Corinna Luedtke - Die Nächte mit Paul oder der Tag ist anderswo

  • @ Geli


    Hab vielen Dank für deine Rezension! Auch wenn dir das Buch nicht gelegen hat, freue ich mich, dass du dir die Zeit
    für eine ausführliche Begründung genommen hast. Im Grunde hätte ich hinter jeden Satz ein Häkchen setzen können, was die Intention meines Textes anbelangt.



    @ Babyjane


    Auch dir danke ich für deine Mühe, dich mit dem Text auseinandergesetzt und deine persönliche Haltung zum
    Buch zum Ausdruck gebracht zu haben!


    Allerdings gibt es in meinem Text weder rote Tomaten noch grüne Tannenzweige.


    In der aktuellen Leserunde gibt es nun einen Kommentar von mir, in dem ich näher darauf eingehe.




    Zitat

    Original von Sabine DJeder war hier Täter und Opfer zugleich.[...]
    Es macht deutlich, was passieren kann wenn man nicht miteinander redet sondern sich verschließt.


    @ Sabine D
    :write
    Auch dir für deinen Kommentar ein herzliches Dankeschön!




    Zitat

    Original von Herrn Palomar
    Diese besondere Nähe zur Literatur wurde gut vermittelt und es wird gezeigt,
    wie Literatur den Lebensweg und Entscheidungen bis zu einem gewissen Grad mit beeinflussen kann.


    Zitat

    Original von Beowulf
    Ich kann jedem nur raten sich dieses Buch anzutun- die Arbeit
    die man sich als Leser damit machen muß, ist meiner Ansicht ein Gewinn[...].


    @ Herrn Palomar und Beowulf


    Dass mein Roman euch gefällt, freut mich sehr.
    Herzlichen Dank für eure Rezensionen!


    Liebe Grüße
    :wave Corinna

  • Muss denn Gewalt immer in extremer Form geschildert werden, um sie wahrnehmen zu können? Mag sein, dass man anhand des Klapptentextes mehr davon erwartet hat. Die, die da war, fand ich aber spürbar. Auf eine subtile, unterschwellige Art.


    Vielleicht kam mir auch zugute, dass ich das Buch zweimal gelesen und so in seiner Gesamtheit gesehen habe. Man kann es eigentlich nicht lesen wie einen Roman, kann sich nicht mit dem Protas identifizieren, sie versuchen zu verstehen oder vom eigenen Verhalten auf ihres schließen sondern muss das Ganze aus der Perspektive des Beobachters sehen. Das langsame Abdriften in die Spirale aus beiderseitiger Abhängigkeit und und unterschwelligen Forderungen und die letztendliche Erkenntnis, das wirklich nicht klar definierbar ist, wer Täter und wer Opfer ist bzw. wer die Schuld trägt.


    Es ist ein schwieriges Buch, keines, das gefallen will. Aber eines, dessen Lektüre sich lohnt und das auch bei erneuter Lektüre noch andere Interpretationsmöglichkeiten und Blickwinkel lässt.

  • Ein verstörendes Buch, das mich so schnell nicht losgelassen hat.


    Luisa und Paul beginnen eine destruktive Liebesbeziehung. Und man kann direkt die "Gewaltspirale", von der Corinna in der LR schrieb, miterleben.
    Obwohl Luisa mehr und mehr passiv in dieser Beziehung ist, sie ihr auch gar nicht gut tut, findet sie keine Möglichkeit, sich daraus zu befreien.


    Man erfährt auch viel über die Sozialisation der Protagonisten, die dies in dieser Form überhaupt erst möglich macht.


    Leider ein sehr aktuelles Thema, da es nicht wenige Frauen gibt, die in solchen Beziehungen gefangen sind.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Muss denn Gewalt immer in extremer Form geschildert werden, um sie wahrnehmen zu können? Mag sein, dass man anhand des Klapptentextes mehr davon erwartet hat. Die, die da war, fand ich aber spürbar. Auf eine subtile, unterschwellige Art.


