So grün war mein Tal/Richard Llewellyn

  • So grün war mein Tal von Richard Llewellyn
    Originaltitel: How green was my valley


    Inhalt:
    "Wie grün war mein Tal doch und das Tal jener, die nicht mehr sind."
    So endet dieses Buch und das ist die Geschichte, die es erzählt.
    Als Huw Morgan seine Heimat für immer verläßt, blickt er zurück auf seine Kindheit und Jugend in einem walisischen Tal gegen Ende des 19. Jahrhunderts, welches vom Bergbau lebte und vom Bergbau zugrundegerichtet wurde. Es ist dies eine Geschichte, wie man sie von vielen Orten auf der Welt erzählen könnte, die durch die Industrialisierung ruiniert (verändert?) wurden, und mit ihnen eine ganze Lebensart.


    Er erzählt von seinen Eltern, die hart an diesem Wandel tragen, aber dennoch stets versuchen, die Familie zusammenzuhalten. Von seinen Brüdern, stolzen und leidenschaftlichen jungen Männern, die sich für die Rechte der Arbeiter stark machen und dennoch alle das Tal und Wales verlassen müssen, nicht um eine bessere, sondern überhaupt irgendeine Zukunft zu haben. Von seinen Schwestern, die ihrerseits versuchen, einen Platz im Leben zu finden. Und von Bronwen, seiner Schwägerin, die wohl die erste große Liebe seines Lebens war.


    Autor: (Quelle: en.wikipedia)
    Richard Llewellyn (1906 – 1983), in London geboren, bekanntestes Werk ist das vorliegende, in dem er das Leben der Bergarbeiter in Südwales verewigt. Er hatte zwar walisisches Blut, hat selbst aber wenig Zeit in Wales verbracht.


    Meinung:
    Anhand der Inhaltsangabe muß man glauben, daß das ein sehr düsteres und trauriges Buch ist. Das ist es nicht, bittersüß trifft es eher, denn es ist eine sehr glückliche Kindheit und Jugend, von der Huw uns erzählt. Die Tragödien, die die Familie und das Tal treffen und der schleichende Verfall wechseln sich ab mit fröhlichen Ereignissen, alles getragen von einer glücklichen, zusammenhaltenden und sich sehr liebenden Familie, auch wenn sie schließlich auseinandergerissen wird. Das Buch macht einen eher nachdenklich, als traurig.


    Die Sprache ist ein wenig altmodisch, was nicht überrascht, da es 1939 erstmals erschienen ist. Doch schön ist sie, das merkt man auch in der Übersetzung. Und fast ein wenig ansteckend, so scheint es mir.


    Ich war von Beginn an von diesem Buch und der Geschichte, die es erzählt, bezaubert. Man kann sich kaum vorstellen, daß man einen Roman gelesen hat und keine Autobiographie, so echt klingen die Menschen und klingen die Liebe und der Kummer Huws als er von ihnen erzählt: seinem Tal und dessen Menschen, die nun nicht mehr sind.
    Ein wunderschönes Buch.


    Ich habe die Ausgabe von Donauland aus dem Jahr 1950 gelesen.

  • Vielleicht kann mir auch gleich jemand von Euch helfen. Im Wikipediaartikel ist die Rede von Fortsetzungen und ich kann mich auch erinnern, einmal auf einem Flohmarkt ein anderes Buch von Llewellyn in der Hand gehabt zu haben, von dem man mir gesagt hat, es wäre eine Fortsetzung. Leider habe ich es damals nicht gekauft, heute könnte ich mich dafür ...
    Das Recherchieren bringt mich vorerst nicht weiter, da seine Bücher OOP sind und ich nichts über den Inhalt finden kann. Weiß zufällig jemand was?

  • Danke, daß Du eins meiner Lieblingsbücher vorgestellt hast (ca. 15mal gelesen :grin). Der Film hat mir nie gefallen.


    Es gab drei Folgeromane:


    Up, Into the Singing Mountain (1960)


    Down Where the Moon is Small (1966)


    Green, Green, My Valley Now (1975)


    Übersetzt wurde davon auf jeden Fall der zweite, unter dem Titel: Das neue Land der Hoffnung, fast zeitgleich. Die zweite deutsche Auflage wurde jedenfalls schon 1961 gedruckt. In dem Roman wandert Huw nach Patagonien aus
    Von den anderen habe ich keine Übersetzung gefunden.


    Übrigens hat Llewellyn auch einige 'echte' historische Romane geschrieben, darunter einen über einen Galeerensklaven (Flame of Hercules) und einen Marco-Polo-Roman (Warden of Bell and Flame). Die beiden scheinen aber nie ins Deutsche übersetzt worden zu sein.


    Nebenbei bemerkt habe ich mich gerade prächtig unterhalten mit den Beschreibungen von 'How Green was...' im ZVAB-Katalog.


    z.B.:
    Die Geschichte einer Bergmannfamilie in Wales papierbedingt gebräunt.


