Der Ich-erzähler Mike ist ein verwöhnter Sohn reicher Eltern, mit Haus auf Long Island, behütet aufgewachsen mit seinem Bruder Lyle. Beste Schulbildung, gute Beziehungen und eine nach Außen intakte Familie.
Mit seinem Praktikum in Hong Kong bei einem Freund seines Vaters entzieht sich Mike nur scheinbar dem familiären Korsett und auch ein Ausflug nach Bangkok wirft ihn immer wieder in die alten Beziehungen seines Vaters zurück.
Eine familiäre Katastrophe ruft ihn nach New York zurück. Die familiäre Idylle ist vollends zerstört. Mike kümmert sich um seinen Bruder Lyle. Und als am 11. September die Flugzeuge ins World Trade Center einschlagen macht er sich auf nach Downtown zu seinem Bruder der in der Nachbarschaft wohnt.
Soweit die Handlung... Es war schon schwer eine Inhaltsangabe zu schreiben, so vollgestopft mit ausbaufähigen Stories, so überladen ist das Buch.
Und das ist meiner Meinung nach das Problem. Ich frage mich immer noch, welche Geschichte der Autor erzählen wollte: die, des übersättigen Wohlstandsjünglings, der sich unter all den Gleichgesinnten im exotischen Bangkok tummelt, auf der Suche nach dem nächsten Rausch, dem nächsten Kick, dem nächsten Abgrund? Oder die der nach außen intakten, angesehenen, wohlständigen Familie mit Landsitz auf Long Island, die aber innerlich total verfault und morsch ist? Oder die Verzweiflung des 11. September, die für viele ein dramatischer Höhepunkt war?
Und das sind noch lange nicht alle Geschichten, die der Autor anfängt, umspannt und auch wieder fallen lässt. Und das alles auf gerade mal knapp
270 Seiten.
Mir sind es zu viele Stricke und irgendwie bleibt der schale Nachgeschmack, daß die Beiläufigkeit, in der der 11. September abgehandelt wird, auch dem nicht gerecht werden kann.
Gefallen hat mir die klare Sprache, gefallen hat mir die Familiengeschichte und die kurzen, knappen Kapitel mit vielen Zeitwechseln, die die Geschichte sehr dynamisch macht.
Ansonsten ist, glaube ich, mein Fazit: weniger wäre mehr gewesen - und hätte dem Buch genutzt. Schade!