Neuerscheinungen Frühjahr/Sommer 2007 ausländische Autoren

  • Über die Autorin:
    Chelsea Cain, geboren 1972, verbrachte ihre Kindheit als Tochter von Hippie-Eltern auf einer Farm in Iowa. Sie studierte Politikwissenschaft und Journalismus und arbeitet als freie Autorin. Nach einigen preisgekrönten Jugendbüchern ist "Furie" ihr Debüt im Thriller-Genre. Chelsea Cain lebt in Portland, Oregon.



    Kurzbeschreibung:
    Wer tot sein will, muss leiden…
    ... und manchmal ist der Tod ein Geschenk!


    Nur der grausamen Willkür von Gretchen Lowell verdankt Archie Sheridan, dass er noch lebt. Nachdem er die eiskalte Serienmörderin jahrelang gejagt hat, wird der Detective selbst ihr Opfer und erleidet in ihren Händen unvorstellbare Qualen. Doch in letzter Sekunde rettet sie sein Leben und stellt sich der Polizei. Seitdem folgt Archie jeden Sonntag dem gleichen zerstörerischen Ritual: Er erhöht seine Dosis Psychopharmaka und fährt zu Gretchen, die ihm im Gefängnis nach und nach die Namen ihrer Opfer und die Leichenfundorte verrät. Doch da ist noch etwas, das ihn zu der aufregend schönen Frau treibt und weswegen er sogar seine Familie verlassen hat ... Als erneut ein Serienmörder in Portland auftaucht und Sheridan die Fahndung übernimmt, hofft er, dadurch seine Obsession in den Griff zu bekommen. Viel zu spät erkennt er: Gretchens Netz reicht weiter als vermutet.



    Erscheinungstermin: Februar 2007

  • Über die Autorin:
    Belinda Olsson, geboren 1974, arbeitet als Journalistin und Kolumnistin für die schwedische Abendzeitung Aftonbladet. "Knallbonbon" ist ihr aufsehenerregendes Debüt als Romanautorin. Sie lebt zusammen mit ihrem Freund und ihren beiden Kindern in Stockholm.



    Kurzbeschreibung:
    Es läuft richtig gut für die 28-jährige Reporterin Agata Hansson: Ihre Beziehung zu Teo wird immer besser, und beruflich eröffnen sich ungeahnte Chancen. Als die Tochter einer Industriellen entführt wird, zieht Agata die Story geschickt an sich und stößt unverhofft auf wichtige Hinweise. Damit ist sie Patrick, ihrem Konkurrenten in der Redaktion, endlich eine Nasenlänge voraus. Doch dann der Schock: Agata ist schwanger! Aber sie will nicht dick werden und Windeln wechseln, sondern jede Menge wunderbaren Sex haben, nachts in Bars sitzen und unbedingt ihren Job behalten! Teo hingegen freut sich schon riesig auf das Kind. Also wirft Agata alle konventionellen Vorstellungen von Karriere und Kind über Bord, trickst und flunkert – und ist bald mittendrin im Abenteuer einer modernen Frau: zwischen Schwangerschaftskurs mit lauter Super-Mamis und der aufregenden Jagd nach der nächsten Schlagzeile.



    Erscheinungstermin: Februar 2007

  • Über die Autorin:
    Ruth Reichl war lange Jahre Gourmet und Restaurantkritiker der 'Los Angeles Times', bis sie zur 'New York Times' wechselte. Vier Jahre lang erfreute und erzürnte sie dort als Restaurantkritikerin die berühmten und weniger berühmten Starköche der Stadt mit ihren eigenwilligen Restaurant-Kolumnen, weshalb sie 'The Observer' zur "Queen of Cuisine" kürte. Inzwischen arbeitet Ruth Reichl als Chefredakteurin bei dem renommierten Magazin 'Gourmet'. Ruth Reichl lebt mit ihrer Familie in New York City.



    Kurzbeschreibung:
    Als Spionin bei den Spitzenköchen dieser Welt.


    Das A und O für einen Gastro-Kritiker ist die Anonymität. Was aber, wenn sein Bild in jedem Restaurant der Stadt hängt und der rote Teppich ausgerollt wird, sobald der Kritiker auf der Test-Bildfläche erscheint? – Food-Journalistin Ruth Reichl schlüpft dann in eine andere Rolle, um unerkannt bedient zu werden. Einfach köstlich liest sich, wie sie, verkleidet als neureiches Provinz-Ei, in den nobelsten Restaurants missachtet wird, in denen sie zuvor als bekannte Testerin der New York Times verhätschelt wurde. Doch jede Tarnung fliegt mal auf, und dann muss schnellstens eine neue Maske her. Bizarr allerdings wird es, wenn Ruth Reichl ihre eigene Mutter spielt: Plötzlich verschwimmen Schein und Sein auf höchst vergnügliche, irritierende und erhellende Weise ...


    Eine ebenso amüsante wie delikate Tour über die Tummelplätze menschlicher Eitelkeiten – herrlich garniert mit wundervollen Rezepten der Autorin.



