'Wolfsfährte' - Kapitel 01 - 12


  • Den Name Fabel findet man in Norddeutschland und Dänemark (auch manchmal in den Niederlanden). Ich habe den Name 'Fabel' gewählt nicht nur weil er hat mir so gut gefallen, aber auch daß es paßt mit meinen Themen... Geschichte, uralte Mythologie und wie wir moderne Mythologie machen. Dazu paßt der Name 'Fabel' perfekt, meine Meinung nach.


    :write

  • Zitat

    Original von taciturus


    In vielen Krimis gibt es hauptsächlich zwei Typen von Ermittlern: Entweder der Superheld, der allen überlegen ist oder der Antiheld, der von einer Krise in die nächste stolpert.
    Jan Fabel ist dabei eine wohltuende Ausnahme, weil er sehr realitätsnah erscheint.


    Das freut mich! Das ist genau was ich habe versucht zu leisten: Keiner Superheld, keiner Antiheld... nur ein normaler Mench in einer unnormallen Zussamenhang


    Zitat

    @ Craig:
    Herzlichen Glückwunsch zu der Auszeichnung der Polizei. Eine wirklich sehr verdiente.


    Danke, Taciturus!


    Zitat

    In der Biographie über dich im Buchumschlag steht, dass du früher im Polizeidienst tätig warst. Kannst du uns darüber etwas berichten und wie dir das beim Schreiben deiner Bücher hilft?


    Es ist mehr als zwanzig Jahren seit ich Polizist war, und die Struktur der britischen Polizei ganz anders war (und bleibt). Aber es hat ja eine Rolle in meiner Schreibung zu spielen. Ich würde nicht sagen daß es mit den technische Details von Polzeiarbeit hilft. Aber Polizisten sind keinen fremden Tieren zu mir. Meistens hat meine Erfahrungen von Toteszenen eine Rolle gespielt. Ich habe immer versucht, das Gefühl von Unwirklichkeit und Unbehaglichkeit daß man erfährt, wenn man mit gewaltsamen Tod konfrontiert ist, darzustellen. (Meine Güte... Das war kompliziert! Ich hoffe das Satz vertändlich war!)



    :write

  • Ich bin jetzt mit den ersten 12 Kapiteln durch. Mir gefällt es nach wie vor sehr gut.


    Irgendwie drängt sich mir der Verdacht auf, dass dieser Lehrer Friedrich nicht ganz "sauber" ist. Allerdings denke ich nicht, dass er der Mörder ist; das wäre doch zu einfach. Aber man wird mit seiner inzwischen verstorbenen Mutter doch in diese Ecke gedrängt.


    Inzwischen gibt es ja den zweiten Mord, bzw. den Doppelmord. "Hänsel und Gretel". Wie hieß der erste Mord? Wisst ihr das oder kommt das noch später oder evtl. nie raus?

  • Zitat

    Original von Primavera
    Wie hieß der erste Mord? Wisst ihr das oder kommt das noch später oder evtl. nie raus?


    Dem liegt die Geschichte mit dem Titel "Der Wechselbalg" zugrunde. Verstanden habe ich es aber nicht ganz, die Geschichte kenne ich auch nicht.

  • Zitat

    Original von Eli


    .


    Ja, das kommt erst später. Habs jetzt auch schon gelesen.

    Ich lese gerade:
    Drachenfrau von Hildegunde Artmeier

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  • Zitat

    Original von Eli
    Tschuldige, ich habs aus Versehen vorweg genommen. Habe im nächsten Teil einen link dazu von Celina entdeckt und werde jetzt mal nachlesen.


    Ich habs jetzt erst hier gelesen und vorher schon im Buch. Vielleicht sollten wir spoilern für andere, die noch nicht so weit sind?

    Ich lese gerade:
    Drachenfrau von Hildegunde Artmeier

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Primavera ()

  • Sehr interessant fand ich den Einschub über das Buch, indem Jacob Grimm als Mörder dargestellt wird, da er einige sehr gute Fragestellungen behandelt.


    Einerseits nämlich die Verbindung zwischen Mythen, Sagen und der Wahrheit. Die Zusammenhänge zwischen diesen Begriffen sind auch sehr schön am Beispiel von MacBeth gezeigt worden. Obwohl dieser Autor im Buch doch sehr vermessen erscheint, wenn er denkt, dass sein Roman irgendwann einmal von den Menschen als die Wahrheit angesehen werden.


