Liebe mit drei Sternen - Kajsa Ingemarsson

  • Ingemarsson, Kajsa, Liebe mit drei Sternen, a. d. Schwedischen von Stefanie Werner, Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München, Dezember 2006, ISBN 3-423-24575-1, 14,- €


    Zur Autorin: (lt. Klappentext)
    Kajsa Ingemarsson, geboren 1965, arbeitet als freie Drehbuchautorin, Schauspielerin und Programmleiterin für Radio und Fernsehen. Zu hören ist sie unter anderem in der preisgekrönten Satiresendung "Public Service". Zuvor war sie sechs Jahre lang bei der schwedischen Sicherheitspolizei mit allen Fragen rund um Rußland beschäftigt. In ihrer schwedischen Heimat gilt sie als Instandz für Frauenliteratur mit Witz und Verstand. Außerdem sind von ihr die Romane "Vermisse dich schon jetzt" und "Eins, zwei, drei - beim vierten bist du frei" erschienen, die jeweils sofort nach Erscheinen die schwedische Bestsellerliste stürmten. 2005 hat sie ihren ersten Kriminalroman "Der russische Freund" veröffentlicht, der 2007 beim dtv erscheint.


    Meine Meinung:
    Als ich Kajsa Ingemarssons Roman „Liebe mit drei Sternen“ in die Hände bekam, war ich zunächst sehr skeptisch. Der Titel ist nicht gerade vielversprechend, der Klappentext versprach einen Frauenroman, der zwar amüsant zu sein schien, aber offenbar nicht mit viel Neuem aufzuwarten hat.


    Agnes, Anfang dreißig, arbeitet seit Jahren in der Gastronomie und hat endlich den ersehnten Job als Oberkellnerin eines edlen Gourmet-Restaurants in Stockholm. Als ihr Chef versucht, sich im Weinkeller über sie herzumachen, greift sie nach einer Flasche teuersten Weines, was ihr zwar den Chef vom Leibe hält, aber trotzdem zum Verlust ihres Jobs führt. Noch in der gleichen Nacht eröffnet Agnes’ Freund Tobias ihr telefonisch, dass er sich in eine Sängerin „mit solchen Granaten“ verliebt hat. Agnes steht vor einem Scherbenhaufen und hat keine andere Wahl als einen Neuanfang zu wagen und das Beste aus der Situation zu machen...


    Eigentlich also nicht wirklich viel Neues. Agnes Suche nach einem Platz im Leben, Liebe, Freundschaft und Eigenständigkeit ist ein Thema, das Leserinnen von vielen Romanen kennen. Dennoch habe ich „Liebe mit drei Sternen“ an einem Nachmittag durchgelesen. Zum Einen war es interessant Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem Alltag in Schweden und in Deutschland auszumachen. Vor allem gefiel mir aber, dass Kajsa Ingemarsson keinen Heile -Welt-Frauenroman geschrieben hat. Sie spart die unangenehmen Seiten des Lebens nicht aus und versteht diese feinfühlig und warmherzig in ihren Roman einzuarbeiten. Der Roman, der im schwedischen Original in etwa „Zitronen, klein und gelb“ heißt, ist locker, flüssig und humorvoll geschrieben, die Sprache ist den modernen Frauenromanen angepasst. Leider ist die Geschichte mit der Restaurantkritikerin, die einen guten Teil der Geschichte ausmacht, sehr vorhersehbar und so manches Wechselbad der Gefühle in dem sich Protagonistin Agnes befindet, erscheint nur allzu typisch. Ausgeglichen wird dies aber durch die gefühlvolle und warmherzige Art der Autorin Agnes Neuanfang zu erzählen, was den eigentlichen Charme der Geschichte ausmacht.


    „Liebe mit drei Sternen“ von Kajsa Ingemarsson ist ein amüsanter und warmherziger Frauenroman, der auch Frauen jenseits der 35 Spaß machen kann, da es sich nicht, wie so oft im Frauenroman, um die Suche nach Mr. Right dreht, sondern um die Suche nach sich selbst und dem richtigen Platz im Leben, ohne die Schattenseiten des Lebens auszublenden.

  • Noch ein Buch, was ich heute (dank Krankheit) in einem Zug durchgelesen habe. Die Geschichte von Agnes und de Restaurant ist nett zu lesen, im Vergleich zum ersten Roman dieser Autorin "...Vermisse Dich jetzt schon" hat es mich jedoch nur unterhalten können, zu fesseln vermochte es mich jedoch nicht.


    Ich kam an die Person Agnes trotz allem nicht nah genug ran, um ihre Gefühle und Taten empfinden zu können, ich las es ein wenig distanziert. Schlecht zu beschreiben, kann auch an meinem körperlichen Zustand heute gelegen haben, aber für mich ist "Liebe mit drei Sternen" kein Buch, was nach Zuklappen der Buchdeckel länger in meinem Gedächtnis verweilen kann.


