• Der thread über den ersten satz hat mich daran erinnert, dass die meisten dinge, die ich in meinen florilegien herausgeschrieben habe, nicht am anfang oder am schluss, sondern in der mitte standen:
    Kennt ihr auch solche zitatwürdigen sätze, die für das ganze buch stehen können, seine quintessenz sind, an die ihr euch auch noch nach jahren erinnern könnt?
    Sätze und kurze passagen, die einen ein seufzendes nicken, ein herzliches lachen oder bittere tränen in die augen treiben, oder die einfach nur schön sind.



    'Museen, Museen, Museen sind ausstaffierter Anschauungsunterricht, um die fragwürdigen Theorien von Archäologen zu illustrieren, närrische Versuche etwas zu koordinieren und in eine starre Ordnung zu bringen, was keine starre Ordnung hat und sich nicht koordinieren lässt.' :lache


    über die erschaffung der atombomben und das wettrüsten auf p28 lapidar:
    'Wenn zur Entscheidung stand, ob wir die Welt in die Luft jagen würden oder der Feind es täte, war klar, was zu tun war. - Wenn man darüber nachdenkt, ist das kein glücklicher Satz.' :wow :-]

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Ha, und da dieser thread ganz lose und allein rumhängt, dachte ich, wir könnten unseren liebsten satz aus einem buch zum Ormen verwenden.


    um das prinzip des Ormens zu verstehen... zitier ich gleich die erste stelle:


    >>Es funktioniert so: Jeder Buchling hat sich eine markante Stelle aus dem Gesamtwerk seines Dichters ausgesucht - die Stelle, von der er glaubt, daß den Autor beim Schreiben dieser Zeilen das Orm besonders nachhaltig durchströmt hat....<<


    no, ratet mal, das hat wer geschrieben? :grin


    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Also die Idee finde ich richtig gut... nur: ich vergess solche Sätze immer wieder, auch wenn ich die Sätze noch so genial fand und mir vornehme, den Satz nicht zu vergessen ... Das letzte mal hab ich solche Sätze bei Rushdie in Shalimar der Narr gefunden (und natürlich vergessen). Weil ichs aber vorher wußte, hab ich sie angestrichen :grin Nun muss ich das Buch aber erst aus der Kiste kramen. Und dazu muss ich die Kiste erst aus dem Stapel kramen. Und dazu muss ich den richtigen Stapel ausfindig machen ...


    Damit ich aber auch etwas substantielles hier beitrage: Einen Satz merke ich mir doch. Der stammt von Curt Goetz... und beschreibt einen Zustand, den ich mal wieder ersehne: "Es war so heiß, dass die Hunde den Bäumen nachliefen..."

  • Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz:


    im franz. Original
    "Adieu, dit le renard. Voici mon secret. Il est très simple:
    on ne voit bien qu'avec le cœur. L'essentiel est invisible pour les yeux."


    in der Übersetzung von Grete und Josef Leitgeb
    "Adieu", sagte der Fuchs. "Hier ist mein Geheimnis. Es ist ganz einfach: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."

  • Es gibt zwei Zitate, die ich für immer mit den Harry Potter-Büchern verbinden werde:


    "It is our choices that show what we truly are, far more than our abilities."


    und


    "Alway use the proper name for things. Fear of a name increases fear of the thing itself."


    :anbet


    Beide von Albus Dumbledore.

  • Auf vielfachen Wunsch einer einzelnen GroßenMutter also auch von mir ein Zitat:


    "Aber in mir lebte das letzte, was mir davon noch verblieben war: die Erwartung. Auf welche Erfüllungen, welchen Spott, welche Qualen war ich noch gefaßt? Ich wußte nichts, und so verharrte ich im unerschütterlichen Glauben, die Zeit der grausamen Wunder sei noch nicht um."


    Stanislaw Lem, Solaris

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")