Verblendung - Stieg Larsson

  • Ich fand das Buch absolut fantastisch. Mehr kann ich kaum dazu sagen, weil ich es meinen Geschmack insgesamt super getroffen hat.
    Das Buch war schnell, umfangreich, die verschiedenen Fäden sind am Ende sehr gut zusammen gelaufen. Und ich konnte damals nicht abwarten die anderen Teile zu lesen.


    Wirklich schade ist, dass der Autor verstorben ist. Und schade das die Freundin vom Autor und die Verwandten nichts besseres zu tun haben, als sich um die Rechte der Manuskripte von Teil 4-6 zu streiten. Ich hätte jedenfalls gerne mehr gelesen.


    Und da ich die Bücher kenne, werde ich bestimmt vom Film enttäuscht sein. Ich werde es daher schon gleich lassen, den überhaupt zu schauen.

  • Zitat

    Original von carina2100



    Und da ich die Bücher kenne, werde ich bestimmt vom Film enttäuscht sein. Ich werde es daher schon gleich lassen, den überhaupt zu schauen.


    Jaaa die Angst hab ich auch...ist ja fast immer so wenn man ein Buch liest und dann den Film sieht :S Aber ich werds nicht schaffen, gleich auf den Film zu verzichten...dazu bin ich zu neugierig ^^

  • Skandinavische Krimiautoren haben es in Nordamerika sehr viel schwerer als in Deutschland, wo sie oft und schnell zu Bestsellern werden. Uebersetzungen von Stieg Larssen wurden erst 2008 und 2009 veroeffentlicht. Aber inzwischen habe sie auch hier in der Buecherei eine Reihe von Exemplaren und Wartelisten.


    Und ich war ueberrascht wie schnell ich in der Geschichte drin war. Nichts mit Startschwierigkeiten. Ich mag die gut beschriebenen Figuren und finde sie auch sehr stark und liebenswert einschliesslich ihrer Macken. Nicht so weinerlich wie Mankells Walander manchmal rueberkommt. Hab am ersten Tag gleich 100 Seiten durch gehabt und Muehe gehabt es zur Seite zu legen.


    Wuerde am liebsten jetzt sofort weiter lesen, aber es stehen noch andere Sachen auf der to-do-list fuer heute ...


    Zitat

    Original von Depardieu
    Die im Roman reichlich vorhandene Sozialkritik wird untermauert durch eingestreute statistische Angaben, deren Sinn für die Handlung sich mir allerdings nicht erschlossen hat. Wenn Larsson allerdings seine sozialkritischen Ansätze an seinen Romanpersonen festmacht, ist das schon wesentlich eindringlicher.


    Also ich dachte jetzt die statistischen Zitate bezueglich der Gewalt gegenueber Frauen sind auch in Verbindung zu Blomkvists Schwester zu sehen, die sich als Rechstanwaeltin doch sehr fuer solche Belange einsetzt.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Beatrix



    Also ich dachte jetzt die statistischen Zitate bezueglich der Gewalt gegenueber Frauen sind auch in Verbindung zu Blomkvists Schwester zu sehen, die sich als Rechstanwaeltin doch sehr fuer solche Belange einsetzt.


    Und ich sah sie in Bezug auf Lisbeth Salander... :gruebel

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

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  • Mußte grad ein wenig grinsen, als ich das Tatoo auf dem Buchcover oben gesehen habe. Im 3.Band ist dessen Größe nochmal beschrieben, und dieses sieht dagegen fast niedlich aus :lache
    Den Film will ich auch unbedingt sehen, allerdings glaube ich auch nicht, daß manche Szenen so rüberkommen wie im Buch. Ist vll nicht genauso umsetzbar, aber in dem, was ich bis jetzt an Ausschnitten gesehen habe plappern sie mir zuviel!
    Und es ist wohl Geschmachssache, aber den Blomquvist hatte ich mir hübscher vorgestellt :chen

  • Zitat

    Original von carina2100


    Und ich beziehe die Statistiken auf viele Frauen in diesem Buch...


