Unübliche Begriffe im Titel

  • Titel sind wichtig, das ist klar.
    Da ich im Moment wieder auf Titelsuche bin, ist mir aufgefallen,
    dass viele Bücher aus einem Genre ähnlich heißen.
    Bestimmte Worte werden immer wieder genommen.
    Ich frage mich, ob das wirklich so sein muss.


    Würdet ihr ein Buch näher ansehen, wenn euch der Begriff im Titel vielleicht nicht ganz geläufig ist?
    Oder schweift euer Blick dann direkt weiter?
    Ich meine Titel in der Art wie.:
    Der Bisamapfel, Melisma, Der Kalkant, Machandel, Die Causenmacherin, Mimikry oder so ähnlich.


    Wusstet ihr z.B. was ein Shogun ist, bevor das Buch herauskam?
    Hättet ihr es „nichtwissend“ in die Hand genommen?


    Mich selbst interessiert gerade das, was ich nicht kenne, auf jeden Fall muss ich dann in den Klappentext hineinlesen.
    Von einzelnen Lektoren weiß ich, dass es ihnen ebenso ergeht,
    trotzdem glauben sie die meisten Leser würden eher zu Bekanntem und Bewährtem greifen.


    Wie verhaltet ihr euch?


    Grüße
    Maren

  • Zitat

    Original von maren w
    Mich selbst interessiert gerade das, was ich nicht kenne, auf jeden Fall muss ich dann in den Klappentext hineinlesen.


    Hallo Maren,
    ausgefallene Titel und ausgefallene Cover ziehen mich magisch an. Es gibt doch nichts schöneres, als einen Titel oder ein Cover, die direkt ins Auge fallen :wave

  • Zitat

    Original von maren w


    Würdet ihr ein Buch näher ansehen, wenn euch der Begriff im Titel vielleicht nicht ganz geläufig ist?
    Oder schweift euer Blick dann direkt weiter?
    Ich meine Titel in der Art wie.:
    Der Bisamapfel, Melisma, Der Kalkant, Machandel, Die Causenmacherin, Mimikry oder so ähnlich.


    Für mich wirkt Titelbild und Titel immer gleichzeitig. Darum kommt es sehr auf die Gestaltung des Buches an, ob ich weitergehe oder neugierig werde.
    Ein historischer Roman ist auch ohne Titel z.B. leicht von einem Thriller zu unterscheiden, in der Regel. Bei ersterem würde ich vermutlich gar nicht erst auf den Titel schauen.


    Wenn es ganz und gar unbestimmt bleibt, weil auch das Cover nichts über das Genre z.b. verrät, lasse ich das Buch links liegen.


    Mich macht das Unbekannte, was ich nicht einordnen kann, erst mal nicht neugierig, sondern wirkt eher abschreckend.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Zitat

    Original von maren w
    Würdet ihr ein Buch näher ansehen, wenn euch der Begriff im Titel vielleicht nicht ganz geläufig ist?


    Das kommt darauf an, an was mich der Titel und die restliche Aufmachung des Buches erinnern. Wenn mir als erstes Science Fiction oder Fantasy in den Sinn kommt, lasse ich das Buch vermutlich liegen, einfach weil ich das nicht so gerne lese.
    Bei anderen Genres weckt ein mir unbekannter Begriff eher mein Interesse und ich würde mir den Klappentext anschauen.

  • Shogun kenn ich auch aus dem film, aber Tai Pan musste ich erst aus dem buch lernen.
    Lycidas, Lumen und Lilith von Marzi waren auch wegen dem titel aufreizend.
    Du hast ganz und gar recht. Eigentlich müssten sich kuriose titel, wenn es nach mir ginge, besser verkaufen.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Klassische Anwort des Juristen:
    Das kommt darauf an.


