Blood Diamond

  • Blood Diamond


    Quelle: www.cinema.de
    Sierra Leone, 1999: In dem westafrikanischen Land tobt seit Jahren ein erbitterter Bürgerkrieg. Finanziert werden die Massaker der Warlords in erster Linie durch den illegalen Handel mit Diamanten. Vor diesem Hintergrund betreibt Ex-Söldner Danny Archer seine schmutzigen Geschäfte: Er tauscht Diamanten gegen Waffen. Inmitten chaotischer Kämpfe gerät Archer an den gutherzigen Fischer Solomon Vandy, der einen ungewöhnlich großen, sehr wertvollen Edelstein gefunden hat und diesen beiseiteschaffen konnte. Archer wittert das Geschäft seines Lebens und heftet sich an Solomons Sohlen. Doch der will nur eines: seinen Sohn Dia wiederfinden, der unter die Kindersoldaten gefallen ist ...
    „Blood Diamond“ ist die neue Regiearbeit von Edward Zwick, der mit gehobenen Actionfilmen wie „Ausnahmezustand“ (1998) und „Last Samurai“ (2003) populär wurde. Auch sein jüngstes Epos verbindet knallharten Realismus mit spannender Kinounterhaltung.


    Grundlage von „Blood Diamond“ ist die Dokumentation „Cry Freetown“ des afrikanischen Journalisten und Filmemachers Sorious Samura, der Zwick als technischer Berater beiseitestand. Als weitere wichtige Informationsquelle diente das Buch „Tödliche Steine“ von Greg Campbell, das anschaulich über den illegalen Handel mit Diamanten aus Bürgerkriegsgebieten berichtet. Diese umfangreiche Faktenlage verdichtete Zwick zu einem spannenden, spektakulären Actionthriller.


    Leonardo DiCaprio spielt in seiner zweiten Top-Rolle des Jahres 2006 nach „Departed: Unter Feinden“ einen weißen afrikanischen Glücksritter. Danny Archer ist der klassische Typ des amoralischen Desperado, unter dessen harter Oberfläche vielleicht noch etwas menschliche Wärme schlummert.


    Vorerst allerdings ist er nur am Profit interessiert, und so wird er hellhörig, als er von der Existenz eines ungewöhnlich großen, extrem seltenen Edelsteins erfährt, den ein Fischer namens Solomon (Djimon Hounsou) auf den Diamantenfeldern der Rebellen verstecken konnte. Archer versucht, Solomon aufzuspüren. Gleichzeitig macht er die Bekanntschaft der US-Journalistin Maddy Bowen (Jennifer Connelly), die über den Handel mit den sogenannten Blutdiamanten recherchiert. Archer hält Maddy für eine naive Idealistin, erliegt aber auch ein wenig ihrem trotzigen Charme.


    Das ungleiche Trio bricht schließlich zu einer gefährlichen Fahrt durch das Rebellengebiet auf – Archer auf der Suche nach dem unschätzbar wertvollen Stein, Maddy auf der Jagd nach der Story ihres Lebens, Solomon auf der Fährte der Kindersoldaten, die seinen Sohn in ihrer Gewalt haben.


    „Blood Diamond“ beginnt gleich mit hohem Tempo und überwältigt den Zuschauer mit Szenen schockierender Direktheit und Intensität. Doch trotz der spektakulären Machart verliert Zwick nie sein politisches Anliegen aus den Augen. Der Film verdeutlicht, dass die Diamanten, die in den schicken Auslagen unserer Einkaufspaläste glitzern, nicht selten von Menschen kommen, die in ihren Heimatländern gnadenlos ausgebeutet und gefoltert wurden.


    Gleichzeitig zeigt er, wie die Geschäftsgier westlicher Handelskonzerne das Blutvergießen in diamantenführenden Krisenregionen noch einmal verstärkt und mit dem Leid der Zivilbevölkerung oft in ursächlichem Zusammenhang steht. Was Zwick an einer Stelle sarkastisch kommentiert: Auf ihrer Odyssee durch das Rebellengebiet erreichen Archer und Solomon ein niedergebranntes Dorf, in dessen Ruinen ein alter Mann hockt, der beim Anblick Archers verschreckt zusammenzuckt. Solomon versichert darauf dem Alten, dass der weiße Mann nicht gekommen ist, um ihn zu erschießen: „Er ist nur verrückt nach Diamanten, wie alle anderen auch.“ Worauf der Senior erwidert: „Wollen wir nur hoffen, dass sie demnächst in der Gegend kein Öl finden. Dann hätten wir ein richtiges Problem.“


    „Blood Diamond“ ist Zwicks bester Film seit dem Terrorthriller „Ausnahmezustand“: Leidenschaftlich inszeniert, verbindet er die Authentizität von Terry Georges „Hotel Ruanda“ mit einer für Hollywood-Verhältnisse ungewöhnlichen Bereitschaft, vor der Gewalt in Afrika nicht die Augen zu verschließen – die Bilder der fanatisierten Kindersoldaten, die unschuldige Dorfbewohner niedermähen, werden viele verstören.