    Genau! Es ist wirklich nicht schwer die eingestreuten Statistiken in Verbindung mit der Handlung des Buches zu sehen. Ich hab ja erst gut 100 Seiten gelesen und dennoch hatte ich keinerlei Probleme die Verbindungen zu sehen.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Dadurch, dass ich diese Kirmi - reihe erst sehr spät entdeckt habe, habe ich natürlich schon etwas mehr gewusst, als wenn das Buch gerade erst rausgekommen wäre. Aber ich hatte auch einen Vorteil: Ich konnte alle drei Bänder hintereinander weglesen.


    Mikael Blomkvist ist Journalist und böse geschädigt worden. Jedoch wird er von dem Großindustirellen Henrik Vanger engagiert, um herauszufinden, was mit seiner Nichte Harriet Vanger passiert ist. Zur Deckung heißt es, er schreibe ein Buch über die Familie Vanger. Als er jedoch immer mehr in die Verstrickungen in der Familie Vanger eintaucht, holt er sich Hilfe in Gestalt von Lisbeth Salander. Sie hat vorher Mikeal durchleuchtet für Henrik Vanger. Und je mehr die Zwei sich mit der Familiengeschichte der Vangers beschäftigen, desto näher rücken sie dem Geheimnis um Harriet Vanger auf die Schliche.
    Dieser "Thriller" liest sich auf den ersten 70 - 100 Seiten wie ein Wirtschaftsthriller! Aber trotzdem bitte NICHT abschrecken lassen.
    Larsson schafft es in seinen Büchern zwei absolut gegensätzliche Charaktere zu erschaffen, die sich aber prima ergänzen. Sehr schöne intensive Beschreibung der Charaktere - und nicht nur die Hauptpersonen -, aber auch die Landschaft Schwedens wird so deutlich beschrieben, dass man es alles vor seinem Auge hat.
    Ein absolut lesenswertes Buch! 10 Punkte

  • Ich habs jetzt durch und bin uneingeschraenkt begeistert. Von der ersten bis zur letzten Seite spannend, eine einmalige Mischung aus Wirtschaftskriminalitaet, Mord, Sexualverbrechen - und dazu sehr treffende Charakterzeichnungen auch bei den Nebenpersonen.


    Manche haben hier angemerkt, dass die letzten Seiten nicht ganz passten. Zugegeben, es ist sehr schwer einen Roman mit zwei unterschiedlichen Hoehepunkten zu beschreiben. Meist faellt es nach dem ersten grossen Hoehepunkt ab und kommt einfach nicht mehr wirklich hoch. So bisher zumindest meine Erfahrung bei anderen Autoren. Aber Stieg Larsson schafft es nicht nur mich hier bei der Stange zu halten, es ist der Teil, der mich emotional noch mit am staerksten beruehrte.


    Ohne Zweifel, dies ist eindes der Top Buecher des Jahres fuer mich!


    Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt auf die naechsten Titel. Da steh ich schon auf einer leider sehr langen Warteliste bei der Buecherei (hier gibt's ansonsten nur sehr teure HC). Die englische Uebersetzung des 3. Teils kommt erst im Sommer 2010 raus. Aber da werd ich mir vorher eben irgendwie die deutsche Uebersetzung an Land ziehen.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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  • Ok, ich hab noch eine Frage zu den Statistiken und will wissen ob da in der deutschen Ausgabe aehnliches zu finden ist. Es sieht naemlich nach einem Fehler aus, der auch von einigen Rezensenten in amerikanischen Zeitungen kritisiert wurde.


    Der erste Teil beginnt mit der folgenden Statistik:


    Eighteen percent of the women in Sweden have at one time been threatened by a man.
    [Achtzehn Prozent aller Frauen in Schweden wurden wenigstens einmal von einem Mann bedroht.]


    Der zweite Teil beginnt mit der folgenden Statistik:


    Forty-six percent of the women in Sweden have been subjected to violance by a man.
    [Sechsundvierzig Prozent aller Frauen in Schweden haben Gewalt von einem Mann erfahren.]


    Sind also wirklich so wenige Frauen mal bedroht worden und fast dreimal soviele haben dann die Gewalt wirklich zu spueren bekommen???? Passt doch irgendwie nicht zusammen, oder?

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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  • Zum ersten Teil steht da:

    18 % aller schwedischer Frauen über fünfzehn sind schon einmal von einem Mann bedroht worden.


