'Das Paradies der Assassinen' - Seiten 001 - 187

  • Zitat

    Original von Friderike
    Das ist wirklich unglücklich gelöst. :-(


    Das stimmt leider. Gerade weil die Jahre hier stellenweise geradezu verfliegen.
    Das Problem ist, daß es hier überhaupt keine Jahreszahlen gibt, außer den wenigen im dp.


    Zitat

    Ja, das geht mir auch so. Sheik Sinan kommt mir immernoch zu gütig daher.


    Bei ihm sollte man nicht vergessen, welchen "Job" er hat. Leute zu Selbstmordattentaten auszuschicken würde ich jetzt nicht unbedingt als grundsätzlich gütig bezeichnen. Klar, zu den seinen ist er gütig.


    Zitat

    Melusine ist nur schön und hat im Moment überhaupt kein Profil. Ich war ja überrascht zu lesen, dass sie ein Albino sein soll. Das steht erst auf Seite 147.


    Ich glaube, sie ist einfach nur sehr hellblond und kommt den anderen daher ungewöhnlich vor.


    Zitat

    Mittlerweile habe ich vestanden, dass sie ob des gescheiterten Attentates nicht mehr nach Alamut zurückkehren können, da sie dort auch der Tod erwarten würde.
    Aber gleich so ein wichtiges Projekt für zwei abtrünnige Versager? :wow


    Sinan ist eben sehr überzeugend. Und natürlich dürfen sich die beiden nicht mehr in Alamut sehen lassen.
    Sinan hat nichts zu verlieren. Egal ob die beiden erfolgreich sind oder nicht, sie werden es nicht überleben und er muß keinen von seinen anderen Leuten schicken.


    Zitat

    Kira wird allein losgeschickt, um Victor zu befreien. :wow
    Ich ärgere mich darüber, denn wer schickt denn eine junge Frau (ich gehe mal davon aus, das sie das bereits ist) so einfach los, dann noch ohne konkreten Plan.
    Entschieden hat das eine Gruppe von Frauen (Aziza, Thamar, Kira, Shirin). Berling gibt seinen weiblichen Nebenfiguren also kaum Intelligenz an die Hand.


    Niemand schickt sie in diesem Sinn. Es findet sich niemand, der bereit ist, nach Victor zu suchen, also geht sie, weil ihr im ungenützten Harem eh fad ist.


    Die Figuren waren auch für mich nicht unbedingt seine Stärke in dem Buch, aber es wird besser. Was die Damen betrifft, gerade Kira hat mir am besten gefallen, was erstaunlich ist.


    Zitat

    Das war wieder so ein Alleingang von Husain, der von Sheik Sinan zwar gerügt wird (S. 140) aber sonst ohne weitere Konsequenzen bleibt.


    Das fand ich irgendwie kurios. Es ist unehrenhaft, einen wehrlosen im Gefängnis zu töten. Und sonst nicht, bei ihren Mordanschlägen?


    Zitat

    Stichwort: Seerepubliken S. 137
    Berling listet in seinem Anhang nur vier auf: Amalfi, Pisa, Genua und Venedig.
    Mir ist so, als wären es fünf gewesen. Wir sind nun aber auch erst im 13. Jahrhundert. Kam später noch einmal eine dazu? Ich vermisse auf jeden Fall Florenz.


    Ich weiß nicht, wie Seerepublik definiert wird. Aber, ich glaube, Florenz wird da nie dazugezählt.
    ad: Ich habe da einen interessanten Text gefunden, den ich zu den historischen Infos gebe. Da ist auch nur die Rede von den 4 Seerepubliken.

  • Zitat

    Original von Friderike
    ...
    Aber gleich so ein wichtiges Projekt für zwei abtrünnige Versager? :wow


    Sinan wird wohl davon ausgegangen sein das Karim und Abdal nach ihrem Versagen für eine letzte Mission besonders motiviert sind. Und es hatte ja auch fast geklappt. Nur dieses Kettenhemd standt zwischen dem Dolch und den Erfolg.


