5. Band der Bella Block-Reihe
Kurzbeschreibung:
Verfallene Häuser, armselige Bars, Fischer ohne Arbeit und Rucksacktouristen - die Hamburger Detektivin Bella Block will auf einer spanischen Insel mal so richtig ausspannen. Aber natürlich kommt alles ganz anders. Bella interessiert sich für eine Bucht, in der neuerdings viele Einheimische arbeiten. Sie begibt sich in die Höhle des Löwen und gerät in einen tödlichen Strudel aus Drogengeschäften und den Praktiken einer geheimnisvollen Sekte.
Über die Autorin:
Doris Gercke, 1937 in Greifswald geboren, lebt seit 1949 mit einer Unterbrechung von zehn Jahren Provinz in Hamburg. Nach ihrer Lehre als Verwaltungsbeamtin war sie Hausfrau und Mutter, arbeitete als Büroangestellte, machte das Begabtenabitur und absolvierte ihr Juraexamen. Ihre Serienfigur Bella Block wurde schnell berühmt und viele der Fälle fürs ZDF verfilmt.
Auszeichnungen:
1990 Mimi (deutscher Krimi-Oscar) für den besten Kriminalroman des Jahres ("Die Insel")
2000 Ehrenglauser
Meine Meinung:
Bella hat den Schicksalsschlag aus dem letzten Fall (siehe Band 4: Der Krieg, der Tod, die Pest) noch nicht verwunden und so machen sich nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihre neue studentische Aushilfskraft Willy (die hoffentlich in den nächsten Bänden weitere Auftritte haben wird!) Sorgen um sie. Widerstrebend gibt Bella nach und macht sich zur Erholung auf die Reise auf eine kleine spanische Insel. Doch auch hier findet sie keine Ruhe vor ihren Albträumen und der Vergangenheit. Ihr Entschluss, "Ab sofort würde sie nicht mehr versuchen, ihren Verstand davor zu verschließen, dass sie einen kleinen Teil ihres Lebens verloren hatte und dass die Welt nicht aus Mondschein und Blumenduft, sondern aus Scheiße geformt war" bringt ihr nur kurzfristig Erholung, denn schon bald bemerkt sie geheimnisvolle Vorgänge auf der Insel. Bemerkenswert an Bellas Fällen ist immer, dass es eigentlich gar keine richtigen Fälle sind, sondern nur Begebenheiten, die zunächst aus der aufmerksamen Beobachtung entstehen und die durch die Gedankengänge und der Neugier von Bella zu ihrem Engagement führen. Beklemmend die nur scheinbar idyllische Insel, berechtigt Bellas Misstrauen. Gercke sorgt auch in diesem Band auf die ihr eigene Art für Gänsehaut, ihr Stilmittel ist die nackte Realität, die sie unkommentiert beschreibt und die durch die vielen kleinen Details, wie die nüchterne Beschreibung der Ratten in der Hotelanlage so unter die Haut geht.