschränken wir uns auf das wesentliche: Ich liebe dieses Buch.