    Zum zweiten Teil:

    46 % aller schwedischen Frauen über fünfzehn sind schon einmal Opfer männlicher Gewalt geworden.


    Ich fand an den Zahlen nichts komischen. Wenn man näher darüber nachdachte, fand ich sie sogar eher erschreckend.
    Viell. musst du mal so denken: Bei 18 % der Frauen in Schweden ist es dazu gekommen das sie wenigstens einmal bedroht wurden, nur bedroht! Aber 46 % der Frauen sind wohl nicht mal mehr bedroht worden, sondern es ist direkt zu Gewalt an der Frauen gekommen. Und wahrscheinlich ist das gerade das grausame an der Geschichte. "Wenig" Frauen werden bedroht, aber bei vielen Frauen ist es schon gleich zu Gewalt gekommen, es wurde viell. nicht mal mehr bedroht.


    Ich hoffe ich konnte es einigermaßen erklären?!

  • Ich habe nun den ersten Band gelesen und bin sehr angetan, Werde mir die anderen beiden aufjedenfall auch noch holen.

    Ich wüßte gern, ob der Schnee die Bäume und die Felder liebt, wo er sie so zärtlich küßt.
    -zitat von lewis carroll

  • Ich hatte auch das Glück alle drei Bände nacheinander zu lesen. Wie schon von anderen erwähnt war der Anfang etwas zäh, aber das entwickelte sich dann ziemlich schnell zur 'Sucht'. Super Geschichte, toll geschrieben, echt lesenswert ! Übrigens fand ich den Film auch klasse. Sehr gut umgesetzt, wobei ich Kalle Blomkvist mir attraktiver und jünger vorgestellt habe ;)

    :lesend Hakan Nesser - Das grobmaschige Netz


    Bin immer wieder auf der Suche nach schwedischen, norwegischen, dänischen und finnischen Krimis/Thrillern.


    SUB: 48

  • Meine Meinung
    Der Journalist Mikael Blomkvist soll den Fall der seit Jahrzehnten vermissten Harriet Vanger lösen. Harriet ist damals als 16-jähriges Mädchen spurlos von der Insel verschwunden und seitdem fehlt jede Spur von ihr oder ihrer Leiche.
    Ihr Großvater, Henrik Vanger, hat diese vergebliche Suche niemals losgelassen und er möchte nun, bevor er stirbt, das Rätsel um Harriet gelöst haben.


    Mikael sichtet alle vorhanden Unterlagen, Protokolle und Fotos und langsam, nach anfänglicher Skepsis, fügt sich das Puzzle des Verschwindens zusammen. Als dann die Recherchearbeiten zu aufwendig zu werden, braucht er Verstärkung, auf Empfehlung wird ihm Lisbeth Salander zur Seite gestellt. Eine 25-järhige Hackerin die nicht nur ein fotografisches Gedächtnis, die besten Computerkenntnisse ganz Schwedens aufweisen und ihm auch jegliche Information besorgen kann, die er für den Fall Harriet benötigt.


    Mikael und Lisbeth sind ein ungleiches Team, finden allerdings schnell zusammen und schaffen es auch, die letzten Puzzleteilchen an die richtigen Stellen zu setzen.



    Die ersten 120 Seiten waren wirklich ein Graus. Absolut zäh, uninteressant und für meinen Geschmack viel zu politisch. Als dann auch noch Henrik Vanger Mikael seine verworrenen Familienverhältnisse erklärt, war mir bei fast Schicht angesagt. Wenn ich nicht aus verlässlichen Quellen wüsste, dass die Story wirklich noch spannend wird, hätte ich wahrscheinlich aufgegeben.


    Nach diesem schweren Start wurde ich aber wirklich belohnt.
    Man liest immer parallel was Mikael und Lisbeth gerade machen und woran sie arbeiten, bis sie aufeinandertreffen und dann nimmt die Story auch enorm an Spannung und Tempo zu.


    Der Schreibstil hat mir ausgeprochen gut gefallen, Stieg Larsson hat sich - nach den anfänglichen Schwierigkeiten - nicht mehr mit Unwichtigkeiten aufgehalten. Alles was danach an Informationen folge war wichtig und vor allem interessant.


