Kurzbeschreibung
Um Cloe nach einem Feuer in ihrem Haus in Jerusalem zu retten, schickt Cheftu sie auf eine Reise durch die Zeit und hofft, ihr bald folgen zu können.
Cloe erwacht mit einer schweren Wunde am Kopf als einzige Überlebende einer Überschwemmung und wird in Ur von dem ehrenwerten Richter Ningal aufgenommen.
Cheftu kann ihr zwar folgen, doch er ist der Hohepriester der Fruchtbarkeit, der En, welcher der Ensi zu Gehorsam verpflichtet ist und nicht heiraten darf. Doch die Zeiten für die Menschen in Ur sind schlecht, und so können Cheftu und Chloe ihren waghalsigen Plan verwirklichen und während eines Opferrituals aus der Stadt fliehen. Letztlich finden sie sich als Arbeiter in Bab-ili wieder, dem Turm von Babel…
Meine Meinung:
Also zunächst wußte ich nicht, wo ich den Roman (bei den Historischen Büchern) einordnen soll. Altes Äghypten ist es zwar nicht, da Euphrat und Tigris im heutigen Irak liegen, ist es eher der Antike zuzuordnen, da es die Jahresangaben (ca. 3000 v.Chr.) entspricht.
Ich hatte die 3 vorhergehenden Romane nicht gelesen und dann mit diesem begonnen (großer Fehler...war aber ein Versehen). Zum Anfang habe ich mich garnicht zurechtgefunden, da erstens ein Glossar fehlte und ich die Hauptdarsteller nicht kannte und garnicht wußte, um was es geht. Auch später habe ich mich schwer zurechtgefunden, da Begriffe wie z.B. "aus den Marschen" vielen und ich nichts damit anfangen konnte. Weiterhin werden Gottheiten genannt, die ich nicht kenne und somit auch nicht wußte, wofür sie stehen. Es wurden auch viele ungewöhnliche Namen (für Europäer) genannt...es waren zu viele, so dass ich sie beim nächsten Erwähnen nicht zuordnen konnte.
Dann wurde ausgiebig der Werdegang einer Randperson beschrieben. Ansich, war diese Randgeschichte nicht schlecht, aber zu ausführlich und lenkte viel zu sehr ab. Bei einer weiteren Randperson (ebenfalls zu ausführlich beschriebn) fehlte dann das Ende. Was ist aus "Urlu" geworden?
Es werden Lebenstile aufgezeigt die die Frage aufwerfen: So haben die Menschen gelebt? So naiv waren sie? Naiv ist vielleicht das falsche Wort, mit dem Wissen aus dem 20.Jh. eher unwissend. Es ist schon unglaublich, welche Bedeutung Sterndeutung und der damit verbundene Beruf hatte!
Menschenopfer können dann den Zorn Gottes abwehren?! Das war für mich der interessante Teil im Buch. Der Rest war eher so lala.
Babylon kommt erst am Ende des Buches ins Spiel. Warum?
Die Story an sich ist ein schöner Aufhänger und aus einer Perspektive geschildert, die ich sehr erstaunlich & faszinierend fand. Allerdings hat mich der Schreibstil dazu nicht vom Hocker gerissen.
Für Leser wie mich, die Geschichte und Antike ineressiert, ist es ein lesenswertes Buch. Ich werde es aber bestimmt nicht ein zweites mal lesen.
Gruß Spreequell70