Inhalt:
Katis Mutter lebt allein und ohne ihre Tochter in einem kleinen Haus am Meer. Warum ihre Mutter auf ein Leben mit ihr verzichtet hat, erfährt Kati erst, als sie mit ihren Großeltern zu ihr fährt. (aus dem Klappentext)
Jane Vejjajiva:
Jane Vejjaiva wurde 1963 in London geboren, wo ihre Eltern Medizin studierten. Als die Familie nach Bangkok zurückkehrte, war Jane 3 Jahre alt. Von Geburt an durch eine cerebrale Bewegungsstörung eingeschränkt, umgab sie sich früh mit Büchern, die ihr das Reich der Phantasie erschlossen. Jane Vejjajiva studierte französische Literatur an der Thammasat-Universität in Bangkok und besuchte Übersetzerschulen in Brüssel (Französisch, Englisch und Italienisch). Ab 1988 arbeitete sie als Übersetzerin für ein Magazin, brachte danach bis 1995 im Eigenverlag ein Magazin für Kinder heraus und leitet inzwischen eine thailändische Copyright-Agentur. Nebenher übersetzt sie weiterhin Bücher, u.a. hat sie einen der Harry-Potter-Bände in die thailändische Sprache übertragen. 1999 erhielt die Autorin den französischen Kulturpreis "Chevalierde l`Ordre des Arts et des Lettres". (aus dem Klappentext)
Meine Meinung:
Eine wunderschöne melancholische Geschichte. Im ersten Teil des Buches wird viel aus dem thailändischen Alltag erzählt, Kati und ihre Großeltern sprechen eigentlich nie über ihre Mutter, doch die Sehnsucht nach ihr und die vielen ungestellten Fragen schwingen immer mit. Im zweiten und dritten Teil des Buches darf sie ihre Mutter endlich besuchen und sie erfährt, warum sie bei den Großeltern aufwächst. Am Ende schließlich steht Kati vor einer wichtigen Entscheidung...
Kati ist mir in dieser kurzen Erzählung sehr ans Herz gewachsen, sie hat eine sehr ruhige leise Art, die Welt zu sehen, sich ihre Gedanken zu machen und danach ihre Entscheidungen zu treffen, die mich einfach sehr beeindruckt hat.
Von der Stimmung (nicht vom Inhalt!) her hat mich "Das Haus der sechzehn Krüge" sehr an "Schere, Stein, Papier" von Patricia MacLachlan erinnert, wer dieses Buch mochte, sollte hier unbedingt zugreifen
Die Beschreibungen des thailändischen Alltags sind sehr plastisch, zeitweise konnte ich die von der Großmutter so liebevoll zubereiteten Speisen richtig vor mir sehen und hatte den passenden Duft in der Nase.
Fazit: Ein rundherum schön zu lesendes, mit 109 Seiten leider sehr kurzes Buch, dass man von der ersten bis zur letzten Seite in aller Ruhe genießen sollte!
Das Lesealter ist vom Verlag mit 10 Jahren angegeben, das finde ich fast ein bisschen früh, weil es doch eine sehr komplexe Geschichte ist, ich würde es eher so ab 12 empfehlen.