Buchhändler/in, ein Beruf mit Zukunft?
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@ Lese-Rienchen
Ich finde deinen Plan sehr gut, jetzt erst mal ein Praktikum zu machen.
Da siehst du, wie das Alltagsgeschäft in einer Buchhandlung aussieht und merkst, ob das deinen Vorstellungen entspricht oder nicht. -
Nun ja, sind wird ehrlich: Die Stellen im Buchhandel sind nicht gerade dicht gesäht. Und wenn wir noch ehrlicher sind: Die Zukunft liegt in den großen Ketten.
Ich selber bin fast fertig mit der Ausbildung und arbeite seit fast vier Jahren in einer kleinen Buchhandlung mit 2 weiteren kleinen Filialen. Eigentlich dachte ich, die Chancen einer Übernahme sähen ganz gut aus (andre Kollegin hört auf), aber leider nein. Eine Filiale einer Buchhandelskette hat sich in der Stadt unserer Hauptfiliale niedergelassen und die wirtschaftliche Situation sieht so schlecht aus, dass ich nun gehen kann.
Ich habe nur von sehr SEHR wenigen Leuten aus meiner Buchhandelsklasse gehört, dass sie übernommen worden sind bzw. werden. Wenn du bei Thalia, der Mayerschen oder sonst einer großen Kette anfängst, sind deine Chancen sehr groß, später auch dort bleiben zu können. In einer kleinen Buchhandlung sieht es dagegen eher schlecht aus..
Zum Beruf selber: Es kommt, wie wohl in jedem Beruf, sehr darauf an, mit wem du zusammen arbeitest und wie das Arbeitsklima insgesamt aussieht. Ich habe das Glück, in dem wohl besten Umfeld arbeiten zu können, den ich mir nur vorstellen kann. Weshalb ich nach meiner Ausbildung auch nicht den Kampf einer neuen Stellensuche auf mich nehmen werde, sondern studieren werde.
Eine große Kette bietet hier auch wieder Vorteile: Du arbeitest nicht auf engstem Raum mit deinen Chefs zusammen, was immer wieder zu Reibereien führt bzw. führen kann. Auch habe ich von soooo vielen gehört, dass sie cholerische Chefs haben.. In großen Buchhandlungen sind die Filialleiter einfach besser geschult, wissen, wie sie Kritik äußern können und wie sie motivieren sollen. Ich möchte niemandem zu Nahe treten durch solche Äußerungen, ich rede nur von meinen Erfahrungen und von dem, was ich von anderen gehört habe..
Jetzt hab ich so viel erzählt, bin aber konkret gar nicht auf deine Fragen eingegangen, oder? Stell sie doch noch mal ganz eindeutig, damit ich nicht wieder drumherum rede -
Zitat
Original von Tjorvensmum
@ TelefonhexeQuereinstieg? Wie geht das denn?
Ich studiere zur Zeit Bibliotheks und Informationsmanagment.
ganz einfach - sie hat BWL studiert und in einem Industrieunternehmen danach gearbeitet. Ihr Mann hat eine gut dotierte Stelle als Betriebsleiter hier in unserer Ecke bekommen und daraufhin sind sie umgezogen. Somit hatte sie erst mal keine Arbeit, aber durch Zufall wohl in einer Bibliothek erst mal eine aushilfsstelle bekommen, woraus sich dann die Ausbildung (ob es sich jetzt um ein Studium handelte kann ich nicht so konkret sagen) entwickelte. Nun ist sie Bibliothekarin und hat einen ziemlich sicheren Arbeitsplatz. Leider kenne ich sie nicht gut genug um sie häufiger als eben mal zufällig irgendwie zu treffen sonst würde ich auch mal genauer nachfragen.
gruß
Telefonhexe
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@ Telefonhexe
Nach meinem Studium hätte ich auch gerne einen netten Job.
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Tjorvensmum, kannst du vielleicht ein bißchen was zu deinem Studium erzählen? Ich spiele nämlich mit dem Gedanken, nach meiner Buchhandelsausbildung Bibliothekswesen zu studieren, bin aber noch sehr unsicher...
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@ LuellaLu
Was möchtest du gerne wissen?Wenn du konkrete Fragen hast, könnte ich sie dir eher beantworten. Im Augenblick bin ich noch im ersten Semester.
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Oh, alles mögliche.. Wenn es denn überhaupt hier zum Thema passt.. Plauder doch mal aus dem Nähkästchen, was man überhaupt für Vorlesungen hat, wo du studierst, ob du es als "schwierigen" Studiengang empfindest, in welchen Bereichen du später arbeiten könntest? Hab noch nie studiert, bin da also seeehr unerfahren Erzähl, was dir einfällt.. Bin für jede Info dankbar!
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Bis auf IT Grundlagen ist es eigentlich ( noch) schwieriger Studiengang. Das meiste sind reine Lernfächer ( Internationale und national Strukturen, Bestandsaufnahme, Formalerschliessung, Informationsrecourcen, Medienkomepetenz).
In diesem Semester muss ich drei Hausarbeiten ( in drei verschiedene Fächern) schreiben. Davon muss ich zwei bestehen ( eine ist etwas schwierige, für die andere kann ich meine Skripte benutzen. In der ersten Vorlesungsfreien Woche schreiben wir drei Klausuren. Danach folgt das erste Praktikum. Du könntest dir das Praktikum ersparen lassen.
Viele Sachen, wie z.B Formalerschliessung ( Im Augenblick RAK) werden dir leichter fallen wie mir.
Während des Studiums muss ich zwei Kurzpraktikas machen (FAMIS und Buchhändlerinnen müssen diese nicht machen) und ein Praxissemster.