    Erscheinungstermin: Februar 2007

  • Über den Autor:
    Javier Sierra, 1971 in Teruel geboren, ist Schriftsteller und Journalist. Nach drei Sachbüchern und ebenso vielen fiktionalen Werken gelang ihm mit seinem vierten historischen Roman "Das geheime Abendmahl" ein Weltbestseller: Rechte in derzeit 39 Länder verkauft, Spitzenplatz auf der spanischen Bestsellerliste - und sogar auf Anhieb Platz 6 in den USA!
    Javier Sierra lebt mit seiner Frau in Madrid und Málaga.



    Kurzbeschreibung:
    Unter Verdacht: Leonardo da Vinci.
    Ein Ketzer? Verschlüsselte Botschaften im »Letzten Abendmahl«?


    Mailand, 1497. Trauer am Hof des Herzogs Ludovico Sforza – die blutjunge Herzogin Beatrice ist unerklärlicherweise an den Folgen einer Frühgeburt gestorben. In Rom erfährt der dominikanische Inquisitor Augustin Leyre als einer der Ersten davon. Das unchristliche Treiben des Herzogpaares missfällt ihm schon länger. Kurz darauf lässt ihm ein anonymer Absender eine ungeheuerliche Information zukommen: Leonardo da Vinci, erklärter Günstling der Herzogs, soll in seinem neuesten Gemälde »Das letzte Abendmahl« ketzerische Botschaften verstecken. Zudem häufen sich mysteriöse Todesfälle um das Kloster Santa Maria delle Grazie, in dem Leonardo an seinem Fresko malt. Unverzüglich bricht Leyre nach Mailand auf, um Licht in die dubiose Angelegenheit zu bringen. Kann er die geheimen Botschaften des Gemäldes entschlüsseln und Leonardo tatsächlich der Ketzerei überführen?



    Erscheinungstermin: Februar 2007

  • Originaltitel: Afterwards


    Über die Autorin:
    Rachel Seiffert, geboren 1971, stammt aus einer deutsch-australischen
    Familie. Sie lebt heute mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in London.
    Seit ihrem Debüt "Die dunkle Kammer", nominiert für den "Booker-Preis" und
    international mit Lobeshymnen bedacht, gilt sie als eine der wichtigsten
    literarischen Vertreterinnen ihrer Generation. Im Knaus Verlag erschien
    bereits das Buch "Feldstudien", gestochen scharfe Momentaufnahmen von
    Abschied und Sehnsucht, Trauer und Hoffnung, Einsamkeit und Liebe.

    Kurzbeschreibung:


    Als die junge Londoner Krankengymnastin Alice auf einer Party Joseph
    begegnet, knistert es zwischen den beiden. Aber ob sie sich wieder sehen,
    überlassen sie dem Zufall. Ein paar Wochen später werden sie ein
    Liebespaar. Wärme und Nähe bestimmen ihre Beziehung. Alles scheint
    unkompliziert. Alice teilt ihre freie Zeit zwischen Joseph und ihrem vor
    wenigen Monaten verwitweten Großvater David, bei dem sie aufgewachsen
    ist. Bald nimmt sie Joseph mit zu David. Dort stoßen sie auf Erinnerungsstücke
    aus der Zeit, als Alices Großvater in Kenia als Pilot stationiert war.
    Seine Schilderungen wecken bei Joseph verdrängte Bilder. Alice spürt
    zunächst unverständliche, dann bedrohliche Veränderungen. Joseph wird
    immer unzugänglicher und verschwindet eines Tages. Tief getroffen forscht
    sie bei Josephs Freunden nach und erfährt von traumatischen Erlebnissen
    während seiner Soldatenzeit in Nordirland. Als Joseph wieder auftaucht,
    versuchen sie zur Normalität ihrer Beziehung zurückzufinden. Doch die
    Vergangenheit lässt sich nicht abschütteln.



    Bereits erschienen

  • Über den Autor:
    Hannu Raittila (geb. 1956) gilt als einer der interessantesten und wichtigsten Autoren Finnlands. Man kennt ihn als Verfasser von Kolumnen, Hörspielen, Drehbüchern, von fünf Bänden mit Erzählungen und mehreren Romanen. Für "Canal Grande" erhielt er den "Finlandia-Preis", die bedeutendste literarische Auszeichnung des Landes. Mit seinem Bestseller "Canal Grande" hat er auch die Leser in Deutschland erobert. Nach "Atlantis" vollendet "Sintflut" seine "Wasser-Trilogie", die aus - durch das Element Wasser verbundenen - in sich abgeschlossenen Romanen besteht.



    Kurzbeschreibung:
    Eine finnische Liebeserklärung an das Leben.


    Dem Eigensinn des Lebens vertrauen und mutig durch die Welt gehen - das ist die Botschaft im neuen Roman von Hannu Raittila. Lakonisch, selbstironisch und voller Poesie erzählt der finnische Bestsellerautor seinen Traum von einem freien Leben und von Menschen, die sich nicht unterkriegen lassen.


