Second Life - Erfahrungen ?
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Meine Schwester hat mir vor kurzem erzählt, dass sie im TV einen Bericht über SL gesehen hat - sie war regelrecht entsetzt, wie das abläuft und wie süchtig danach manche Menschen schon sind.
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Ich bin immer wieder entsetzt festzustellen, wieviele Menschen ihr virtuelles Leben über das reale stellen.
Das virtuelle Leben ist eine sehr angenehme, interessante und lustige Bereicherung des echten Lebens - aber nienieniemals darf es eine Ersatzfunktion ausüben!
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Second Life und kein Ende: Schweden eröffnet erste Botschaft in der Spielewelt "Second Life"
HeiseEine ganz gute (inhaltliche) Zusammenfassung gibt es hier:
"Weil sich in letzter Zeit ja auch in der deutschen Blog-Szene Leute mit Second Life beschäftigen, und weil natürlich wieder die Bedenkenträger und Nichtversteher sich äußern und alle meinen eine Meinung zu haben - ohne tatsächlich mal tiefer in die Materie einzusteigen (teilweise auch schlichtweg sagen das sie das garnicht vor haben, aber eine Meinung hat man natürlich trotzdem), mal was von jemandem dazu, der seit Februar 2006 sein zweites Leben da hat [...]"
Second Life - warum?
die Suppe -
Da ich in letzter Zeit auch überall über Berichte zu Second Life gestolpert bin und der Basis-Account ja umsonst ist, habe ich mich da mal ein wenig umgesehen und ich muss sagen, ich habe es als unglaublich öde empfunden. Nach zwei Abenden hatte ich genug gesehen.
Das einzige, was ich als positiv verzeichnen könnte, ist, dass ja wirklich die ganze Welt dort von den Usern gemacht worden ist und an der ein oder anderen Stelle kann man sich mal kurzzeitig an deren Kreativität erfreuen, aber im Großen und Ganzen ist es eine einzige riesige Werbewelt. Wo man hinguckt Plakate, Banner etc., die einen dazu verleiten wollen, in den Geschäften dort Geld für Pixelhäufchen auszugeben.
Ich glaube, den Großteil der Gebäude dort stellen aber nicht die Geschäfte, sondern vor allem Casinos und - was mich wirklich schockiert hat - Bordelle dar. Sex scheint - neben Aussehen und Statussymbolen - das zu sein, wobei es in dem Spiel wirklich geht und im "Escort" zu arbeiten, ist das normalste von der Welt.
Wenn man kein Geld investieren will, um sich im Second Life ein Geschäft aufzubauen, gibt es eigentlich auch so gut wie gar keine anderen Jobs. Also kaufen sich die Damen halt ein paar virtuelle Geschlechtsorgane (je realistischer desto besser) und dann macht man halt die schnelle Mark (bzw. den schnellen LindenDollar) mit Cybersex. Und das alles völlig unkritisch und ohne moralische Bedenken.
Natürlich kann man sich im Second Life auch mit anderen Usern unterhalten, das läuft aber wie zu erwarten auf das übliche oberflächliche Gechatte hinaus und Thema ist meistens sowieso das "First Life".
So, das war zumindest der Eindruck, den ich gewonnen habe. Vielleicht habe ich mich ja auch nur in den falschen Ecken rumgetrieben und die kulturellen Highlights verpasst.... Ich fand es wirklich erschreckend, welche Abgründe der anonyme Spielplatz Internet dort mal wieder zu Tage befördert und kann nur hoffen, dass die Benutzer zumindest einigermassen zwischen First Life und Second Life trennen können.
Wenn mir mal wieder nach "Puppenhaus"-Spielen zumute sein sollte, werde ich weiterhin zu den Sims greifen, da kann man nämlich auch Ärztin oder Wissenschaftlerin werden... -
und der hype geht weiter! der spiegel widmet diese woche seine titelgeschichte second life. ganz interessant.
bo
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Also ich bin auch da jetzt unterwegs... erstmal alles angucken.
Ist es ratsam, sich hier zu outen, wer man ist?
Bei mir ist alles englisch, kann ich das umstellen?
Edit:
Ich bin blond und habe große Brüste.
Mein IQ muß noch ein wenig getuned werden und meine Kleidung ist gelinde gesagt... kaum vorhanden.So richtig finde ich mich noch nicht zurecht. Der Zeitvertreib ist auch nicht hilfreich sondern fliegt ständig irgendwo von a nach b und weiß selbst nicht so genau wo er grad ist.
Die Nudelsuppe finde ich leider überhaupt gar nirgendwo und es ist schrecklich langsam... außerdem bin ich schon beleidigt worden auf Spanisch und ich habs verstanden....Na mal sehen, bisher bin ich nicht soooo begeistert, aber es ist auch scheinbar unheimlich komplex und ich hab ja bei den Sims schon immer meine Kinder sterben lassen....