    Übrigens finde ich den Titel schlecht gewählt, weil "drei Sterne" nirgendwo erwähnt werden und der Klappentext auch nicht so ganz den Inhalt wiedergibt, denn "auf der Suche nach sich selbst" ist Agnes in meinen Augen eher nicht, jedenfalls nicht aktiv, vieles ergibt sich einfach.


    Trotzdem gibt es dafür 7 Punkte, weil es nett zu lesen war.

  • Da ich gestern Nachmittag beim Friseur war, hatte ich endlich die Zeit "Liebe mit drei Sternen" zu Ende lesen zu können. Wie Geli bereits erwähnte, lässt sich das Buch lockerflockig lesen und als Leser ist man schnell im Geschehen des Buches involviert.
    Es gab zwei Dinge die mich sehr gestört haben. Ich mag es nicht, wenn in Bücher gezielt Werbung für z.B Ikea (Kaplan(?)Sofa gemacht wir. Das Ende fand ich doch etwas kitschig.
    [sp]Kalles Restaurant hat überlebt und Agnes bekommt doch noch ihren Nachbarn...[/sp]. Im Großen und Ganzen fand ich das Buch ordentlich.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Wieder mal ein Buch, dass ich nicht zuende gelesen habe...konnte mich mit der Story nicht anfreunden. Gekauft hatte ich es mir, weil ich halt sehr oft in Stockholm bin und gerne Sachen lese, wo ich dann auch weiß, wo die spielen. Aber leider hat es mir gar nicht gefallen. Die Charaktere waren sehr blaß und die Story hat mich genervt. Vor allem, nachdem ich jetzt im Spoiler gelesen habe, wie es ausgeht, bin ich froh, dass ich es nicht zuende gelesen habe. Genau dieses Ende hatte ich nämlich erwartet...

  • OT: Sma citroner gula


    Meine Rezension
    Gérard ist ein Schwein, soviel steht fest. Er pirscht sich derart offensiv an Agnes heran, dass es schon fast an Vergewaltigung grenzt – nur um sie dann, als sie ertappt werden (naja, eine schweineteure Flasche Wein spielt auch noch eine gewisse Rolle!), auch noch zu feuern und sie zu bedrohen.


    Damit steht fest: für die schickeren Restaurants Stockholm ist sie erst mal „gebrandmarkt“, denn Gérard hat Einfluß und wird sie bei den anderen Restaurantbesitzern so richtig schön schlecht machen.


    Dazu kommt, dass ihr Freund Tobias, ein Möchtegernrockstar mit allen Allüren, der ihr ganz fürchterlich auf der Tasche liegt (was sie beides nicht wahrhaben will!), sie schnöde per Telefon verlässt, um mit der granatenmäßigen, vollbusigen Sängerin seiner Band rumzumachen.


    Agnes fällt in ein tiefes Loch, aus dem sie auch erst mal nicht mehr herauskommt, weint Tobias völlig unverdientermaßen hinterher und braucht auch erst mal eine Zeit, bis sie ihr Leben wieder gebacken bekommt.


    Und während sie in einer miesen Kaschemme kellnert, bekommt sie über einen alten Kollegen eine interessante Chance für einen Neubeginn. Doch wie es weitergeht und ob sie es auf Anhieb schafft, wieder Fuß zu fassen, das müsst ihr wie üblich natürlich selbst nachlesen.


    Ein netter kleiner Roman ist das, von leichter Hand geschrieben. Für meinen Geschmack zwar fast ein bisschen zu leicht, aber als „Sommerroman“ für Strand und Pool ideale Unterhaltung. Ich mag zwar weinerliche Protagonisten, die zielsicher die falschen Entscheidungen treffen, nicht besonders – aber Agnes schaffte für mich immer gerade so die Kurve auf ihrem Weg in ihr neues Leben.


    Klar werden auch Klischees bedient und eigentlich ist das Buch auch vorhersehbar – aber irgendwie ist das bei Büchern dieses Genres doch meistens so. :grin


    Ich habe mich eigentlich ganz gut unterhalten, auch das Umfeld „Restaurant / Kochen“ hat mich alten Fresssack gut angesprochen.


    Alles in allem also solide und leichte Unterhaltung für Freundinnen des Frauenromans. Kann man gut lesen, muß man aber nicht unbedingt. Die anderen Bücher von Kajsa Ingemarsson, die ich gelesen habe, waren auf jeden Fall anspruchsvoller als dieses.


    Ich hatte übrigens eine andere Ausgabe, die es kurz vor dem Urlaub bei Aldi Süd gab, da ist das Cover nicht so grauslich wie das unten abgebildete.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)