Hier könnt ihr euch über historische Zusatzinformationen austauschen.
Historische Informationen
-
-
Zitat
Original von Friderike
Ich kenne mich nun bei den Ismaeliten gar nicht so aus.Die Ismailiten sind eine Gruppierung der Schiiten.
Wie auch andere schiitischen Sekten (Imamiten, auch Zwölferschiiten genannt) erkennen sie nur die Nachkommen Ali's (Imame) als rechtmäßige Nachfolger (Kalifen) des Propheten an. Dabei orientieren sie sich an den Nachkommen Ismails, eines Ur- Urenkels Ali's. Nach ihren Vorstellungen wird aus einen von ihnen der verborgene Imam (Mahdi) hervor gehen. Eine Art entzeitlicher Messias der das Unrecht dieser Erde beseitigt.
Ende des 11. Jahrhunderts gelang es Hassan-i Sabbah in Persien um Alamut eine Herrschaft der Ismailiten zu errichten.
Nach dem I. Kreuzzug begannen sie auch Syrien zu missionieren. So gelang es ihnen auch dort eine eigene Herrschaft (Masyaf) zu errichten. Der berühmteste der syrischen Machthaber war Raschid al-Din (Sinan Raschid al-Din), der von den Kreuzfahrern der "Alte vom Berg" genannt wurde. Auch wurden die syrischen Ismailiten als "Assassinen", Aufgrund ihres Gebrauchs von Haschisch, genannt.1256 zerstörten die Mongolen die Ismailitenherrschaft in Persien. In Syrien wurde ihre Herrschaft 1271 durch Baibars beendet.
-
Danke Paule, gute Idee, das in diesen Thread zu kopieren.
-
S. 23
Scheich Sinan
„Im Jahr 1169 entsandte das Hauptquartier der Assassinen in Alamut in Persien einen Statthalter namens Raschid ed-Din Sinan aus Basra in die Nosairi-Provinz. Dieser furchtgebietende Scheich, der den Franken als der Alte Mann aus den Bergen bekannt werden sollte, begann eine tatkräftigere Politik zu betreiben.“
Runciman, Geschichte der Kreuzüge, S. 699S. 59
die da’wa
Das ist der Punkt, wo ich dachte, daß sich Berling da ein bißchen weit rausgelehnt hat, bis ich zufällig bei Demurger (Die Templer, S. 118 ) folgendes aus genau dieser Zeit gelesen habe:
„Als das Oberhaupt des persischen Zweigs sich in den Rang eines lebenden Gottes erheben und mit dem Islam brechen wollte ...“
Leider konnte ich noch nicht herausfinden, wer der aktuelle Imam war. -
S. 95
Herrscherfamilie von Jerusalem
Die aktuell herrschende Familie gehört über Fulko von Anjou zum Geschlecht der Anjou.
Achtung, wer mit dem weiteren Verlauf der Geschichte nicht vertraut ist und nicht gespoilt werden will, sollte mit dem Lesen der Links vielleicht warten.Amalrich I
http://insel.heim.at/hawaii/31…g_von_jerusalem_1174.htmlBalduin IV
http://insel.heim.at/hawaii/31…g_von_jerusalem_1185.htmlSybilla
http://insel.heim.at/hawaii/31…n_von_jerusalem_1190.htmlIsabella
http://insel.heim.at/hawaii/31…n_von_jerusalem_1205.htmlS. 114
Die Gesandtschaft der Assassinen, 1173
Wird von Runciman (S. 699) genauso berichtet, inkl. dem Tribut der Templer, den sie nicht mehr zahlen wollten. Von An-Nasir und Sayf mal abgesehen.
Das ist der Punkt, wo ich davor so entzückt war, denn irgendwo heißt es, daß durch die vorgebliche Abkehr der Assassinen von der Schia unter der Christenheit das Gerücht aufgekommen war, daß sie sich zum Christentum bekehren wollen, was hier direkt in diese Gesandtschaft mündet.S. 128
Die Heimtücke des Orden
wird ebenfalls genauso berichtet, nur daß der Schuldige und von Amalrich I gegen den Protest des Ordens und eigentlich illegalerweise in Tyrus Eingekerkerte Walter von Mesnil hieß und nicht Robert de Bethune. Was aus Mesnil wurde, konnte ich nicht herausfinden. Amalrich war kein Freund der Templer und versuchte nach dieser Affäre sogar, den Orden auflösen zu lassen und davor hat er bereits einmal Templer hängen lassen, weil sie gegen seinen Befehl eine Burg dem Feind ausgeliefert haben.
