Elisabeth - Brigitte Hamann

  • Von so jungen Leuten wie Dir, Novemberkind, hört man eher selten, dass sie in der Geschichte etwas Lebendiges sehen. Für die meisten ist das alles uninteressant, weil schon lange vorbei. Mein Stiefsohn ist so alt wie Du und hat keine Ahnung von irgendeinem historischen Hintergrund. Ich habe schon oft versucht, ihm begreiflich zu machen, dass unsere heutige Gesellschaft nicht vom Himmel gefallen ist, aber das ist ihm egal.
    Er kann sich auch an historischen Stätten nicht in die Vergangenheit hineindenken.
    Da hast Du mit Deinem Verständnis einen wichtigen Aspekt, die Strukturen unserer heutigen Welt zu verstehen. Und sicher bleibt Dir die Geschichte als Hobby erhalten, wenn Du auch einen ganz anderen Beruf ergreifen wirst.

  • Ich finde das Geschichte lebendig ist, weil sie jeden Tag passiert und das vermitteln leider nur sehr wenige Lehrer (meiner war echt ein Glücksfall). Und Geschichte ist ja ein anhaltender Prozeß, der hat ja nicht aufgehört. Das Problem ist für viele ist, sie sehen in Geschichten nur Daten und Fakten und Geschichte kann man vie interessanter gestalten. Unserer Lehrer hat viele Auflüge mit uns Gemacht, wir haben historische Dörfer und Parks besichtigt, Museen und auch eben die Kulturen und ihre Zeiten zu verstehen. Und gerade das vergessen viele einfach. Daten, Zahlen und Fakten sind ja wichtig, aber im wesentlichen geht es daraum zu verstehen wie die Menschen gelebt haben und was für ein Weltverständnis sie hatten. Ich habe auch im Urlaub viele historische Stätten besichtigt und eben auch Orte an denen Elisabeth war, ich habe Meran mehrfach gesehen und bin da auch die Sparzierwege abgelaufen und habe Schloss Trautmannsdorf besichtigt und ich finde man kann noch hören (meine lebhafte Fantasie) wie sie da durch das Schloss geht und wie sie die Wege entlang geht. Und genauso war es bei den Schlössern von König Ludwig und eigentlich allen Orten wo man geschichte wirklich sehen kann... EIn STück weit merkt man jede Epoche in jeder Stadt egal, wie Modern sie ist.

  • @ novemberkind: das hast du sehr treffend formuliert!
    in einem thread zu ihrem leserundenbuch "die spionin" hat sich corina bomann ähnlich geäußert.
    viele, die sich abwertend bzw ignorant der geschichte und den geschichten darüber verhalten, vergessen, dass das, was heute ist, darin seine wurzeln hatte...
    :wave

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Ein großartiges Buch. Habe es letzte Woche bei Thalia entdeckt und konnte es einfach nicht liegenlassen und habe es gekauft.


    Es ist sehr gut geschrieben und ich konnte es kaum aus der Hand legen.
    Habe bisher auch von Martha Schad "Kaiserin Elisabeth und ihre Töchter" gelesen sowie von Martin Sulzer-Reichel "Elisabeth von Österreich" gelesen und die Biografie von Conte Cori angefangen (liegt aber seit einigen Jahren unterbrochen rum).
    Bisher gefiel mir die Biografie von Brigitte Hamann am besten :-)

  • Auch von Brigitte Hamann gibt es/ ich kenne und habe es nicht:
    Fontes rerum Austriacarum. Österreichische Geschichtsquellen / Kaiserin Elisabeth - Das poetische Tagebuch


    Klappentext:
    Kaiserin Elisabeth von Österreich (1837-1898), die Gemahlin von Kaiser Franz Josef und Mutter des unglücklichen Kronprinzen Rudolf, betätigte sich ohne Wissen ihrer Zeitgenossen als Dichterin, und zwar in der Nachfolge des von ihr glühend verehrten (und am Wiener Hof verfemten) Heinrich Heine. Die vereinsamte Fünfzigerin benützte diese tagebuchartigen Dichtungen als Ventil für mannigfache Frustrationen, kritisierte gleichzeitig den Wiener Hof und die aristokratische Gesellschaft, ja die Monarchie überhaupt als nicht mehr zeitgemäß. Manche schonungslosen, ja oft geradezu provozierenden Aussagen der Kaiserin über Interna des Hauses Habsburg und die österreichische Politik der späten achtziger Jahre machen den Wert dieser Quelle aus und rechtfertigen die Edition. Denn eine historische Quelle ähnlichen Ranges gibt es aus dieser Zeit nicht. Daß die Verse keinen hohen literarischen Wert haben, tut dabei ihrem Wert als Quelle keinen Abbruch. Die Wiener Historikerin und Elisabeth-Biographin Brigitte Hamann erhielt als erste Erlaubnis zur Einsichtnahme in diese Quelle, die als Gesamtedition der Öffentlichkeit vorgelegt wird. Die Kaiserin selbst verfügte die Verwahrung dieses ihres literarischen Nachlasses beim Schweizer Bundespräsidenten (und eben nicht in Wiener Archiven, wo ihr die Gefahr der Vernichtung zu groß erschien - und das wohl mit Recht). Sie wünschte auch die Veröffentlichung dieser Verse im 20. Jahrhundert, um damit die Zukunftsseelen über vieles zu informieren, was sich hinter den Kulissen abspielte.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ich habe neben dem umfangreichen Elisabeth-Buch von Hamann und dem von Conte-Corti u.a. auch dies - aber alle noch nicht gelesen :lache:


    Sissi - Tagebuch einer Kaiserin
    von Ángeles Caso


    Klappentext:
    Elisabeth, Kaiserin von Österreich: Sie ist eine Legende, nicht erst seit ihrem tragischen Tod vor hundert Jahren. Schon zu Lebzeiten galt sie als eine unnahbare, von ihrer Umgebung nicht verstandenen Frau, die sich gegen die damaligen Konventionen auflehnte. Auf ihre Art rebellierte sie gegen das Frauenbild des 19. Jahrhunderts, gegen die starren Regeln ihrer aristokratischen Welt.
    Zum 100. Todestag der Kaiserin von Österreich legt Angeles Caso ein sehr persönliches Sissi-Buch vor, ein sensibles Porträt, das versucht, dieser einzigartigen Frau gerecht zu werden.


    Bei ISBN 344235014X scheint es sich um eine frühere Auflage zu handeln.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)