    Woran es der Welt mangelt, sind Leute, die den Anfang machen. Getreu dieser Grundüberzeugung hat der fast 100jährige Opa Leinonen sein Leben gelebt. Er selber hat immer wieder den Anfang gemacht: Er hat das elektrische Licht in sein Dorf geholt, er hat Parallelvergaser erfunden, und er hat die Sommerversammlungen der religiösen Bewegung der Laestadianer erdacht. Denn in dieser Welt ist nicht Gott für Menschenwerk verantwortlich, sondern die Menschen selbst. Die Saat seines Tuns ist aufgegangen. Inzwischen sind aus den bescheidenen Sommertreffen riesige Open-Air-Spektakel geworden, gigantische Manifestationen von Lebenslust und Lebenskunst, von Woodstock-Feeling und Seelenfrieden, von Produktivität und logistischer Meisterleistung. Doch in diesem Jahr wird das unerschütterliche Vertrauen der Laestadianer in das eigene Können auf eine ungewöhnliche Probe gestellt. Kaum hat die Veranstaltung begonnen, setzt Dauerregen ein, und alles droht im Schlamm zu versinken...



    Bereits erschienen

  • Originaltitel: Lucia Joyce


    Über die Autorin:
    Carol Loeb Shloss lehrt als Professorin für englische Literatur an der Universität von Stanford.


    Kurzbeschreibung:
    100. Geburtstag am 26. Juli 2007:
    Die erste Biographie über Lucia, die Tochter von James Joyce.


    Ihre Mutter und ihr Bruder hielten sie für unheilbar psychisch krank. Doch Lucia, einzige Tochter des Schöpfers von epochalen Romanen wie »Ulysses« oder »Finnegans Wake«, war die große Muse ihres Vaters. In dieser ersten Lucia-Joyce-Biographie wird die intensive kreative Beziehung zwischen den beiden sichtbar – späte Wiedergutmachung an einer schönen, begabten Frau.


    »Sie ist ein phantastisches Wesen«, schrieb James Joyce in einem Brief über seine 1907 geborene Tochter Lucia. Doch in der Literatur über ihren Vater wird sie als wildes, schwieriges Kind beschrieben, das sich schnell zu einer Art Klotz am Bein des genialen Autors entwickelte. Carol Loeb Shloss sieht das Verhalten des Kindes einerseits in engem Zusammenhang mit der Armut und dem Nomadenleben der Familie und andererseits mit dem schwierigen Verhältnis zu ihrer Mutter Nora und ihrem Bruder Giorgio. Beiden war das Außergewöhnliche in Lucias Charakter ebenso suspekt wie ihre innige Beziehung zum Vater. Joyce spürte die kreative Kraft und unterstützte Lucia auf ihrem Weg, ihre tänzerische Begabung auszubilden. Sie arbeitete mit den berühmtesten Ausdruckstänzern ihrer Zeit und tourte mit bekannten Gruppen durch Europa. Doch unter dem Druck ihrer Mutter gab Lucia 1929 ihre gerade begonnene Karriere auf. Wenig später brach sie erstmals zusammen. Ein endloser Leidensweg durch psychiatrische Einrichtungen begann, der erst 1982 mit ihrem Tod endete.


    Anhand zahlreicher, teilweise unbekannter Zeugnisse belegt Shloss erstmals die inspirierende Kraft Lucias für ihren Vater. Sie lehrte ihn die Welt neu sehen. In seinem wichtigsten und gleichzeitig geheimnisvollsten Werk »Finnegans Wake« ist sie als »Rainbow Girl«, als Lichtgeberin eingewoben. Das war seine Hommage an jenes wilde, kreative Geschöpf, das mit ihm die Geheimnisse seiner Phantasiewelt geteilt hat.



    Erscheinungstermin: März 2007

  • Die Geschichte der Wirtschaft im Nationalsozialismus


    Originaltitel: The Wages of Tyranny. The Making and Braking of the Nazi Economy


    Über den Autor:
    Adam Tooze hat sich mit seinen Veröffentlichungen zur deutschen Industriegeschichte einen Namen als Wirtschaftshistoriker gemacht. 2002 erhielt er für seine Arbeit den Philip Leverhulme Prize für Geschichte. Einem breiteren Publikum wurde er durch seine Debatte mit Götz Aly um dessen Buch "Hitlers Volksstaat" bekannt. Tooze lehrt neuere europäische Wirtschaftsgeschichte in Cambridge.



    Kurzbeschreibung:
    Die erste umfassende Wirtschaftsgeschichte des »Dritten Reichs«. Ein Standardwerk.


    Adam Tooze entwirft in seiner fulminanten Gesamtdarstellung der nationalsozialistischen Wirtschaft eine neue Sicht auf die Geschichte des »Dritten Reichs« und den Zweiten Weltkrieg. Er weist nach, dass Hitlers Weg zur Macht, seine »Erfolge« vor 1939 und alle seine Entscheidungen während des Kriegs stets von wirtschaftlichen Interessen mitbestimmt wurden.