    Zitat


    Kira wird allein losgeschickt, um Victor zu befreien. :wow
    Ich ärgere mich darüber, denn wer schickt denn eine junge Frau (ich gehe mal davon aus, das sie das bereits ist) so einfach los, dann noch ohne konkreten Plan.
    Entschieden hat das eine Gruppe von Frauen (Aziza, Thamar, Kira, Shirin). Berling gibt seinen weiblichen Nebenfiguren also kaum Intelligenz an die Hand.


    Ich fand das Ergebniss dieser Episode recht lustig, wenn man den Effekt von Kiras Einsatz betrachtet der gleich null war. :grin


    Zitat


    Königshof Jerusalem
    Sibylle ist anstrengend.


    Eben ein machtgeiles, intrigantes und herrisches Miststück. Neben Kira ist sie für mich bisher die einzige weibliche Figur die etwas Profil hat.
    Und sie kommt dem historischen Original in jedem Fall näher als diese Sibylle aus "Königreich der Himmel".


    Zitat


    Balduin finde ich nett, aber dem wird ja wahrscheinlich kein langes Leben beschienen sein. Ist Lepra nicht ansteckend? Mich wunderte, dass Victor trotz Lepra nicht auf Abstand ging. (Es wurden ja nur Waffenübungen etc. mit Balduin verboten.)


    So viel ich weiß ist Lepra nicht ansteckend. Wobei man das im Mittelalter nicht unbedingt gewusst haben muss. Allerdings hatte Berling schon in "Die Ketzerin" der Romanheldin wenig Berührungsängste gegenüber Aussätzigen hat angedeien lassen.
    Das Balduin IV. eine positive Rolle im Buch einnimmt habe ich fast erwartet. Sein (kurzes) Leben und sein Handeln bietet, im Gegensatz zu anderen Persönlichkeiten seiner Zeit wie Richard "Löwenherz", wenig bis gar keine Eckpunkte für eine zwielichtige Darstellung. Mich wundert es das er nie heilig gesprochen wurde.


    Zitat


    Stichwort: Seerepubliken S. 137
    Berling listet in seinem Anhang nur vier auf: Amalfi, Pisa, Genua und Venedig.
    Mir ist so, als wären es fünf gewesen. Wir sind nun aber auch erst im 13. Jahrhundert. Kam später noch einmal eine dazu? Ich vermisse auf jeden Fall Florenz.


    Florenz ist eine Binnenstadt, die erst im 14. Jahrhundert seine wirtschaftliche Stärke erreichte. Und da nicht im Seehandel sondern im Bankwessen (Strozzi's, Medici's u.a.). Erst mit der Eroberung der Republik Siena 1552 erhielt Florenz Zugang zum Meer.

  • Zitat

    Original von Paule
    Das Balduin IV. eine positive Rolle im Buch einnimmt habe ich fast erwartet. Sein (kurzes) Leben und sein Handeln bietet, im Gegensatz zu anderen Persönlichkeiten seiner Zeit wie Richard "Löwenherz", wenig bis gar keine Eckpunkte für eine zwielichtige Darstellung. Mich wundert es das er nie heilig gesprochen wurde.


    Er hat in seinem kurzen Leben offenbar nichts wirklich schwerwiegendes auf sich geladen, um die einhellig positive Meinung von ihm zu beeinträchtigen.
    Auch ein interessantes waswäregewesenwenn er nicht krank gewesen wäre.

  • Ich muß sagen ich bin sowohl enttäuscht, als auch erleichtert.
    Lesen lässt sich die Geschichte ganz wunderbar, ich finde allerdings, dass sie im Gegensatz zu den anderen Berlings nicht sehr handlungsdicht ist :-(. Auch die Anzahl der handelnden Personen ist im Vergleich schon fast lächerlich gering.
    Das hat aber auch sein gutes, denn so werde ich recht zügig mit dem Buch fertig sein :-]und kann mich wieder Christoph Marzis Trilogie widmen, die ich leider unterbrechen mußte.
    Zur Geschichte, dass Victor nach Maysaf geht, hat mE nach nichts damit zutun die Assassinen auszuspionieren oder eine geheimen Zugang zu finden, ich denke viel mehr, dass er sehr von Sayf und dem ganzen drumherum beeindruckt war. Dass Melusine zu ihrer Sicherheit in den Harem verbracht wurde, war dann die Gelegenheit, dass auch Aziza nichts dagegen einzuwenden hatte. Wobei ich nicht verstehe, dass die Zwillinge nicht irgendwo hingebracht wurden (zB nach Jerusalem), denn schließlich haben die sich ja "daneben" benommen. Aber ist ja wieder typisch, das das weibliche Geschlecht leidem muss, obwohl es sich nichts zu Schulden kommen lassen hat.
    Was ich nicht so ganz verstanden habe, ist wo Sheik Sinan hin verschwunden ist, als Husain seine Intrige spinnt und die Vergewaltigung der Melusine durch ihren Vater inszeniert.

