Patricia D. Cornwell: Defekt

  • Das Team um die Gerichtsmedizinerin Kay Scarpetta arbeitet in einer Akademie, die sich um die Ausbildung von Gerichtsmedizinern kümmert und die das FBI in schwierigen Fällen unterstützt. Scarpettas Freund Benton ist an dem neurologischem Forschungsprojekt „BESTIE“ beteiligt, das die Gehirnstruktur von Serienkillern untersucht.


    Als Bentons Versuchsperson, ein fieser Serienkiller, der den Frauen die Augen ausstach, bevor er sie quälte und tötete, von dem Mord an einer Ladenbesitzerin erzählt, bringt er damit einen Stein ins Rollen. Scarpettas Nichte Lucy und der Ex-Polizist Pete Marino gehen der Sache nach und stoßen bald auf einen weiteren brutalen Killer, der in Florida sein Unwesen treibt. Doch bald kommt Lucy ihm näher als ihr lieb ist.


    Serienkiller, Psychopathen, grässliche Folterungen, brutale Morde: die Thriller von P.C sind keine Kaffeefahrt. Auch in ihrem neuern Roman „Defekt“ geht es wieder um psychopatische Mörder. Leider bleiben bei der Beschreibung von Brutalität die Handlung und die Charaktere von Kay Scarpetta und ihrem Team auf der Strecke. Das ist Schade, denn Cornwell hat es in ihren ersten Romanen geschickt verstanden, ihren Romanfiguren Leben einzuhauchen.


    In ihrem neuen Roman spielt sie ihre ganze Routine aus, wobei mancher Handlungsstrang auf der Strecke bleibt. Scarpetta Fans mögen das verzeihen – und freuen sich sicherlich schon auf das neue nächste Abenteuer ihrer Helden.

  • Hallo zusammen!


    Endlich mal wieder ein Teil um Scarpetta, der mir einigermaßen gefallen hat.


    Meine Meinung
    Der inzwischen 14. Teil um die ehemalige Pathologin Kay Scarpetta. Sie ist inzwischen Leiterin des National Forensic Acadamy und wird um Hilfe gleich von zwei Seiten gebeten.
    Einmal ihr Freund Benton Wesley, der unter dem Namen "Bestie" ein Studie von Vergewaltigern und ihren Gehirnstruktur von Normalmenschen abweicht.
    Zum anderen bekommt ihr Langzeit-Freund und Kollege Pete Marino anrufe von HOG- The Hand of God, der Andeutung zu ungeklärten Todesfällen sagt und MArino will ihm das Handwerk legen.
    Auch verhält sich neuerdings die Nichte Lucy sehr eigenartig und vertraut sich ihrer Tante nicht an.
    Scarpetta hat alle Hände voll zu tun und wirkt nicht mehr ganz so -ach ich bin ja so toll und ich kann alles- sondern sie kommt gut rüber.
    Die Story fand ich anfangs etwa undurchsichtig, da ich nicht wußte wo der Zusammenhang war, aber der ergibt sich im Laufe des Buches.
    Charakter kommen wenig neue dazu und wie auch in den vorangegangen Bänden kommt die Autorin mit einer recht kleinen Anzahl an Personen aus, so daß man hier nicht den Überblick verlieren kann.
    An den Schreibstil im Präsens muß ich mich jedesmal aufs Neue gewöhnen, aber ansonsten fand ich diesen Teil im Gegensatz zu dem letzten Teil "Staub" sehr interressant, nachvollziehbar und teilweise auch sehr spannend!
    Hoffentlich kann die Autorin im Nächsten Teil "Das Totenbuch" dem Stil treu bleiben!



    Gruß Janina

  • Ich bin enttäuscht. Obwohl ich schon ungefähr wusste, was mich erwartet - die letzten Thriller von PC haben auch nicht mehr so sehr meinen Nerv getroffen. Zudem hatte ich unmittelbar zuvor noch mal einen alten Kay-Scarpetta-Roman gelesen, "Das geheime ABC der Toten", das war der mit der Body-Farm. Einer ihrer besten, wie ich finde, aus einer Zeit, wo sie einfach nur genial geschrieben hat.
    Heute denke ich manchmal, die Autorin hat irgendjemand ausgewechselt. Scarpetta erreicht mich nicht mehr wie früher, was sicher zum einen an der Perspektive liegt (seit einigen Büchern hat Cornwell ja unverständlicherweise statt wie bislang die Ich-Form die dritte Person verwendet. Und dann tu ich mich schwer damit, dass sie auch noch die Zeitform von Präteritum auf Präsens gewechselt hat. Kann ich mich nicht mit anfreunden, obwohl ich es seit "Die Dämonen ruhen nicht" krampfhaft versuche. Denn ich liebe Kay Scarpetta. Ich liebe ihre lesbische Nichte Lucy und sogar den brummigen Pete Marino. Wesley ist mir mitunter zu perfekt.
    Und so kämpfe ich mich immer wieder durch jedes neue Buch, einfach weil ich Fan bin und hoffe, es muss dich doch mal wieder so richtig packen, richtig bis ins innerste berühren - aber der Effekt bleibt aus. Schade. Jammerschade.
    Und da man am Ende mitnichten erfahren durfte, was aus Lucys Krankheit wurde, werde ich das nächste Buch wohl auch wieder lesen müssen. :-(


    Der Fan-Bonus bringt es noch auf magere 5 Punkte von mir.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Der Kriminalfall an sich hat mir hier gut gefallen. Was mich aber unsäglich nervt, wie sehr sich die vier Hauptfiguren nerven und nicht leiden können. Ergo reden die auch nicht miteinander und klar ist das ein Stilmittel bekannt aus jeder billigen Soap, um Konflikte herbeizuführen, aber es ist so ein billiger Trick. Was mir auch schon im letzten Band aufgefallen ist, dass Cornwell nicht mehr alles auflöst; das Ende wird immer schneller runtergespult und abgefrühstückt. Ich würde fast sagen, sie hat keine Lust mehr, aber da sie in der Reihe immer noch schreibt, kann ich mir das gar nicht vorstellen.


    Naja, ich les trotzdem mal weiter, I'm easy :grin


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