    Zwicks Film ist einer von mehreren aktuellen US-Produktionen, die sich den politischen Verwerfungen auf dem schwarzen Kontinent widmen. Das ist ebenso couragiert wie schwer verdaulich für den Zuschauer. Denn in Afrika ist die Erde manchmal rot wie Blut ...
    Originaltitel: Blood Diamond, USA 2006
    Regie: Edward Zwick
    Darsteller: Leonardo DiCaprio, Jennifer Connelly, Djimon Hounsou, Kagiso Kuypers, Arnold Vosloo, Anthony Coleman, Benu Mabhena
    Länge: 143 Min., FSK: ab 6, Kinostart: 25.01.2007


    Meine Meinung:
    Beeindruckender Film mit guten Schauspielerleistungen und teilweise schockierenden Bildern.

  • Naja ich fand den nicht schlecht aber ich muss ihn auch kein zweites Mal sehen. Manche Szenen waren schon arg brutal, aber es spiegelt nunmal die Realität, leider!!

  • Ich hab ihn auch vor kurzem gesehen und muß sagen: Treffer versenkt!


    Ein ausgesprochen mitreißender und berührender Film mit herausragend guten Schauspielern. (Dabei bin ich eigentlich nicht mehr sooo scharf auf Filme mit Leo... aus dem Alter bin ich irgendwie raus, dachte ich..)


    Ja, manche Szenen sind brutal, aber das müssen sie sein und sie sind nicht reißerisch und voyeuristisch, sondern sie zeigen nur das für die Story Notwendige.
    Keine unnützen oder effektheischenden Schock und Ekelmomente, sondern wohl dosierte Schrecklichkeit, gerade so viel, wie der gebildete Kinobesucher erträgt.


    Ich maße mir nicht an zu entscheiden, wie realitätsnah dieser Film ist, dazu ist mir dieser Teil der Welt zu fremd, aber der Film kommt ausgesprochen authentisch daher und regt einen zu mehr als nur zum Nachdenken an und ich erinnere mich an mehr als nur ein oder zwei Tränen, die ich gegen Ende wegblinzeln mußte.


    Unbedingt empfehlens und sehenswert... :anbet

  • Aber ja, der Film berührt, trifft mitten ins Herz. Stößt sämtliche Sinne an. Unbedingt anschauen. Reicher verläßt man das KIno. Und will mehr: mehr wissen, mehr lesen, mehr erfahren. Weiter. Allerdings ist er nix für zartnervige Gemüter. Herzlich, Banause

  • Ich habe den Film irgendwann letztes jahr auf DVD gesehen und muss mich den Vorgängern anschliessen.
    Ein guter Film und Leonardo di Caprio spricht sogar Englisch wie die südafrikanischen Kapengländer. Gut gemacht!


    Es kann gar nicht oft genug betont werden, wie wichtig es ist immer Diamanten mit Zertifikat zu kaufen. De Beers oder die staatlichen minen von Nambia liefern ausgesprochen gute Stücke, gleiches tun die Russen und Kanadier. Gerade Kanada hat aussergewöhnlich saubere Exemplare.

  • Zitat

    Original von Rosenstolz



    Meine Meinung:
    Beeindruckender Film mit guten Schauspielerleistungen und teilweise schockierenden Bildern.



    ...Wir haben ihn uns gerade angesehen und deshalb kann ich das nur :write :write :write...

  • Ich habe den Film gestern gesehen. Ich hatte anfänglich bedenken, da die Caprio nicht zu meinen Lieblingen gehört, aber in dem Film hat er mich wirklich überzeugt.
    Ein beeindruckender Film der mich zum Nachdenken gebracht hat. Manche Szenen sind schon etwas brutal, aber ich denke, dass genau solche Szenen sich wirklich abspielen, schlimm!