    Die Vorstellung, das »Dritte Reich« sei gleichsam ein unaufhaltsamer Panzer gewesen, angetrieben von einer heiß laufenden Wirtschaft, galt lange Zeit als eine zentrale Erklärung für den Verlauf der Geschichte des Nationalsozialismus. Doch diese Grundannahme ist falsch, wie Adam Tooze überzeugend zeigen kann. Deutschland war nie stark genug, um Europa zu beherrschen und England, die Sowjetunion oder gar die USA dauerhaft zu besiegen. Richtig jedoch ist, dass wirtschaftliche Überlegungen die nationalsozialistische Politik ab 1933 stark beeinflusst haben. Hitlers Weltbild war nicht nur politisch und rassenbiologisch, sondern in hohem Maße auch ökonomisch geprägt. Deutschland sollte nicht nur eine militärische, sondern auch eine wirtschaftliche Supermacht werden, koste es, was es wolle. Dieser rücksichtslose Plan war von vornherein zum Scheitern verurteilt, doch vermochte er den halben Kontinent zu verwüsten und Millionen von Menschenleben zu vernichten. Mit seinem Buch legt Adam Tooze eine Geschichte der Wirtschaft im nationalsozialistischen Deutschland vor, die einen neuen Blick auf das Herrschaftssystem des »Dritten Reichs« und den Verlauf des Zweiten Weltkriegs eröffnet.



    Erscheinungstermin: Mai 2007

  • Originaltitel: 1967 The War and the Making of the New Middle East


    Über den Autor:
    Tom Segev ist Historiker und einer der profiliertesten Journalisten Israels. Für sein Buch "Es war einmal ein Palästina" (Siedler 2005 / Pantheon 2006) wurde er mit dem National Jewish Book Award ausgezeichnet. In Deutschland wurde Segev durch sein Buch "Die siebte Million. Der Holocaust und Israels Politik der Erinnerung" (1995) bekannt. Segev lebt in Jerusalem.



    Kurzbeschreibung:
    Tom Segev schildert Ursachen, Verlauf und Auswirkungen des Sechstagekriegs, den Israel im Juni 1967 mit seinen arabischen Nachbarstaaten führte. Spannend und kenntnisreich zeigt er, wie dieser Krieg zu einer folgenschweren weltpolitischen Auseinandersetzung wurde, die Israel tiefgreifend verändert hat.


    Am frühen Morgen des 5. Juni 1967 stiegen die Flugzeuge der israelischen Luftwaffe in den Himmel. Bereits wenige Tage später hatte Israel seine arabischen Kriegsgegner besiegt und kontrollierte nun ein Territorium, das um ein Vielfaches größer war als das eigentliche Staatsgebiet. Mit dieser spektakulären militärischen Operation begann der dritte militärische Nahostkonflikt, der als »Sechstagekrieg« in die Geschichtsbücher eingehen sollte. Bis heute sind die Auswirkungen dieses arabisch-israelischen Kriegs für Israel und die gesamte Region spürbar, nicht zuletzt deshalb, weil die wichtigsten damaligen Protagonisten wie PLO-Chef Jassir Arafat, Itzhak Rabin als Stabschef oder Ariel Sharon als Kommandeur einer Panzerdivision noch Jahrzehnte später das Gesicht des Nahen Ostens prägten. Anhand zahlreicher bisher unbekannter Quellen schreibt Tom Segev die erste umfassende Geschichte dieses folgenschweren Kriegs, seiner politischen und gesellschaftlichen Hintergründe und Nachwirkungen. Mit großem Scharfsinn und erzählerischer Brillanz entlarvt Segev dabei den Mythos von der Unvermeidbarkeit des Blutvergießens im Sommer 1967. Der Sechstagekrieg jährt sich im Juni 2007 zum 40. Mal.



    Erscheinungstermin: März 2007

  • Originaltitel: The Cold War


    Über den Autor:
    John Lewis Gaddis ist einer der renommiertesten Historiker unserer Zeit und gilt als der Doyen der Geschichtsschreibung zum Kalten Krieg. Er ist Professor an der Yale University und veröffentlichte zahlreiche Bücher über den Kalten Krieg, u.a. "We Now Know: Rethinking Cold War History" (1997) und "Surprise, Security, and the American Experience" (2004).



    Kurzbeschreibung:
    Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde bestimmt vom Kampf zweier politischer Systeme und von der gegenseitigen nuklearen Bedrohung; sie endete mit dem Triumph des Westens über den Kommunismus. Wie kam es dazu? Wo entsprang der ideologisch-politische Gegensatz zwischen Ost und West? Gaddis erzählt von den entscheidenden Momenten und Persönlichkeiten, die das Zeitalter des Kalten Kriegs prägten.