Interessanterweise, wenn auch wohl nicht überraschend, differenziert die Motivation des Hinterhalts ein wenig bei Runicman (S. 699) und bei Demurger (S. 117).
Bei Runciman ist das Motiv einzig und allein die Habgier des Ordens, nicht auf den Tribut verzichten zu wollen. Demurger vermutet, daß sie daneben vielleicht auch politische Motive hatten, da sie das Bündnis und den vorgeblichen Übertritt vermutlich durchschaut hatten. Es mag wohl beides gewesen sein, obwohl die Habgier nicht von ungefähr kam, denn sie brauchten das Geld nicht für ein schönes Leben, sondern für die Instandhaltung ihrer Festungen und Kampfeinheiten.
Allerdings ist Berling in diesem Buch offenbar noch schlechter als normal auf die Ritterorden zu sprechen. -
S. 139
Saladin vor Aleppo, 1176
An-Nasir irrt sich, Saladin war nicht Neffe des Seldschukensultans (Nureddin).
Was das Attentat vor Aleppo betrifft, siehe Runciman S. 711.S. 141
Sybilla und Balduin von Ibelin
Balduin glückloses Werben findet hier interessanterweise zu früh statt. Eigentlich war das erst 1180 und der Nebenbuhler, den Sybilla dann geheiratet hat, war Guy de Lusignan, nachdem Wilhelm von Montferrat tot war. (Runciman S. 724)Übrigens, Balduin. Nicht Balian. Balian II von Ibelin, dessen Name so schamlos von gewissen hier nicht genannten Filmemachern mißbraucht wurde, war Sybillas, hm, Quasi-Stiefvater, da er mit Maria Komnena, der Witwe von Amalrich (aber nicht Sybillas Mutter) verheiratet war.
S. 143
Gerhard von Ridefort, der zweite unglückliche Freier
http://www.die-templer.de/fakten/biog_gm10.html
Interessant ist, daß Lucia und ihr Gatte hier offenbar auch eine Rolle spielen werden. Ist ein interessantes waswäregewesenwenn Raymond III von Tripolis sein Wort gehalten hätte, da man Ridefort u.a. die Verantwortung für das weitere Schicksal von Outremer zuschreibt.S. 153
Rainald von Chatillon
http://insel.heim.at/hawaii/31…t_von_antiochia_1187.html
Eine der schillerndsten und umstrittensten Gestalten dieser Zeit. Ich bin gespannt, wie er bei Berling sein wird.S. 157
Saladin und die warmen Brötchen
Runciman S. 711, nur fand das nach der Überlieferung während der Belagerung Masyafs statt.
Es soll bereits nach diesem Ereignis gewesen sein, daß er den Assassinen Frieden anbat. -
Bin gerade auf Seite 100 angekommen und bin überrascht.
War es in Runcimans "Geschichte der Kreuzzüge" oder in einem anderen Buch?
Auf jedenfall meine ich mich zu erinnern, dass der Aussatz des jungen Prinzen Balduin tatsächlich bei Waffenübungen entdeckt wurde, nachdem dieser bei den schmerzvollen Übungen keinerlei Regungen von Schmerz zu erkennen gab. -
Berling hat seinen Runciman aufmerksam gelesen. Ich bin auch geradezu schockiert darüber, daß er ihn diesmal in den Quellen als letzten genannt hat, statt ihn nach alter Tradition voranzustellen.
Zitat"... eines Tages, als seine Schüler ihre Standhaftigkeit erprobten, indem sie einander die Fingernägel in die Arme preßten, bemerkte Wilhelm [von Tyros], daß der Prinz als einziger nie mit der Wimper zuckte. Er ... erkannte nur zu bald, daß der Knabe keinen Schmerz empfand, weil er ein Aussätziger war."
Steven Runciman, Geschichte der Kreuzzüge, dtv 1995, S. 695 -
S. 202
Guy de Lusignan
http://insel.heim.at/hawaii/31…erusalem_zypern_1194.htmlS. 233
siebenjährige Tochter
Da hat es, wie gesagt, was mit den Altersangaben. Nach meiner Rechnung müßten wir uns hier im Jahr 1182 befinden und nicht 1187, dann ist Xenia aber erst zwei und auf gar keinen Fall sieben. Das kann schon mal deshalb nicht sein, weil Balduin IV noch lebt (stirbt 1185). Die Altersangaben im dramatis personae halte ich sowieso für keine gute Idee, weil mir die schon am Anfang suspekt waren.S. 240
Raymond III von Tripolis
Den hatte ich vergessen bei seinem ersten Auftreten.
http://insel.heim.at/hawaii/31…/raimund_3_graf_1187.html -
Wenn ich jetzt nicht irgendwas konkretes dazu zu sagen habe, habe ich jetzt nicht bei allen interessanten Begebenheiten "steht so auch bei ..." geschrieben, sondern mich mal nur auf Jahres- und Seitenzahl beschränkt.
