Klappentext:
Was tut eine Frau, wenn ihrem Mann zum Thema Sex als erstes die Begattungsrituale der Leguane einfallen? Und wenn sie dazu noch ins oberfränkische Nest Neuendorf verschlagen worden ist? Doris Bering, Tierarztgattin, kinderlos und chronisch frustriert, verkriecht sich auf dem Dachboden ihres Einfamilienhauses und bastelt nur noch an ihrer Puppenvilla. Bis Lea kommt, die neue Nachbarin mit esoterischem Einschlag und unwiderstehlicher Anziehungskraft auf Männer. Dies hat tödliche Wirkung auf einige Neuendorfer Einwohner und belebenden Einfluß auf Doris' Privatleben.
Die Autorin:
Sabine Friedrich, 1958 in Coburg geboren, studierte Germanistik und Anglistik und promovierte 1989 in München. Nach zahlreichen Wohnungs-, Orts- und Berufswechseln quer durchs In- und Ausland lebt sie heute mit ihrer Familie wieder in Coburg. Von ihr ist bisher außerdem erschienen: "Die wunderbare Imbissbude" (1999), "Nachthaut" (2000), "Das Eis, das bricht" (2002), "Familiensilber" (2005).
Meine Meinung:
Dies war mein Gewinn beim Weihnachtsgewinnspiel, und es war ein voller Erfolg! "Ein feiner, frecher Frauenschmöker" hat das Journal für die Frau das Buch laut Klappentext genannt, und das trifft es ziemlich gut. Es ist pfiffig, ohne krampfhaft witzisch zu sein, es hat ein bisschen Tiefgang, ohne allzu schwer zu werden, es ist böse, ohne zu schwarz zu werden.
Ich bin ein bisschen überrascht über das andere Buch von Sabine Friedrich, das hier bei den Eulen rezensiert ist ("Familiensilber"). Das scheint ein ganz anderes Genre zu sein, was offensichtlich für die Vielseitigkeit der Autorin spricht! Dies hier ist vermutlich leichtere Kost, was es aber keineswegs langweilig macht, und ich könnte mir einige Eulen vorstellen, denen es gut gefallen könnte. Ob die Bemerkung im Klappentext "Warnung: Dieses Buch ist ein gezielter Anschlag auf die heile Welt des gemütlichen Land- und Ehelebens!" so sinnvoll ist, darüber lässt sich streiten. Ich denke mal, die SpießerInnen, auf die das gemünzt ist, die werden erst gar nicht zu diesem Buch greifen, denn dazu ist es zu frech. Aber gleichzeitig ist der Anschlag auf die besagte heile Welt sooo revolutionär nun auch nicht; ich denke, auch brave Familienfrauen können durchaus ihren Spaß daran haben. Ein bisschen Krimi ist auch dabei, aber im Vordergrund steht definitiv die Geschichte der beiden Frauen.
Sprachlich ist es übrigens auch von sehr guter Qualität; es zahlt sich wohl aus, dass die Autorin Germanistin ist.
Für mich war mein Gewinn jedenfalls ein Gewinn (haha! ), und ich werde nach weiteren Büchern der Autorin Ausschau halten, gerade weil diese unterschiedlichen Genres mich neugierig machen.