    Die Unterdrückung der Satellitenstaaten durch die Sowjetunion, die Aufstände in der DDR, in Ungarn und der Tschechoslowakei, der Korea-Krieg, die legendäre Begegnung von Kennedy und Chruschtschow, die Kuba-Krise, die deutsche Wiedervereinigung – diese und andere Wegmarken des Kalten Kriegs rückt Gaddis in den Mittelpunkt seiner Darstellung und entwirft ein umfassendes Bild der machtpolitischen Interessensphären eines halben Jahrhunderts, in dem die Welt zweigeteilt war.
    Zwar vermieden die beiden Supermächte USA und UdSSR direkte militärische Auseinandersetzungen, sie trieben aber ein beispielloses Wettrüsten voran. Mehrmals drohte der Interessenkonflikt militärisch zu eskalieren.
    Gaddis präsentiert neue und überraschende Ergebnisse seiner jahrelangen Forschung in westlichen und östlichen Archiven. Seine globale Geschichte des Kalten Kriegs besticht durch sein klares Urteil und seine erhellenden, oft zugespitzten Formulierungen. Eine temporeiche und mitreißende Erzählung ohne ausufernden wissenschaftlichen Apparat, kurzum: eine Geschichtsstunde im besten Sinne.



    Bereits erschienen

  • Originaltitel: Guernica. The Biography of a Twentieth-Century Icon


    Über den Autor:
    Gijs van Hensbergen ist Autor mehrerer Bücher zur Architektur- und Kunstgeschichte. Unter anderem veröffentlichte er eine viel beachtete Biographie über Antonio Gaudí, den großen katalanischen Architekten und Erbauer von Barcelonas Sagrada Familia-Kathedrale. Van Hensbergen lebt in England.



    Kurzbeschreibung:
    Picassos »Guernica« ist das berühmteste Gemälde der Moderne. Gijs van Hensbergen erzählt die Geschichte dieser Ikone des 20. Jahrhunderts, indem er die außerordentliche Entstehungs- und Wirkungsgeschichte »Guernicas« mit der dramatischen Lebensgeschichte Pablo Picassos verbindet.


    »Guernica« wurde zum Inbegriff des Antikriegsbilds, das seine Faszination und seine politische Symbolkraft bis auf den heutigen Tag nicht verloren hat. In Spanien avancierte es zu einem Wahrzeichen der nationalen Versöhnung, die Basken dagegen sehen darin ein Symbol nationaler Identität, und für die Vereinten Nationen ist es ein Sinnbild für das Gewissen der Welt.
    Picasso erhielt von der Spanischen Republik den Auftrag, ein Werk für den spanischen Pavillon auf der Weltausstellung 1937 in Paris zu schaffen. Tief erschüttert von der Zerstörung der baskischen Stadt Guernica durch das Flächenbombardement der deutschen Legion Condor am 26. April 1937, hatte der Künstler sein Thema gefunden.
    Rasch geriet das Werk in die politischen Turbulenzen seiner Zeit, die Gijs van Hensbergen eindrucksvoll schildert – vom Spanischen Bürgerkrieg bis hin zum »Exil« des Bildes im New Yorker Museum of Modern Art und seiner endgültigen Rückkehr nach Spanien im Jahr 1981. Erstmals erfährt der Leser zudem, wie mit dem Werk des bekennenden Kommunisten Picasso in den USA der McCarthy-Ära und im faschistischen Spanien umgegangen wurde, das seinen berühmtesten Sohn lange Zeit totschwieg.



    Erscheinungstermin: März 2007

  • Originaltitel: Losing you


    Über die Autoren:
    Hinter dem Namen Nicci French verbirgt sich das Ehepaar Nicci Gerrard und Sean French. Seit langem sorgen sie mit ihren höchst erfolgreichen Psychothrillern für Furore. Mit "Höhenangst" oder "Der Sommermörder" haben sie auch in Deutschland die Bestsellerlisten erobert. Sie leben mit ihren Kindern zurückgezogen im Süden von London.



    Kurzbeschreibung:
    Der Schrecken beginnt als Idylle. Auf Sandling Island hält der Winter Einzug, doch Nina ist an ihrem 40. Geburtstag mit den Gedanken bereits im sonnigen Florida. In wenigen Stunden wird sie mit ihren beiden Kindern zum Flughafen aufbrechen. Doch die 15-jährige Tochter Charlie kommt nicht nach Hause. Nina wird schnell klar, dass jede Minute zählt. Sie muss Charlie finden – koste es, was es wolle...


    Nicci French beschreibt perfekt die zunächst unterschwellige, dann immer beherrschendere Angst einer Mutter, die alle Grenzen von Normalität und Konvention ignorieren muss, um ihre Tochter zu retten.



    Bereits erschienen

  • Originaltitel: The Broken Shore


    Über den Autor:
    Peter Temple, geboren 1946 in Südafrika, lebt und arbeitet als Journalist seit 1980 in Australien. Seit 1995 schreibt er Romane, die bislang mit fünf Ned Kelly Awards ausgezeichnet worden sind, dem wichtigsten australischen Krimi-Preis.