    Vielleicht kam mir auch zugute, dass ich das Buch zweimal gelesen und so in seiner Gesamtheit gesehen habe. Man kann es eigentlich nicht lesen wie einen Roman, kann sich nicht mit dem Protas identifizieren, sie versuchen zu verstehen oder vom eigenen Verhalten auf ihres schließen sondern muss das Ganze aus der Perspektive des Beobachters sehen. Das langsame Abdriften in die Spirale aus beiderseitiger Abhängigkeit und und unterschwelligen Forderungen und die letztendliche Erkenntnis, das wirklich nicht klar definierbar ist, wer Täter und wer Opfer ist bzw. wer die Schuld trägt.


    Es ist ein schwieriges Buch, keines, das gefallen will. Aber eines, dessen Lektüre sich lohnt und das auch bei erneuter Lektüre noch andere Interpretationsmöglichkeiten und Blickwinkel lässt.


    Bouquineur


    Ich glaube, du hast einen wichtigen Aspekt angesprochen, der im Zusammenhang mit meinem Roman sicher von Bedeutung ist.


    Berichterstattung und Darstellung von Gewalt werden m. E. durch die Medien immer spektakulärer und sensationslüsterner verbreitet.
    Im Zusammenhang mit Gewalt erwarten wir dadurch immer härtere, außergewöhnlichere Darbietungen.
    Die daraus resultierende "Einseitigkeit" der Darstellung kann dazu führen, dass die feinen Nuancen im Bereich der emotionalen Gewalt, Demütigungen, psychischen Gewalt u. v. m. oft nicht mehr als mögliche Form von Gewalt wahrgenommen werden.


    Zweimal mein Buch gelesen? :anbet


    Herzliche Grüße
    :wave Corinna

  • Zitat

    Original von Sigrid2110
    Man erfährt auch viel über die Sozialisation der Protagonisten, die dies in dieser Form überhaupt erst möglich macht.


    Sigrid2110


    Schön, dass du das sagst. Alle Figuren haben "ihr Päckchen zu tragen".


    Dadurch wird es, meine ich, auch schwierig, die Täter- und Opferrollen eindeutig zu bestimmen, wie auch die Beiträge in der Leserunde es gezeigt haben.
    Keine der Personen ist nur "richtig" oder "gut" und keine nur "schlecht" oder "böse".
    Mein Text ist keine Schwarz-Weiß-Zeichnung. Eine Schublade auf, Paul rein und schnell zu. Die nächste Schublade auf, Luisa rein ...


    :gruebel Eigentlich wie im richtigen Leben.


    Beste Grüße
    :wave Corinna

  • So dann will ich auch mal.....


    Ersteinmal..Ich fand das Buch gut zu lesen und spannend geschrieben,habe es in 2 Tagen durchgelesen.
    Auch die Aufmachung ist ok.


    Aber.....


    Ich kann ,obwohl ich das Buch Stellenweise nochmal gelesen habe immer noch keinen direkten Zusammenhang mit dem Stockholm Syndrom finden.


    ich denke aber das Buch hat bewirkt ,das ich mich mit diesem Thema einmal auseinandergesetzt habe.


    teilweise kam ich mir vor als würde ich 3 oder 4verschiedene Geschichten lesen,Die Geschichte von Luisa,die von Paul ,die von ihrem Vater und die ihrer Freundin.
    Alles eine Geschichte und doch jede für sich ein Thema.


    ich denke es ist ein Buch das man 2 oder gar 3 mal lesen sollte um hineinzufinden und es nochmals sacken zu lassen.


    ich bin froh es in einer leserunde gelesen zu haben,alleine hätte ich es sehr schwer gefunden einen richtigen zugang zu finden.


    Das Ende fand ich etwas.... :gruebel


    Alles in allem ein Buch das keine leichte Kost für zwischendurch ist und das einen "arbeiten" läßt.


    ich gebe dem Buch 6 Punkte.

    Grüßle Malaika


    :lesend "Eine Reise kreuz und quer durch meine Stephen King Bücher"


    "Du öffnest die Bücher und sie öffnen dich"

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von Malaika ()

  • Nach Beendigung des Buches kann ich sagen, dass ich mich im Grossen und Ganzen den Meinungen von BJ, magali, SabineD und bartimaeus anschliesse.