  • Zitat

    Original von buttercup
    Ich muß sagen ich bin sowohl enttäuscht, als auch erleichtert.
    Lesen lässt sich die Geschichte ganz wunderbar, ich finde allerdings, dass sie im Gegensatz zu den anderen Berlings nicht sehr handlungsdicht ist :-(. Auch die Anzahl der handelnden Personen ist im Vergleich schon fast lächerlich gering.


    Mit den Gralsbüchern kann man es in der Hinsicht, wie die anderen Einzelbücher, nicht vergleichen. Aber, handlungsarm fand ich es nicht, vor allem später. Siehe weiter oben, die Kontroverse mit BJ, was es denn da aufzuschreiben gibt. :-]
    An Handlung habe ich da eine ganze Menge vorgefunden.


    Zitat

    Was ich nicht so ganz verstanden habe, ist wo Sheik Sinan hin verschwunden ist, als Husain seine Intrige spinnt und die Vergewaltigung der Melusine durch ihren Vater inszeniert.


    Irgendwie ist der oft verschwunden und keiner weiß, wo.
    Bei Sinan habe ich irgendwie den Eindruck, daß der durchaus über alles Bescheid weiß und im Hintergrund die Fäden knüpft.

  • Achso, zu Einteilung bzw Spoilern wollte ich ja auch noch was schreiben.
    Ich persönlich finde kurze Abschnitte besser.
    Weil ich sehr puristisch bin und mittlerweile gar keine Klappentexte oder ähnliches mehr lese, habe ich mich immer wieder geärgert, wenn ich in Beiträgen über "Dinge gestolpert" bin, die ich noch nicht gelesen hatte.
    Bei den anderen Berling-Leserunden ging das teilweise ganz gut in dem jeder zu Beginn des Posts die Seitenzahl geschrieben hat, bis zu der er/sie schon gelesen hatte. Aber im "Eifer des Gefechtes" wurde das auch immer mal wieder vergessen. Ich habe mir deswegen angewöhnt grundsätzlich erst den gesamten Abschnitt zu lesen, bevor ich poste.

  • Zitat

    Original von Paule


    Eben ein machtgeiles, intrigantes und herrisches Miststück. Neben Kira ist sie für mich bisher die einzige weibliche Figur die etwas Profil hat.
    Und sie kommt dem historischen Original in jedem Fall näher als diese Sibylle aus "Königreich der Himmel".


    Oh, danke für den Hinweis. Ich kenne den Film zwar, aber mir war nicht klar, dass wir uns in diesem Buch zur selben Zeit wie im Film bewegen.


    Zitat

    Original von Paule


    Florenz ist eine Binnenstadt, die erst im 14. Jahrhundert seine wirtschaftliche Stärke erreichte. Und da nicht im Seehandel sondern im Bankwessen (Strozzi's, Medici's u.a.). Erst mit der Eroberung der Republik Siena 1552 erhielt Florenz Zugang zum Meer.


    Ok, das leuchtet mir ein, dass eine "Seerepublik" auch einen Zugang zur "See" haben sollte. :grin
    Meine "Fünf-Seerepubliken-Auffassung" stammt vermutlich aus einem Roman über die Fugger. :gruebel
    Ist natürlich nur ein Roman und kein Sachbuch.
    Danke für die Erläuterungen, Paule und Grisel, danke für den Link in den "Historischen Informationen".


    :wave

  • Zitat

    Original von Grisel


    Irgendwie ist der oft verschwunden und keiner weiß, wo.
    Bei Sinan habe ich irgendwie den Eindruck, daß der durchaus über alles Bescheid weiß und im Hintergrund die Fäden knüpft.


    Zu der Vergewaltigung kann ich noch nichts sagen, soweit bin ich noch nicht.
    Aber das mit dem Informationsstand des Scheiches stimmt.
    Selbst An-Nasir war erstaunt, dass der Sheik wußte, dass Aziza im Harem und Kira unterwegs nach Jerusalem war.

  • Zitat

    Original von Friderike
    Oh, danke für den Hinweis. Ich kenne den Film zwar, aber mir war nicht klar, dass wir uns in diesem Buch zur selben Zeit wie im Film bewegen.


    Sogar in genau der gleichen Zeit. Aber wiederzuerkennen ist es wahrscheinlich auch daher schwer, weil hier im Buch die historischen Umstände stimmen ...
    Das kommt dann vor allem im mittleren Abschnitt.

  • Grisel ,
    das mit den kurzen Abschnitten war ganz allgemein gemeint, also brauchst du dich nicht zu entschuldigen. Auch bei den anderen Leserunden finde ich die immer zu lang, das sind ja meist 100-150 Seiten. Ich persönlich würde Abschnitte so um die 70 Seiten bevorzugen, ich könnte mir vorstellen, dass so regere Diskussionen zustande kommen.

  • Zitat

    Original von Friderike
    Grisel hat Recht, es sind zwei neue. Auf Seite 130 (Bericht des An-Nasir) steht, dass "zwei weitere" Attentäter aus Alamut eingeschleust wurden.
    Das diese nach mißglücktem Versuch sofort die Seiten wechseln (und im Sinne des Auftrags versagt haben), dann aber von Sheik Sinan gleich zur Beseitigung von Saladin eingesetzt werden sollen, hat mich schon erstaunt.
    Mittlerweile habe ich vestanden, dass sie ob des gescheiterten Attentates nicht mehr nach Alamut zurückkehren können, da sie dort auch der Tod erwarten würde.
    Aber gleich so ein wichtiges Projekt für zwei abtrünnige Versager? :wow


    Ahh, danke. Ich hatte das wohl überlesen und die entsprechende Stelle nicht mehr finden können.
    Vielleicht auch deswegen, weil ich es umsomehr merkwürdig finde, dass sie gerade diesen Auftrag erhielten.

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Zitat

    Original von Paule


    Ich fand das Ergebniss dieser Episode recht lustig, wenn man den Effekt von Kiras Einsatz betrachtet der gleich null war. :grin


    Stimmt. War ja auch ein blöder Plan, Scheitern vorprogrammiert. :grin
    Aber wahrscheinlich war es für den Fortgang der Handlung vonnöten, dass Kira Bekanntschaft mit Sibylle und Balduin macht und sich von den anderen Frauen im Harem ein wenig abheben kann.


    S. 153ff.
    Die Szene, wo Melou von ihrer Misson mit Jaluddin erzählt und An-Nasir lauscht
    Was ist mit Melou los?
    Steht sie unter Drogen??? Sie wirkt abgehoben, auch Berlings Beschreibungen über sie: "Traumwandlerin", "rätselhaft", "bescheiden", "wie von einem anderen Stern" (der letzte Ausdruck passt m. E. auch nicht in die geschilderte Zeit, oder hatte man damals schon Vorstellungen von Außerirdischen?)
    Oder hat Jaluddin sie hypnotisiert? Das Getränk "Shai man nana" ist nicht erklärt, das könnte aber auch etwas bewußtseinerweiterndes sein.
    Wo ist die etwas vorlaute und lebhafte Melou, die wir aus den Schilderungen von Montmor kennen?


    Kann es sein, dass Berling nicht nur keine Ahnung von altersgemäßer Entwicklung von Kindern hat, sondern auch keine Ahnung von Frauen? :wow
    Ich habe jetzt insbesondere die Szene mit dem Dolch und dem Brötchen im Hinterkopf. Das finde ich ein wenig unglaubhaft.
    Wenn ich mich nicht täusche, war Melou doch noch Jungfrau.