    Kurzbeschreibung:
    Joe Cashin war früher ganz anders. Er war flink, selbstsicher und nicht so nachdenklich. Aber er hat dem Tod ins Auge gesehen. Für Cashin heißt das, nicht mehr bei der Mordkommission zu sein, sondern in einem abgelegenen Nest an der Küste zu arbeiten. Und dann geschieht dort ein grässliches Verbrechen. Alles scheint auf drei Aborigines-Jungs hinzudeuten, aber Cashin ist nicht davon überzeugt.


    »Kalter August« ist ein auf subtile Weise spannender Krimi aus Australien. Eine Mischung, die den Leser frösteln lässt und gleichzeitig tief berührt. Der erste Roman des hoch gelobten Autors auf Deutsch, dessen weitere Bücher bei C.Bertelsmann erscheinen werden.



    Bereits erschienen

  • Originaltitel: The Photograph


    Über die Autorin:
    Penelope Lively wuchs in Ägypten auf und lebt heute in London. Sie schreibt für Erwachsene und Kinder; ihre Bücher wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem renommierten "Booker Prize" für "Moon Tiger", über das Anne Tyler schrieb: "Ein Nobles, ein intelligentes Buch, eins von denen, deren Aura noch lange zurückbleibt, wenn man sie längst aus der Hand gelegt hat."



    Kurzbeschreibung:
    Nach dem Tod seiner bildschönen Frau findet Glyn ein altes Photo von ihr, auf dem sie mit einem anderen Mann Händchen hält. Wann und wo wurde das Photo gemacht? Dieser Nachweis der Untreue – für lange Jahre versteckt – lässt Glyn nicht ruhen. Ganze Lebensentwürfe gehen bei seinen Nachforschungen in die Brüche. Kann er die Wahrheit über Kath herausfinden?


    Penelope Lively entwickelt hier mit wunderbarer Leichtigkeit das Bild einer Frau, die ganz anders war, als ihr Mann ein Leben lang dachte. Der neue Roman der »Booker«-Preisträgerin: klug und mit feinstem englischen Humor.



    Bereits erschienen

  • Originaltitel: Jasmine


    Über den Autor:
    Eli Amir, 1937 in Bagdad geboren, emigrierte 1950 nach Israel und zählt heute zu den bedeutendsten Schriftstellern Israels. Er war persönlicher Referent von Shimon Peres und anwesend bei den Friedensverhandlungen unter Golda Meir und Jitzchak Rabin. Bekannt geworden ist er 1998 mit seinem Bestseller "Der Taubenzüchter von Bagdad".



    Kurzbeschreibung:
    Eine jüdisch-palästinensische Liebesgeschichte


    Liebe in den Zeiten des Krieges: Eli Amir erzählt von Nuri, dem Berater der israelischen Regierung, und der palästinensischen Christin Jasmin, einer ebenso schönen wie intelligenten Frau. Nuri ist fasziniert von ihr, er weiß, dass er sie will. Aber sie betrachtet ihn mit Abscheu, sieht in ihm den Besatzer. Doch kommen sie sich langsam näher.


    Eli Amir erzählt vor dem Hintergrund des Sechs-Tage-Krieges 1967 nicht nur von einer großen Liebe, sondern auch die so unselig verknüpfte Geschichte der Israeli und der Palästinenser. Ein überaus sinnliches Leseerlebnis.



    Bereits erschienen

  • Originaltitel: The Divide


    Über den Autor:
    Der Engländer Nicholas Evans, geboren 1950, arbeitete nach seinem Studium in Oxford als Journalist. Ungewöhnliche Reportagen über die USA und den Nahen Osten machten ihn einem breiten Fernsehpublikum bekannt. Anfang der 80er Jahre begann seine steile Karriere als Drehbuchautor, und 1995 sorgte sein erster Roman, „Der Pferdeflüsterer“, für eine Sensation. Das Buch stürmte weltweit die Bestsellerlisten und wurde auch in der Verfilmung von und mit Robert Redford zu einem internationalen Kinoerfolg. Nicholas Evans lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in London.



    Kurzbeschreibung:
    Inmitten der Wildnis Montanas wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie wird wegen Mordes vom FBI gesucht. Welche tragischen Ereignisse führten zu ihrem entsetzlichen Tod? War die Scheidung der Eltern und damit der Zerfall der einst so glücklichen Familie Auslöser für ein im Untergrund geführtes Leben, das so furchtbar endete? Mit dem Mut zu großen Gefühlen erzählt Nicholas Evans, der Autor des Weltbestsellers »Der Pferdeflüsterer «, eine spannende Geschichte über die Tragödie einer Familie, über den Kampf um den Erhalt der Natur, über tiefsten Schmerz und einen unerwarteten Neuanfang.



    Erscheinungstermin: April 2007

  • Waren die alliierten Bombenangriffe Kriegsverbrechen?


    Originaltitel: Among the Dead Cities


    Über den Autor:
    A.C. Grayling, Philosophieprofessor am Londoner Birkbeck College, hat sich als streitbarer Denker einen Namen gemacht. Für ihn kommen der Philosophie heute wesentliche Aufgaben bei der Lösung gesellschaftlicher Konflikte zu.



    Kurzbeschreibung:
    War die alliierte Bombardierung von Hamburg, Dresden oder Hiroshima ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit? Diese Frage gehört zu den großen moralischen Disputen über historisches Geschehen. Denn obgleich die Debatte um Schuld und moralische Rechtfertigung immer noch starke Emotionen weckt, ist es 60 Jahre später endlich möglich, auch die Besiegten als Opfer wahrzunehmen. Es geht Grayling nicht um eine Aufrechnung mit den unvergleichlichen Verbrechen des Naziregimes. Doch Schuld bleibt Schuld. Die Angriffe gegen Städte und Zivilbevölkerung haben die Moral nicht geschwächt und den Krieg nicht verkürzt. Sie sind durch nichts zu rechtfertigen. In diesem Buch werden sie zum ersten Mal von englischer Seite verurteilt.



    Bereits erschienen

  • Originaltitel: Certainty


    Über die Autorin:
    Madeleine Thien wurde 1974 in Vancouver, British Columbia, geboren. Ihre Eltern stammen aus Malaysia und China und emigrierten in den 1960ern nach Kanada. Als Kind begann Thien mit Ballett, Stepptanz und Akrobatik, studierte zunächst Tanz, wechselte dann 1994 über zu Literatur an der University of British Columbia. Ihr erstes Buch "Simple Recipes", eine Sammlung von Kurzgeschichten, wurde mit vier kanadischen Literaturpreisen ausgezeichnet und für einen regionalen "Commonwealth Writers' Prize" für das erste Buch nominiert. Madeleine Thien lebt in Montreal.



    Kurzbeschreibung:
    Eine Familiengeschichte, die mehrere Generationen umspannt und in Kanada, Indonesien, Malaysia, Australien, Hongkong und den Niederlanden spielt: In ihrem beeindruckenden, zutiefst menschlichen Debütroman schildert die kanadische Autorin den Weg einer jungen Frau, die auf der Suche ist – nach der Aufklärung der Rätsel der Vergangenheit, nach der Wahrheit über ihre Familie, nach dem Wesen der Liebe, nach Gewissheit über sich selbst und die Menschen um sie herum.


    Menschen, die ihre Trauer um Angehörige überwinden, indem sie im Garten Steinmonumente nach dem Vorbild der Inuit errichten, ein Offizier aus dem Zweiten Weltkrieg, der ein Kriegstagebuch geführt und verschlüsselt hat und nach seiner Gefangenschaft den Code selbst nicht mehr knacken kann – das sind die Projekte, an denen Gail Lim arbeitet. Sie ist Rundfunkjournalistin in Vancouver in der kanadischen Provinz British Columbia, lebt seit zehn Jahren mit dem Arzt Ansel zusammen in einem Haus in unmittelbarer Nachbarschaft zu ihren Eltern. Gail ahnt, dass die Vergangenheit ihrer Eltern ungelöste Rätsel birgt, und eines Tages macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit.
    Gails Vater Matthew hat als Kind in Sandakan in Britisch-Nordborneo, dem heutigen Malaysia, gelebt und seine Tage mit der gleichaltrigen Ani auf der Leila Road am Rand des Dschungels und in den Kautschukplantagen seines Vaters verbracht. Der Krieg und die japanische Besatzung zerstören die Stadt, die Familien, die Kindheit. Die beiden werden getrennt, und obwohl sie sich einige Jahre später wiedersehen, hat ihre Liebe keine Zukunft. Matthew studiert in Australien, wo er seine spätere Frau Clara kennenlernt, mit der er nach Kanada auswandert – aber er wird Ani nie vergessen können.



    Rezension der Büchereulen



    Bereits erschienen

  • Originaltitel: Mongólia


    Über den Autor:
    Bernardo Carvalho wurde 1960 in Rio de Janeiro geboren. Er studierte Journalismus, war Redakteur sowie in Paris und New York Auslandskorrespondent für die Tageszeitung "Folha de São Paulo". Er hat Oliver Sacks und Bruce Chatwin ins Brasilianische übersetzt und in Brasilien mehrere Romane und einen Band mit Erzählungen veröffentlicht. Seine Werke sind in zwölf Sprachen übersetzt. Für "Neun Nächte", seine Erstveröffentlichung in deutscher Sprache, erhielt er die beiden renommiertesten Literaturpreise Brasiliens: "Machado des Assis" und "Jabuti". Für "Mongólia" erhielt er 2003 den Preis der "Associação Paulista de Críticos de Arte" für den besten Roman, 2004 den "Jabuti-Preis" für den besten Roman und war Finalist beim "Prêmio Portugal Telecom" 2004. Bernardo Carvalho reiste im Jahre 2002 mit einem Stipendium in die Mongolei. Dieses Buch ist das Ergebnis seiner Reise.



