Über das Diskutieren… [Gedicht]

Ich habe "Über das Diskutieren..." in den Bereich "Anfängerautoren" verschoben und denke, dieser Text ist hier richtig eingruppiert :-).

Übrigens ist nicht alles, was stellenweise Reime aufweist, gleich ein Gedicht

Mir gefällts, solche Leute kenne ich nämlich auch zu genüge.
Ganz besonders schön finde ich die Zeile: "Wie doch die Dummheit inspiriert". Bei hitzigen Diskussionen in manchen Internetforen ist dieses Phänomen ja sehr schön zu beobachten (natürlich nicht in diesem )

Mir ist allerdings an manchen Stellen nicht ganz klar, wann bei den Personen von dem einen und wann von dem anderen die Rede ist. Ich weiß z.B. nicht, wem ich die 3. Strophe zuordnen soll, die widerspricht ja eigentlich den Tiraden, in die sich der Diskutierer hineinsteigert, oder?
Soll keine Kritik sein, ich möchte nur das Gedicht richtig verstehen.

(An den Reimen, dem Versmaß und der Rechtschreibung ließe sich sicher noch ein bisschen feilen, aber
churchill : Nicht alles, was sich nicht gleich perfekt reimt, ist kein Gedicht. )

Zitat

Original von flashfrog
churchill : Nicht alles, was sich nicht gleich perfekt reimt, ist kein Gedicht. )

Wo habe ich das behauptet? *wie wild such*

Zitat

Original von churchill
*wie wild such*

churchill : Gemach. Nur nicht gleich explodieren...

Raziel : Ich hab mal versucht, die Rechtschreibung, Zeichensetzung und Reime an ein paar Stellen ein bisschen zu glätten, weil mir dein Gedicht nämlich nach mehrmaligem Lesen immer besser gefällt. Nur ein Vorschlag. Ich hoffe, du nimmst mir nicht übel, dass ich so frech bin, mir herauszunehmen, in deinem Text herumzupfuschen?

Und da sitzt er nun und liest,
wie ein anderer beschließt
Seine Meinung kund zu tun,
Denn nicht länger konnt er’s halten.
Doch hier muss Recht vor Gnade walten!

Und er zetert, schimpft, zitiert.
(Wie doch die Dummheit inspiriert!)
Nein, nicht länger will er ruh’n!
Das Herz ihm laut im Ohre pocht,
Das Blut in seinen Adern kocht.

Doch der Volkesmund befiehlt,
aufdass man and’rer Zeit nicht stiehlt,
Weile in des Denkens Eile.
Und was der Mund des Volkes sagt
Wird nicht lange hinterfragt.

Da sitzt mit stolz geschwellter Brust
der Mann vor seinem Werk aus Frust.
Prüft nochmal die Einzelteile.
Und auf Enter schnell gedrückt
wird das Machwerk abgeschickt.

Und es liest sich gar gewichtig:
„..§,.!.?!,.,%.;.?..!,%.!.€,,,!!“ – richtig?
Nein!, sagt der andre ungeniert,
das scheint mir doch mehr Schein als Sein!
Der Autor: Tod und Teufel! Nein??
Und dann ist er explodiert.

…und der Rest ist Schweigen!

Sehr schön, flashfrog

Kleine (ernstgemeinte) Nachfrage:

Gedichte lese ich gerne laut. Das fällt mir hier in einer Zeile ziemlich schwer. Ist es also ein Gedicht, dass sich nur stumm lesen lässt?

Zitat

Original von churchill
Sehr schön, flashfrog

Kleine (ernstgemeinte) Nachfrage:

Gedichte lese ich gerne laut. Das fällt mir hier in einer Zeile ziemlich schwer. Ist es also ein Gedicht, dass sich nur stumm lesen lässt?

Diese Leerstelle finde ich gerade gut. (Ich hab sie allerdings auch ein wenig "umgeschrieben", weil sie für mich eher mit 2 Ausrufezeichen als mit einem Fragezeichen zu enden scheint.)
Füg einfach eine beliebige Stelle aus dem Papst-Reden-Thread da ein...

Vielleicht könnte man die Stelle beim Vorlesen pantominisch darstellen?

Ich plädiere für die Einführung der literarischen Gattung Gereim.