Mehr Bier - Jakob Arjouni

  • 2. Band der Kemal Kayankaya-Reihe


    Kurzbeschreibung:
    Vier Mitglieder der Ökologischen Front sind wegen Mordes an dem Vorstandsvorsitzenden der Rheinmainfarben-Werke angeklagt. Zwar geben die vier zu, in der fraglichen Nacht einen Sprengstoffanschlag verübt zu haben, bestreiten aber jede Verbindung mit dem Mord. Nach Zeugenaussagen waren an dem Anschlag fünf Personen beteiligt, aber von dem fünften Mann fehlt jede Spur. Der Verteidiger der Angeklagten beauftragt den Privatdetektiv Kemal Kayankaya mit der Suche nach dem fünften Mann...


    Über den Autor:
    gibt es bei wikipedia einige Informationen und weiterführende Links


    Meine Meinung:
    Kemal Kayankaya ist türkischer Privatdetektiv und sein aktueller Auftrag ist es, den verschwundenen fünften Mann zu suchen, der als Täter in einem Mordfall in Frage kommt, da die anderen vier am Tatort Gesichteten glaubwürdig ihre Unschuld beschwören und lediglich ihre Beteiligung an einem ökologisch motivierten Sprengstoffanschlag zugeben. Klingt nach einem interessanten Fall und ist es auch, allerdings spielt die Spannung in den Kayankaya-Fällen eine andere Rolle als in herkömmlichen Krimis. Hier sind die Charaktere - allen voran natürlich Kemal selbst - und der realistische Lokalkolorit die Hauptdarsteller, von denen die Handlung lebt. An den so genannten besseren Kreisen oder ebensolchen ehrbaren Berufen lässt Arjouni im aktuellen Fall kein gutes Haar, Sympathieträger sind vielmehr die kleinen, verkrachten Existenzen, wie z.B. die ehemalige, mittlerweile in die Jahre gekommene und häuslich gewordene polnische Prostituierte oder der unbedeutende Koksdealer vom Hauptbahnhof, den Kemal anheuert. Sie hauchen der Handlung Leben und Spannung ein, so dass der Fall, trotz seiner Komplexität, fast zur Randerscheinung wird, aber eben nur fast, denn die Frage bleibt: Wo und wer ist der fünfte Mann?