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also, der standard scheint von der zeit abzuschreiben, da war auch eine beilage drinnen... eigentlich quatscht man da ja wie hier auch, nur mit figuren und schaut sich dabei landschaften an... und es kostet was... - ich bin gerettet!
unheimlich finde ich es, wenn leute beginnen, dort reales geld zu verdienen. Ein bekannter von mir hat mal wow-inventare und seine figur verscherbelt, die er sich erspielt hat.
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@ Magna
Wieso unheimlich, er läßt sich die Zeit bezahlen, die er zuvor damit verbracht hat, die Spielfigur auf ein bestimmtes Level zu bringen.
Wenn das in einem normalen Maß betrieben wird, dann sehe ich da nichts Verwerfliches dran, mal davon abgesehen, daß die Nutzungsbedingungen von WOW es verbieten.Allerdings verträgt sich SL nicht mit meiner Firewall und ich werde ständig rausgebeamt...
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Ich habe gerade in meinem SUZ (Stapel ungelesener Zeit) diesen Artikel gefunden, und bin doch reichlich irritiert. Ich kann ja schon nicht verstehen, dass meine Tochter ihre Freizeit mit den Sims verdummbeutelt (und, wie ich fürchte als abschreckendes Beispiel voranzugehen, sie da nicht Wissenschaftlerin werden will), aber das? Wenn dort eine Parallelwelt erschaffen wird, in der echtes Geld "erwirtschaftet" wird, frage ich doch, warum ich täglich malochen gehe, wenn es viel einfacher ist, mir Grundstücke einer virtuellen Welt zu kaufen und gewinnbringend zu verkaufen (die Antwort lautet, ich bin einfach zu alt und spießig :cry)
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Heute geht Second Life durch die Presse, weil es augenscheinlich einige Pädophile gibt, die sich da umtun. Und die deutsche Staatsanwaltschaft ist mit echtem Neuland konfrontiert, da es noch keine Präzendenzfälle zu virtuell geschaffener Kinderpornographie gibt.
Am Rande: Ich finde das technisch überaus interessant, dieses Spiel. Ich bin auch sicher, daß wir uns erst am Anfang einer Entwicklung befinden, die sich in rasanter Form zum Alltagsgegenstand entwickeln wird. Nicht notwendigerweise in der Form, die Second Life momentan bietet. Die Mensch-Maschine-Schnittstellen werden sich in dramatischer Form verändern. Und bei all dem fragt sich natürlich, was mit einer Gesellschaft los ist, deren Bürger sich in virtuelle Welten zurückziehen, um etwas zu sein, das sie im echten Leben nie erreichen werden.
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Zitat
Original von Tom
Am Rande: Ich finde das technisch überaus interessant, dieses Spiel.Dem kann ich mich nicht anschließen. Da ist für mich technisch gar nix interessant. Jedes 08/15-PC-Game hat heutzutage eine bessere Performance und eine realistischere Grafik. Hinzu kommt noch, dass es eben kein "Spiel" ist, nur ein blasses Abbild einer Möchtegern-Matrix.
Ich habs installiert, mich gut und gern zwei bis drei Stunden damit beschäftigt, nur um festzustellen, dass es letztlich eben kein Spiel ist. Es wirkt wie ein aufgemotzter Internet-Chat. Wer Spaß dran hat (und ich kann mir durchaus vorstellen, dass es Leute gibt, denen das gefällt), für den mag Second Life eine tolle Erfahrung sein. Als alter PC-Gamer ist mir das doch deutlich zu öde.Gruss,
Doc
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Hallo, Doc.
Aspekte wie Grafik und Performance habe ich nicht gemeint, an denen wird auch sicher noch gearbeitet werden, wobei die Betreiber sicherlich den Gedanken im Hinterkopf haben werden, im Hinblick auf die größtmögliche Nutzerzahl einen möglichst niedrigen gemeinsamen technischen Nenner zu wählen. Mir geht es um die Virtualität und die Gestaltbarkeit, die Interaktion und die damit einhergehende Veränderung. Aber ich habe auch noch keinen Blick darauf geworfen. Tue ich vielleicht mal, wenn ich Zeit habe. Im September oder so.
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Zitat
Original von Tom
... wobei die Betreiber sicherlich den Gedanken im Hinterkopf haben werden, im Hinblick auf die größtmögliche Nutzerzahl einen möglichst niedrigen gemeinsamen technischen Nenner zu wählen.Ahja, das wäre dann wohl so, als ob alle "World of Warcraft"-Spieler mit Klötzchengrafik von anno dunnemal spielen müssten, nur weil sich ein paar tausend Süchtige mit 386ern durch die Onlinewelten schlachten.