    Aber gerade dieser Satz "Prosa als Wahrheit" macht ihn für mich sehr verdächtig, dass er dann in Wirklichkeit hinter den Morden steckt und praktisch das Buch die Gewaltfantasien von ihm sind (das soll jetzt kein Pauschalvorwurf gegen alle Krimi- und Thrillerautoren sein :grin) und dann die Umsetzung der Schritt in die Realität, der auch schon im Gespräch zwischen Fabel und Susanne Eckhardt kurz angesprochen wurde.


    Allerdings passt nicht ganz in diese Theorie, dass "unser" Täter bereits mehrere Jahre vorher, als seine Mutter noch den Einfluß auf ihn hatte, ein ähnliches Verbrechen begangen hatte. Was aber wieder gut dazu passt, dass es der gleiche Täter bei Paula Ehlers wie bei dem Paula ähnelnden Mädchen sein könnte.


    Sehr gespannt bin ich jedenfalls schon, wie die Märchenebene in den Roman einfließen wird. Zwischen dem Mord an dem Mädchen kann ich noch keine wirkliche Verbindung zu einem Märchen erkennen. Höchstens vielleicht der Hinweis mit der Erde auf dem Zettel in der Hand des Mädchens. Aber dazu passt mir kein passendes Märchen ein.


    Jetzt wird Fabel gleich aufbrechen um Fendrich zu verhören. Hier hat es ja auch schon einen nicht sehr dezenten Hinweis auf eine mögliche Täterschaft gegeben. Aber das wäre schon wieder zu auffällig plaziert, dass er mit seiner alten Mutter zusammenlebt. Aber wer weiß. Vielleicht soll uns dieser besonders augenscheinliche Hinweise ja auch nur vom augenscheinlichen ablenken?

  • Zitat

    Original von Craig Russell
    Meistens hat meine Erfahrungen von Toteszenen eine Rolle gespielt. Ich habe immer versucht, das Gefühl von Unwirklichkeit und Unbehaglichkeit daß man erfährt, wenn man mit gewaltsamen Tod konfrontiert ist, darzustellen.


    Das ist dir auch sehr gut gelungen. Schon am Beginn als Jan Fabel die Leiche des Mädchens sieht und sie ihn an seine Tochter erinnert. Und vor allem dann die Gedanken, was das nun alles bedeutet. Also das er nun die Angehörigen informieren muss und das Leben von dem Mädchen durchstöbern muss.


    Und auch die Szene bei der Identifikation durch die Ehlers und vor allem die Reaktion von Anna darauf.


    Als Normalbürger, der mit diesen Dingen zum Glück nicht in Berührung kommt, kann man sich soetwas fast gar nicht vorstellen.

  • Zitat

    Original von Primavera
    Ich bin jetzt mit den ersten 12 Kapiteln durch. Mir gefällt es nach wie vor sehr gut.


    Irgendwie drängt sich mir der Verdacht auf, dass dieser Lehrer Friedrich nicht ganz "sauber" ist. Allerdings denke ich nicht, dass er der Mörder ist; das wäre doch zu einfach. Aber man wird mit seiner inzwischen verstorbenen Mutter doch in diese Ecke gedrängt.


    Ich bin mir bei ihm auch nicht ganz sicher. Aber wenn es stimmt, dass seine Mutter vor sechs Monaten verstorben ist, dann scheidet er als Mörder selbst kategorisch aus, weil wir ja aus den Krankenbettszenen wissen, dass die Mutter vom Mörder noch lebt.
    Aber eine Beteiligung daran wäre möglich. Immerhin Deutschlehrer, sprachliche Begabung erkannt, Märchen. Passt immerhin ein wenig zusammen.


    Nun scheint sich auch das Motiv für die Morde gezeigt zu haben. Oder zumindest ein Teil des Weges, welcher den Mörder zu diesen Taten auch gebracht haben könnte. Nämlich die Behandlung durch seine Mutter, als er Texte auswendig lernen musste. Ich schätze einmal, dass das Märchen von den Gebrüdern Grimm waren.


    Bleibt dann noch die Frage, nach welchen Kriterien der Mörder seine Opfer auswählt?
    Beim Doppelmord könnte es sein, dass er eine Art Moralapostel auf Selbstjustiztripp ist und den Ehebruch bestrafen will.
    Wie er dann aber auf Hänsel und Gretel kommt ist mir wieder ein Rätsel. Leider sind die Märchen in meinem Gedächtnis nur mehr sehr schemenhaft vorhanden und man kennt ja meistens nicht das Original von Grimm, sondern irgendeine kindergerechte Nacherzählung.


    Das in Kapitel 12 vorgestellte Model wird vrmutlich sein nächstes Opfer sein. Hier könnte der Grund die Abtreibung sein.


    Bleibt dann die Frage warum er das Mädchen ermordet hat. Und wie er diese Informationen über seine Opfer erlangt.

