Eine ernstgemeinte Warnung an alle Neuautoren

  • Wir weichen vom eigentlichen Thema ab und drehen uns im Kreis...


    Tom schrieb...

    Zitat

    Mmh. Es ging bei meinem Ursprungsposting ausschließlich um den Markt für belletristische Bücher.


    belassen wir es dabei...


    @ Waldläufer
    Dann haben wir unterschiedliche Definitionen für den Begriff Eitelkeit.


    Einen Grund für die Emotionalität mancher Beiträge hier, habe ich dennoch nicht erspähen können.

  • Dann erklär mir doch deinen Begriff.
    Und warum er denn Eitelkeit umfasst.
    Ich ging vom geläufigen Verwendungssinne aus.
    (Und ich glaube, dass das "eigentliche" Thema schon zu lang imHinterrgund dümpelt, als dass es auch dich davon abgehalten hätte, zum "veränderten" Thema zu posten.)

  • Eitelkeit bedeutet für mich nicht lediglich die Sorge um seine eigene körperliche Schönheit und Attraktivität, sondern auch um die geistige Attraktivität und das herausstellen der besonderen intellektuellen Fähigkeiten.
    Beispiel:
    Ein Forscher erforscht ein Heilmittel für Aids.
    Ein wenig eitler Mensch sorgt dafür, daß dieses Heilmittel auf den Markt kommt.
    Ein eitler Mensch tut das Gleiche, schreibt aber dazu noch 87 Publikationen und sonnt sich im Glanze seines Schaffens.


    Eitelkeit hier im Zusammenhang gesehen bedeutet daher (für mich) eine solche Publikation ist gleichzusetzen, mit dem Ausruf: "Seht her was ICH Tolles festgestellt habe."


  • Nun, dann haben wir doch dieselbe Auffassung von Eitelkeit.
    Attraktivität bezeichnet durchaus mehr als einen tollen Körper.
    Für einige Menschen zumindest.
    Man mag diese Attraktivität in seiner Eitelkeit durch Streben nach Ruhm, Macht o. ä. erreichen wollen.
    Das beantwortet immer noch nicht die Frage, weshalb du einen forschungsbedingten Rahmen für fachliches Arbeiten als eitel betrachtest.


    Zu deinem Beispiel lässt sich da sagen:
    Publikationen zu einem Forschungsergebnis können einen schlichten Vorteil haben; sie machen die verwendete Methode und dahinterstehende Arbeit transparenter und über disziplininterne (wie auch interdisziplinäre) Diskurse können Verbesserungen und Alternativen entwickelt werden.
    Denn das Heilmittel erst einmal auf den Markt zu bringen (oder zu "finden") ist ein Erfolg, der auch auf der Kommunikation und den Kontroversen beruht.
    Und - wegen 87 Publikationen kann man sich schwer sonnen, wenn andere dieselbe Anzahl vorweisen (müssen).


    Natürlich gibt es eitle Menschen in Forschung und Wissenschaft.
    Aber
    Wenn es einige eitle Wissenschaftler gibt, dann sind nicht notwendigerweise alle Wissenschaftler eitel.
    Bei der Quantorenlogik waren wir ja schonmal.


    Was im Endeffekt nichts anderes heißt: na klar gibt es auch eitle Wissenschaftler, aber nur, weil es eitle Menschen gibt und nicht weil Wissenschaftler eitel sind.

  • @Babyjane


    Sorry, das ich mich da ein wenig einmische, aber das mit der Eitelkeit bei Fachpublikationen ist nicht gaaanz so richtig.
    In den Achtzigern und frühen Neunzigern habe ich selbst Fachbücher geschrieben. Um an die "gut" zahlenden Verlage wie zur damaligen Zeit Sybex oder Markt&Technik zu kommen, war es schlichtweg erforderlich, ausreichend Beiträge in diversen Publikationen der Elektrotechnik unterzubringen. Im günstigsten Fall mit einem lächerlichen Honorar, im schlechtesten ohne.


    Nur die Vita war ausschlaggebend (na gut, manchmal auch der Umstand, daß man jemandem im Verlag kannte), ob die Redaktion einen Text wohlwollend prüfte, oder dieser zeitnah im Schredder landet. Je mehr Veröffentlichungen, je besser die Verlage, desto schneller war man bereit, ein Fachbuch zu verlegen.


