Thomas Pynchon, seit 1962 freier Schriftsteller, war Schüler von Vladimir Nabokow ("Lolita") und hat mit seinem Roman "Die Enden der Parabel" 1961 in den USA den durchschlagenden Erfolg erlebt ("The Gravity of the Rainbow".
1973 ist das Buch im deutschen Buchhandel erschienen und ich kaufte mir die 2000er Ausgabe, die im März erschienen ist und somit eines der kompliziertesten Bücher überhaupt.
Zu Beginn ist ein sehr schönens Zitat von Werher von Braun:
"Auslöschung kennt die Natur nicht; sie kennt nur die Verwandlung. Alles, was die Wissenschaft mich gelehrt hat und immer noch lehrt, stärkt meinen Glauben an die Kontinuität unserer spirituellen Existenz nach dem Tode."
Erzählt wird die Geschichte des Lebens, das als Parabel dargestellt wird, wie alles andere auch - geradlinig gibt es nicht, alles ist (durchden Erdball, bzw. die Erdanziehungskraft) parabelförmig, die Flugbahn von Flugzeugen, selbst die "Männlichkeit" agiert auf diese Art und Weise.
Allein die Rakete auf ihrem Flug in das Weltall hat die Möglichkeit die Schwerkraft zu überwinden. Sie zeigt dem Leser ihre Willenskraft, angestaubte Vorstellungen zu überwinden und neues kennenzulernen.
Pynchin geht an das Thema sehr philosophisch heran, obwohl es ein Roman und kein Sachbuch ist. Ich habe zwei Anläufe gebraucht, als ich mich vor ca. 2 Jahren mit dem Buch befaßte. Es ist nicht gleich beim ersten Mal zu verstehen, aber für alle die genügend Zeit haben, sollten es ein zweites Mal lesen, auch wenn die 1194 Seiten abschrecken sollten.
Das Buch öffnet Horizonte und bringt einem in seinen Lebensansichten weiter. Pynchon war mit seinem Roman seiner Zeit damals weit voraus, auch heute bezweifle ich, daß jeder seine Worte verstehen wird, bzw. ob ich sie überhaupt verstanden habe?!
Es lohnt sich, sich durch das Buch durchzukämpfen!
Kurzbeschreibung
Das Leben als Parabel. Parabelförmig ist die Flugbahn zwischen zwei Punkten, ist die Flugbahn der deutschen V-Waffen im Zweiten Weltkrieg, deren Entwicklung und Einsatz nur einen der zahllosen Handlungsstränge dieses Pandämoniums darstellen. Die Rakete als Sinnbild besiegter Schwerkraft, aber auch hybrider Männlichkeit mit ihren katastrophalen Auswirkungen, lenkt den Blick des Lesers durch eine unabsehbare Fülle von Ereignissen. Thomas Pynchons großer Roman ist bereits zu einem Mythos der modernen Literatur geworden.