  • Zitat

    Original von taciturus


    Ich bin mir bei ihm auch nicht ganz sicher. Aber wenn es stimmt, dass seine Mutter vor sechs Monaten verstorben ist, dann scheidet er als Mörder selbst kategorisch aus, weil wir ja aus den Krankenbettszenen wissen, dass die Mutter vom Mörder noch lebt.
    Aber eine Beteiligung daran wäre möglich. Immerhin Deutschlehrer, sprachliche Begabung erkannt, Märchen. Passt immerhin ein wenig zusammen.


    Du hast natürlich recht. Es kann der Lehrer gar nicht gewesen sein. Irgendwie hab ich aber das Gefühl, es war einer allein und nicht zwei Mörder, die unter einer Decke stecken. Ich weiß nicht warum, aber es ist halt so ein Gefühl. Naja wartens wir ab.


    Vielleicht wars auch der Autor dieses Buches "Märchenstrasse". Er ist doch der Meinung, dass in Büchern immer ein Teil der Wahrheit versteckt ist. Oder hab ich da was missverstanden?

  • Mir gefällt das Buch auch sehr gut und ich finde es sehr spannend.


    Allerdings: Mein erster Eindruck war: "Der geht aber ins Detail". Und manchmal geht es mir etwas zu sehr ins Detail. Da werden Kleinigkeiten erwähnt, bei denen ich mich frage, muß/will ich das jetzt wirklich wissen. Da wird das schwenkbare/klappbare (sorry, habe den Text nicht vor mir liegen) Vergrößerungsglas mit integrierter Beleuchtung erwähnt. Und anschließend kommt nochmal das beleuchtete Vergrößerungsglas. Da hätte mir eigentlich Vergrößerungsglas gereicht.


    Was ich auch nicht so mag sind die Überschriften. Das gefällt mir auch in Filmen nicht, wenn die Orts- und Zeitangaben so akribisch erfolgen.


    Die Person Fabel finde ich sehr sympathisch. Wie er die ganzen Grausamkeiten seines Berufsalltags erlebt und verarbeitet -oder auch nicht verarbeitet- kommt sehr glaubhaft rüber. Und auch wie er mit seinen Kollegen/Untergebenen umgeht, finde ich sehr sympathisch. So einen Chef hätte ich gerne.


    Gut fand ich auch die kurze Zusammenfassung des letzten Falls (Blutadler), in der alle für das aktuelle Buch relevanten Punkte nochmal erwähnt wurden.


    taciturus , primavera
    Vielleicht ist die Mutter noch gar nicht gestorben. Vielleicht sagt er das nur so. Überprüft wurde es ja noch nicht.


    Bin gespannt wies weitergeht.

  • Da ich am Wochenende leider keinen Internetzugang hatte, melde ich
    mich erst jetzt zu Wort.


    Zum Cover brauche ich, glaube ich, nichts mehr zu sagen, da wurde alles
    bereits gesagt. Auch mir gefällt es sehr gut.


    „Blutadler“ habe ich bereits mit Begeisterung gelesen und daher auch eine
    gewisse Erwartungshaltung für dieses Buch. Meine Erwartungen wurden
    voll und ganz erfüllt und teilweise sogar übertroffen.


    Der kurze Rückblick auf „Blutadler“ fand ich sehr gelungen, erklärt er doch
    auch einige Zusammenhänge innerhalb des Teams von Kommmissar Fabel
    für Leser, die dieses Buch nicht gelesen haben.


    Die Figur des Kommissars Fabel ist so herrlich normal. Keiner dieser meist
    üblichen „Superbullen“, was ihn sehr sympathisch macht. Auch seine
    Freundin Susanne ist eine sehr lebendige und interessante Figur.


    Die erste Szene im Krankenhaus gibt dem Mörder einen sehr unheimlichen
    Touch, der beängstigend ist. Auch die Beschreibung der Morde kommen
    sehr beängstigen rüber ohne das es einer detaillierten und brutalen
    Beschreibung bedarf.


    Fazit:
    Das Buch gehört bisher zu einem der spannendsten, die ich in letzter Zeit
    gelesen habe und ich kann es kaum aus der Hand legen.


    Werde mich also gleich über die nächsten Kapitel her machen. :wave

  • Zitat

    Original von kleineBaerin
    taciturus , primavera
    Vielleicht ist die Mutter noch gar nicht gestorben. Vielleicht sagt er das nur so. Überprüft wurde es ja noch nicht.


