Buchberaterin

  • Hallo! Ich hab auch schon in anderen Buch-Foren nachgefragt, bisher aber noch keine befriedigende Antwort erhalten, vielleicht könnt Ihr mir ja hier weiterhelfen - folgende Frage hab' ich ursprünglich gestellt:


    Da am Ende des Geldes noch immer viel Monat übrig ist ;-) , such ich jetzt schon seit einiger Zeit einen Nebenjob, der aber nicht zu aufwendig ist - wär mit meinen zwei Kids auch gar nicht anders möglich! Im November war ich jetzt auf der Wiener Buchwoche und muss dazusagen, dass ich grundsätzlich eine brave Prospektesammlerin bin! Hab' mir das Paket dann daheim durchgeschaut und bin auf ein Nebenjobangebot gestoßen. Da ich mir darunter überhaupt nichts vorstellen kann, möchte ich fragen, ob wer die "Buchparty" vom Novum-Verlag kennt? Ich hab zwar Informationsmaterial angefordert und auch auf deren Homepage nachgeschaut - es wär aber toll, wenn jemand in diesem Bereich schon Erfahrungen gemacht und vielleicht sogar schon Partys abgehalten hat. Hört sich nämlich verdammt interessant an. Das klingt ja gar nicht wirklich nach Arbeit *g*! Also: Kennt wer die Buchparty oder den Novum-Verlag?


    Wär also wirklich nett, wenn Ihr mir in dieser Hinsicht weiterhelfen könnt, da ich bald mit den Buchpartys beginnen möchte. Würd mich auch interessieren, was Ihr von diesem Konzept haltet, wenn Ihr es bisher noch nicht gekannt habt - unter www.novumverlag.at/page/40 findet Ihr nähere Infos! Thx im voraus!

  • Hallo, Doris34.


    Ich muß zugeben, daß ich keinen der Autoren kenne, die beim genannten Verlag gelistet sind, bin aber immer dann sehr skeptisch, wenn ein Verlag die Formulierung "Autoren gesucht" plakativ nutzt. Verlage, die sich dieserart um Schriftsteller bemühen, gehören meistens - aber nicht immer - in die Kategorie "Druckkostenzuschußverlage", kassieren also bei den Autoren für die Publikation; der Normalfall ist umgekehrt. Es wäre also möglich - das ist allerdings spekulativ -, daß die durchaus originelle Idee der Bücherparty (Buchhändler ist zumindest in Deutschland eigentlich ein Ausbildungsberuf) ein Geschäftsmodell darstellt, bei dem versucht wird, die Werke sich selbst finanzierender, glückloser Autoren in den Kellern sich selbst finanzierender, glückloser Kleinstunternehmer unterzubringen. Ich rate also zur Vorsicht und zur eingehenden Prüfung der Auflagenzahlen, der Präsenz des Angebots in Barsortimenten großer Buchhändler und ähnlicher Aspekte.

  • @Doris34, verzeih meine möglicherweise grundlose Skepsis: du möchtest nicht vielleicht einfach ein bisschen Reklame für das Buchparty-Konzept machen? :gruebel

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • @Doris34


    Nur mal so als Frage, interessiert mich halt. Hast du evtl. dein obiges Posting auch in anderen Bücherforen reingestellt? Wenn ja, unter welchem Nick?


    Mir erscheint das Ganze nämlich nicht wie eine Informationsbitte sondern wie ein Werben um Teilnehmer und um das Anpreisen dieser Tupper-Bücher-Parties.


    Sollte ich falsch liegen, entschuldige ich mich schon mal. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Nee, nichts läge mir ferner als Werbung für etwas zu machen, wofür ich mich ja selbst noch nicht entschieden habe! Ich suche aber wie gesagt einen Nebenjob, bei dem man ein wenig dazu verdienen kann! Und da mich Bücher von jeher interessieren, erschien mir diese Variante ideal. Ich hab' gehofft, dass vielleicht irgend wer den Novum-Verlag kennt bzw. schon einmal Buchpartys abgehalten hat! Bin ja selbst auch skeptisch! Aber wer weiß...


    Voltaire : Ich heiße immer so, wie ich heiße! :-) Und das Werben um Teilnehmer würde mir nichts bringen, da es sich - so wie ich das bisher mitbekommen habe - nicht um eine Struktur handelt, wo ich an anderen mitverdiene! Aber: Entschuldigung angenommen! :grin


    Tom : Hab ich ja gesagt, dass dies hier nicht das einzige Forum ist! Aber bevor ich einen Job annehme, möchte ich mich eben weitestgehend informieren!

  • Hallo, Doris34.


    Da Du ja, wie Du auch andernorts schrubst, bereits Informationsmaterial angefordert hast, würden mich die folgenden Punkte interessieren:


    Da heißt es "... und bekommen hierfür vom novum Verlag eine Startkollektion mit rund 30 Buchtiteln zur Verfügung gestellt". Zu welchen Konditionen? Muß man diese Bücher ankaufen, übernimmt man sie in Kommission, stehen sie kostenlos zur Verfügung? Kann man sie zurückgeben? Wer wählt sie aus? 30 Buchtitel zum Ladenverkaufspreis von 15 Euro stellen einen Wert von 450 Euro dar. Kannst Du etwas darüber sagen, wie hoch der Verkäuferanteil ist? In welchen Abständen bekommt man zu welchen Konditionen wie große "Folgekollektionen"? Welche zeitliche Verpflichtung geht man ein (Vertragsdauer)?


