OT: An Air that Kills
1. Band der Lydmouth-Reihe
Kurzbeschreibung:
Ein mysteriöser Fund sorgt in dem kleinen englischen Ort Lydmouth für Aufregung: Bei Bauarbeiten stößt man auf eine Holztruhe, die Reste eines Babyskeletts enthält. Detective Inspector Thornhill leitet eine Untersuchung ein. Dabei trifft er auf die Londoner Journalistin Jill Francis, die sich für die geheimnisvolle Geschichte des toten Kindes interessiert. Schritt für Schritt offenbart sich den beiden ein dunkles, jahrelang gehütetes Geheimnis...
Über den Autor:
Andrew Taylor wurde 1951 in Stevanage, England, geboren. Er ist der Autor zahlreicher preisgekrönter Kriminalromane in der Tradition von Ruth Rendell und Elizabeth George, darunter die Romane aus der Serie mit Detective Inspector Richard Thornhill und der Journalistin Jill Francis (Lydmouth-Serie) und der bekannten Roth-Trilogie, deren Geschichte rückwärts erzählt wird. Andrew Taylor lebt mit seiner Frau und seinen Kindern im Forest of Dean.
Meine Meinung:
Inspektor Thornhill ist erst seit wenigen Wochen in Lydmouth und muss sich neben einigen Einbrüchen nun auch um einige menschliche Knochen kümmern, die Bauarbeiter beim Wegräumen von Schutt entdeckt haben. Gleichzeitig sucht die Journalistin Jill Francis aus London Ruhe und Erholung im vermeintlich beschaulichen Lydmouth, doch über ihre energische Gastgeberin Charlotte erfährt auch sie von dem Babyskelett, und wird wider ihren Willen in den Fall verwickelt. Kurz nach dem 2. Weltkrieg, zu Zeiten von regelmäßig begangenen Heldengedenktagen und roten Mohnblumen zur Erinnerung der Opfer am Revers spielt dieser erste Band der so genannten Lydmouth-Reihe, in dem der neue Inspektor eingeführt wird. Sein Privatleben wird kurz, aber intensiv beleuchtet, die Zerrissenheit zwischen Familienleben und Beruf schwebt über ihm und seinem Handeln. Taylor beschreibt die Umgebung und die Ereignisse auf gewisse Art und Weise detailliert, so dass man den modrigen Geruch dieses Städtchens förmlich riechen kann und gleichzeitig so distanziert, dass es nicht zum Pageturner reicht. Der (für den routinierten Krimileser leider etwas vorhersehbaren) Auflösung geht kaum klassische Ermittlungsarbeit, wie man sie aus anderen Krimis kennt, voraus, was dem Ganzen etwas die Spannung nimmt, doch der Stil, in dem Vorgänge und vor allem Personen (vor allem durch ihr Verhalten) beschrieben werden, und an deren Gedanken man abwechselnd teilhaben lassen kann, während andere Figuren zum Beobachter von außen werden, gleichen dies wieder aus. Ein solider Einstieg in eine Reihe vor interessantem zeitgeschichtlichem Hintergrund und vielschichtigen Figuren, die durchaus Potential verspricht!