    Ich glaube schon, dass das stimmt, weil uns der Autor sonst damit zu sehr und auf eine zu plumbe und offensichtliche Weise auf eine falsche Fährte lenken würde. Aber wir haben ja wieder einen Wissensvorsprung von Fabels Team. Wenn Fabel vom "Täterprofil" ausgeht, dass Susanne Eckhardt erstellt hat, dann passt Fendrich nämlich ziemlich gut ins Schema.


    Fabel weiß nicht, dass die Mutter vom wirklichen Mörder noch lebt, aber er glaubt, dass die Person jetzt wieder mordet, weil eine Person, die den Einfluß hatte dies zu verhindern diesen Einfluß jetzt nicht mehr hat. Da passt dann natürlich Fendrich gut ins Muster, wenn man annehmen würde, dass seine Mutter diese Person gewesen wäre und deswegen jetzt weitergemordet wird.


    @ Primavera:


    Ich glaube auch, dass es nur ein Mörder ist. Aber das schließt ja nicht aus, dass dieser Mörder bei der Planung, Vorbereitung etc. eine Hilfe bekommen hat. Und da könnte es sein, dass Fendrich im Paula als Opfer genannt hat.


    Gerade ist mir wieder was zu den Kriterien der Opferwahl eingefallen: Die Autopsie hat doch ergeben, dass das Mädchen sexuell aktiv war. Vielleicht hat auch sie eine Abtreibung hinter sich oder es ist in der Welt des Mörders so früh unmoralisch, weswegen er sie ausgesucht hat.

  • Die Beschreibung von Fendrich enthält für mich viele Informationen, aus denen man so seine Schlüsse ziehen kann/könnte. Daß die Mutter tatsächlich tot ist, kann ich aber nicht mit Bestimmheit sagen.


    Vielleicht standen die Opfer irgendwie miteinander in Beziehung....

  • Ich bin zwar erst beim 4 Kapitel und muss sagen, superspannend!!!


    Ich habe allerdings das erste Buch "Blutadler" noch nicht gelesen, es subt bei mir noch.
    Bei der Szene, wo sich fabel mit Maria wegen des wohl im ersten Band näher beschriebenen Messerangriffs auseinandersetzt kam es mir vor, als würde ich die knisternde Stimmung spüren. Mal sehen, wie es weitergeht.


    Der Einschub, ich glaube es war Kapitel zwei, in dem der Mann einen Monolog mit seiner Mutter, hielt hat mich doch sehr erschrocken.


    Bin mal gespannt, wie das weitergeht.

    Liebe Grüße Eselohr


    Ich lese: Jesus liebt mich- David Safier :rofl


    Wir leben zu sehr in der Vergangenheit, haben Angst vor der Zukunft und vergessen dabei völlig die Gegenwart zu genießen

  • taciturus
    Das mit Fendrich ist echt kompliziert und macht es dadurch sehr spannend. Fendrich paßt absolut ins Täterprofil. Andererseits läßt Craig uns erstmal glauben, daß die Mutter tot ist, aber nur anhand einer Aussage die noch nicht verifiziert ist. Und aus der Krankenhausszene wissen wir, daß die Mutter des Mörders noch lebt.
    Vielleicht muß man aber Fendrichs Aussage, die Mutter sei gestorben, symbolisch verstehen, daß er sich von ihrem Einfluß befreit hat, daß sie keine Macht mehr über ihn hat. Und jetzt, nach dem Schlaganfall, hat sie das ja auch nicht mehr.

  • Gut, kreisen wir Fendrich mal ein:
    Nach dem Schlaganfall der Mutter hat er sie jetzt natürlich "in der Hand" und läßt sie das auch spüren. Alles was sie ihm jemals "angetan hat" kann er ihr jetzt zurückgeben.
    Als ehemaliger Lehrer des ersten Opfers äußert er sich in den höchsten Tönen über das Mädchen, ein nicht gefördertes Talent etc... Das erinnert doch an ihn selbst. Also wieder ein Hinweis auf seine Kindheit...
    Dann die Mutter: kann mich nicht erinnern, daß sie gestorben wäre.
    Außerdem hat er ihr doch am Krankenbett "versprochen", ihr noch einiges zeigen zu wollen. :yikes
    Das könnte auch in Zusammenhang damit zu sehen sein, daß der Ort, an dem die Opfer gefunden werden und der Tatort nie ident sind. Hier wäre durchaus Spielraum für eine kleine Präsentation...

  • Zitat

    Original von Eli
    Gut, kreisen wir Fendrich mal ein:
    Nach dem Schlaganfall der Mutter hat er sie jetzt natürlich "in der Hand" und läßt sie das auch spüren.


    Habe ich irgendwas überlesen? Ist klar, daß der Sohn am Krankenbett Fendrich ist?

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey