Ich möcht anmerken, dass Selbsttötung, Überforderung, Generationenkonflikte, Korruption und ein solipsistischer Lebenswandel keine Merkmale unserer Zeit sind.
Und es gibt ausgesprochen gute Bücher, die sich damit beschäftigen, auf poetische, auf philosophische, auf wissenschaftliche, auf bildliche (...) Art und Weise.
Heißt nicht, dass man daher nichts selbst schreiben/versuchen sollte.
Heißt aber, dass man auch mal was davon sich ansehen könnte.
Was nämlich sicherlich aufgrund der medialen Möglichkeiten zur Zeit auffällt, die Tatsache ist, dass jeder seine Meinung verkündet, aber keiner mal die des anderen wissen/hören möchte.
Es geht dann oftmals mehr um "hier ich, Äußerung" als mit dem eigentlichen: "Was lässt sich mit diesem Problem anfangen und welche Wege gibt es?".
Was kümmert´s mich, was ein andrer dächte,
auch wenn´s vielleicht die Lösung brächte.
Viel schöner ist es selbst zu reden,
auch wenn wir ewig so dumm leben.
Und, heissa, sagt mir dann auch wie´s ist,
nur nett, nicht ehrlich, dass ihr´s wisst!
Darum ging es. Das ist nicht auf dich einzeln gemünzt.
Womit wir wieder beim Thema deines Buches wären.
Gesellschaftkritische Blickweisen.
Nur die Lösungen sind schwer zu finden.
Zum Zuhören bringt man die Leute dann doch nicht unbedingt, wenn man versucht noch lauter zu reden.
Nachtrag:
Zu deinem restlichen Text:
"Wissenschaft ist nur als Einheit möglich".
"Metaphysischer Quantensprung", bitte - wat für´n Ding?
Wohl eher der Anspruch auf eine Universalität des Wissens und der Wissenschaft. Anders gesagt: Wie will man erkennen, wenn jeder in seine Richtung geht und keiner mal diese verbindet?
Und weshalb muss man zurückgehen und fragen, wer hat die Sprache "erfunden" (?), wenn man über das Konzept der Menschenwürde nachdenkt?
Wichtiger ist, wie sich diese Vorstellung geistesgeschichtlich entwickelt hat.
Alles andere führt zu sinnlosen Fragen, die keine Antworten geben wie:
Wer hat eigentlich vorher die Ideen erfunden?
Waren die vor der Sprache?
Oder kann man Ideen nur in Sprache denken?
Hat dann jede Sprachgemeinschaft andere Ideen?
Hilft uns nur auch nicht weiter.
Man kann sich auch mir falschen oder unsinnigen Fragen in den Wahnsinn treiben.
Nur drückt dem bitte nicht den Stempel Philosophie auf.
Also doch eher: Aus welchen Vorstellungen, Prinzipien und Denk-Traditionen konnte sich überhaupt ein derartiges Prinzip wie die Menschenwürde entwickeln? Welche Wurzeln liegen dem zugrunde - und welche Folgen hat die Begründung?
Kants besondere Leistung bestand darin, die Würde an den Menschen als Menschen (sich selbst bestimmendes Wesen, sich selbst Zwecke setztend) zu koppeln und diese ethische Vorstellung von religiösen Bestimmungen (Gottes Abbild) zu trennen.
So, und ich geh jetzt Quine lesen und ziehe mich zurück.
Nachtrag: Es geht hier nicht um den akademischen Titel. Das ist immer so ein polemischer Vorwand, wenn man mal nach Hintergründen fragt.
"Muss man etwa dies und das sein, um was sagen zu dürfen?"
Nein, muss man nicht. Hindert einen aber auch nicht dran, sich trotzdem mal damit tiefer als über die Meinungsschicht damit auseinandertzusetzen, oder?
So, und wer jetzt noch nach der x-ten Schreib-Korrektur einen Buchstabendreher findet, darf ihn behalten.