    Das ging Hand in Hand. Deshalb kann ich Waldläufers Argumentation sehr gut nachvollziehen.


    Und das gleiche Spiel wird mittlerweile auch in der Unterhaltungsliteratur gespielt.... und natürlich die gleichen Fehler gemacht.
    Erfahrungsgemäß ist es nämlich so, daß die meisten Autoren irgendwann durch das Schreiben von Kurzgeschichten in Massen so "ausgebrannt" sind, daß sie für einen guten Roman weder die Themen noch die schöpferische Kraft haben. Durch ihre vielen Veröffentlichungen werden sie aber genommen und produzieren... schlechtes Material.
    Nicht immer, wie ich betonen möchte, und Ausnahmen gibt es GottseiDank (oder wem auch immer) auch.


    Meist aber werden Autoren, die größere Projekte planen, gezwungen zu schreiben, damit sie irgendwann einen lukrativen Vertrag in den Händen halten.


    Das hat nichts mehr mit Eitelkeit zu tun... es ist wohl anscheinend der alleinige Weg, um Erfolg zu haben. Ich kenne einige Autoren, die in ihrer Anfangszeit vor Ideen sprühten, ihr Pulver aber im Alltag der Massenpublikationen verschossen haben.


    Gruß
    Jürgen

  • Eitelkeit
    lat. vanitas) bezeichnet objektiv die Vergänglichkeit der Dinge, subjektiv das Selbstgefühl, welches sich auf wirkliche oder eingebildete nichtige Vorzüge stützt. Die subjektive Eitelkeit besteht in dem beständigen Verlangen nach fremder Bewunderung für Dinge, die gar nicht den inneren Wert des Menschen ausmachen, z.B. Schönheit, Orden, Titel, Reichtum, Gelehrsamkeit u. dgl. Der Eitle sucht bloß die äußeren Zeichen der Ehre ohne ihren inneren Gehalt, ja er buhlt förmlich um Anerkennung, während der Stolze sie verschmäht. Die Eitelkeit ist eine der verbreitetsten Charakterschwächen der Menschen. Nicht bloß die Frauen sind eitel auf Schönheit, Kleider, Putz, kleine Füße und Hände, sondern auch Männer sind es, wenn auch mehr auf Geburt, Stärke, Titel, Orden, Kunstfertigkeiten und Kenntnisse. Vgl. Stolz


    Friedrich Kirchner, Wörterbuch der philosophischen Grundbegriffe (1907)

  • Jaja....
    :lache


    Zusatz:
    Wie ich bereits schrieb, wir drehen uns im Kreis.
    Für mich ist und bleibt JEDE Veröffentlichung auch eine Streicheleinheit fürs Ego. Der eine tut es nicht wegen ihr, aber nimmt sie billigend in Kauf... :grin


    Daran ändern eure Argumente rein gar nichts, weil das ist meine Meinung und das bleibt auch meine Meinung.
    Diese Diskussion hier berührt mich ehrlich gesagt nicht wirklich, darum hab ich wenig Lust mich hier auf hoch intellektueller Ebene mit Wörtern zu befassen, die ich zwar vielleicht in einer meiner Klausuren mal verwendet habe, die ich aber nicht in meinem normal gebräuchlichen Wortschatz wiederfinde.


    (Die 87 war im Übrigen eine fiktive Zahl und kann von mir aus auch durch Zweiunddrölfundvierzig ersetzt werden. Ich dachte das wäre offensichtlich gewesen.)


    Ich hatte mich lediglich eingeklinkt, weil mir die Richtung (Kritik der Rechtschreibung) der Diskussion mißfiel, die Richtung habe ich geändert und damit klinke ich mich wieder aus.

  • Zitat

    Original von Babyjane


    Daß eben durch diese BoD/Heftchen/Ringbuchdruck/weiß-der-Geier-was Publikationen durchaus interessante/lehrreiche Dinge ihren Weg an die kleinere interessierte Öffentlichkeit finden, mag ich nicht bestreiten, ich mag mich nur hinter Beowulf stellen, der hier meiner Meinung nach ohne ersichtlichen Grund ziemlich emotional und nicht wirklich sachlich angegangen wurde, von zwei Eulen, welche für diese Art ihres Vorgehens, ja bereits Sternchen sammeln könnten.


    ad 1) wissenschaftliche Puplikationen haben nichts mit BoD Heftchene oder ähnlichem zu tun. Diese Einlassung, BJ, beweist maximal Dein Unwissen in diesem Sektor, keinesfalls sagt das etwas sachdienliches.


    ad2) Wenn Du schneid hast, redest Du bitte nicht so anonym daher, sondern nennst die, die Du beschuldigst beim Namen.