Zitat
Mir geht es um die Virtualität und die Gestaltbarkeit, die Interaktion und die damit einhergehende Veränderung.Und eben jene kreativen Aspekte (wenn wir das mal so nennen wollen) spreche ich Second Life im Großen und Ganzen ab, bzw. es nudelt auf bereits seit Jahren gängigen Konzepten von Standard-PC-Games herum. Zum Beispiel gibt es so genanntes "Crafting", also Eigenkreation von Gegenständen, bereits seit langer Zeit in PC-Rollenspielen.
Ich kann auch dem Verkauf/Kauf virtueller Gegenstände, Grundstücke, etc. nicht viel abgewinnen, weil - anders als im Real Life - eben kein "Sinn" dahinter steht. Selbst in Standard-PC-Games ist solch ein Tun stets zielgerichtet, in Second Life kann ich das nicht erkennen.Ich weiß nicht, was ich von SL halten soll? Es mag für viele Leute nur eine neue Variante von Löcher-in-die-Luft-starren sein, Zeit tot schlagen. Vielleicht für einige Wenige tatsächlich auch ein Ersatz für ein reales Leben, dass sie so nicht haben. Ich hoffe mal, dass das nur für einige Wenige gilt. Für mich ist es eine clevere Methode der Macher möglichst vielen Leuten auf recht einfache Weise das Geld aus der Tasche zu ziehen. Ich bin gespannt, wie sich das weiterentwickelt und ob es sich auf Dauer wirklich gegen wesentlich kreativere und technisch ausgereiftere Online-Welten halten kann.
Gruss,
Doc
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Ich habe mich gestern bei Second Life registriert. Mich erinnert es stark an "Otherland" von Tad Williams.
Dadurch, dass die Welt von den Usern "mitprogrammiert" wird, hat es den gleichen Effekt wie das WWW . Es gibt viele langweilige Seiten, aber dennoch verbringen wir alle eine Menge Zeit darin, weil es mit der Zeit immer mehr Content gibt, den wir interessant finden. Bei Second Life kommt noch die Interaktion mit echten Menschen dazu.
Mein Arbeitgeber, ein internationaler Konzern, nutzt Second Life bereits massiv, zum Beispiel für virtuelle Konferenzen zwischen unseren Entwicklungslabors oder für Vorträge für Kunden. Das ist eine ganz andere Nutzungsebene als ein paar Werbeschilder für die Produkte aufzustellen.
Deswegen nehme ich Second Life auch gar nicht als "Spiel" wahr. Natürlich kann man darin auch spielen, aber das greift m.E. zu kurz. Es ist so viel oder so wenig ein Spiel wie das WWW .
Und vielleicht haben wir demnächst dort "Büchereule Island" statt so etwas "umständliches" wie ein Internetforum ... -
Zitat
Original von Bernard
Mein Arbeitgeber, ein internationaler Konzern, nutzt Second Life bereits massiv, zum Beispiel für virtuelle Konferenzen zwischen unseren Entwicklungslabors oder für Vorträge für Kunden.Na, dafür gibt es aber wesentlich funktionablere Konferenzsysteme, als über das www mit Simpelst-3D-Avataren durch Yu-Gi-Oh-Grafiken zu ruckeln.
Aber ich kann mir schon vorstellen, dass das in den Etagen von Großkonzernen ein lustiger Zeitvertreib ist, während der Mittelstand währenddessen arbeitet.Gruss,
Doc
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Wir sind in der Experimentierphase und loten die Möglichkeiten aus. 2nd Life hat diverse Kinderkrankheiten, aber allgemein ist das Feedback der Kollegen ausgesprochen positiv.
Der Vorteil gegenüber anderen Konferenzsystemen ist halt, dass jeder rein kommt, ohne dafür zahlen zu müssen - die Hemmschwelle ist niedrig. Wenn die Voice-Übertragung erst klappt, wird man wohl alles dort haben, was man braucht.
"Laufkundschaft" ist auch ein großes Plus in 2nd Life.
Und "Job-Börsen" scheinen ein Renner zu sein.Ich sage nicht, dass 2nd Life für all das besonders gut geeignet wäre - ich weiß nur, dass meine Firma das bereits macht und einige andere auch, internationale Konzerne mehr als deutsche (derzeit). Und weil das so ist, ist für mich persönlich 2nd Life eher wie WWW (mit Business-Komponente) als "nur" ein Spiel.
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Offenbar wird SL nicht so gut angenommen, wie das die Betreiber gerne behaupten:
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Der Bericht spiegelt ja in etwa meine Eindrücke von Second Life wieder. Scheint also doch eine ziemlich große Seifenblase zu sein, geschickt durch ein paar gut platzierte Meldungen und Berichte hochgekocht. Fast so wie damals beim "Neuen Markt".
Gruss,
Doc