Skripte und ähnliches werden von den Dozenten vor jeder Vorlesung ins Internet gestellt ( dazu muss man einen Online Stundenplan haben), das ausdrucken geht ganz schön ins Geld. Im ersten und zweiten Semester hast du einen festen Stundenplan (sind alles Pflichtstunden) ab dem dritten Semester kommen dann noch Wahlmodule dazu. Um an der Abschlussprüfung zugelassen zu werden, brauchst du eine bestimmte Anzahl von Stunden und Modulen.
Nach dem Studium kannst du in einer Bibliothek arbeiten oder überall wo "Informationen" gefragt sind (freie Wirtschaft). -
Super, danke für die Antworten! Darf ich fragen, wo du studierst? An einer FH oder "normalen" Uni? Und ich glaube, ein NC gibt es bei diesem Studiengang nicht, oder?
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Ich studiere an einer FH (Hochschule der Medien in Stuttgart). Es ist ein NC Fach ( NC war letztes Jahr 2,8 und im Jahr davor 2,5). BI ist hier der grösste Studiengang mit 108 Studenten.
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Zitat
Original von Tjorvensmum
@ TelefonhexeNach meinem Studium hätte ich auch gerne einen netten Job.
Wenn ichs richtig sehe solltest Du schon mal nach der nächsten Taxizentrale Ausschau halten ;). Ich kenne kaum eine Berufsgruppe, die so wie die Taxifahrer aus Akademikern der verschiedensten Fachrichtungen zusammengesetzt ist
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Ich hab mal eine ganz andere Frage dazu.
Ist mir etwas peinlich, wenn ich ehrlich bin, da ich das als große Schwäche von mir ansehe und in der Schule auch oft dewegen ausgelacht wurde. Und zwar überlege ich auch mich in dieser Richtung zu bewerben für eine Ausbildung. In Köln waren auch noch Stellen frei hab ich gesehen im Internet.
Meine Frage ist ob ich in dem Beruf oft laut vorlesen muß. Ich meine wenn soviele da sitzen und auf mich hören bekomme ich Panik und lese ohne irgendwie zu betonen oder ich bleibe fast nach jeden Wort hängen. Nur ich denke es bringt mir auch nichts, wenn ich nen Platz habe und dann vor jedem Tag angst habe oder?Lg Honestly
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Zitat
Original von Honestly
Ich hab mal eine ganz andere Frage dazu.
Ist mir etwas peinlich, wenn ich ehrlich bin, da ich das als große Schwäche von mir ansehe und in der Schule auch oft dewegen ausgelacht wurde. Und zwar überlege ich auch mich in dieser Richtung zu bewerben für eine Ausbildung. In Köln waren auch noch Stellen frei hab ich gesehen im Internet.
Meine Frage ist ob ich in dem Beruf oft laut vorlesen muß. Ich meine wenn soviele da sitzen und auf mich hören bekomme ich Panik und lese ohne irgendwie zu betonen oder ich bleibe fast nach jeden Wort hängen. Nur ich denke es bringt mir auch nichts, wenn ich nen Platz habe und dann vor jedem Tag angst habe oder?Lg Honestly
Außer einem Kunden mal eine Buchbeschreibung aus dem Computer habe ich in Ausübung meines Berufes noch nie einer Gruppe von Menschen etwas vorgelesen.
In der Regel verkauft man die Bücher - und rezitiert sie nicht.
Es gibt schon mal eine Veranstaltung für Kinder mit Vorlesen. Aber zumindest mir wäre nicht bekannt, daß schon mal eine Azubine zum Vorlesen gezwungen worden wäre. -
Achso ich dachte das wäre da an der Tagesordnung
Und in der Schule, was macht man da so? Viele Lektüren? Welche? Alles Mögliche?
Danke für die Antwort. -
Zitat
Original von Honestly
Achso ich dachte das wäre da an der Tagesordnung
Und in der Schule, was macht man da so? Viele Lektüren? Welche? Alles Mögliche?
Danke für die Antwort.Nur ein Bruchteil des Unterrichts ist Literatur. Dort haben wir damals die Literaturgeschichte durchgenommen.
Amerikanische, englische und französische Literatur gab es nur als Wahlfächer.
Das ist aber auch von Schule zu Schule unterschiedlich.Der größte Teil sind die normalen Schulfächer für Einzelhandelskaufleute:
Buchführung, Kaufm. Rechnen, Wirtschaftslehre, EDV
Dazu kommt dann Sortimentskunde und Wissenschaftskunde. -
Ich bin wohl eine Buchhändlerin werd aber ab Juli eine Fortbildung als Buchhalterin machen.
Zählt das auch?
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Meines Wissens nach kann man in Leipzig direkt Buchhandel und Verlagswirtschaft studieren. Die Absolventen sollen der Sage nach sehr begehrt sein
http://www.fbm.htwk-leipzig.de/index.php?id=18&tx_jppageteaser_pi1
Bibliotheks- und Informationswissenschaft ist auch möglich.
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Zitat
Original von Liesbett
Meines Wissens nach kann man in Leipzig direkt Buchhandel und Verlagswirtschaft studieren. Die Absolventen sollen der Sage nach sehr begehrt sein
.Da wüßte ich gerne mal wo...
Ich kenne so manchen Absolventen des Buchhandel-Studiengangs, die kein Fuß fassen konnten, weil die Buchhandlungen schulterzuckend fragen, für was genau sie jemand so hoch qualifiziertes brauchen ... -
Ich weiß es nicht.
Vielleicht dann doch eher im Verlagswesen.
Wie gesagt, die Sage ...