    Ein Titel, der mich an Fantasy oder Horror erinnert und ein Sachbuch oder ein Krimi ist hätte Pech, Fantasy lese ich nur nur in Ausnahmefällen, Horror nur bei Irrtum- Cover und Titel müssen mir also eine Botschaft vermitteln, die mich anspricht- oder ich erfahre von dritten (Eulen z.B.) von der Qualität des Buches. Therapie von Fitzek ist so ein Experiment für mich. Natürlich weiß ich was eine Therapie ist, aber Titel und Cover haben mich nicht angemacht- aber die LEserunde will ich aufgrund der Posts hier mitlesen. Anderes Beispiel Kastners Die Farbe Blau- der Titel sagt über den Inhalt gar nichts- aber das Cover zog mich an den Klappentext (und dann das Buch) zu lesen.

  • Zitat

    Original von maren w
    Würdet ihr ein Buch näher ansehen, wenn euch der Begriff im Titel vielleicht nicht ganz geläufig ist?
    Oder schweift euer Blick dann direkt weiter?
    Ich meine Titel in der Art wie.:
    Der Bisamapfel, Melisma, Der Kalkant, Machandel, Die Causenmacherin, Mimikry oder so ähnlich.


    Bei den genannten Titel wäre ich ohne einen zusätzlichen Reiz sicherlich sofort weitergeschweift. :-) Die Bücher hätten schon ein sehr auffälliges Cover haben müssen oder sich auf andere Art und Weise positiv von anderen abheben, damit es meine Aufmerksamkeit erregen würde.


    Anders ist es bei Empfehlungen oder wenn ich mich über ein spezielles Buch informiert habe. Dann schreckt mich eigentlich kein Titel ab, so "seltsam" er auch sein mag.


    Alles was nach Fantasy klingt, meide ich in der Regel. Da lese ich auch keinen Klappentext.


    Aber es wäre für mich auch denkbar, dass ein mir unbekanntes Wort mit einem schönen Klang oder einer gewissen zu vermutenden Kreativität meine Aufmerksamkeit erregt und zumindest einer näheren Betrachtung (sprich Studium des Klappentextes) unterzogen wird.


    Ich gebe meinen Vorschreibern aber damit recht, dass es bei der reinen Pirsch im Buchladen auf alle Aspekte der äußeren Erscheinung ankommt und auch auf die Plazierung im Laden.


    :wave


  • Das kann ich weitestgehend unterschreiben. Besonders: Alles was nach Fantasy klingt, meide ich in der Regel. Da lese ich auch keinen Klappentext.


    Ansonsten reicht mir der Titel nicht, er ist höchstens eye-catcher in Verbindung mit dem Cover. Der Klappentext muss dann schon mehr bieten, was mich reizt.

  • Ich meide Bücher mit dem Titel "Die ....in". Das ist pures Vorurteil, ich habe sogar einige solche Bücher bisher gelesen, die nicht die schlechtesten waren, kann mich aber mittlerweile in der Flut dieses Genres nicht mehr orientieren. Dadurch laufe ich zwar Gefahr, vielleicht das eine oder andere Schmankerl zu verpassen, aber da mir der Lesestoff die nächsten zwei Jahre nicht ausgehen wird, kann ich damit leben.
    Dafür kann man mich mit abgefahrenen Titeln wie "Mr. Aufziehvogel","Es ist so einsam im Sattel...","Magic Hoffmann" oder das mit dem ukrainischen Traktor durchaus ködern. Zum Glück habe ich in dieser Beziehung noch keine herbe Enttäuschung erlebt...

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • @ DraperDoyle :wow


    oberflächlicher check durch mein türregal:


    Die Römer in Bayern
    Die Langobarden in Italien
    Die Jungsteinzeit in Ungarn
    Die Stabkirchen in Norwegen
    Die Kelten im Osten Österreichs
    Die Bronzezeit in Niederösterreich


    Ui, mein bücherregal ist voll davon... wenn ich die meiden würde, hätte ich nie Ur&Frühgeschichte studieren können - nun, man kann über die phantasielosigkeit von wissenschaftlern streiten, aber diese bücher sagen klipp und klar, was sache ist.
    Der tollste titel, und mein absoluter top-favourit ist allerdings 'Der Phönix aus Sand und Asche' man würd' nicht glauben, dass das ein glas-katalog ist, und der absolute klassiker noch dazu! :wow

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


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    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Offenbar ist für die meisten wesentlich, ob ein Buch zum bevorzugten Genre gehört.
    Ist das durchs Cover erkennbar, kann der Titel durchaus unbekannte Wörter enthalten.