    S. 162 u. 163
    Sayf und El Mansur erfahren, dass Husain ein Geheimnis hat. Ich glaube nicht, dass sie aus dem Belauschten den gesamten Plan verstehen konnten, aber immerhin sollte ihr Misstrauen geweckt sein.
    Husain erhält keine Mißbilligung für das von ihm initiierte Attentat auf Robert de Bethune vom Magister Venerabilis, das hätte ich erwartet...
    Im übrigen fehlt der Magister im Personenverzeichnis, es sei denn, er verbirgt sich hinter einem der dort genannten Personen.


    edit: Der Magister venerabilis taucht doch auf, es handelt sich um Titus de la Porta, einen päpstlichen Visitator. Als solcher ist er bisher in der Handlung aber noch nicht in Erscheinung getreten...
    Das fiel mir gerade auf, als ich nach dem "Malik", also dem König von Aleppo suchte. Wer ist das? Wieso wird der Wesir von Aleppo gerichtet, und nicht gleich der König?

  • Zitat

    Ich glaube, sie ist einfach nur sehr hellblond und kommt den anderen daher ungewöhnlich vor.


    Ähm Melusines Augen werden am Anfang als rubinrot beschrieben... (finde die Seite gerade nicht)
    Denke daher, daß sie aufjeden Fall ein Albino ist. :-]

  • Zitat

    Original von Friderike


    Husain erhält keine Mißbilligung für das von ihm initiierte Attentat auf Robert de Bethune vom Magister Venerabilis, das hätte ich erwartet...
    Im übrigen fehlt der Magister im Personenverzeichnis, es sei denn, er verbirgt sich hinter einem der dort genannten Personen.


    Ich hab mich auch erst gewundert. Erklären kann ich es mir nur so das der Magister Venerabilis mit Husains Reaktion auf Béthune gerechnet hat und dies stillschweigend billigte um so Ridfort einen schnelleren Aufstieg im Orden zu ermöglichen.

  • So... nach einer schwierigen Lesewoche (zu viele Termine) habe ich jetzt den ersten Abschnitt des Buches nahezu bewältigt (und die Leserunde bis hierher verfolgt)


    Zu meiner Entschuldigung muss ich vorausschicken, dass das mein erster Berling ist und ich noch dabei bin, die Eindrücke zu verarbeiten. :schuechtern


    Vieles, was ihr Berling-Profis bislang geschrieben habt, beeindruckt mich genauso sehr wie das Buch. :staun


    Bislang gefällt mir vor allem die nüchterne, teilweise lakonische Sprache. Es wird vom Autor gar nicht erst der Versuch gestartet, seine Figuren zu Sympathieträgern auszugestalten.


    Dafür bleibt auch keine Zeit. Rasant reiht sich Intrige an Intrige, Ausbruch an Einbruch, Mord an Rettung. Wirklich nicht einfach, dabei den Überblick zu behalten.


    Für mich bleibt (bislang) vieles unklar, was mit Motiven zu tun hat. Gerade Victor ist mir ein Rätsel. Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln (plötzlich ist es auch in Jerusalem ganz nett, was aber von einer auf die andere Sekunde wieder vergessen wird, um mit seinem Freund heimzukehren...) :nichtskapiert


    Viele Informationen aus dieser Leserunde werde ich in Ruhe aufarbeiten müssen. Das Buch macht mir bislang Mühe und Vergnügen. Ich bleibe gern dran. Aber ob ich es begreifen werde? Ich bin gespannt.

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zitat

    Original von churchill
    Viele Informationen aus dieser Leserunde werde ich in Ruhe aufarbeiten müssen. Das Buch macht mir bislang Mühe und Vergnügen. Ich bleibe gern dran. Aber ob ich es begreifen werde? Ich bin gespannt.


    Hallo churchill,


    willkommen in der Runde. :-)


    Ich glaube, es ist unmöglich einen Berling bis ins letzte zu verstehen. :grin
    Aber es macht - mir zumindest - Freude, es trotzdem immer wieder zu versuchen.


    Viel Spaß beim Weiterlesen!


    :wave

  • Willkommen churchill!


