Der kleine Medicus - Dietrich Grönemeyer [12 - 13 Jahre]

  • Klappentext
    Dietrich Grönemeyer hat mit seiner Vision von einer Medizin der Zukunft Aufsehen erregt. Seine Botschaft: High-Tech und Naturheilkunde müssen mit liebevoller Medizin verbunden werden - im Mittelpunkt steht der Mensch!


    Mit diesem Buch wendet er sich vor allem an junge Leserinnen und Leser: Er macht sie mit den Geheimnissen ihres eigenen Körpers vertraut und erklärt, was man selber tun kann, um gesund zu leben und sich die Errungenschaften der Medizin zunutze zu machen. Zugleich wird durch eindrucksvolle Bilder die innere Schönheit des Menschen gezeigt.


    Das Buch ist eine ungewöhnliche Mischung von Fantasy-Story und Sachbuch. Im Mittelpunkt steht der "Kleine Medicus", ein Junge namens Nanolino. Er hat eine lebenskluge, erfahrene Großmutter, die ihn mit traditionellen Ratschlägen und Rezepturen versorgt. Eines Tages lernt er Dr. X kennen, der ihm den neuesten Wissensstand der modernen Medizin vermittelt. Als Nanolino dann dessen freakiger Assistentin begegnet, die ein ganz besonderes Gerät erfunden hat, beginnt für den Jungen eine abenteuerliche Reise - mitten hinein in die phantastische Welt des menschlichen Körpers...


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    Meine Meinung
    Dieses Buch hat mich sofort begeistert, als ich es das erste Mal gesehen habe. Ich finde es mit seinen Abbildungen und farblichen Hervorhebungen sehr ansprechend gestaltet.
    Was ich zunächst für ein reines Sachbuch hielt, entpuppte sich aber als mehr: es wird eine fantastische Geschichte um den kleinen Nanolino erzählt, in welche immer wieder kurze, farblich hervorgehobene Boxen mit passenden Informationen zu Krankheiten, Behandlungsmethoden, Anatomie und Technik sowie gelegentlich auch Großmutters Hausrezepte eingeflochten werden.


    Nanolinos Geschichte war ganz nett, aber ich bin wohl deutlich älter als die eigentliche Zielgruppe, so dass ich das abschließende Urteil lieber jemand mit Kindern in der unmittelbaren Umgebung hinterlassen möchte. (Nebenbei bemerkt ist die Geschichte auch noch illustriert mit Bildern der Hauptfiguren.)


    Die wissenschaftlichen Informationen sind interessant, lehrreich und aus meiner Sicht auch gut aufbereitet, z. B. mit einfachen Vergleichen. Das eine oder andere Hausmittel werde ich mit Sicherheit mal ausprobieren.


    Im Anhang gibt es dann noch einen "Medizin-Service für Kinder (und Eltern)", wo noch einige zusätzliche medizinische Themen kurz aufgenommen werden, die wohl im Kontext der Geschichte nicht unterzubringen waren.


    Anständigerweise hat das Buch auch ein Glossar und ein Register.


    Ein schönes, informatives Buch, in welchem man bei Gelegenheit auch mal was nachschlagen kann. Es wird einen festen Platz in meinem Bücherregal bekommen. :)

  • Ich kann chaosmausi nur zustimmen. Es ist ein sehr schönes Buch mit kleinen Zeichnungen, einigen Bildern (teils 2-seitige Mikroskopaufnahmen diverser Organsysteme zum Raten) und Infokästen, die passend zur Handlung der Geschichte Organe / Systeme / Diagnosemethoden und "Großmutters Rezepte" erkären.


    Ich kam mir ebenfalls etwas zu alt für diese Geschichte vor, aber ich denke, für etwas ältere Kinder ist diese ganz passend und die Hintergrundinfos verständlich aufbereitet. Schön finde ich, dass die ganzen Vorgänge nicht in einer zu kindlichen Sprache dargestellt werden, sondern auch tw. die Fachbegriffe verwendet und gut erklärt werden. Gut gefällt mir, dass sowohl alternative Methoden vorgestellt werden, aber auch immer wieder betont wird, dass ein Arztbesuch bei anhaltenden Beschwerden angeraten ist. Dennoch gibt es viele Tipps, was bei kleinen Wehwehchen mit natürlichen Zutaten getan werden kann. Die Tipps aus Großmutters Kräutergarten werde ich mir sicherlich auch noch mal genauer anschauen und z.T. ausprobieren.


    Zu allerletzt finde ich das Buch an sich sehr schön. Ich habe das Hardcover als ME ergattert und es fühlt sich einfach schön an (etwas schwerer, aber trotzdem handlich, ein schöner Schutzumschlag und eine angenehme Gestaltung der Buchseiten) - ihr vesteht mich doch sicherlich :pille:lache


    Und der 2. Band liegt bereits auf meinem Dezember.

  • Das Buch ist wirklich schön, spannend und informativ zugleich ("aber das sind ja gelich drei Wünsche auf einmal..... " Tschuldige, aber das Zitat konnte ich mir jetzt nicht verkneifen).


    Ein ähnliches Empfinden hatte ich - beim selben Thema "Unser Körper" - nur bei der Geschichte "Näpfli" (das ist die Geschichte eines roten Blutkörperchens), das ich in der Grundschule las (das war so ein grünes Heft - ich glaube von der AOK??? ich weiß es nicht mehr. Ich suche diese Geschichte allerdings verzweifelt).


    Nanolino ist eine sehr sympathische, gewitzte Hauptfigur und es macht richtig Spaß ihn bei seiner reise durch den Körper zu begleiten:

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

  • "Der kleine Medicus" erweckt zunächst den Eindruck eines aufwändig illustrierten Kinder-Sachbuchs, das sich gut als Geschenk für die ganze Familie eignet. Es besteht aus einer spannenden utopischen Abenteuergeschichte, Sacherklärungen des Autors und naturheilkundlichen Rezepten.


    Nano, der Held der Geschichte, wird versehentlich geschrumpft und erlebt im Körper seines Großvaters allerlei Abenteuer. Nano hatte sich schon immer für Medizin interessiert. Er war vom Familientisch temperamentvolle Diskussionen mit seiner Großmutter gewohnt, die die Schulmedizin kritisch sieht und eine erfahrene Anwenderin natürlicher Heilmittel ist. In die Erzählung von Nanos Abenteuern sind in loser Reihenfolge Fotos, Abbildungen und verschiedene Textkästen mit Sachinformationen und Rezepten eingefügt. Die Sachtexte sind meist ohne Bezug zur Handlung und haben zum Teil stilistische Mängel. Aussagekräftige Abbildungen wären oft besser geeignet gewesen als theoretische Erklärungen. Omas Rezepte sind sinnvoll ausgewählt, doch leider zu schlecht durch ein Register erschlossen. Als erwachsene Leserin habe ich wenig Interessantes im Buch gefunden.


    Wer den "kleinen Medicus" verschenken will, sollte sich das Buch vorher genau ansehen und sich fragen, ob die beschenkte Person tatsächlich 360 Seiten lesen wird. Für begeisterte Sachbuch-Nutzer kann ein reines Sachbuch über den menschlichen Körper sinnvoller sein als Grönemeyers mit Erklärungen gemischte Unterhaltungsliteratur.


    6 von 10 Punkten