Eine ernstgemeinte Warnung an alle Neuautoren

  • Zitat

    Original von Tom
    Hallo, Schreiberling.


    Das ehrt mich natürlich, aber erstens fragt man eigentlich vorher und zweitens wäre es mir lieber (gewesen), Du hättest einen Link auf den Eulenthread gepostet, statt den Text einzukopieren. Allerdings finde ich ihn dort auch nicht.


    Ok, sorry... hätte ich vielleicht machen sollen.


    Ich glaube, du müsstest dich da zuerst anmelden und einloggen, um in den Zirkel zu kommen und deinen Beitrag zu sehen...


    Soll ich das jetzt ändern und einfach nur den Link posten?

  • Ohne jetzt Schreiberling auf die Füße treten zu wollen:


    Im RPG-Bereich fand ich die Schreibqualität der Animexxler eher beunruhigend. Hoffentlich sind diejenigen im Roman-Zirkel nicht ebenso kritikresistent, denn es bringt niemanden weiter, wenn sich alle nur bestätigen, wie toll sie die Werke der andern finden.


    Um noch etwas Nettes und Produktives zu sagen: Ich werde mir Draculas Kinder bestellen und es für die Eulen rezensieren. :-) (Wenn nicht schon jemand anders die Idee hatte und schneller ist)



    Jass :keks

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

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  • Tom, wo sind die 'seriösen' Literaturagenturen, die zunächst einen Geldbetrag fordern, bevor sie bereit sind, einen Autor zu vertreten? Ich habe gerade erst Deinen Originalbeitrag noch mal gelesen, nachdem ich mit Sarah über 'Selbstverlage' diskutiert habe. Und diesem Punkt würde ich widersprechen. M. E. verlangt keine saubere Agentur Geld im Vorfeld.
    Ich bin in meiner Frühzeit mal auf einen unseriösen Agenten hereingefallen - eine große Agentur in Süddeutschland, die wohl wirklich ein paar Autoren vertritt, aber sich ein gehöriges 'Zubrot' damit verdient, Neulinge abzuzocken. Natürlich hatte ich vorher auch schon mal davon gehört, dass man auf keinen Fall zahlen soll, aber der Typ hat mit Engelszungen geredet und sogar meinen hyperkritischen Vater überzeugt (den er mal zufällig am Telefon hatte). Nun war es in diesem Fall nicht sehr viel Geld (500 Mark damals), immerhin hatte der Kerl nicht die Traute, mir auch noch ein Lektorat aufzuschwatzen. Die Texte, um die es ging, waren bereits in einer Tageszeitung veröffentlicht. Gleich danach zog er sich eine Bekannte von mir ins Netz - auch absolut nicht unbegabt (Frankfurter Fabrikschreiber Preis!), aber bislang noch unveröffentlicht. Die zahlte dann auch noch für das Lektorat. Und um das Maß voll zu machen, erhielt ich vor zwei oder drei Jahren noch mal einen Brief von dem Laden, in dem man mir mitteilte, dass mein Buch ja nun leider unvermittelbar gewesen sei. Aber wenn ich entsprechendes Geld abdrückte, würde man es wohl auf 'Print on Demand'-Basis veröffentlichen. Inzwischen hatte ich längst 'zig Bücher auf dem Markt, aber der Mann machte sich nicht mal die Mühe, das vielleicht herauszufinden, bevor er die nächste Masche durchzog.
    Also: Literaturagenturen - auf jeden Fall eine einschalten! Aber sehr, sehr vorsichtig, wenn Geldforderungen gestellt werden!

  • Hallo, Chris.


    Na ja, schreib mal in einem öffentlichen Forum so eine Behauptung wie "Wirklich seriöse Agenturen nehmen keinen Vorschuß" und warte ab, was passiert. :grin


    Man sollte, das steht ja auch im Text, auf jeden Fall versuchen, eine Agentur zu finden, die auf Erfolgsbasis arbeitet. Nur dann ist auch gewährleistet, daß sie sich energisch um die Vermarktung der Manuskripte bemüht, weil sie erst dann auch Geld verdient. Aber das heißt eben nicht notwendigerweise, daß eine Agentur, die eine Einstiegsgebühr oder ein Bearbeitungshonorar verlangt, danach nicht im Interesse des Autors tätig wird. Derlei mag es geben. Üblich ist das nicht. Bei keiner Art von Künstleragentur. Und es mag auch solche Agenturen geben, die eigentlich seriös arbeiten, sich aber, wie Du schreibst, ein "Zubrot" damit verdienen, von Neuautoren Bearbeitungsgebühren zu verlangen, ohne sie danach zu vertreten. Es gibt in all diesen Bereichen weiße, schwarze und graue Schafe. :schaf