    Ich bin von Anfang an nicht mit Luisa und ihrem Denken und Handeln klargekommen - und dieses Nichtverstehen wurde von Kapitel zu Kapitel umfassender.
    Sie blieb mir fremd und unsympathisch, ich konnte kein Mitleid für sie empfinden - und dieses "Triumphieren über Paul" am Ende der Geschichte ( so wirkte es auf mich ) verstärkte diesen Eindruck noch.


    Leider wurde im Buch nur die Sicht- und Empfindungsweise von Luisa zu Grunde gelegt - zu gerne hätte ich auch etwas von und über Paul erfahren.
    So war mir das alles leider zu einseitig.

  • Ich bin wirklich enttäuscht von diesem Buch.


    Ich hatte erhofft, eine Geschichte über eine schwierige Beziehung zu lesen, die einen unguten Verlauf nimmt und schließlich enden muß.


    Was ich gelesen habe, war allerdings (leider) nur das Genöle eines verwöhnten Görs mit Traumata (auf denen sich auch prima ausruhen läßt - was ich aus eigener Erfahrung weiß), das verbal wild um sich schlägt, aber nur auf ihren Vater, Johanna und Dirk, merkwürdigerweise den Mund aber nicht aufbekommt, wenn's um Paul geht. Warum ausgerechnet bei ihm nicht? Keine Ahnung, finde ich nicht nachvollziehbar.


    Überhaupt ist so einiges nicht nachvollziehbar. Nach wievielen Stunden glaubt Luisa Paul zu lieben? Äh... fünf? Woran macht sie diese Liebe fest, an welchen Empfindungen? Ich konnte keine einzige positive Empfindung Paul gegenüber entdecken, Luisa behauptet immer nur daß sie ihn liebt. Und warum glaubt sie, eine Beziehung mit ihm zu führen?


    Kurzum: Mich wundert Pauls Verhalten überhaupt nicht. Denn mal ehrlich... Wenn er zu Luisa kommt, ist sie passiv, läßt alles mit sich machen, läßt sich in die Büsche ziehen, in komische Kneipen setzen, zum Griechen mitnehmen, sie tapert ihm hinterher wie ein verknallter Teenager ohne eigenen Willen.
    Ja, sorry, wie soll er denn wissen, daß sie nicht darauf steht, so behandelt zu werden?


    Sagen tut sie es ihm jedenfalls nicht. Obwohl sie speziell ihrem Vater gegenüber sonst ja auch nicht auf den Mund gefallen ist. Die Szenen zwischen Luisa und ihrem Vater haben mir wehgetan, weil sie einfach unfaßbar gemein und egozentrisch ist und dann auch noch stolz darauf ist, wenn sie ihn besonders getroffen hat.


    Ich muß mich BJ vollumfassend anschließen. Der gehört's nicht anders. Sorry. Ehrlich. Das Mädchen muß ein bißchen aufwachen und lernen, klarzukommen.


    Und noch eine kleine Anmerkung zum Stil des Buches. Ich fand ihn bemüht. Ein anderes Wort finde ich leider nicht dafür. Thermoplaste und Duroplaste? Die Dialoge waren hölzern und unecht. Die Grammatik stellte sich selbst Fallen durch die Erzählform im Präsens.


    Nein, leider kann ich diesem Buch nicht mehr als 2 Punkte geben. Eine vertane Chance, denn die Thematik von problematischen Beziehungen und Bindungsstörungen ist an sich eine sehr interessante Sache. Wenn man sie richtig umsetzt.

  • Vom E-Book-Boom gepackt!


    Nach etlichen Vorbereitungen ist es nun soweit: Die Nudelsuppe und ich haben einem kleinen und feinen E-Book-Verlag die Pforten geöffnet.
    Wir freuen uns riesig!
    "Die Nächte mit Paul oder Tag ist anderswo" ist ab sofort als E-Book-Applikation für iPhone und iPod touch
    im AppStore zu haben, und zwar für 1,59 €.


    :wave Corinna


    Und so sieht das Cover im AppStore aus: