'Wolfsfährte' - Kapitel 13 - 31

  • Das Kapitel 16 in der Buchhandlung an den Alsterarkaden fand ich ausgesprochen witzig.
    Dort gibt es viele Buchhandlungen. Existiert eine Buchhandlung Jensen wirklich?


    Otto ist ziemlich locker und schätzt „Die Märchenstraße“ von Gerhard Weiss, glaube ich, sehr richtig ein:
    Provokativ, protzig, ein abgedroschener Thriller mit literarischen Ansprüchen.


    Ziemlich realistisch, dass so ein Mist auch noch ein Erfolg wird. Das wäre mal wieder ein Titel für unseren Thread Bücher die die Welt nicht braucht.


    Ab in den Müll gehört wahrscheinlich auch die Wahlwelten-Chronik von Gerhard Weiss.


    Dabei gibt es durchaus Parallelweltenromane, die sehr gut sind. (z.B. einige von Philip K. Dicks düsteren Romanen).


    Auch dadurch, dass Weiss Lesern anbietet, sie für ein paar 1000 € in seinen Geschichten auftauchen zu lassen, halte ich ihn nur für einen literarischen Scharlatan und nicht für einen Schriftsteller.
    Jetzt habe ich vorsichtshalber noch einmal schnell gegoogelt, ob Gerhard Weiss auch wirklich nur fiktiv ist. :lache


    Fabel tut mir leid, dass er „Die Märchenstraße“ jetzt aufgrund der Ermittlung lesen muss.

  • Es gibt keine 'Buchhandlung Jensen' aber.... wenn du die 'Mellinspassage' besucht, gibt es den Schmuckhändler 'Georg Jensen' und gegenüber gibt es eine Buchhandlung......


    Auch, mein deutschen Übersetzer Bernd Rullkötter ist auch ein sehr guter Freund. Er ist 'schlaksig' und oft ein bisschen unorganisiert... alle Ahnlichkeiten mit 'Otto' sind total zufällig!


    Und ja... Gerhard Weiss und seine Romane sind völlig meine Erfindungen. Aber es gibt viele 'Parallelweltenromane'... und deshalb viele 'Parallelen', oder?


    Liebe Grüße
    Craig


    :write

  • Kapitel 31: Fabel entdeckt einige CDs die auch seinem eigenen musikalischen Geschmack entsprechen.
    Werke von skandinavischen und baltischen Komponisten. Z.B. Arvo Pärt (den ich auch gerne höre) oder Einojuhani Rautavaara.


    Wie Fabel Cantus Arcticus hört, ist sehr stimmungsvoll beschrieben. Diese CD werde ich mir bei Gelegenheit vielleicht kaufen.

    Craig, entspricht der musikalische Geschmack Fabels auch deinen Eigenen oder ist das „nur“ ein Stilmittel, um Fabels nordischen Charakter zu verdeutlichen?

  • Den zweiten Abschnitt habe ich auch schon komplett gelesen.
    Es ist ein Buch, daß ich nicht aus der Hand legen kann und wird immer spannender.
    Vermutlich wird das heute ein reiner Lesetag und der Haushalt muß warten...


    Die Musik, die in dem Buch auftaucht, ist wirklich interessant, daß ich mir auch aufgefallen.


    Grönemeyer findet Erwähung. Ist das eigentlich im englischsprachigen Original auch Grönemeyer oder eine Freiheit der deutschen Übersetzung?
    Und dann Rautavaara. Schön mal in einem Buch von CDs zu lesen, die auch das eigene CD Regal zieren.


    Was mir in diesem zweiten Abschnitt noch sehr gut gefallen hat, daß die Geschichte von der Mutter Urike Schmidt zu Ende erzählt wird. Tragisch, aber es gibt auch der Figur noch eine neue Dimension und bleibt nicht bei der abgestumpften Drogensüchtigen.
    Neben der Spannung und den mitreißenden Krimielementen hat mich Kapitel wirklich berührt.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Zitat

    Original von Craig Russell
    Auch, mein deutschen Übersetzer Bernd Rullkötter ist auch ein sehr guter Freund. Er ist 'schlaksig' und oft ein bisschen unorganisiert... alle Ahnlichkeiten mit 'Otto' sind total zufällig!


    :grin
    Und weiß Bernd Rullkötter, dass einige seiner Eigenschaften ein wenig porträtiert wurden? Vielleicht hat er das noch garnicht bemerkt und jetzt kommts raus! :lache

  • Zitat

    Original von janda
    Was mir in diesem zweiten Abschnitt noch sehr gut gefallen hat, daß die Geschichte von der Mutter Urike Schmidt zu Ende erzählt wird. Tragisch, aber es gibt auch der Figur noch eine neue Dimension und bleibt nicht bei der abgestumpften Drogensüchtigen.


    Mit Selbstmördern, die sich vor den Zug werfen, habe ich eigentlich wenig Mitleid.
    Gibt es eine egoistischere Art sich umzubringen? X(


    Aber das zeigt, das Fabels Team hier wenig psychologisches Einfühlungsvermögen hatte. Anna war nur empört über die fehlende Mutterliebe und auch Fabel hat das Suizidpotential der Frau trotz seiner Erfahrung nicht erkannt.


    Ich glaube, das Team ist nach den früheren, tragischen Ereignissen noch nicht wieder in Topform!


    Haben Fabel und sein Team eigentlich nie von Ulrike Schmidts Selbstmord erfahren oder habe ich das überlesen?



    Kapitel 24: Annas Verfolgungsjagd auf dem Motorrad war sehr dramatisch. Obwohl ich persönlich gegen zuviel Action in Thrillern bin, war dieser Abschnitt wirklich mitreißend geschrieben.


    Kapitel 30:
    Das Kommissar Hermann zum Team stößt und nicht Klatt gefällt mir sehr gut. Hermann hat mehr Potential. :-)

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Mit Selbstmördern, die sich vor den Zug werfen, habe ich eigentlich wenig Mitleid.
    Gibt es eine egoistischere Art sich umzubringen? X(


    Normalerweise würde ich dir da zustimmen - aber beim lesen konnte ich die Situation so gut verstehen.

    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Aber das zeigt, das Fabels Team hier wenig psychologisches Einfühlungsvermögen hatte. Anna war nur empört über die fehlende Mutterliebe und auch Fabel hat das Suizidpotential der Frau trotz seiner Erfahrung nicht erkannt.


    Das gefällt mir aber gerade...
    Das auch die Polizei in ihre eigenen Gedankenmuster und Emotionen und Vor-Urteilen verstrickt sind und nicht alles voraus ahnen und kommen sehen.
    Ich glaube, ich würde es schrecklich finden, wenn Fabel und sein Team so unfehlbar wären. Das wäre doch fast schon über-menschlich.
    Und so bleiben sie menschlich. Meine Meinung...

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Ich bin jetzt gerade bei Kapitel 24 angelangt und es ist wirklich spannend.


    Die Ausführungen Ottos zu dem Buch von Weiss fand ich auch sehr interessant beschrieben, die Fantasien in den Büchern könnten sich in der Realität wiederholen - wohl eine weitere Andeutung auf die folgenden Geschehnisse und Verlauf der weiteren Geschichte.


    Dann wird ja auch ein wenig näher auf die Bedeutung der Nachricht bei Martha eingegangen. Es ist die Rede von der Sage "Der Wechselbalg".
    Dass Fabel dann einen Ausschnitt von Weiss' Buch liest, finde ich eine sehr gute Idee und bringt dem Leser die Geschichte ein wenig näher.
    Trotzdem hätte ich mir noch eine kleine Inhaltsbeschreibung der Sage gewünscht, die in die Geschichte miteingebaut wäre.
    Ich habe sie mir jetzt rausgesucht und einmal gelesen, weil mich das interessiert hat.


    Hier könnt ihr die Sage nachlesen, falls es euch auch interessiert.



    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Mit Selbstmördern, die sich vor den Zug werfen, habe ich eigentlich wenig Mitleid.
    Gibt es eine egoistischere Art sich umzubringen? X(


    Genau dasselbe habe ich auch gedacht.
    Ich will Menschen gar nicht verurteilen, wenn sie umbringen, auch wenn ich es nicht nachempfinden kann. Dazu kenne ich deren Gedanken und Probleme nicht.
    Aber sich vor einen Zuf zu werfen, finde ich auch extrem egoistisch von ihnen.
    Sie sollten sich mal darüber Gedanken machen, was dann mit den Leuten passiert, die das mit ansehen müssen, mit dem Zugfahrer, ... :wow



    So, ich werde dann gleich mal weiter lesen. Jetzt geht's auf zu Peter Olsen...

    Alles Liebe!

    Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Fantasie
    (James Daniel)

    Ich lese gerade: Charlotte Thomas - Die Madonna von Murano

  • Zitat

    Original von Celina

    Sie sollten sich mal darüber Gedanken machen, was dann mit den Leuten passiert, die das mit ansehen müssen, mit dem Zugfahrer, ... :wow


    Glaubst du wirklich, wenn man in so einer verzweifelten Lage ist, daß man sich überhaupt noch über irgendwas Gedanken macht... über das eigene Leben oder das Leben von anderen.


    Selbst in diesem Egoismus finde ich Handlung noch konsequent. Ihre Drogensucht ist auch "egoistisch".

    :lesend
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    Oprah Winfrey

  • janda : Hmm, du hast Recht, wahrscheinlich eher nicht. Aber ich kann auch nicht sagen, was in ihnen vorgeht.


    Klar ist die Handlung konsequent, aber es ist halt sicherlich trotzdem schlimm für Außenstehende, die dann mit hineingezogen werden.

    Alles Liebe!

    Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Fantasie
    (James Daniel)

    Ich lese gerade: Charlotte Thomas - Die Madonna von Murano

  • Zitat

    Original von Celina
    Ich will Menschen gar nicht verurteilen, wenn sie umbringen, auch wenn ich es nicht nachempfinden kann. Dazu kenne ich deren Gedanken und Probleme nicht.
    Aber sich vor einen Zuf zu werfen, finde ich auch extrem egoistisch von ihnen.
    Sie sollten sich mal darüber Gedanken machen, was dann mit den Leuten passiert, die das mit ansehen müssen, mit dem Zugfahrer, ... :wow


    Und in diesem Fall speziell die alte Frau Wallenstein, mit der sich Ulrike Schmidt noch kurz vorher unterhalten hatte.


    Zitat

    Original von janda
    [Das auch die Polizei in ihre eigenen Gedankenmuster und Emotionen und Vor-Urteilen verstrickt sind und nicht alles voraus ahnen und kommen sehen.
    Ich glaube, ich würde es schrecklich finden, wenn Fabel und sein Team so unfehlbar wären. Das wäre doch fast schon über-menschlich.
    Und so bleiben sie menschlich. Meine Meinung...


    Die ich voll und ganz teile. Trotzdem ist mir dieser Aspekt besonders aufgefallen.


    Zitat

    Original von Celina
    Hier könnt ihr die Sage nachlesen, falls es euch auch interessiert.


    Celina , vielen Dank für den Link!

  • Zitat

    Originaltext von Herr Palomar
    Und weiß Bernd Rullkötter, dass einige seiner Eigenschaften ein wenig porträtiert wurden? Vielleicht hat er das noch garnicht bemerkt und jetzt kommts raus!


    Ich glaube dass er mindestens bemerkt hat, dass eine Ähnlichkeit gibt! Aber veilleicht nicht!
    :write

  • Zitat

    Originaltext von Herr Palomar
    Craig, entspricht der musikalische Geschmack Fabels auch deinen Eigenen oder ist das „nur“ ein Stilmittel, um Fabels nordischen Charakter zu verdeutlichen?


    Eigentlich, beide... Eine große Thema für mich ist die Ähnlichkeiten zwischen meinem kulturelen Hintergrund in Ost-Schottland und Fabels in Nord-Deutschland. Wir teilen eine Identität als 'Nordsee-Leute' mit vielen skandinavischen Einflüße. Aber, in dieser Szene, habe ich versucht, mit dieser Musik, eine starke Gefühl von Lauras schreckliche Isolierheit zu geben.


    Aber ja.... ich liebe diese Musik selbst!
    :write

  • Zitat

    Original von Janda
    Grönemeyer findet Erwähung. Ist das eigentlich im englischsprachigen Original auch Grönemeyer oder eine Freiheit der deutschen Übersetzung?


    Herr Grönemeyer (der in Großbrittannien unbekannt ist, trotz seinen Aufenthalt in London) ist in dem englishen Ausgabe auch erwähnt. Es ist für mich sehr wichtig, daß mein englischsprachiges Publikum so voll und echt ein Bild von zeitgenossiches Deutschland wie möglich bekommt. Dass heißt, dass oft gibt es kulturelle Figuren oder Aspekten daß die Briten nicht erkennen.


    Auch, ehrlich gesagt, bin ich Herbert Fan.
    :write

  • das buch ist absolut super geschrieben und absolut spannend, ich leg es immer nur sehr ungern aus dr Hand.


    Wie Fabel Cantus Arcticus CD hört konnte ich mir sehr gut vorstellen, das ist sehr gut beschrieben.


    Ich finde genau wie meine Vorredner das die Charaktere sehr gut rüber kommen und ich mich sehr gut vorallem in Fabel rein versetzen kann, durch die super Beschreibungen und Handlungen.


    Das Frau Schmidt diesen Weg gegangen ist kann ich auch nciht verstehen.Aber sie hat darüber denk ich ma gar nciht mehr nachgedacht sondern sich wahrscheinlich nur geschämt was sie ihrer Tochter angetan hat, was ihr erst durch deren Tod wirklich bewußt wurde.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Kapitel 31: Fabel entdeckt einige CDs die auch seinem eigenen musikalischen Geschmack entsprechen.
    Werke von skandinavischen und baltischen Komponisten. Z.B. Arvo Pärt (den ich auch gerne höre) oder Einojuhani Rautavaara.


    Wie Fabel Cantus Arcticus hört, ist sehr stimmungsvoll beschrieben. Diese CD werde ich mir bei Gelegenheit vielleicht kaufen.


    :wow Ich auch!
    Ich habe mir grad eben die CDs notiert! :lache

  • Celina  
    Danke für den link, jetzt kann ich da mal nachlesen, obwohl mir die Lust an den Geschichten der Brüder Grimm ziemlich vergangen ist. Noch dazu "als Autoren von Erzählungen, die sie gar nicht geschrieben haben".
    Unseren großen Kindern haben wir auch noch Märchen als Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen, die jüngeren kennen kaum mehr etwas davon.


    Ich war auch beeindruckt von der Stelle, wo es um die Mischung aus Aberglauben und Quantenphysik geht und manche Autoren keine real existierenden Personen als Roman-Vorlage nehmen, weil sie fürchten, so die Realität zu beeinflußen.


    Und wiederholt ist mir das Element Chaos aufgefallen. Vielleicht steckt da die Hoffnung darin, daß in allen Indizien und Spuren letztendlich doch eine versteckte Ordnung enthalten ist und die Ermittlungen zu einem guten Ende gebracht werden können.


    Köstlich fand ich Fabels Ausspruch in Laura von Klosterstadts Villa, daß er einzige Nachteil des Minimalismus ist, daß man zuviel davon haben kann. :lache

  • Na die Frau Schiller war ja ziemlich gefasst, als sie vom Tod ihres Mannes erfahren hat. Aber denke sie weis genau was ihr Mann für einer war.


    Die Beziehung zwischen Fabel und Susanne finde ich sehr schön beschrieben. Beide lassen sich immer noch etwas Freiraum. Ich denke mal Susanne hat auch so einige Erfahrungen gemacht.


    Von diesem Defekt XYY habe ich noch nie gehört?

  • Zitat

    Original von Cassandra79


    Die Beziehung zwischen Fabel und Susanne finde ich sehr schön beschrieben. Beide lassen sich immer noch etwas Freiraum. Ich denke mal Susanne hat auch so einige Erfahrungen gemacht.


    Die beiden gefallen mir auch sehr gut, jeder für sich und miteinander. Sehr sympatische Protagonisten!