• da ist jetzt der Titel das schlechteste von dem ganzen Gedicht.


    deny




    Sterben


    Traumlos werde ich sterben
    Dann bin ich alle Träume los.
    Denn keine Träume hat der Tod.
    Dann sind alle meine Träume tot.


    Liederlos werde ich sterben
    Dann bin ich meine Lieder los.
    Denn keine Lieder hat der Tod.
    Dann sind meine Lieder tot


    Geschichtenlos werde ich sterben.
    Dann bin ich meine Geschichten los.
    Denn keine Geschichten hat der Tod
    Dann sind alle meine Geschichten tot.


    Freundelos werde ich sterben
    Dann bin ich meine Freunde los
    Denn keine Freunde hat der Tod.
    Dann sind alle meine Freunde tot.


    Perspektivenlos werde ich sterben.
    Dann bin ich alle Perspektiven los.
    Denn keine Perspektiven hat der Tod.
    Dann sind meine Perspektiven tot


    Phantasielos werde ich sterben.
    Dann bin ich meine Phantasie los.
    Denn keine Phantasie hat der Tod
    Dann ist meine Phantasie tot.


    Selbstlos werde ich sterben
    Dann bin ich mich selbst los
    Denn keine Selbst hat der Tod
    Dann bin ich selbst tot.

    "Rettet Robert- bewahrt den kleinen Robert nur als kleine Nebenrolle zu enden"
    (Rubinrot- Kerstin Gier) Macht mit! :lache

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  • "Im Finstern lausche ich - ach, oftmals hab
    Ich halb begehrt, daß mich der Tod berühr,
    Rief ihn mit zarten Namen aus dem Grab,
    Daß meinen Atem er ins Blau entführ."


    Ist das jetzt ein Liedtext oder ein Gedicht?


    Im Allgemeinen... ist es... (sei nicht böse) langweilig. Mir persönlich fehlt irgendeine Aussicht... ein Vorausblick... Ich meine du beschreibst was alles stirbt und zum Schluss stirbst du selbst... alles nach Schema F... die letzte Strophe hätte ich allein deswegen schon geändert, um aus diesem geordneten Schriebs rauszukommen. Irgendeine Wendung würde dem Ganzen vielleicht gut tun.


    Was mich allerdings wirklich schlimm stört ist die Geschichte mit dem "selbstlos"... die Bedeutung des Wortes "selbstlos" hat nichts mit "selbst los" zu tun. Das passt dann von der Bedeutung und vom Sinn her nicht.


    Wenn du dafür eine Lösung findest...


    Gruß

  • ich kenne den unterschied zwischen "selbstlos" und "selbst los"
    und das ist so gewollt.


    In Version eins kam des "selbstlos" nicht vor aber sowas wie :


    aber ich bin noch lange nicht tot


    Aber irgendwie hat des nicht gepasst.


    Und eigedlich sollte sdieses "selbstlos" die wendung ausdrücken. wenn man wegen Selbstlosigkeit stirbt stirbt man ja für etwas. und es ist dann doch nicht Tod :-)


    Aber ich überlege mir mal was :)


    deny

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  • extra für dich Bott eine zweite Version(unterscheidet sich nur am Schluss):


    Traumlos werde ich sterben.
    Dann bin ich alle Träume los.
    Denn keine Träume hat der Tod.
    Dann sind alle meine Träume tot.


    Liederlos werde ich sterben.
    Dann bin ich meine Lieder los.
    Denn keine Lieder hat der Tod.
    Dann sind meine Lieder tot


    Geschichtenlos werde ich sterben.
    Dann bin ich meine Geschichten los.
    Denn keine Geschichten hat der Tod
    Dann sind alle meine Geschichten tot.


    Freundelos werde ich sterben.
    Dann bin ich meine Freunde los.
    Denn keine Freunde hat der Tod.
    Dann sind alle meine Freunde tot.


    Perspektivenlos werde ich sterben.
    Dann bin ich alle Perspektiven los.
    Denn keine Perspektiven hat der Tod.
    Dann sind meine Perspektiven tot.


    Phantasielos werde ich sterben.
    Dann bin ich meine Phantasie los.
    Denn keine Phantasie hat der Tod
    Dann ist meine Phantasie tot.


    Selbstlos werde ich sterben
    Dann bin ich mich zwar selber los
    Doch etwas lebt weiter
    Dass ist mir ein Trost


    deny

    "Rettet Robert- bewahrt den kleinen Robert nur als kleine Nebenrolle zu enden"
    (Rubinrot- Kerstin Gier) Macht mit! :lache

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  • deny, worum gehts dir mit deinem Text?


    Der neue Schluss ist etwas völlig anderes als der erste.


    Der Aufbau (in seiner Parallelität) der ersten Version war durchaus originell. wenn auch nicht klar wird, warum du manchmal in der jeweils vierten Zeile das Wort "alle" benutzt, in anderen Strophen aber dieses Wort nicht verwendest.


    Die neue Version der letzten Strophe aber ist mindestens so schwach (ich meine : deutlich schwächer) als die Ausgangsversion. Also: Erst überlegen, was du mitteilen willst und das dann bitte auch tun...

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • der Text ist sehr bedrückend. Das mag sicher am Thema liegen. Ich nehme eine gewisse (nachvollziehbare) Angst wahr. Ich habe das Gefühl, daß der Autor unsicher ist, wie er das Thema "Ich muß sterben" fassen soll. Ich lese diesen Text als einen solchen hilflosen - wer ist da nicht hilflos?? - Versuch war. All die literarischen Hilflosigkeiten könnten als Ausdruck der inneren Hilflosigkeit verstanden werden.
    Vielleicht kann man aber mit genaueren Überlegungen zum Metrum und zu den Bedeutungshorizonten (und zur Gesamtausgabe) den Text noch deutlich verbessern.
    Nur bye the way: gibt es das Wort "selber" als Wort der Schriftsprache??


    LG Licht

  • Zitat

    Original von churchill
    deny, worum gehts dir mit deinem Text?


    Der neue Schluss ist etwas völlig anderes als der erste.
    ...
    Die neue Version der letzten Strophe aber ist mindestens so schwach (ich meine : deutlich schwächer) als die Ausgangsversion. Also: Erst überlegen, was du mitteilen willst und das dann bitte auch tun...


    Ich lese den Text in erster LInie als ein Spiel mit Worten.

  • Also erstmal: Ich finde den zweiten Versuch nicht besser. Hier kommt die Strophe so rüber wie: "Reim dich oder ich fress dich, und außerdem muss es etwas anderes ausdrücken als der erste Versuch."
    Zudem hast du immernoch kleine sprachliche Schwierigkeiten, die aber im Laufe der Zeit und mit der Erfahrung verschwinden dürften, denke ich.


    Das Wichtigste ist allerdings, und da glaube ich, dass du das noch nicht ganz verinnerlicht hast (ich will dir keinesfalls zu Nahe treten): ich glaube nicht, dass du dein Gefühl in den Text gelegt hast. Ich meine (hat ja churchill auch schon geschrieben) der Schluss des zweiten Gedichtes ist komplett anders.


    Was hast du gedacht, gemacht, gefühlt als du das Gedicht geschrieben hast? Aus welcher Intention heraus hast du es geschrieben? Was willst du dem Leser sagen? Wenn ich mir jetzt vorstellen würde: Ich sitze in der Schule im Deutschunterricht und soll dieses Gedicht interpretieren... Ja, was soll ich denn interpretieren? Vertehst du? Mach dir klar, was du dem Leser vermitteln willst. Schreib aus deinem Herzen, mit geflügelten Worten, zu sphärischer Orchestermusik. Lass dich einfach treiben und fühle, was du schreibst. So mache ich das jedenfalls. ;-)


    Keep on trying...

  • Mir schwirren tausend Gedanken durch den Kopf und die lassen sich nicht in Worte fassen. Ich weiß nur das es mir Im Moment ziehmlich scheiße geht!


    vlt morgen!


    deny

    "Rettet Robert- bewahrt den kleinen Robert nur als kleine Nebenrolle zu enden"
    (Rubinrot- Kerstin Gier) Macht mit! :lache

  • Zitat

    Original von Bernard


    Meines Erachtens ist "selber" ist im Vergleicht zu "selbst" so etwas wie "Gossendeutsch". Dennoch ist eine Verwendung in einem Text aus meiner Sicht legitim, wenn man eine entsprechende Schwingung mitgeben möchte.


    Gossendeutsch?? Öhm :wow
    Selber, selbst, ist doch völlig in Ordnung, und weit entfernt von einer Grammatikentfremdung. Mag sein, dass selbst ein wenig hübscher ist, aber zudem hat es mehrere Bedeutungen, sodass selber manchmal ein ganz brauchbarer Ersatz ist.


    Zum Gedicht... (wenn ich schon hier reinplatze) mir mißfällt der immer gleiche Aufbau - man hofft auf einen Umschwung am Ende, der auch bei der zweiten Version ausbleibt.
    Ein Gedicht über den Tod kann durchaus interessant sein...
    Davon abgesehen, Deny, wenn es dir hilft, deine Stimmungen in Gedichten zu verarbeiten, dann ist das immer gut ;-)

  • @ Bernhard gossendeutsch? :gruebel gibts des aa?


    wie bewertest du dann meines:


    mein saugstauber, er ist nicht mer
    jahrelang er boden, teppich sauchte,
    dann lag er still und rauchte.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Zitat


    Perspektivenlos werde ich sterben.
    Dann bin ich alle Perspektiven los.
    Denn keine Perspektiven hat der Tod.
    Dann sind meine Perspektiven tot.


    Diese Strophe mag ich am wenigsten. Das Wort perspektivenlos lässt mich immer ans Sparkassendeutsch denken, Herr XY, Ihr Geschäft ist perspektivenlos, Sie sind bankrott.


    Der Rest ist ja eher "normal" Deutsch.
    Es stimmt, nach drei Strophen wird's langweilig. Ich habe mich dabei ertappt, wie ich den eigentlichen Text überflogen und nur noch die Schlüsselwörter gelesen habe. Zwei, drei Strophen weniger tun es bestimmt auch.


    Zitat


    Selbstlos werde ich sterben
    Dann bin ich mich zwar selber los
    Doch etwas lebt weiter
    Dass ist mir ein Trost


    Selbstlos werde ich sterben hört sich sehr nach Heldentod an. Zu sehr für meinen Geschmack. Und insgesammt passt es nicht zu den vorherigen Zeilen, die ja eher ziemlich melancholisch klangen.
    P.S.: Das dass mit einem s.


    Zitat

    mein saugstauber, er ist nicht mer
    jahrelang er boden, teppich sauchte,
    dann lag er still und rauchte.


    :lacht


    Eny

  • ad Eny


    Ich geb zu, die Staubsauger-elegie ist meine beste, es gibt aus meinen Haushalts-totenklagen auch noch das tragische ableben meines mixers:


    Der mixer ist hien
    dabei war nur milch
    und bananen drien

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Darf man daraus schließen, dass deine Haushaltsgeräte eher selten ins Gras beißen? Mir ist gestern die Spülmaschine ausgelaufen. Vielleicht sollte ich darüber schreiben, zum Verarbeiten des Traumas.

  • Zitat

    Original von flashfrog
    Ich hatte mal nen Fön.
    Der tut jetzt nicht mehr gehn.
    Will nicht mehr blasen, pusten, schnaufen.
    Muss mir wohl nen neuen kaufen.


    Da sind ja gar keine richtigen Rechtschreibfehler drin... :-(


    Outländishe Version des Spülmaschinerie-Dramas, leider ohne viel Talent verwirklicht, sonst hätte ne Story draus werden können:


    Gestern ich in die Küche gekommen
    und habe fast weggeschwommen
    macht unser Spülmaschine Boden nass
    und meine Socken auch nass, krass

    Logisch: Wer immer den anderen hinterherläuft, wird niemals Erster sein.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Eny ()