Originaltitel: In the Country of Men
Über den Autor:
Hisham Matar wurde 1970 in New York City geboren; seine Eltern stammen aus Libyen. Er wuchs in Tripolis und, nach der Emigration der Familie, in Kairo auf. Matars Vater wurde in Libyen verhaftet; sein Schicksal ist bis heute ungeklärt. Seit 1986 lebt Hisham Matar vorwiegend in London und betrachtet England als seine Heimat. Hisham Matar hat als Architekt, Steinmetz, Schauspieler, Dozent und Buchbinder gearbeitet. Sein Debüt "Im Land der Männer", das in neunzehn Sprachen übersetzt ist, wurde für die Shortlist des "Man Booker Prize" 2006 nominiert.
Kurzbeschreibung:
An einem heißen Sommertag im Jahre 1979 geht der neunjährige Suleiman mit seiner Mutter auf dem Markt in Tripolis, der Hauptstadt Libyens, einkaufen. Das machen die beiden oft, wenn der Vater auf Geschäftsreise ist und die Mutter nachts krank war. In diesen Nächten trinkt sie viel und erzählt Suleiman, wie sie als 14-jähriges Mädchen auf Beschluss des „Hohen Rates“, des erlauchten Kreises ihrer männlichen Verwandten, an seinen wesentlich älteren Vater verheiratet worden ist. Der schwärzeste Tag ihres Lebens sei das gewesen, flüstert sie ihrem Sohn zu, während er sich ausmalt, wie er seine geliebte Mutter hätte retten können.
Auf dem Marktplatz sieht Suleiman an diesem Sommermorgen seinen Vater, obwohl dieser sich angeblich im Ausland aufhält. Ein Nachbar, der Vater seines besten Freundes, wird von Männern mit einem Auto abgeholt. Es heißt, er sei ein Verräter. Die Mutter verbrennt im Garten die geliebten Bücher ihres Mannes. Und immer mehr gerät Suleimans Welt aus den Fugen, immer mehr muss er erleben, wie sich die Familie in einem Netz von Lügen und Gerüchten und der wachsenden Angst vor der Verfolgung durch Gaddafis Revolutionskomitees verfängt.
Ein eindringlicher und ergreifender Roman, der aus der Sicht eines Kindes davon erzählt, wie ein Land und seine Menschen unter einer skrupellosen Gewaltherrschaft ihre Unschuld verlieren.
Bereits erschienen