Letzte Seite, Letzter Satz ...

  • Es gab nun schon öfter Diskussionen über den "ersten Satz" in einem Buch.


    Was ist nun mit dem letzten ? Wie muß/hat/kann/darf der lauten ?


    Wie muß ein Buch für Euch enden, damit ihr ein "gute Gefühl" habt?


    Muß eine Geschichte abgeschlossen sein oder darf sie ein offenes Ende haben ?

  • Zitat

    Original von dg9tm


    Wie muß ein Buch für Euch enden, damit ihr ein "gute Gefühl" habt?


    Bei mir darf das beides sein: Wenn es ein abgeschlossenes Ende hat, dann dürfen dabei aber nicht mir sympathische Menschen gestorben sein. Oder das "Und wenn sie nicht gestorben sind.." Ende haben.. das nervt und darf nur bei wirklichen Märchen angewand werden.. Also wenn es so nen Abklatsch hat am Ende, ist für mich das Buch grässlich geworden und aht einen fahlen Nachgesschmack :fetch


    Ein offenes Ende? Ist mir doch am liebsten.. Weil ich gerne noch etwas über das Buch nach denke. Wenn es ein Krimi ist, über lege ich mir sehr gern. "NUn, was macht der Inspector denn jetzt? Wie erholt er sich von den Strapazen?"

  • am besten ist natürlich ein "happy end" :lache


    aber so wichtig sind mir letzte sätze im grunde nicht, genauso wenig wie erste sätze. nur was ich überhaupt nicht mag, sind unbeendete geschichten, also ein offenes ende, wo man sich dann selber aussuchen kann, wie etwas zuende gehen soll.


    ich mag kompakte geschichten mit einem anfang und einem ende - insich geschlossen.

  • Ich schließe mich da ganz Lillis Meinung an. Ich ärgere mich zu Tode, wenn ein Buch kein wirkliches Ende hat und ich mich fragen muss "was ist denn nun?" Da habe dann das Gefühl, ich habe das Buch umsonst gelesen. Zum Glück ist mir das erst ein- oder zweimal passiert.


    Erste und letzte Sätze sind mir persönlich egal, haben für mich keine Aussagekraft.

  • Zitat

    Original von Helga
    Ich schließe mich da ganz Lillis Meinung an. Ich ärgere mich zu Tode, wenn ein Buch kein wirkliches Ende hat und ich mich fragen muss "was ist denn nun?" Da habe dann das Gefühl, ich habe das Buch umsonst gelesen. Zum Glück ist mir das erst ein- oder zweimal passiert.


    Erste und letzte Sätze sind mir persönlich egal, haben für mich keine Aussagekraft.


    Bin da ganz deiner Meinung, Helga.


    Wahh, komisches Gefühl, wenn ein Buch kein Ende hat. Macht mich ganz verrückt.

  • ich hab mir darüber noch gar keine gedanken gemacht.
    der schluss.. wie soll der schluss sein?
    mmh..
    solang das buch gut ist ist mir der schluss eigentlich egal.
    schluss..
    mmh..
    gegen einen offenen shcluss hab ich ganz und gar nichts.
    da kann man sich selst was denken..
    mmh..

  • Ich finde, dass das immer ganz auf das Buch ankommt, wie sich die Geschichte präsentiert hat und wie meine eigenen Erwartungen im Laufe der Story sich entwickelt haben.


    Zu manchen Romanen sind offene Enden einfach passend, bei anderen bin ich wiederum froh, dass irgendwie ein netter Abschluss stattgefunden hat. Pauschal kann ich das jetzt nicht beantworten.


    Gruss,


    Doc

  • Kommt ganz auf das jeweilige Buch an.


    Was mir aber definitiv den Spaß am Autor verdirbt ist, wenn seine Bücher immer stereotyp enden. Das hat mir schon vor Jahren Stephen King vergällt: die Bücher, die ich damals von ihm las, endeten immer mit einem scheinbaren Happy End... nur um auf der allerletzten Seite doch noch von irgendwoher das Böse lauern zu lassen. Nach dem 3. oder 4. Buch von ihm, bei dem das so war, hatte ich keine Lust mehr.


    Dito John Saul. Auch er schreibt absolut vorhersehbar, daher werde ich von ihm nichts mehr lesen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich hasse es, wenn ein Buch kein richtiges Ende hat. Bei einer Kurzgeschichte ist das was anderes. Die letzten Sätze haben zwar eine gewisse "Wichtigkeit", aber mir geht es mehr darum, dass alle Knoten gelöst werden, egal wie das Ende ist, von wegen Happy End und so.

    Mit lieben Grüssen aus der Schweiz
    Nachteule mit drei Pseudo-Stubentigern namens Müsli, Nero und Sandy


  • Ein gute Schluß muß sein, aber er darf auch ein offenes Ende für einen Fortsetzungband haben. Aber bricht ein Buch einfach ab oder wirkt unvollendet, dann fragt man sich schon, hatte der Autor keine Zeit mehr oder wollte er keinen Schluß schreiben ?

  • Der letzte Satz hat viele Funktionen, er schließt die Geschichte ab, er fixiert den dramaturgischen Endpunkt, er ist die letzte Chance, auf Schicksale, Wendungen, mögliche Weiterentwicklungen usw. Bezug zu nehmen. Der letzte Satz kann ein Cliffhanger sein (Wie mag es wohl weitergehen?), er kann die Pointe enthalten (bei Romanen gefährlich) und vieles mehr. Wenn ich mein eigenes Leseverhalten analysiere, würde ich sagen, daß ich diesen letzten Satz nicht anders wahrnehme als den Rest des Buches (vom ersten Satz abgesehen - s.u.), was natürlich auch damit zu tun hat, daß viele Bücher sozusagen "ausfaden", also den Abschluß nicht als Klimax nutzen, sondern zur Abrundung der Geschichte - was wird aus dem und dem, wie geht es weiter, sie feiern den Sieg blabla. Bei Kurzgeschichten ist das natürlich anders - da läuft häufig alles auf genau diesen einen Satz hinaus. Das hat alles nur marginal damit zu tun, wie ein Buch insgesamt endet - also ob das Ende offen ist, ob es überhaupt ein Ende bezogen auf die Handlung gibt, ob der Autor sich z.B. die Chance offenhalten will, eine Fortsetzung zu reichen.


