Das letzte Königreich - Bernard Cornwell

  • moin,


    also ich hab das buch letzten monat ausgelesen, es war mein erster cornwell. ich kann mich nur den positiven rezis anschliessen, der roman ist absolut top.


    jeder der sich für die geschichte englands und die der wikinger interessiert sollte es lesen.


    die geschichte um uthred der ein engländer ist und dann bei den dänen aufwächst ist sehr spannend. immer wieder steht er zwischen den stühlen und muss sich eines tages entscheiden. das buch ist recht derb, es wird viel im schildwall gekämpft, gestorben usw. ein anderer interessanter aspekt ist das aufkommen des christentums im gegensatz zur nordischen mythologie. den 2. teil der saga, der ja schon erschienen ist, werde ich mir auf keinen fall entgehen lassen. er soll übrigens auch top sein, die leseprobe knüfft natlos am 1. teil an.
    ich habe schon viele historische romane gelesen und cornwell spielt definitiv in der ersten liga mit.


    ps. gibt es schon eine rezi zum 2. teil "der weiße reiter", ich habe sie hier bisher noch nicht gefunden?
    übrigens sind beide bücher auf histocouch buch des monats gewesen.


    gruss takeo

  • So gerade habe ich meinen ersten Cornwell beendet.


    Anfangs hatte ich ein paar Anlaufschwierigkeiten. Vor allem sein für mich ungewohnter Schreibstil und die Schreibweise der Orte und Namen haben es mir nicht leicht gemacht. Aber zu lesen aufhören kam nicht in Frage, da die Geschichte mich irgendwie nicht los lies.
    Je mehr Seiten ich gelesen habe, desto interessanter und spannender wurde es.
    Und vom Schluss da war ich dann voll begeistert. Denn gerade die letzte Schlacht hat Cornwell so eindringlich, spannend und lebendig beschrieben, dass ich fast dachte ich wäre mitten drin.


    Klar ist aber auch, dieser Roman ist wahrlich nichts für schwache Gemüter. Cornwell beschreibt die Personen, ihr Leben und die Schlachten roh, rau und ohne jeden Schnörkel, genau so wie alles gewesen sein könnte.


    Ich für meinen Teil freue mich auf die nächsten Bände und werde mir die Tage sicher den Zweiten kaufen gehen.


    Vielen Dank nochmal für diesen Lesetipp! :anbet

  • Nun bin ich auch endlich mal in den Genuß gekommen, einen Cornwell zu lesen.
    Es war eher Zufall, da mich der Klappentext ansprach und ich immer schon nach Romanen über Alfred gesucht habe.
    Über ihn gibt es leider weniger, als über andere englische Könige zu lesen.
    (Bisher kannte ich lediglich einen von Jean Wolf)


    Zumindest war ich von dem Buch begeistert.


    Die Schlachtszenen waren zwar schon heftig, aber als begeisterte Mittelalter Leserin, bin ich das mittlerweile gewöhnt. :-]


    Und auf den zweiten Teil bin ich jetzt natürlich besonders gespannt und werde mir den demnächst besorgen.


    Auch wenn ich das Buch hauptsächlich der Geschichte Alfreds wegen gelesen habe, finde ich die Idee, dass Uthred bei den Dänen erwachsen wird und sich als halber Däne fühlt besonderes gelungen.
    Gerade diese beiden Sichtweise, englische & dänische macht das Buch auch besonders reizvoll.

  • Moin,
    also ich hab vorgestern den 2. Teil "Der weisse Reiter" angfangen (rund 350 Seiten) und ich muss sagen er gefällt mir noch mal besser als der 1. Teil. Ein süchtig machendes düsteres Abenteuer, Uhtred ist ein Hammercharakter. Schade das es noch keinen Thread dazu gibt.

  • Ich bin grad dabei und ich liebe diesen Roman! Der ist derartig gut geschrieben, dass auch bei einer Frau keine Langeweile bei dem Schlachtengetümmel aufkommt. Ich hab auch schon den 2ten Band dazuliegen und freue mich tierisch darauf.


    Dazwischen muss ich aber in eine Leserunde... ;-) - das wird hart! :lache

  • Im Jahr 866 wird der zehnjährige Uhtred bei der Erstürmung der Festung York (Eoferwic) von Graf Ragnar gefangen genommen. Der nimmt sich des Jungen an, den er wie einen leiblichen Sohn grosszieht. So kommt es, dass Uhtred einer von ihnen wird - ein Däne. Er lernt ihre Sprache wie auch das Kriegshandwerk und unterstützt die Dänen bei der Eroberung der englischen Insel. Der Kampf der Angelsachsen gegen die Dänen beginnt und Uhtred ist mitten drin. Er hat allerdings auch hat eigene Ziele, nämlich die Rückeroberung der 'Bebbanburg', seinem Zuhause, das ihm sein Onkel gestohlen hat.
    Während der zahlreichen Schlachten sieht Uhtred viele seiner angelsächsischen Landsleute fallen, gute Männer, was ihn in einen Gewissenskonflikt treibt. Er fühlt, dass er sich für eine Seite entscheiden muss, und trifft schliesslich seine Wahl.



    Der Roman hat mich von der ersten bis zur letzten Seite vollkommen gefesselt. Ich hätte nie gedacht, dass mich das 9. Jahrhundert in England so mitreissen kann und dass die frühe Historie der Insel derart spannend ist. Die zuvor geäusserte Kritik an den brutalen Schlachtszenen kann ich nicht bestätigen. Die Kampfszenen waren für mein Empfinden nicht übermässig grausam - immerhin geht es in diesem Roman um die Eroberung- und Rückeroberung des Angelsächsischen Reichs. Es gibt also jede Menge Schlachten, da bleiben Tote und Verletzte nun mal nicht aus.
    Die Geschichte, die aus Uhtreds Perspektive erzählt wird, hat ein hohes Tempo und liess mich kaum zu Atem kommen. Sie räumt teilweise auch mit klassischen Klischees der hirnlosen, kampfwütigen Dänen auf, die sich im Grunde gar nicht so sehr von den Angelsachen unterscheiden. Schliesslich wollten auch sie nur ein Stück fruchtbares Land, wo sie Wurzeln schlagen und eine Familie gründen können.
    Und dann Uhtred: er ist alles andere als der klassische Held und bürstet gerne auch mal gegen den Strich. Doch gerade das machte ihn mir so sympathisch. Er ist leidenschaftlich, überheblich und mit Leib und Seele Krieger, denn er liebt den Kampf. Er sucht seinen Platz im Leben und weiss lange Zeit nicht, auf welcher Seite er steht. Diese Entscheidung macht ihm der frömmelnde König Alfred auch nicht gerade leichter.


    Aber ich möchte jetzt nicht zuviel verraten, denn der Roman ist wahnsinnig spannend, gespickt mit vielen überraschenden Wendungen. Die Charaktere sind zudem komplex und entwickeln sich im Verlauf des Romans zu interessanten Persönlichkeiten weiter, sodass es eine Freude ist, ihren Weg zu verfolgen.
    Ein toller Roman, der Liebhaber historischer Romane begeistern wird.

  • @ Kamelin


    Ich bin zwar noch nicht damit fertig - aber besser hätte ich die Rezension nie schreiben können. Gehe mit dir vollkommen konform! Die brutalen Szenen sind - denke ich mal - bestimmt so gewesen und durften deswegen auch nicht "geschönt" bzw. "gemildert" werden.


    Dass man damals eine ganz andere Einstellung zu einem Menschenleben - zumal auch noch das eines Feindes - hatte, können wir zwar aus heutiger Sicht verurteilen, aber so waren einmal nun die Zeiten. Und gerade der Widerspruch zwischen dem sympathischen dänischen Grafen und Familienvater und dem rigoros meuchelnden Wikinger in der Schlacht macht die ganze Handlung so wirklich.

  • Sisi


    Ich bin wirklich kein Freund von brutalen Szenen, aber hier waren die Kampfszenen einfach passend und absolut angebracht. Ausserdem muss ich zugeben, dass ich die Beschreibung der Kampftechnik z.B. vom Schildwall und die Handhabung der Waffen total spannend fand, das war furchtbar aufregend beschrieben, und - wie ich finde - ohne blutrünstige Übertreibung. Im Gegenteil, ich fand sie eher nüchtern.


    Ich habe kürzlich "Die Herren des Nordens" beendet und muss sagen - es wird immer spannender ,o)

  • Zitat

    Original von kamelin


    Ich habe kürzlich "Die Herren des Nordens" beendet und muss sagen - es wird immer spannender ,o)


    Hi,
    ich lese gerade auch den 3. Teil und finde er legt auch schon wieder eine Schippe drauf zu seinen Vorgängern und das soll was heissen :anbet.

  • Das letzte Königreich – Bernard Cornwell
    Originalausgabe – THE LAST KINGDOM


    Klappentext:
    Nordengland, im Jahre 866: Mit zehn Jahren erlebt der Fürstensohn Uhtred den Einfall der Wikinger. Sein ungestümer Mut in der Schlacht beeindruckt den Anführer der Dänen so sehr, dass er Uhtred verschont und als Ziehkind aufnimmt. Mit den Jahren wird der Junge fast einer von ihnen. Nach Raub – und Eroberungszügen voller Blut und Gewalt droht auch Wessex, das letzte der fünf angelsächsischen Königreiche, an die Eroberer zu fallen. Doch da wechselt Uhtred wieder die Seiten...


