Das Buch (Kurzbeschreibung)
Achtzehn Lebensjahre hat Jerusha Abbott im Waisenhaus verbracht. Dann schickt ein geheimnisvoller Wohltäter das begabte Mädchen aufs College. Regelmäßig soll sie ihm über ihre Fortschritte berichten. Jerusha platzt fast vor Begeisterung über ihr neues Leben und möchte ihre Eindrücke liebend gern mit jemandem teilen. Doch außer ihrem unbekannten Gönner hat sie keine Menschenseele auf der Welt. Und wie kann sie jemandem schreiben, von dem sie nur weiß, daß er lange Beine hat? In Jerushas blühender Phantasie entsteht Daddy Langbein, der in ihren humorvollen Briefen immer lebendiger wird.
Die Autorin
Jean Webster (1876-1916), die Nichte von Mark Twain, war Journalistin und Schriftstellerin aus den USA.
Meine Meinung
Das Buch gehört seit ewigen Zeiten zu meinen All-time-favourites. Es erscheint bei Amazon nicht unter den Jugendbüchern, ich finde aber, dass es durchaus dorthin gehört.
Jerusha, die sich selbst Judy nennt, will Schriftstellerin werden. Das will ihr unbekannter Gönner auch fördern, daher die Verpflichtung, ihm Briefe zu schreiben. Indem die Autorin ihrer Hauptfigur das Schreibtalent verleiht, schafft sie sich selbst die Möglichkeit, eine wunderbare Sprache hinzulegen, liebevoll und humorvoll. Das Buch ist kurzweilig und lustig; zugleich fühlt man sehr mit Judy mit, wenn sie sich mal wieder über ihren blöden Gönner und seine komischen Vorschriften ärgert, wenn sie in ein Fettnäpfchen tritt, weil sie als Waisenhauskind gewisse Gepflogenheiten nicht kennt und so weiter. Die Zeichnungen, mit denen sie ihre Briefe gelegentlich spickt, sind ein Extra-Bonbon.
Disclaimer: Ob die deutsche Übersetzung was taugt, weiß ich nicht, ich habe das Original gelesen. Aber auf jeden Fall:
Lesen!!
Es gibt, wie ich erst seit Kurzem weiß, einen zweiten Band, "Lieber Feind" (hier geht's zur Eulen-Rezi). Den sollte man wirklich erst lesen, wenn man den ersten schon kennt, und er reicht auch nicht ganz an die Qualität von Daddy Langbein heran.