    Natürlich kommt es auch darauf an, was für Begriffe verwendet werden.
    Von den genannten finde ich persönlich nur Melisma schön
    (wenn’s nicht in einem fantasie-Einband steckt).
    Und beim Bisamapfel würde ich, halb abgestoßen - halb interessiert, hinten nachlesen wollen.


    Hm, dann ist es wohl doch ganz sinnvoll, bereits im Titel das Genre deutlich zu zeigen.


    Jau, in Mr. Aufziehvogel würde ich neugierig blättern.


    Grüße
    Maren

  • MagnaMater : Die Betonung lag auf "... in", also etwa "Die Plauerner Spitzenklöpplerin", korrekter widergegeben "die [...]in".
    Ich habe "Die Päpstin" und "Die Totenwäscherin" gelesen, ohne hinterher mit dem Gefühl zu verbleiben, mein Zeit verschwendet zu haben (wie etwa bei anderen historischen Romanen ["Die Truhen des Archimboldo", der größte Mist, der mir seit langem untergekommen ist]), aber diese Bücherbergeflut in den Buchandlungen, wo irgendwelche "Innen" Abenteuer in vergangenen Zeiten erleben, schreckt mich von vorneherein ab.
    Bücher mit "Die..." aus meinem Regal zu verbannen wäre auch etwas mühsam, in meinem Falle eher "Die Zelle, "Die Photosynthese" oder, gänzlich fachfremd und eher rein persönlichen Interessen geschuldet "Die Geschichte der Ostjuden"

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • :wow uups, :lacht klarer fall von völligem missverständnis! :prost siehst du, die sind mir in meiner bisherigen lektüre so fern, dass ich gar nicht daran denke - aber ich muss gestehen, 'Der Pfaffenkönig' von Iris, der bisher mein einziger ausflug in dieses genre war, war gut; hat mich eher an Pernoud als an einen 'roman' erinnert, obgleich er eine ungleich körperliche wucht hat. :wave

    DC :lesend


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  • Hallo!
    Ich denke, der Titel allein macht es nicht. Da gehört ganz klar erstmal auch ein ansprechendes passendes Cover dazu. Das entscheidet sich ja in Millisekunden und Bilder sieht man ja "schneller", ehe man die Buchstaben entziffert hat.
    Ich persönlich finde es spannend, wenn ich erstmal stocke, eben weil es auch spannende Worte sind im Titel. Besser als "Die verliebte Frau", "Der Kuss im Morgengrauen" oder sonstwas grausames.
    Aber ich denke mal, Dir geht es um einen Titel für ein Manuskript, das Du einreichen willst? Dann lehn Dich zurück - in den allerwenigsten Fällen wird der Arbeitstitel vom Verlag genommen. Auch wenn noch so viel Herzblut des Autoren drinsteckt... :cry
    Sag mal gelegentlich, um was es geht und wofür Du Dich entschieden hast!
    Liebe Grüße
    Silke

  • Originelle Titel ziehen mich prinzipiell zwar schon an - aber ZU originelle (Bsp. "Mister Aufziehvogel") stoßen mich wiederum eher ab, weil ich mir denke, daß da mit aller Gewalt nach etwas Originellem gesucht wurde.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Wenn ich im Buchladen rumstöbere und auf solche Buchtitel stoße, dann sehe ich sie mir auf alle Fälle mal an. Das Cover ist dabei gar nicht so wichtig.
    Das spricht mich auf alle Fälle mehr an, als so langweilige (sorry) Titel, die mit "Die" anfangen und mit "...in" enden.


    Viele Grüße
    Shirat

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Ich finde den Titel unheimlich wichtig, und ich finde er sollte möglichst interessant oder schön oder originell sein, einfach etwas besonderes. Nichtssagende, fantasielose Standardtitel im Stil von Lautlos/Zwielicht/Gefangen und ähnliches lassen meine Augen sogleich weiterschweifen.