    Aus verkaufstechnischen Gründen (Verkauf an Lektoren, Leser, Rezensenten) ist der erste Satz viel bedeutsamer, der Anfang überhaupt. Im dieser Tage erscheinenden Autorenkalender 2005 haben wir jeden Tag des Kalendariums mit einem ersten Satz aus einem berühmten Werk versehen, die Auflösungen finden sich hinter dem Kalendarium. Das war schon bei der Auswahl sehr interessant; bei einigen ersten Sätzen glaubt man kaum, aus welchem Buch sie stammen.

  • Für mich ist der letzte Satz schon wichtig. Der kann das Buch sozusagen noch rausreißen, wenn's mir bis kurz vor dem Ende schon auf die Nerven ging. Der letzte Satz hat große Macht, zumindest über mich.


    Bei einem abgeschlossenen Ende ist es natürlich am Schönsten, wenn er auf irgendwelche Zukunftsereignisse hinweist, oder einfach die Geschichte schön abgerundet enden lässt.
    Offene Enden sind da schon etwas trickreicher. Ich mag offene Enden eigentlich gerne, aber nur, wenn nicht wirklich GANZ arg große Handlungsstränge offen bleiben.


    Ich mag es, wenn dieser letzte Satz mich zum Schmunzeln bringt, oder mich ehrfürchtig das Buch weitere zwei Minuten in der Hand halten lässt. Wenn ich es fast nicht zuschlagen und ins Regal stellen will, aber da muss natürlich auch alles VOR dem letzten Satz gut gewesen sein :lache
    Oh ja, und auf "Heul-Enden" stehe ich auch :cry :]

  • Das berühmte letzte "Ich liebe Diii..ii..iich". Dahingehaucht, -gestammelt, -gestöhnt oder -wasauchimmer vom tragischen Heldin (optional Heldin), der in den Armen seiner Liebsten krepiert - natürlich nachdem er heldenhaft die vermeintlich für die Liebste bestimmte Kugel / Schwerthieb / Katapultschuss abgefangen hat.


    Das sind letzte Sätze und Abgänge, die mir stets in bester Erinnerung bleiben. Das hat einfach was! Das ist so eine Helden-Kiste, bei der ich stets schwach werde. :-)


    Gruss,


    Doc


    PS: Ich weiss natürlich, dass das in dem Topic ein bischen anders gemeint ist - aber ich wollt' einfach was dazu sagen. :-)


  • Dem haben sie heute irgendwas Leckeres ins Essen getan...gutes Frühstück wahrscheinlich von Miss Doc...:-)


    Bist Du sicher, daß Du noch Bücher meinst, Doc...und nicht irgendwelche Schmalzschnulzen, die Du Dir nachts heimlich ansiehst???... :grin


    Ansonsten schließe ich mich zu dem Topic dem Tom an...wobei ich Cliffhanger geradezu liiiebe...Beispiel hätte ich jetzt allerdings nicht ad hoc parat.


    Gruß
    Baumbart

  • also beim diagonallesen nehme ich den letzten satz oft nur vage nach. aber eigentlich ist ja der schlusspunkt nicht das ende der geschichte, sondern der start einer neuen, die der autor nur noch nciht geschrieben hat und mir die möglichkeit gibt, sie selbst weiterzuspinnen und das ist manchmal ganz schön spannend

  • Hallo zusammen!
    Mir ist der leste Satz im Buch nicht so wichtig. Aber ich mag keine Offenen Enden. Es dei denn es ist eine Serie. Da finde ich das nicht so schlim wenn dann das leste Buch ein Abgeschlosenes Ende Hat. Lg Vipergirl

  • Spannendes Thema! Danke fürs Aufwärmen, vipergirl. :kiss


    Ich persönlich bin ein ganz großer Feind von offenen Enden. Das stört mich richtig. Zuletzt bei "Der Besucher" (Sarah Waters). Da war der Haupttext schon relativ zäh und dann sieht man noch nicht mal genau, wo es hinführt.


    Und der letzte Satz ist eigentlich am wichtigsten überhaupt, denn das ist das, was hängen bleibt, was im Idealfall im Kopf noch lange nachhallt, eventuell noch suggeriert, über einiges noch etwas nachzudenken. Berühmte letzte Sätze fallen mir jetzt keine ein... Doch! Vom "Lächeln der Fortuna" :grin: "Nennen wir ihn John." Muhihi, den mag ich.


    Aber erste Sätze sind auch unglaublich wichtig, das ist quasi die Strickleiter ins Buch. Der muss mich dann reinziehen in die Handlung, wenn es erst losgeht mit "Die Familie sowieso war schon seit langem bekannt für ihr blablabla und lebte in diesem und jenem Herrenhaus und verkehrte in diesen und jenen Kreisen..." ist das ganz furchtbar, da möchte ich das ganze Ding mit seinen Schlangensätzen eigentlich sofort wieder in die Ecke werfen. Es gibt hier ja auch den "Die Schönsten Sätze"-Thread, wo auch schöne erste Sätze gesammelt wurden.