Angst vor dem Absturz
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Was aber absolut wichtig wäre für alle arbeitenden,verdienenden,scheffeldenen,versicherungs/steuer/abgaben/beiträge /zahlenden.
soweit es möglich ist ,keinen cent auf ein deutsches konto einzahlen,lieber in den keller legen, denn sollte man in die unglückliche situation kommen und dem Münte ausgeliefert sein dann holen seine Mannen erst einmal alles was man sein leben lang sauer verdient hat,und das ist bei aller fairness einem ehemals 30-40 jahre arbeitenden menschen heute nicht mehr zu erklären.
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Zitat
Original von beowulf
Theorie und Praxis sind eben zwei Welten, die besserverdienende Ehefrau war auch auf dem Gebiet der DDR die krasse Ausnahme.
Ich wusste doch das ich was besonderes bin.
Stimmt so nicht. Wenn du sagst Prozentual weniger, dann passt es eher.
In meiner Familie gibt und gab es viele Ausnahmen. Auch unter Kollegen.Als mein Vater damal arbeitslos war brach für ihn auch ne Welt zusammen. Nicht, weil er nicht mehr Geld ran schaffte, sondern weil er sich nutzlos fühlte. Da hockte dann ständig bei uns Kindern auf der Matte und wollte wenigstens was reparieren, die Enkel beschäftigen.
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Sisi , ich weiß worauf du sicherlich hinaus willst. In unserem Alter ist der Verlust des Arbeitsplatzes nicht leicht. Zu alt zum Arbeiten und zu jung für die Rente
Ich hoffe, dass mein Chef noch lange arbeiten wird. Hoffentlich noch mindestens zehn Jahre (dann ist er 72 Jahre, dann darf er aufhören), dann kann ich nämlich in Rente gehen ...
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hm....Es gab Zeiten da hab ich wesentlich mehr Geld verdient als mein Mann und zwar in der Zeit, als die Kinder noch klein waren, ich war selbsständig und hab eigentlich Tag und Nacht gearbeitet, mein Mann hat den Rest gemacht und auch in seinem Job als Angestellter gearbeitet.
So, nun ist es umgekehrt, ich bin angestellt, und er ist selbstständig, allerdings ist er nicht so ein guter Geschäftsmann wie ichDennoch, niemals würde ich den verlassen, wenn er Insolvenz anmelden müsste, wenn alles was wir in 27 Jahren aufgebaut haben weg wäre, dann kommt eben wieder die 3Zimmerwohnung, und die Freunde die wir haben, legen auch keinen großen Wert auf Kohle und Schickimicki..so Leute konnt ich eh nie ab.
Was ich damit sagen will, nicht jeder Mann hat Probleme damit, wenn er weinger Kohle nach Hause bringt, ist doch völlig egal wer es ranschafft.
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Zitat
Was ich damit sagen will, nicht jeder Mann hat Probleme damit, wenn er weinger Kohle nach Hause bringt, ist doch völlig egal wer es ranschafft.
Hm.. das wollte ich auch gar nicht sagen.
Mein Vater hatte weniger ein Problem mit dem Geld, denn das war und ist ja vorhanden, als vielmehr mit der Untätigkeit... -
Okay...das passiert aber nur dann, wenn ein Mann sonst keine Interessen hat, also sich immer nur über seinen Job definierte.
Mein Papa wurde mit 54 pensioniert (Soldat) na der genoß jede Stunde, bis jetzt (71) mit seinem Nichtstun, bzw. er hat viel gemacht, macht viel Sport, Vereine, Urlaube (okay, der hat ne Pension, davon träumt so mancher als Gehalt)
Aber sein Bruder, auch mit 54 pensioniert mit dem gleichen Geld, wusste nichts mit sich anzufangen und wurde irgendwie deppresiv.
Ist evtl auch eine Charaktersache..keine Ahnung -
Zitat
deppresiv.
Cooles Wort, sagt alles über den Zustand aus.
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hm..siehste ich hab noch ganz kurz überlegt deppresiv, oder depressiv..nun das Letztere wars, sieht auch besser aus
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...ich glaube, die Anzahl der Postings in diesem Thread sind Antwort genug auf die Eingangsfrage. Leider!
Ich selbst bin freiberuflich tätig. Da sind die Sorgen andere. Manchmal wünsche ich mir einen Brötchengeber, der dafür sorgt, dass mein Geld quasi automatisch aufs Konto kommt. Andererseits...ich selbst kann mich nicht rausschmeißen.
Dennoch - auch die Freiberufler haben zu knabbern. Immer mehr von dem, was man sich mühsam ins Kässchen wirtschaftet, muss man wieder an andere abdrücken. Viel hängen bleibt da nicht und die Auftraggeber sparen auch allenthalben.
Wenn ich dann noch solche Scherzbriefe wie von der Rentenkasse bekomme, die mir die monatlich zu erwartende Pension mitteilen - wenns nicht so traurig wär, könnt ich lachen über das bisschen Geld, mit dem ich dereinst hungern soll.
Übrigens ist eines für mich interessant: die meisten Beamten, die in die freie Wirtschaft wechseln, behalten den Beamtenstatus bei. Ja, warum wohl?!
Silke -
Kleine Anmerkung zum Stand meiner Bad-Kassen-Tätigkeit:
"Sie sind völlig überqualifiziert!"
Nicht mal putzen darf ich. -
Hallo, Sisi
Haben Sie Dir wenigstens auch etwas gesagt, dass Du nicht schon vorher wusstest?
Grüssli, blaustrumpf
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Nö - haben sie nicht. Sie wollten mich in "Evidenz" halten - ich habe gemeint, sie sollten mal zu ihrer Entscheidung stehen und dass ich keinen Wert darauf legen würde die 2.te Wahl zu sein.
(konnte ich mir nicht verkneifen).Mein Hasswort des Jahres 2006 war übrigens: EVIDENZ!
Ich hab heute 14 Bewerbungen rausgeschickt. Aufgeben gibts nicht!
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Zitat
Original von Sisi
Kleine Anmerkung zum Stand meiner Bad-Kassen-Tätigkeit:
"Sie sind völlig überqualifiziert!"
Ist doch auch so, oder?
Lass dich nicht unterkriegen. -
Zitat
Original von Sisi
Aufgeben gibts nicht!Anders kenne ich dich auch nicht, die Devise heisst: Sichern und weitersuchen
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[URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,516520,00.html]Jeder zehnte Erwachsene ist finanziell am Ende[/URL]
Trotz Aufschwung und sinkender Arbeitslosigkeit: Mehr als sieben Millionen Deutsche können ihre Schulden nicht mehr zurückzahlen, stehen vor dem Ruin. Immer öfter wird ihnen die von der Werbung angeheizte Lust am schnellen Konsum zum Verhängnis.
bo
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"Aufschwung und sinkende Arbeitslosigkeit" hört sich immer so positiv an.
Für mich persönlich heißt das:
Ich bin nicht mehr arbeitslos, ABER vom "Aufschwung" habe ich persönlich noch nichts in meiner Haushaltskasse bemerkt ;-).Ich verdiene jetzt 1.350 Euro brutto. Vor ca. 18 Jahren habe ich ungefähr das gleiche Bruttogehalt im gleichen Beruf in DM gehabt.
So rein gefühlsmäßig würde ich sagen, daß das heute 1:1 ist.Also rein finanziell kann bei mir von Aufschwung keine Rede sein
Die Politiker haben lediglich erreicht, daß ich als 43jährige heute überhaupt noch Chancen auf dem jetzigen Arbeitsmarkt habe.
Eine Arbeitskraft mit 10 Jahren Berufserfahrung und einer Menge Lebenserfahrung für weniger Geld einzustellen als eine Berufsanfängerin und dazu noch ein halbes Jahr die Hälfte des Bruttogehaltes einzusparen, ist nun wirklich sehr verlockend
Sicher ist es positiv, daß ich überhaupt noch arbeiten "darf" in meinem Alter, aber befriedigender wäre es schon, wenn ich nicht das Gefühl hätte, als Arbeitskraft rigoros ausgenutzt zu werden.
Daran kann ich nur etwas ändern, wenn ich mich trotz relativ sicherem Arbeitsplatz weiterhin bewerbe.
All zu große Hoffnung aufgrund meines "hohen" Alters mache ich mir da allerdings nicht.Die Angst vor einem Absturz habe ich nicht. Allerdings habe ich die Befürchtung, daß ich in meinem Leben auch nichts mehr von diesem angeblichen Aufschwung mitbekomme.
An diesem wird wohl u.a. nur mein Arbeitgeber teilhabenP.S. Da der Eröffnungsbeitrag nun schon einige Monate zurückliegt:
Wie ist es dir in der Zwischenzeit ergangen, Sisi?
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Ich sollte vielleicht noch hinzufügen, warum ich keine Angst vor einem Absturz habe.
Im Augenblick sieht es so aus, daß ich gerade mal etwas über 100 Euro über Hartz IV liege. Zudem habe ich kaum Eigentum oder Rücklagen.
Die Angst vor einem "Absturz" ist somit aus verständlichen Gründen sehr gering
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Ich arbeite für ein Ami-Unternehmen, bei dem die Entlassungswellen so regelmäßig kommen wie Weihnachten. Die ersten paar Male hab ich noch wie wild Bewerbungen geschrieben, bis ich mir sagte, wo anders isses auch nicht sicherer, nur schlechter bezahlt. Das sitz ich aus.
Jetzt bin ich 47 und weiß, wenn's mich jetzt erwischt, isses arbeitsmäßig aus. Verhungern werd ich nicht, ich würde mir, wenn ich nur noch jobben und nebenher ein bisschen schreiben würde, das eine oder andere nicht mehr leisten können, aber ein Weltuntergang wär's net.
In den letzten Jahren hat sich mein Freundeskreis in zwei Extreme gespalten: Die einen arbeiten bis zum Umfallen, die anderen haben keinen Job mehr. Nun liegt es in der Natur der Sache, dass unsere Freunde auch mittleren Alters sind. Und wenn Ingenieure in den Fuffzigern ihren Job verlieren, wg. Personalabbau und Firmenpleite, isses eben Schabbes. Der eine jobbt als Kraftfahrer, der andere in der Gastronomie. Auch meine Freundinnen in den neuen Bundesländern (Mechanikerin, Sekretärin, jeweils 40+) kommen nach Firmenschließung nicht mehr so recht auf die Beine. Die eine ist allein erziehend, was wohl auch ein Einstellungshindernis ist, die andere hat ihre alten Eltern, um die sie sich kümmern muss und ist deshalb nur eingeschränkt flexibel. Sie halten sich mit Jobs über Wasser. Ich hätte noch einen Bauingenieur mit 55 zu bieten, der am Flughafen Personenkontrolle macht und ab und zu bei einem Landschaftsgärtner aushilft. Und eine arbeitslose Lektorin, die auch jeden Dreck schafft, um sich und ihre Angehörigen durchzubringen. Und ein paar abgewickelte Manager in den Fuffzigern, die sich jetzt mit irgendwelchen freien Beraterjobs durchwursteln und damit wahrlich kein Himmelreich verdienen.
Es ist nicht, dass die nicht wollen - da heißt es gnadenlos, Sie sind zu alt oder Sie sind überqualifiziert. Und das ist auch beileibe keine Unterschicht. Das sind Leut wie du und ich, die einfach zur falschen Zeit in der falschen Firma waren. Job weg, Arschkarte gezogen.
Ich kenne nur eine Sekretärin, die mit 48 noch einen Bombenjob bekommen hat. Der Quoten-Glücksfall. Die außergewöhnliche Sprachenkombination, die sie spricht - ein Produkt eines wechselvollen Lebens - war da wohl gerade gefragt.