Gaston Salvatore - Waldemar Müller.Ein deutsches Schicksal

  • Titel: Waldemar Müller.Ein deutsches Schicksal
    Autor: Gaston Salvatore
    Verlag: Eichborn Verlag „Die Andere Bibliothek“
    Erschienen: 1993
    Seitenzahl: 429
    ISBN: 382184308X
    Preis: rd. 53,00 EUR


    Der Autor:
    Gaston Salvatore wurde in Chile geboren. Sein Pass allerdings weist ihn als Italiener aus. Als Dichter, Dramatiker, Erzähler, Regisseur und Journalist wirkt er aber in der Hauptsache in Deutschland.


    Meine Meinung:
    Waldemar Müller – immer wieder tritt dieses Synonym für den „Deutschen“ schlechthin in den verschiedensten Rollen auf. Mal ist er einer der Anführer der frühen Grünenbewegung, mal habilitiert er sich, ein anderes Mal wiederum zieht es ihm zum Film. Und dann gelingt ihm in einer anderen Rolle noch die unfreiwillige Flucht aus der DDR in einem Ballon.
    Das Beste an diesem Buch ist der „Trailer“, das Vorwort, des Herausgebers der „Anderen Bibliothek“ Hans Magnus Enzensberger. Mit launigen Worten charakterisiert er den Autor Gaston Salvatore als den deutschesten aller Ausländer.
    Die einzelnen Episoden waren sicher einmal als Satire gedacht, doch leider vergaloppiert sich der Autor so manches Mal bei dem Versuch besonders witzig oder originell zu sein. Diese Versuche wirken dann schon sehr gestelzt und hölzern. Auch dieses Buch aus der „Anderen Bibliothek“ zeigt, dass nicht jeder Band dieser ansonsten sehr eigenwilligen Buchreihe jedermanns Geschmack treffen wird.
    Etwa zur Hälfte des Buches hatte ich die Nase voll von Waldemar Müller, das war der Punkt da diese Figur mir eigentlich nichts mehr zu sagen hatte. Nicht immer griffen die Pointen, so denn überhaupt welche da waren und das Lesen wurde zu einer langweiligen Pflichtübung.
    Vielleicht muss man aber auch Hans Magnus Enzensberger sein, um ein Buch wie dieses in die „Andere Bibliothek“ einreihen zu können.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.