  • So, erst mal allgemein ^^ Danke Tom für den ausführlichen Bericht. Ich hoffe (auch wenn ich erst seit heute angemeldet bin) bin ich nicht als so jemand mit den falschen Vorstellungen rüberkommen. Ich weiß schon lange, dass es als Autor ziemlich schwer ist durch zu kommen, ein Grund warum meine Mutter mich hatte nicht Deutsch wählen lassen sondern mich gezwungen hatte Physil als LK zu wählen. Aber das ändert nichts daran, dass es weiterhin mein Traum ist Berufsautor zu werden, weil es mir eigentlich nicht darum geht, damit viel Geld zu machen, sondern Geschichten zu erzählen. Es geht mir wirklich darum, dass ich will, dass Leute meine Geschichten lesen und sich in die Figuren hinein versetzen. Ich weiß es klingt blöd, aber ich freue mich allgemein über jeden, der etwas von mir ließt und mir danach Rückmeldung gibt "Das fand ich gut. Ich hab es so richtig mitfühlen können. Man hab ich geheult als XYZ..." Verständlich was ich sagen will? Ich weiß es ist komisch, aber ich fühle mich eigentlich nur lebendig und bin glücklich wenn ich schreiben kann, weil ich mir eine Welt ohne gar nicht wirklich vorstellen kann. Und wenn Leute dann meine Sachen lesen macht mich das noch glücklicher...
    So, irgendwie komme ich vom Thema ab, aber ich wolle eben irgendwie ^^"" *seufz*
    Naja, auf jedenfall danke für den Bericht...


    Zitat

    Original von JASS
    Ohne jetzt Schreiberling auf die Füße treten zu wollen:


    Im RPG-Bereich fand ich die Schreibqualität der Animexxler eher beunruhigend. Hoffentlich sind diejenigen im Roman-Zirkel nicht ebenso kritikresistent, denn es bringt niemanden weiter, wenn sich alle nur bestätigen, wie toll sie die Werke der andern finden.


    So, dazu auch eben mal was: Ich bin auch vom Mexxl und ich muss sagen: Ja in den RPGs ist es grausam. Auch so in den FanFictions, da sind soviele die sich einfach nur so hinsetzen "Ja, ich schreib mal was, weil ich das und das Pairing toll finde" ohne einen Wirklichen Grund zu haben. Dann oft auch noch ohne Rechtschreibung und mit grausamen Stil. Ist schade, weil gute Geschichten untergehen.
    Wenigstens schön, dass es bei FanFictions da jetzt die untersparte "Originals" gibt, auch wenn da immernoch viel Schrott bei ist, weil es zum Teil Animes sind, die einfach nur ein bischen abgeändert wurden und mit anderen Figuren besetzt wurden.
    Trotzdem finde ich es sehr schön, dass sich sowohl der MachtwortVerlag, als auch Ivonne Paschke da sehr einsetzen um junge Autoren zu fördern ^^ Weil es gibt auch einige drunter, die was drauf haben, auch wenn man da leicht untergeht ^^

  • ... ist das Beste und Gesündeste, was ich bisher gelesen habe.


    Ich hatte zahlreiche Angebote, auch von besagtem "Verlag" im Hirschgraben, der unseren größten deutschen Dichter im Namen trägt.
    Mein Buch hat dann ein kleiner Heimatverlag produziert im Offsetdruck zu 2,45 € pro Buch. Allerdings waren alle anderen Leistungen von mir selbst zu bringen. Der Lektoratspreis von 400,- € war auch fair, ebenso der Umschlag mit 45,- €. Mein nächstes Buch verlege ich selber.


    Davon ist es aber noch lange nicht im Buchhandel und das stellt die größte Hürde dar. Der Weg muss über die Medien gehen, der Endverbraucher muss so von dem Buch erfahren. Das ist aber genauso schwer.
    Selbst ein gestandener Journalist wie Hajo Schumacher mit seinem Buch "Kopf hoch Deutschland" hat bisher nicht mal 30.000 Stück verkauft, wie er mir sagte.


    Man braucht ein aktuelles Thema und einen anziehenden Umschlag mit neugierig machenden Titel. Ein erfahrener Grafiker ist Grundbedingung, diesen Fehler habe ich gemacht. Mein Umschlag in den Landesfarben mit pathetischem Titel stößt die Leser ab, das Buch wirkt wie eine staatlich verordnete Durchhalteparole und ist alles andere als das. Die äußere Erscheinung ist das allerwichtigste am Buch!!!

  • Hallo Tom,


    das alles klingt sehr einleuchtend. Aber was würdest Du angehenden Autoren empfehlen, wie sie ihr Buch veröffentlichen können? Ich hab meine Veröffentlichungen ehrlich gesagt gar nicht erst an normale Verlage geschickt, da ich jemanden kenne, der einen Verlag hat. :-]. Und witzigerweise ist es so, dass gerade die Bekannten und Verwandten das Buch dann lieber ausleihen würden, lach! Zumindest bei mir, aber ich hab auch ne Verwandtschaft! :schlaeger :grin
    Gekauf haben es meistens Leute, die die Zeitungsrezensionen gelesen haben. (Und tun es immer noch). :grin.
    Wahrscheinlich am ehesten BoD? Da habe ich eins veröffentlicht, was meiner Verlegerin zu schauerlich war ... ansonsten schreib ich ja ausschließlich Jugendbücher.
    lieben Gruß
    El Creeco :lesend

  • Ich meine, diese Warnung an die Autoren ist überflüssig. Wenn jemand einen Zuschussverlag beauftragt, liegt es doch einfach daran, weil er seine Texte bei renommierten Verlagen nicht unterbringen kann. Eine einzelne Kurzgeschichte etwa. Und die Autoren erwerben jene Anthologien doch als Geschenkbücher für Freunde und Verwandte. Blumensträuße sind kostenaufwendiger. Und so blöde wie hier befürchtet, ist kein Autor, auch der Eitelste nicht, eben weil er so eitel ist. BoD zählt doch zero.