    Zitat

    Original von churchill
    Für mich bleibt (bislang) vieles unklar, was mit Motiven zu tun hat. Gerade Victor ist mir ein Rätsel. Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln (plötzlich ist es auch in Jerusalem ganz nett, was aber von einer auf die andere Sekunde wieder vergessen wird, um mit seinem Freund heimzukehren...) :nichtskapiert


    Hier zB sehe ich nichts komisches in den Motiven. Er kam unfreiwillig nach Jerusalem, aber es wurde "ganz nett", als er sich mit Prinz Balduin angefreundet hat. Gleichzeitig auch das Schuldgefühl, weil durch ihn die üble Krankheit entdeckt wurde.
    Und er will immer noch Assassinen sein, also flieht er vom Königshof, als er die Gelegenheit bekommt.

  • :wave Hallo zusammen,


    ich sehe schon, ich komme hinterher wie die alte Fastnacht (sagt man hier so), Ihr seid aber scheinbar auch alle grad pfeilschnell.


    Ich arbeite mich mal von Außen nach Innen vor.


    Die Ausgestaltung des Buches ist mal wieder ganz wunderbar. Ein dickes Danke schön an Lübbe für die liebevolle Gestaltung. :anbet Toll, daß uns der schöne Leineneinband der vorherigen Berlings sogar in gleichem Design erhalten bleibt. Auch der Schutzumschlag fügt sich prima in die Reihen der anderen Berlings ein. Die Zeichnungen finde ich wieder sehr schön. Daß die Karten nicht schwarz-weiß sind stört mich jetzt nicht. Ich bin froh, daß ich welche habe, die mir die Vorstellung erleichtern. Der Anhang ist diesmal direkt überraschend kurz, die Gliederung nach Kapiteln finde ich bei einem längeren Anhang eigentlich recht praktisch. Das Personenverzeichnis hat meine Erwartungen recht hoch gesetzt, weil einige bekannte Personen wieder auftauchen und wichtige Personen der Geschichte bereits einiges vorausahnen lassen.


    Gleich zu Beginn fand ich wieder Berlings Sprache sehr angenehm und habe gleich wohlgefällig bemerkt, daß ich mal wieder ein Buch lesen darf mit Partizipialkonstruktionen und ähnlichen Feinheiten.


    Den Wechsel zwischen Erzählung und Bericht kenne ich ja jetzt schon von der Grals-Pentalogie und mag das recht gerne.


    Inhaltlich habe ich aber diesmal doch schon meine Probleme. Die erzählte Geschichte empfinde ich als sehr temporeich, was wie ich meine zu Lasten der Ausgestaltung der Charaktere geht. Sayf und Victor sowie Kira sind diejenigen, die für mich noch am greifbarsten sind.


    Gewaltig stört mich, daß ich mir oft mühselig erahnen muß, wieviel Zeit von einem Abschnitt zum anderen vergeht. Es verwirrt mich gelegentlich sogar.


    Die frühreifen Gelüste von Kindern kenne ich ja auch schon aus der Grals-Pentalogie. Ich finde aber, daß er diesen hier deutlich zu viel Raum gibt, schließlich ist das Buch eigentlich relativ kurz und da frage ich mich bei seitenlangen Beschreibungen dessen durchaus schon, was das soll. Die Wortwahl dabei stört mich eigentlich weniger. Melusines "pokulieren" erinnerte mich sogar an einen der wenigen Witze, die ich mir merken kann. Mit dem kam ich von der ersten Klasse heim und habe noch während des Erzählens eine Ohrfeige bekommen, ohne zu wissen, was an dem Witz eigentlich schlimm war...


    Die Szene mit der Vergewaltigung ist mir auch etwas übel aufgestoßen. Nicht wegen der Beschreibung an und für sich sondern der Tatsache, daß Berling schreibt, daß Victor wütend ist, weil sich sein Vater das nimmt, von dem er noch nicht mal zu träumen wagt. Daß er sexuelle Phantasien bezüglich seiner Schwester hat, ist nicht ungewöhnlich. Das haben viele Jungs, schon deshalb weil die Schwester häufig die einzige Frau ist, die sie schon mal nackt gesehen haben. Aber die Darstellung in dieser Szene finde ich nun doch etwas seltsam.


    Die Intrigen um den Alten vom Berge finde ich aber bis jetzt sehr spannend und undurchsichtig... Mal sehen, was da noch alles kommt.