    Nun bin ich neugierig auf die Fortsetzung und vergebe hierfür - aufgrund des zähen Anfangs: 8 Punkte!!

  • Es ist schon etwas her, das ich dieses Buch gelesen habe aber ich liebe diese Serie und war Todtraurig als ich gelesen habe das Larsson gestorben ist und den Leser nach Band drei alleine lässt. Die Serie war nämlich ursprünglich angelegt auf 12 Bände um Mikael und Lisbeth!


    Gespannt bi nich auch auf die verfilmung, werde sie mir sicher noch anschaun und dann sehen wir mal wie unsere Lisbeth geworden ist, denn meiner Meinung nach scheitern viele Verfilmungen an den starken Charaktern!


    Eine glatte 9 von mir! :wave

  • Zitat

    Original von Saloraya
    Es ist schon etwas her, das ich dieses Buch gelesen habe aber ich liebe diese Serie und war Todtraurig als ich gelesen habe das Larsson gestorben ist und den Leser nach Band drei alleine lässt. Die Serie war nämlich ursprünglich angelegt auf 12 Bände um Mikael und Lisbeth!


    Ist das nicht furchtbar? Ich meine....wenn man sich mal überlegt, verpassen wir 9 supergute Bücher *schluchz*
    Wobei ich gehört habe, seine Familie streitet sich um das 4. Manuskript. Vllt schafft es ja noch ein 4. Band auf den Markt?!

  • Meine Meinung:


    Diese Lektüre wird auf dem Titel des Buches als Roman bezeichnet, aber meiner Meinung nach ist es ein Krimi erster Klasse!


    Auch wenn es zunächst vielleicht erst gar nicht so zu spüren ist, aber es ist von Anfang an eine gewisse Spannung da, die immer mehr zunimmt und in einem donnernden Feuerwerk endet.
    Zwischendurch lässt der Autor immer wieder am Ende eines Kapitels eine Bombe platzen, ein kleiner Spannungs-Höhepunkt, sodass man sofort weiterlesen muss. Genial!


    Es dauert zwar wirklich lange, bis der Autor zum eigentlichen Thema kommt, aber das tut der Handlung meiner Ansicht nach keinen Abbruch. Die ganze Vorgeschichte, sowie die privaten Einblicke in das Leben der Protagonisten, sind so gut beschrieben, dass man das Buch nicht zur Seite legen kann.
    Nur einmal in der ganzen Vorgeschichte gab es eine Sache, die mich fast dazu brachte, das Buch wegzulegen. Ich konnte erst nicht mit diesem Handeln klar kommen. Wenn Menschen ihre Macht so missbrauchen, wie es in dieser Situation der Fall ist, dann tobe ich vor Wut und könnte gleichzeitig heulen, weil ich nichts dagegen tun kann.


    Als es dann endlich um das eigentliche Thema geht, legt der Autor nochmal einen Zahn zu und schreibt noch spannender!


    "Verblendung" liest sich einfach toll! Es ist interessant, anschaulich, und trotz seitenweiser Themenbeschreibung wird es nie langweilig. In jeder Situation kann der Autor eine nicht erwartete Spannung einfädeln. Einfach genial!

    Die Kapitel sind größtenteils sehr lang, aber mit zig Absätzen versehen. Mich störte es in keinster Weise.
    Was etwas störend war, zumindest empfand ich das so, waren die englischen Schlagworte, die immer wieder eingeflochten wurden. Besonders wenn Mikael Blomkvist in seinem Element als Journalist tätig war.


    Fazit:
    Der Krimi hat mich so sehr gefesselt, das ich wirklich alles um mich rum vergaß, auch die Brötchen im Ofen...
    Die anderen zwei Bücher von dem leider verstorbenen Autor werde ich mir auf jeden Fall zulegen!
    5 fette Sterne mit nem Extrasternchen

  • Ich habe es gehört und kann nur sagen es lässt sich gut hören Dietmar Bär spricht genauso wie ich mir das vorstelle.


    Zum Roman selber da braucht man gute Konzentration um erstmal rein zu kommen ist man drin will man nicht mehr raus aus der Küche um weiter zu hören.


    Die nächsten beiden Bände kann ich lesen, was manchmal sicher besser ist um einfach nochmal nachschlagen zu können.