Dritter Band der „House of Niccolò“-Serie. Originaltitel: Race of scorpions
Inhalt:
November 1461 – Februar 1464
Nach dem Tod seiner Frau Marian ist Nicholas vander Poele nicht mehr willkommen im Hause Charetty. Es scheint ihn unfreiwillig nach Zypern zu ziehen, wo ihn gleich zwei Leute in ihren Dienst nehmen wollen, Königin Carlotta von Zypern und ihr Bastardbruder Jakob (genannt „Zacco“), der sie vom Thron verdrängt hat, beide aus der Familie de Lusignan, einstmals einer der großen Namen in den Kreuzfahrerfürstentümern, aus welcher Zeit auch ihre Herrschaft auf Zypern begründet ist. Es verschlägt aber nicht nur Nicholas und seine Söldnertruppe nach Rhodos und Zypern, sondern auch Katelina, die Frau seines Erzfeindes Simon de St. Pol, die ihm nicht freundlicher gesonnen ist.
Für welche Seite wird er sich entscheiden und welche Rolle spielt die Kurtisane Primaflora?
Meinung:
Das Buch mag ich besonders gern, weil Rhodos und Zypern Schauplätze sind, bei denen bei mir ganze Kirchtürme klingeln, vom Namen Lusignan ganz zu schweigen.
Abgesehen davon finde ich gerade die Bücher interessant, in denen Nicholas, durch Marians Tod entwurzelt, noch einen Platz in der Welt sucht, denn auch sein eigenes Unternehmen, das seine Freunde am Ende von Band 2 so eifrig gegründet haben, steckt noch in den Kinderschuhen. Diesmal wird u.a. mit Zucker gehandelt.
Der Krieg der beiden Halbgeschwister, mit Nicholas dazwischen und den Mamelucken Ägyptens im Hintergrund lauernd, war für mich sehr interessant zu lesen. Kriegsgeklirre stört mich ja bekanntlich selten.
Zwar ist die Truppe nun aufgespalten, da einige in Brügge und andere in Venedig bleiben, aber Nicholas hat genügend Kumpane bei sich, um sich auf das übliche verbale Sparring freuen zu können. Tobie ist dabei, der alleine sollte schon reichen, um ihm keine Pause zu gönnen.
An neuen Charakteren ist das Buch für mich insofern ein Highlight, weil hier nach Crackbene und John eine weitere Lieblingsfigur eingeführt wird, der junge Diniz Vasquez, Neffe Simons und damit vielleicht Cousin Nicholas’.
Und mit Tzani-bey hat Nicholas hier einen wunderbaren, brandgefährlichen Gegenspieler, von den Mitgliedern der Familie St. Pol und anderen neuen Feinden mal abgesehen.
PS: Der blaue Daumen heißt nicht, daß dieses soviel besser ist, als die ersten beiden, sondern nur, daß ich es da vergessen habe.
Informationen zur deutschsprachigen Neuauflage und jede Menge Zusatzinfo zu den Büchern finden sich hier:
http://www.dorothydunnett.de/