    Kurzbeschreibung:
    Sie nannten ihn „buruu nomton“, den Unangepassten. Er war Fotograf und ist im Altaigebirge verschollen. Jahre später versucht ein pensionierter Diplomat, das Rätsel um den Fotografen zu lösen und stößt auf ein Labyrinth von Spuren, die ihn tief in die mongolische Kultur, das Nomadenleben und eine merkwürdige Variante des Buddhismus führen.


    Ein pensionierter Diplomat liest in Rio de Janeiro die Nachricht von der Ermordung eines Kollegen, der ihm unterstellt war, als er in Peking arbeitete. Und ihm fällt wieder ein, wie widerwillig dieser ansonsten fähige junge Mann reagierte, als er einen speziellen Auftrag ausführen sollte: Der Sohn eines einflussreichen Brasilianers, ein Fotograf, war ein Jahr davor im Altaigebirge im äußersten Westen der Mongolei verschwunden, und sein Vater verlangte, dass man sich auf die Suche nach ihm machte.
    Bewegt kramt der alte Diplomat Papiere hervor, die ihm sein Kollege nach der Reise aushändigte, und findet darunter zwei Tagebücher, das des verschollenen Fotografen und das seines soeben ermordeten Kollegen. Er beginnt, nach Verbindungen zu suchen.
    Beide berichten von unzuverlässigen Führern, von Treffen mit Nomaden in der Wüste Gobi und in den mongolischen Steppen, vom Leben der Rentiere züchtenden Tsaatan an der Grenze zu Russland, von der Begegnung mit einem Untertonsänger, einem zwielichtigen buddhistischen Mönch und einem kasachischen Falkner. Der Fotograf scheint besessen gewesen zu sein von einer erschreckenden Gottheit, die als nackte, rote Frau mit einem blutgefüllten Schädel in der Hand dargestellt und offenbar heimlich verehrt wird. Der junge Diplomat, „der Westler“ genannt, folgt den Spuren des Fotografen immer tiefer ins Herz der Mongolei, obwohl er Land und Leute mit Distanz und Misstrauen, ja Abscheu betrachtet. Doch so nahe er ihm auch zu kommen glaubt: Es scheint, dass sein Weg nie zum vorgesehenen Ziel führt, dass etwas zu finden erst möglich ist, wenn man die Suche aufgegeben hat.



    Bereits erschienen

  • Über die Autorin:
    Anna Mitgutsch wurde in Linz geboren, lebt in Boston und Linz. Sie unterrichtete Germanistik und amerikanische Literatur an österreichischen und amerikanischen Universitäten, lebte und arbeitete viele Jahre in den USA. Zuletzt erschienen bei Luchterhand die Romane "Haus der Kindheit" und "Familienfest". Sie erhielt für ihr Werk zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den "Solothurner Literaturpreis".



    Kurzbeschreibung:
    Nach einem Nomadenleben in Amerika, Südostasien und Osteuropa haben sie sich getrennt: Edith und Leonard, zwei Menschen, die nicht wieder zusammen finden und nicht voneinander lassen können. Was sie verbindet, ist ihr Sohn Gabriel und das unablässige Grübeln darüber, was diesem in seiner Kindheit zugestoßen ist und ihn zum Außenseiter gemacht hat. Mit dem inzwischen erwachsenen Sohn kehrt Edith in das Haus ihrer Kindheit in Österreich zurück. Hier beginnt sie, Briefe an Leonard zu schreiben, in denen sie sich an die Jahre ihres Zusammenlebens erinnert – an Augenblicke des Glücks und der selbstzerstörerischen Kämpfe, an den Aufbruch in immer neue Länder, an Bedrohungen und Furcht in einem Leben ohne Netz und Zugehörigkeit. Sie fragt sich und Leonard, warum sie einander, obwohl sie sich liebten, doch immer verfehlten. Und sie fragt, ob sie Schuld tragen an dem Schicksal ihres Sohnes. In diesen Briefen denkt Edith aber auch über den großen Exzentriker der amerikanischen Literatur, Herman Melville, nach, für den sie und Leonard sich früh schon so rauschhaft begeistert hatten, dass sie gemeinsam ein Buch über das Leben des geheimnisvollen Außenseiters und sein Werk schreiben wollten – den unbehausten Reisenden, dessen Schicksal ihnen oft wie ein Schlüssel für ihr eigenes Leben vorgekommen war, für das Anderssein ihres Sohnes, für Gabriels Scheitern an der Welt.
    Szenen einer Liebe, einer zerbrochenen Ehe und Stationen eines vorgezeichneten Weges, der Gabriel in ein grausames Ende führen wird, finden Spiegelungen und Gegenbilder in Episoden aus dem Leben und Werk des Dichters, der an seiner Zeit und dem Unverständnis seiner Zeitgenossen zerbrach.


    Nach „Haus der Kindheit“ und „Familienfest“ legt Anna Mitgutsch einen neuen virtuosen Roman vor, ein sprachliches Meisterwerk von ungewöhnlicher Dichte und Klarheit.



    Bereits erschienen