Kann bei Interesse gern auch noch ins Detail gehen.S. 251
Chatillons Raubzüge im Roten Meer, 1182 (siehe Xenias Alter!)
Runciman, S. 737S. 261
Beinnahe-Schlacht am Goliath-Tümpel, 1183
Runciman, S. 739
desgleichen das Zerwürfnis zwischen König Balduin IV und Guy de LusignanS. 265
Humfried von Toron homosexuell?
Es heißt, die Ehe zwischen ihm und Isabella wurde nie vollzogen und man sagt ihm nach, daß er „weibisch“ gewesen sein soll. Wieviel davon der Wahrheit entsprechen mag, oder Propaganda war, sei dahingestellt.
Ach ja, Runciman erwähnt später mal, daß er sich gut mit Richard I Löwenherz verstand. Ein Schelm, wer ...S. 271
Belagerte Hochzeit von Kerak, 1183
Runciman, S. 741 -
S. 297
König Balduin IV stirbt, 1185S. 300
Kind-König Balduin V stirbt, 1186S. 301
Sybillas Krönung bzw. Staatsstreich, 1186
Runciman S. 743 ff
Balduin IV hatte festgelegt, daß bei einem vorzeitigen Tod seines Neffen und Erben Balduin V der Papst, der römische Kaiser und die Könige von England und Frankreich per Schiedsspruch über die Ansprüche seiner Schwestern entscheiden sollten. Darüber setzt sich Sybilla hier hinweg.S. 301
Humfried will keine Krone
Runciman S. 748S. 307
Raymond von Tripolis soll Tripolis bekommen???
Balduin von Ibelin ist es, der sich aus dem Königreich zurückzieht und stattdessen, wie andere, in die Dienste Antiochias tritt. (Runciman, S. 749)
Auf jeden Fall mutet es etwas eigenartig an, daß Bohemund dem Fürsten von Tripolis Tripolis anbietet, das ihm ja bereits gehört. Irgendwer verwechselt da was, Berling oder ich. Ich nehme mal an, da hätte nicht Tripolis stehen sollen.S. 320
Quellen von Cresson, 1187
Runciman, S. 751
Die Dummheit des Templergroßmeisters wird ähnlich bewertet. Wobei aber auch Raymonds Verhalten mit seinem Seperatabkommen mit Saladin nicht ganz astrein war, wie hier auch angedeutet.
Allerdings sollen es, inkl. Ridefort, drei Templer gewesen sein, die davonkommen konnten. Valerian übernimmt den Platz von einem davon.S. 330
Neffe Taki
Das ist korrekt, Taki ed-Din war ein Neffe Saladins, kein Sohn wie später (S. 337) oder im dp behauptet.S. 334
Hattin, 1187
Der Verlauf der Schlacht und was zu dem Debakel geführt hat, ist gemäß Runciman (S. 755 ff) auch ziemlich genauso abgelaufen.
Auch das Schicksal der Ordensritter stimmt, die Saladin zur Volksbelustigung hat abschlachten lassen, unter Verschonung nur Rideforts. -
S. 398
Saladin und Jerusalem, 1187
Runciman, S. 762 ff
Ist ziemlich genau so überliefert, nur daß Thamars Darstellung etwas verzerrt ist. Denn wenn die orthodoxen und Urchristen so einen Abscheu vor ihren römisch-christlichen Herren hatten, mit welchen Leuten gedachte Ibelin dann Saladins Angriff in ein Blutbad zu verwandeln, falls der auf der bedingungslosen Übernahme bestanden hätte? Die hätten Saladin doch die Tore begeistert öffnen müssen.
Was sowohl Runciman als auch Thamar nicht berücksichtigen, ist bei den Ritterorden die Tatsache, daß denen das Leben einzelner nicht wertvoller sein durfte, als das Schicksal des Königreichs Jerusalem, das am seidenen Faden hing und für dessen Rettung sie ihre Gelder brauchten.Da findet sich noch was interessantes, S. 766.
