Erscheinungsjahr: 2006
Mario Palinskis 3. Fall
1. Fall = Pastetenlust
2. Fall = Schnitzelfarce
3. Fall = Heurigenpassion
4. Fall = Würstelmassaker
Inhalt
Mit dem Fund der Leiche einer jungen Frau fängt das neue Jahr für Inspektor Wallner und seinen „kriminalistischen Berater“ Mario Palinski nicht gerade gut an. Als sich herausstellt, dass die Frau vor kurzem entbunden hat, beginnt die hektische Suche nach dem unversorgten Säugling. Die Spur führt in ein bekanntes Wiener Heurigenlokal…
Meinung
Mario Palinski ist ein amüsanter Ermittler, dem man gerne bei der Arbeit über die Schultern schaut. Er lebt seit 24 Jahren mit einer Frau zusammen mit der
Zitatseit 24 Jahren nicht verheiratet ist
aber die dennoch zwei gemeinsame Kinder haben. Seine private Situation scheint sehr entspannt und harmonisch. Auch die restlichen Figuren sind ausgeglichen und liebevoll charakterisiert. Die Guten sind eben die Guten und die Bösen sind eben die Bösen - genau so werden sie auch vom Autoren gezeichnet.
Pierre Emme schreibt äußerst flüssig, humorvoll und mit viel regionaler Atmosphäre. Wer sich in Wien und Umgebung ein wenig auskennt, wird sich sicherlich bei Palinski wohlfühlen.
Ich muss jedoch zugeben nicht ganz verstanden zu haben, was Mario Palinski nun wirklich beruflich treibt. Er ist kein Ermittler der Polizei und auch kein Privatdetektiv, hilft der Polizei jedoch bei der Lösung von brisanten Fällen.
Wahrscheinlich muss man die ersten beiden Teile der Serie verfolgt haben um gänzlich zu verstehen, wie sich Palinskis Berufsalltag ergeben hat.
Gestört hat mich, dass der Autor viele verschiedene Verbrechensstränge aufbaut, die am Schluss zusammengefügt bzw. aufgeklärt werden müssen. Hierbei verliert er sich und es wirkt chaotisch auf den Leser. Zum einen weiß man zwar sehr früh in einem Fall, wer der/die Verbrecher/in ist, zum anderen kann man die Motive nicht vollständig nachvollziehen. Emme hätte sich m.E. hierfür wesentlich mehr Zeit nehmen müssen.
Auch fällt im Laufe der Handlung auf, was Palinski doch für ein "Superman" ist. Etwas zu rosa wird hier das Handeln und die Reaktion der Menschen auf das Handeln des Ermittlers gemalt.
Trotzdem, Palinskis Fall lässt sich sehr unterhaltsam und gut lesen! Vor allem Wien-Kenner werden wohl auf ihre Kosten kommen. Mir hat es jedenfalls gut gefallen (ich kenne Wien nur von einem einmaligen Besuch) und ich werde mir auch die ersten beiden Teile besorgen um besser nachvollziehen zu können, wie sich Marion Palinskis berufliche Situation ergeben hat.