Da muß ich Iris unbedingt recht geben.
Ich habe mir jetzt fast alle Beiträge, die zu dem Thread hier geschrieben wurden, durchgelesen - sorry, ganz durch bin ich noch nicht damit, mangels Zeit zur Zeit - aber ich kann über manche Ansichten nur entsetzt den Kopf schütteln.
Um es ganz deutlich zu sagen: am meisten über die immer wiederkehrende Ansicht, auf seine eigenen Kinder irgendwann keinen Einfluß mehr zu haben.
WENN das so ist, dann hatte man den nie - und von vornherein verspielt. Eine zweite Chance oder Ausbesserungsmöglichkeiten sind dann ziemlich schwierig und nicht einfach in den Verantwortungsbereich von anderen (Schule, Kindergarten etc.) zu verschieben, finde ich.
Ich würde behaupten, daß es eine Erziehung in DEM Sinne auch gar nicht gibt.
Entweder hat man es als Eltern innerhalb von den ersten 13 oder 14 Lebensjahren geschafft, eine begleitende Funktion und Position gegenüber dem heranwachsenden Menschen aufzubauen - sodaß sich das Kind auch jederzeit vertrauensvoll an den erfahreneren Menschen wendet mit allen Fragen und Problemen - oder man packt es nie.
Daß man irgendwann eher in der zweiten Zuschauerreihe Platz nehmen darf und das auch freundlich und respektvoll gesagt bekommt, empfinde ich als wundervolles Geschenk des eigenen Kindes.
So geschehen im letzten Jahr bei unserem jüngsten Sohn, der mir offen und ehrlich gesagt hat: "Mama, mit Dir konnte und KANN ich immer gut reden, das weiß ich - aber bitte sei mir nicht böse, wenn Deine Meinung in Zukunft von mir als zweite Meinung NACH der meines besten Freundes berücksichtigt werden wird. Das IST einfach so, wenn man ein Mann wird!"
Unter uns: ich hatte SEHR große Mühe, nicht offensichtlich zu schmunzeln (hat jemand schon mal ähnliche starke Probleme gehabt damit, seine Gesichtszüge so stark unter Kontrolle zu halten?... :grin)
Aber wieder ernsthaft:...ich glaub, ein größeres Lob hätte ich fast gar nicht bekommen können vom eigenen Sohn...:-)
Lieben Gruß
Baumbart