Ein örtlicher Baron namens Raimund von Niphin beraubte in der Nähe von Toron viele der Flüchtlinge. Um Verwechslungen mit dem Herrn von Tripolis zu vermeiden, wurde der wohl in Thomas umgetauft.S. 405
Humfried von Toron kommt zurück
Runciman, S. 767 -
S. 430
Konrad von Montferrat und Tyros, 1187
Runciman, S. 770
Von Tyros abzulassen war ein verhängnisvoller taktischer Fehler Saladins. Denn nun gab es neben den wenigen anderen noch verbliebenen Städten und Festungen (soweit ich weiß ausschließlich Ordensburgen) einen Brückenkopf, von dem aus die zumindest teilweise Wiedererrichtung des Königreichs Jerusalem möglich war. Noch mal ca. 100 Jahre. Auch diese, diesmal endgültige, Rückeroberung hat Berling thematisiert, die zweite in „Der Kelim der Prinzessin“. -
S. 485
Guy de Lusiginan will Konrad von Montferrats Tod
Interessant, damit ist er hier noch ziemlich früh dran. Ein paar Jahre hat Konrad von Montferrat noch, wer auch immer dann tatsächlich den Mord in Auftrag gegeben hat.S. 510
Guy de Lusignan vor Akkon, 1189
Runciman, S. 794
Was Ridefort betrifft, so ist nicht ganz sicher, ob er einfach nur so gefallen ist, oder tatsächlich als Gefangener hingerichtet wurde. Ihm persönlich war es wohl egal.Wir haben in diesem Buch also ziemlich genau 20 Jahre durchlebt.
-
Über die Seerepubliken und warum damit in erster Linie nur 4 Städte gemeint werden:
http://www.mein-italien.info/geschichte/seerepubliken.htm -
Zitat
Original von Friderike
Das fiel mir gerade auf, als ich nach dem "Malik", also dem König von Aleppo suchte. Wer ist das? Wieso wird der Wesir von Aleppo gerichtet, und nicht gleich der König?Bei diesem König könnte es sich um As-Salih Ismail al-Malik (+1181) gehandelt haben. Er war ein Sohn von Saladin's einstigem Herren Nur ed-Din. Dieser As-Salih war noch ein Kind als er seinem Vater nachfolgte und stand unter dem Einfluß eines Wesirs. Nachdem Saladin aus Ägypten nach Syrien zurückkehrte hatte er Aleppo unterworfen jedoch As-Salih als Marionette weiter regieren lassen.
-
Friderike und ich haben uns Gedanken gemacht, wann wer Regent des Königreichs Jerusalem war:
ZitatOriginal von Friderike
S. 243 Raimund von Tripolis ist nicht mehr Regent. (Es ist aber auch kein neuer benannt.)Das müßte die Volljährigkeit von Balduin IV sein, 1177.
ZitatS. 262 Balduin wollte mit Guido von Lusignon Jerusalem gegen Thyros tauschen, was Guido "grob" verweigerte. Balduin rief den Kronrat zusammen und lies Guido als Regenten absetzen.
Obwohl totkrank, übernahm Balduin die Regentschaft selbst.Sehr aufmerksam, das habe ich übersehen. Ungefähr 1182/83 war Balduin so krank, daß er nicht mehr regieren konnte, weshalb er auf Drängen seiner Mutter, Sybillas und Patriarch Heraklios Guy de Lusignan zum Regenten bestimmte. (Runciman, S. 737)
Bis zum Zerwürfnis nach der Beinahe-Schlacht bei den Goliaths-Tümpeln, wo er sie wieder selbst zurücknahm, 1183.ZitatS. 297 "Der Regent Raimund von Tripolis rief die Barone ...."
S. 300 Balduin stirbt mit 24 Jahren und seine Schwester Sibylle übernimmt die Macht.
In der letzten Phase seiner Krankheit (1185) hat Balduin erneut Raymond von Tripolis zum Regenten ernannt und zum zukünftigen für Balduin V. Da kam dann Sybillas Staatsstreich, 1186.
ZitatIch gehe nach wie vor davon aus, dass die Handlung chronologisch läuft, also müßte es nach den Hinweisen im Text mehrmals Änderungen bei der Regentschaft gegeben haben.
Richtig. Jetzt haben wir es, glaube ich. Raymond während der Minderjährigkeit, Guy de Lusignan während der Krankheit bis zum Zerwürfnis und kurz vor dem Tod noch mal Raymond von Tripolis, bis der gestürzt wurde bzw. freiwillig abgetreten ist.