    Und es sei abermals angemerkt, daß sich "Harry Potter VII" - im Buchhandel oder auf Partys - leichter verkaufen läßt als die Gedichteanthologie "Tränen meiner Seele" von Marianne Michlhuber-Hintermberg, 57, Hausfrau und Mutter einer Heerschar von Kindern. :grin

  • Tom : Also vertragliche Bindung besteht überhaupt keine! Soviele Partys man macht bzw. soviele Bücher man absetzt, soviel verdient man auch! Die 30 Buchtitel werden vom Verlag ausgewählt und diese bekommt man um 50 % günstiger - sprich mit 50 % Provision! D. h. mit anderen Worten: Sobald man auch nur die Hälfte davon abgesetzt hat, ist man eigentlich schon pari! Da werden sicher auch einige interessante Buchtitel dabei sein - schlimmstenfalls hat man halt Bücher um 50% günstiger eingekauft - ist ja auch nicht so schlecht! Und aus dem Katalog kann man auch jederzeit was bestellen. Folgekollektionen gibt es nur nach Rückfrage und das bis zu 2 X im Jahr. Deswegen gefällt mir die Idee so gut: Man ist zu überhaupt nichts verpflichtet und muss jetzt nicht Unmengen an Büchern kaufen, die man dann loswerden muss. Also viel Risiko seh ich dabei ehrlich gesagt nicht!

  • Aha. Es ist also so, daß auf diese Art mindestens 30 Bücher zum Einzelpreis von ungefähr 8,50 Euro (der durchschnittliche Einzelpreis der Titel des Verlags liegt bei um die 17 Euro) an den Buchparty-Veranstalter verkauft werden. Auf denen bleibt man im Zweifelsfall sitzen - Titel wie "Bilderkette" von Robert Glabutschnig (den Namen habe ich mir nicht ausgedacht! :grin), "Auch nirgendwo ist irgendwo" von Alexandru Hinta oder "Lebensweisheiten zum Nachdenken" von Walter Veigl. Großartig. Viel Spaß und Erfolg dabei. Und:


    Was GENAU war eigentlich Deine Frage?

  • Zitat

    Original von doris34
    Die 30 Buchtitel werden vom Verlag ausgewählt und diese bekommt man um 50 % günstiger - sprich mit 50 % Provision! D. h. mit anderen Worten: Sobald man auch nur die Hälfte davon abgesetzt hat, ist man eigentlich schon pari!


    Wirklich? :gruebel Auf der Verlagsseite steht: "Sie erhalten ein Honorar von 30-35 % vom Verkaufsumsatz" (klick)

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  • Hallo doris,
    um die Bücher gut verkaufen zu können müßtest du sie erst einmal alle lesen um sie dann erzählen zu können. Vielleicht nicht alle, aber doch viele. Es ist nicht einfach Bücher von Autoren zu verkaufen die niemand kennt. Im Buchhandel vertraut ein Stammkunde seinem Buchhändler, warum sollte man dir vertrauen? Natürlich würdest du sicherlich erst einmal im Bekanntenkreis deine ersten "Verkaufsgespräche" führen, die dann in einem Schneeballprinzip weitere Verkäufe bringen sollen. Was ist, wenn deinen Bekannten und Freunden die Bücher nicht gefallen? Wie willst du dann weiter vorgehen? Hast du dir da schon Gedanken gemacht?
    Ganz ehrlich, ich kann mir nicht vorstellen, dass du als "Buchberaterin" mal eben ein paar Bücher verkaufst, bin aber sehr gespannt, wie du dich entscheidest und hoffe, dass du uns auf dem Laufenden hälst. :wave

  • Am liebsten hätte ich wen gefunden, der schon Partys abgehalten hat und mir ein wenig über seine eigenen Erfahrungen berichtet hätte. Ist aber auch toll, dass ich hier soviel Feedback bekomme - obwohl ich mich über positiven und Mut machenden ehrlich gesagt mehr gefreut hätte! :grin Zu den Titeln: Da geh ich schon eher davon aus, dass der Verlag leicht zu verkaufende - sprich spannende und/oder interessante - auswählt, da dieser ja soviele Bücher wie möglich absetzen möchte! Und mit Ladenhütern wird das nicht so leicht möglich sein. Nimm mir jetzt nicht meine ganze Euphorie!

  • Tom : Ich suche einen Nebenjob und es ist mühsam, sich andauernd Unterstellungen ausgesetzt zu sehen. Das bringt mich ehrlich gesagt nicht wirklich weiter! Im Kopf hab' ich mich eigentlich schon für den Job entschieden, wär' aber nett, nicht nur schräg angeschossen zu werden - hatte in anderen Foren durchaus schon positive Resonanz! Kritisch ist ja o.k. - aber unfair nicht ganz!