    Der Autor:
    Bernard Cornwell, geboren 1944, machte nach dem Studium Karriere bei der BBC, für die er lange Jahre in exponierter Stellung tätig war. Nach der Übersiedlung in die USA – seine Frau ist Amerikanerin – war ihm die Arbeit im Journalismus mangels Green Card verwehrt. Und so entschloss er sich, einem lange gehegten Wunsch nachzugehen, dem Schreiben. Im englischen Sprachraum gilt er seit langem als der unangefochtene König des historischen Romans, geschätzt von Lesern wie auch – bei Autoren historischer Romane eher selten – von Historikern. Seine Werke wurden in über 20 Sprachen übersetzt – Gesamtauflage: mehr als 15 Millionen. Mit „Das letzte Königreich“ eröffnet der Autor einen neuen Zyklus historischer Romane, dessen erste beide Bände in Großbritannien und den USA die Bestsellerlisten im Sturm eroberten.


    Meine Meinung:
    Dieses Buch war mein erstes von Bernard Cornwell. Und sicherlich nicht mein letztes. Das letzte Königreich war ein unglaubliches Lesevergnügen wie ich es schon lange nicht mehr hatte. Zusammen mit Uhtred stand ich im Schildwall und kämpfte ums nackte überleben. Ich roch das Blut und hörte das schreien der Männer.
    Die Geschichte von Uhtred wird aus seiner Perspektive erzählt. Der Schreibstil ist flott und der Spannungsbogen zieht sich durchs ganze Buch. Cornwell schafft es das der Leser sich diese ferne Zeit bildhaft vorstellen kann.
    Mit diesem Buch ist Bernard Cornwell in meinen ganz persönlichen Olymp der besten Autoren aufgestiegen. Dort befindet er sich zusammen mit Stephen King, Rebecca Gable und Marion Zimmer Bradley.

  • Zitat

    Original von Ronaldg:
    Mit diesem Buch ist Bernard Cornwell in meinen ganz persönlichen Olymp der besten Autoren aufgestiegen.


    Willkommen im Club der Cornwell-Süchtigen. Ich bin die erste Vorsitzende, aber wir brauchen noch einen Beirat ... ,o)

  • Hallo,
    ich habe gerade gesehen, dass der vierte Teil vorbestellbar ist:
    Erscheinungstermin: Januar 2009
    Darum gehts:
    Kurzbeschreibung
    Uhtred, der Kämpfer, ist von König Alfred beauftragt, die dänisch besetzte Stadt Lundene zurückzuerobern. Wer sie hält, kontrolliert die Themse, Englands Lebensader. Aber herrschen soll nicht er, sondern sein unfähiger Vetter. Uhtred fühlt sich an seinen Eid gebunden, er nimmt die Stadt für Æthelred ein. Der aber begeht prompt eine furchtbare Dummheit seine schwangere Frau gerät in die Hände der Nordmänner. Nur einer wagt sich ins feindliche Lager: Uhtred. Dort wartet eine ungeheure Überraschung auf ihn...


    ich bin gespannt.
    Ute

  • "Das letzte Königreich" - mein erster Cornwell-Roman.


    Über dieses Buch war ich zufällig im Supermarkt drübergestolpert.


    Nach meinem Geschmack stimmt in diesem Buch und in der Romanreihe um König Alfred und dem Krieger Uthred einfach alles.


    Die Hauptcharaktere sind sehr gut skizziert und besonders hervorzuheben ist der kulturelle und religiöse Zwiespalt von Uthred.


    Es klingt Cornwell die damalige Zeit sehr plastisch und anschaulich rüberzubringen und so zumindest mich als Leser richtig zu fesseln. So mußte ich mir natürlich gleich die beiden Folgebände zulegen. Als ich denn auch noch im Mai in Wales ein Woche Urlaub machte, folgte auch prompt der 4. Band "Swordsong", da dieser nun erst Januar 2009 in Deutschland erscheint. Ich sage nur soviel, dass die Reihe über Uthred weiterhin spannende Lesestunden bereitet.


    Ich hofffe nur das weitere Fortsetzungen nicht allzulange auf sich warten lassen. Gerne werde ich die Reihe nicht nur aus Gründen späterer deutscher Veröffentlichung im englischen Orginal verfolgen, denn es ist recht einfach mit dem bisherigen Hintergrund der Story im englischen Orginal zu folgen.