    LG Epiklord



    Edit: Eigene Kurzgeschichte wurde von mir entfernt, klick LG Wolke

  • Zitat

    Original von Epiklord
    Und so blöde wie hier befürchtet, ist kein Autor, auch der Eitelste nicht, eben weil er so eitel ist.


    Ach ja? Echt nicht?


    Zitat

    Original von Epiklord
    Aufbruch rückseitig


    Edit: Zitierte Kurzgeschichte ebenfalls gelöscht. Wär ja ein bisserl sinnlos, sonst ... ;-)


    Das hier lässt allerdings das Gegenteil vermuten ...
    Ich bitte die Moderatoren, "Aufbruch rückseitig" zu löschen und hoffe sehr, dass es nicht zur Gewohnheit wird, die 100 Beiträge-Regelung zu unterwandern, indem man an Threads, in denen das rein gar nichts zu suchen hat, eigene Texte anhängt ... :rolleyes

    Man muss ins Gelingen verliebt sein,
    nicht ins Scheitern.
    Ernst Bloch

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Seestern ()

  • Tom : Erstmals danke für die Infos! Hmmmm... klingt echt schwer, Autor zu werden! Und vor allem, einen Verlag zu finden! Aber ich schreibe dennoch an meinem Roman weiter, denn schreiben soll einem ja Spass machen und da kann einem ja egal sein, was andere leute darüber denken! :wave

    What would you do if the man you love is your enemy?
    If all his friends were against you?
    :lesend Das kann ich leider nicht sagen, da ich nie länger als einen Tag an einem Buch habe... :grin

  • Zitat

    Original von Mira Martha
    Hallo Tom.


    Das war für mich der beste Beitrag, den ich hier je gelesen habe. Vielen Dank für die ganzen Informationen und die Warnung. Du bist eine wirkliche und wichtige Hilfe.


    Danke.


    :write Du sprichst mir aus der Seele, Mira

    What would you do if the man you love is your enemy?
    If all his friends were against you?
    :lesend Das kann ich leider nicht sagen, da ich nie länger als einen Tag an einem Buch habe... :grin

  • Hab' diesen Thread mit Intresse gelesen.


    Natürlich ist es schwer, als Autore ernstegenommen, gekauft und gelesen zu werden, da stimme ich zu. Und auch der Weg über Zuschussverlage und BoD ist nicht wirklich 'der' Weg, der alle Probleme löst.


    Meine Erfahrung als Verleger:
    Wenn man nicht ganz und gar unbegabt ist, dann gibt es meines Erachtens nur einen einzigen begehbaren Weg: Sich rühren und tummeln und abrackern. Auch im Selbstverlag kann man vorerst schon mal relativ erfolgreich werden, wenn man sich umtut und jede Gelegenheit wahrnimmt, Lesungen zu halten, oder Bücher vorzustellen, egal wo, wenn man Zeitungsfritzen höflich aber bestimmt an den Ohren hängt, wenn man YouTube Videos verfasst, wenn man - natürlich - in Foren wie der Büchereule veröffentlicht. Aber man darf es nicht dabei belassen.


    Ein bisschen einfacher stellt es sich dar, wenn man einen sympatischen Verleger für sich und seine Person gewinnt, der einen natürlich gut leiden können muss. Den kann man dann fragen, was er denn gerne haben will. Tja, und dann muss man halt DAS schreiben. Denn, wenn dieser Verleger mit deiner Arbeit zufrieden ist, dann wird er versuchen, dich zu vermarkten. Und wenn du es fertigbringst, ihn nicht zu enttäuschen, dann wird er Geld für dich ausgeben, weil die Sache ins Rollen kommt. Und auf einmal fragt er dich, ob du nicht was Eigenens hättest, das er vermarkten könne.
    Versteht ihr, was ich meine?
    Grundlage ist jedoch stets, dass du dich weiterbildest. Dass du bei erfolgreichen Autoren nachschaust, wie sie gearbeitet haben.


    Es ist nicht einfach.
    Aber wer hat denn gesagt, dass es einfach sein würde?
    Selbst wenn ich mich als Flaschner selbständig mache, muß ich mir den Hintern aufreißen, sonst ruft der Kunde bei der Konkurrenz an. Warum soll es denn hier anders sein?


    Ich wünsche euch Standhaftigkeit und ein kerniges Durchhaltevermögen.
    Das Andere gibt sich dann schon von alleine.


    Liebe Grüße
    Drachenherz
    Dieter König