Kurz aus dem Klappentext entnommen:
Kenzaburo Oe`s Roman "Die Brüder Nedokoro" 1968 erschienen und mit dem Tanizaki-Preis ausgezeichnet, wird in den USA als "das gewaltigste Werk von Japans erstem wahrhaft modernen Schrifsteller" angesehen.
Zwei Brüder kehren gemeinsam mit der Ehefrau des älteren und den "Anhängern" des jüngeren 1963 in das Dorf ihrer Kindheit zurück um persönliche Probleme zu verarbeiten. Doch dort finden sie nicht die erhoffte Harmonie. Das Tal wird von einer Lebensmittelkette beherrscht, dessen Besitzer von allen nur "Der Kaiser" genannt, Koreaner ist. Auf Grund seiner Erfahrungen bei Demonstrationen 1960 gegen den wachsenden amerikanischen Einfluß in Tokyo, versucht der jüngere Bruder den Dorfbewohnern zu helfen. Helfen soll vor allen Dingen die Geschichte: Bereits der Bruder seines Ur-Großvaters führte 1860 eine Bauernrevolte an. Doch dier Ereignisse verlaufen dramatisch.
Mich wunderte vor allem als wie untypisch "japanisch" ich das Buch im ersten Drittel empfand. Ich konnte mir gut vorstellen, daß solche Probleme in jedem kleineren oder abgeschiedenen Dorf in Deutschland passieren könnten. Kennt jemand von Euch das Buch "Unter den Dolomiten" von Telmann? Genau daran fühlte ich mich anfangs erinnert.
Ich vermute, jedes Dorf auf der Welt, das mit der Moderne kämpft, hat ähnliche Probleme. Die Handlungsweise der Menschen hatte natürlich keineswegs etwas mit unserer zu tun. Nicht nur das "hier und jetzt" zählt, sondern auch die Vergangenheit und vor allen Dingen die Ahnen. Auf sie muss man Stolz sein können.
Viele Grüße
Leseratte