    'Sehr spannender Roman' - eingeordnet unter 'Liebes-, Abenteuer -, Seemanns (sic!)geschichten :grin


    Ein Verschreiber, der mir bleiben wird: So grün war mein Tag :lache


    Und dem wichtigsten:


    Mit diesem Roman wurde Llewellyn weltberühmt. Schweizer Konto vorhanden.


    Das freut uns doch!!

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    Danke, daß Du eins meiner Lieblingsbücher vorgestellt hast (ca. 15mal gelesen :grin). Der Film hat mir nie gefallen.


    Ich habe gesehen, da gibt es mittlerweile schon drei Verfilmungen. Kann mir aber vorstellen, daß das schwer auf die Leinwand zu bringen ist.
    Aber, ich halte die Augen mal offen.


    Zitat

    Es gab drei Folgeromane:


    Magali, Du bist ein Schatz! :knuddel1
    Danke, danke, danke. Dann kann ich die mal auf die Liste der zu erjagenden Bücher tun.


    Zitat

    Übrigens hat Llewellyn auch einige 'echte' historische Romane geschrieben, darunter einen über einen Galeerensklaven (Flame of Hercules) und einen Marco-Polo-Roman (Warden of Bell and Flame). Die beiden scheinen aber nie ins Deutsche übersetzt worden zu sein.


    Klingt auch nicht uninteressant! Schade, daß alles außer "valley" OOP ist.


    Zitat

    z.B.:
    Die Geschichte einer Bergmannfamilie in Wales papierbedingt gebräunt.


    Wieso papierbedingt? :wow
    Babelfish?


    Zitat

    'Sehr spannender Roman' - eingeordnet unter 'Liebes-, Abenteuer -, Seemanns (sic!)geschichten :grin


    Familie war ihnen wohl zu banal?
    Den Seemann muß ich überlesen haben.


    Zitat

    Und dem wichtigsten:
    Mit diesem Roman wurde Llewellyn weltberühmt. Schweizer Konto vorhanden.
    Das freut uns doch!!


    :lache
    Kontonummer stand keine dabei?


    Nett fand ich auch irgendwo über den Film: "irische Familie". Morgan? Llewellyn? Gwylim? Angharad? Also, walisischer geht es schon nicht mehr!


    Ich finde es auch witzig, daß es in Wikipedia heißt, Llewellyn hätte walisisches Blut. Wie sollte er nicht, mit dem Namen!

  • Ich kenne nur den alten Film von 1941 mit Maureen O'Hara als Angharad. Die Erzählerstimme ist okay, aber die Handlung kommt nicht so recht an.


    'Papierbedingt gebräunt' ist eigentlich eine übliche Zustandsbeschreibung. Das heißt, daß die Papier viel Holz und damit Säure enthält, die es schnell vergilben lassen und in den nächsten spätestens fünfzig Jahren zerfressen haben werden.
    Nur daß es sich so ohne Komma oder Absatz auf die Familie beziehen kann ... :grin


    Am Anfang war ich mißverständlich: Up, Into the Singing Mountain ist übersetzt, das ist der Patagonien-Roman. Vielleicht kommt darin ein Seemann vor, ähem.
    Im letzten kehrt Huw aus Patagonien zurück und bereist das moderne Wales. Behaupten die Kataloge.


    Wie erfolgreich Llewellyns Romane waren, läßt sich schwer feststellen, er hat über dreißig geschrieben, zweite und dritte Auflagen lassen sich finden.
    Ich bin inzwischen selbst neugierig geworden.


    :wave

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    Ich kenne nur den alten Film von 1941 mit Maureen O'Hara als Angharad. Die Erzählerstimme ist okay, aber die Handlung kommt nicht so recht an.


    Naja, ein Nervenzerfetzer ist das Buch ja auch nicht gerade, im besten Sinne.


    Zitat

    'Papierbedingt gebräunt' ist eigentlich eine übliche Zustandsbeschreibung. Das heißt, daß die Papier viel Holz und damit Säure enthält, die es schnell vergilben lassen und in den nächsten spätestens fünfzig Jahren zerfressen haben werden.
    Nur daß es sich so ohne Komma oder Absatz auf die Familie beziehen kann ... :grin


    Eben, das hätte doch "kohlebedingt geschwärzt" heißen müssen.


    Zitat

    Wie erfolgreich Llewellyns Romane waren, läßt sich schwer feststellen, er hat über dreißig geschrieben, zweite und dritte Auflagen lassen sich finden.
    Ich bin inzwischen selbst neugierig geworden.


    Ich würde gern wissen, wie es mit Huw weitergeht und seiner Familie und


    Außerdem habe ich seit Pargeter eine Schwäche für Wales. Allein die Namen waren ein Genuß. Bei Ceridwen, Ceinwen, Taliesin, Gareth etc. fühlte ich mich in einen Artus-Roman versetzt, zeitweise.