  • @ Waldläuferin
    Womit wir wieder beim Thema der Sachlichkeit und des Umgangs untereindern wären...


    Aber Danke, mir geht es gut. :grin


    @ Licht
    Da ich dich üblicherweise nicht mehr als User wahrnehme, darfst du dich nicht angesprochen fühlen.
    Auf den Rest deines Postings gehe ich nicht ein, lies vernünftig und verstehe.


    Argh... geht nicht, ich muß dich selbst zitieren... :


    Zitat

    Sobald du in den Bereich der wissenschaftlichen Publikationen gehst, sieht die Welt anders aus. Gerade weil genügend Dissertationsordnungen eine Publikation (d.h. faktisch eine ISBN Nummer und eine gewisse Auflage) vorschreiben, stehen Autoren, die vielleicht nicht einmal veröffentlichen wollen, vor dem Problem, ihre Arbeit, die bestenfalls sie selbst und ein paar wenige Experten interessiert, irgendwie verlegt zu bekommen.


    Womit wir bei BoD, oder bei den besagten Ringbuchpublikationen wären....


  • Als Gesamtkunstwerk zu lesen.

  • Die Flucht ins Lateinische....


    Auch eine Form von Eitelkeit, sich so auszudrücken, daß einen nur eine priviligierte Minderheit versteht.... :grin


    @ Waldläufer
    Ich sehe nichts Unsachliches an meiner Mitteilung an den User.
    Ich habe weder seine desolate Rechtschreibung bemängelt noch ihn in herabsetzender Art und Weise angesprochen.
    Beides haben du und Blaustrumpf, um dann die geforderten Namen zu nennen, hier mit beowulf getan.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Ein eitler Mensch tut das Gleiche, schreibt aber dazu noch 87 Publikationen und sonnt sich im Glanze seines Schaffens.


    Naja, BJ..mein Bruder hat z.B. auch ein Buch geschrieben irgendwas für Chinesen im Zusammenhang mit Robotertechnik...so damit ist er nie hausieren gegangen, weil es eh keinen interessiert, ausser die Chinesen, oder? :grin

  • Zitat

    Original von Waldlaeufer
    Google.


    Oh ich verstehe dich.... :grin


    @ Alexx
    Richtig, aber unter den Chinesen hat er sich ein gewisses Ansehen durch das Buch erworben und damit unter anderem auch seine Eitelkeit befriedigt.....
    ;-)

  • Zitat

    Original von Babyjane
    @ Waldläufer
    Ich sehe nichts Unsachliches an meiner Mitteilung an den User.
    Ich habe weder seine desolate Rechtschreibung bemängelt noch ihn in herabsetzender Art und Weise angesprochen.
    Beides haben du und Blaustrumpf, um dann die geforderten Namen zu nennen, hier mit beowulf getan.


    Hallo, Babyjane


    Nein, ich zitiere nun nicht aus dem Johannes-Evangelium (für interessierte Mitlesende: Kapitel 8 Vers 7), Deine Abneigung gegen gewisse Texte, die dennoch im europäischen Kulturkreis einigermaßen verankert sind, hast Du ja bereits hinlänglich ventiliert.


    Ich gratuliere Dir stattdessen zu Deiner strahlenden Selbsteinschätzung, die von keines Zweifels Blässe angekränkelt dennoch den hellen Schein Deiner sachlichen Diskussionsführung nicht zu schmälern vermag.


    Ansonsten: Babyjane, wie wir sie kennen und manche auch schätzen, reitet wieder als Rächerin der Unterpriviligierten – hurra. So was Schönes und Lobenswertes, ja, da muss einem doch das Herz aufgehen. Bravo. Hussa. Hurra. Und ein klitzepetites Tätääätätäääätätäää.


    Schöne Grüße von blaustrumpf

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag