Schöner Sterben..

  • Hallo,
    Wolke hat grad gemeint, dass ich dieses Thema auch "öffentlicher" machen kann. *wolkeimmerzudienstensei*


    Da einige ja gerade "Dienstags bei Morrie" lesen, kommen wir natürlich nicht drumherum über das Thema "TOD" zu diskutieren..


    Ich wünsche mir einen schönen, schnellen und unkomplizierten Tod.
    Dass es auch anders geht - eben im Fall von "Morrie" - macht mir Angst und erschreckt mich. Ist es nicht grausam, wenn der Körper anfängt zu streiken, aber deine Seele und dein Realitätssin noch erhalten bleiben?


    Wie geht ihr damit um, wenn jemand aus eurem Kreise stirbt? Lebt ihr intensiver? JETZT schon..?


    Ich denke, bei mir hat sich in den letzten Jahren einiges verändert.
    Ich habe mit 2 meinen Großvater mit zum Grabe begleitet. Das alles ist mir noch in Erinnerung. Letztes Jahr wäre ich fast gestorben, auch wenn es manchmal schwer für mich ist, versuche ich intensiver und lebendiger zu leben..

  • Wie makaber sich das anhört - schöner sterben. Aber ich weiß schon lange, dass ich mir auch so ein schnelles Ende wünsche. Nicht lange drauf warten müssen, schon gar nicht unter Qualen, so stell ich mir das vor.


    In meiner Verwandschaft fand neulich mal eine Diskussion zu dem Thema statt. Da ging es um eine 50jährige Frau die an Krebs im Endstadium litt. Sie hatte die Krankheit seit ein paar Monaten und es schritt am Ende sehr schnell fort. Irgendjemand meinte, das wäre schrecklich, dass es so schnell ginge; ihre Familie hätte gar keine Gelegenheit, sich von ihr zu verabschieden.


    Wie bitte?Ich bin fast aus den Latschen gekippt. Das fand ich fast unverschämt. So nach dem Motto: Mama, wenn du schon sterben musst, dann lass dir Zeit damit, bis wir uns an den Gedanken gewöhnt haben.


    Ich finde, man muss einen Sterbenden gehen lassen können. Die Angehörigen werden damit fertig werden müssen, und das geht auch aus der Erinnerung heraus. Nichts gegen Verabschiedungen, aber wenn jemand so eine schmerzhafte Erkrankung hat, gönne ich ihm einen schnellen Tod.

  • Es ist wohl eher eine Frage des Lebens, als des Sterbens. Wenn Du ein erfülltes und zufriedenes Leben führen kannst, dann kann man vielleicht auch einfacher den unausweichlichen eigenen Tod akzeptieren. Wenn man immer auf der Suche nach sich selbst ist und immer wieder nur einem Leben hinterhetzt, dass man meint führen zu "müssen", dann verbindet man wahrscheinlich auch grosse Angst vor dem Sterben damit, weil man meint, dass man im Leben noch soviel verpasst hat.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Wenn man immer auf der Suche nach sich selbst ist und immer wieder nur einem Leben hinterhetzt, dass man meint führen zu "müssen", dann verbindet man wahrscheinlich auch grosse Angst vor dem Sterben damit, weil man meint, dass man im Leben noch soviel verpasst hat.


    Hmmm... Das hat für mich eigentlich überhaupt nichts mit der Angst vor dem Sterben zu tun, ob ich ein erfülltes Leben hatte oder nicht. Ich persönliche habe große Angst vor dem Sterben, oder soll ich sagen vor dem Tod? Eigentlich vor beidem. Aber bei mir ist es eigentlich deswegen, weil ich dann nicht mehr bin. Nicht, weil ich vielleicht etwas 'verpasst' haben könnte...


    Ich kann mir einfach nicht vorstellen 'nicht mehr zu sein'. Das ist wohl mein größtes Problem dabei.


    Ich setzte mich mit diesem Gedanken schon länger auseinander und es beschäftigt mich ziemlich. Spätestens eigentlich seit meine Oma - der liebste Mensch, den ich auf der Welt habe - einen Herzinfarkt erlitten hat, den sie aber Gott sei Dank! überlebt hat. Danach habe ich ständig in Angst geschwebt, es könnte wieder passieren und es verging kaum eine Sekunde in den darauffolgenden Monaten, wo ich nicht an meine Oma gedacht habe. Klingelte einmal unerwartet das Telefon, dann bin ich zusammen gezuckt und mein Herz blieb beinahe stehen... Das ist jetzt etwa 2 Jahre her und es hat sich ein wenig gelegt. Aber immer noch krampft sich mein Herz zusammen, wenn ich nur einen klitzekleinen Moment lang daran denke, dass meine Oma bald vielleicht nicht mehr unter uns weilt...


    Ich weiß vom Kopf her, dass jeder irgendwann sterben muss und ich versuche mich mit dem Gedanken zu beschäftigen, um mit mir selber da klarer zu werden. Aber rein Gefühlsmäßig klappt das leider überhaupt nicht... :-(

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Zitat

    Original von Kathrin
    Wie geht ihr damit um, wenn jemand aus eurem Kreise stirbt? Lebt ihr intensiver? JETZT schon..?


    Oh ja... Ich lebe ziemlich intensiv. Zumindest Gefühlsmäßig. Ich mache mir immer wieder bewusst, WIE kurz das Leben ist... Man kann nicht wissen, ob ein geliebter Mensch morgen vielleicht nicht mehr da ist und man sich danach vielleicht die Vorwürfe macht, dass man zu wenig Zeit miteinander verbracht oder diese Zeit vielleicht nicht genutzt hat.


    Ich denke, man sollte immer versuchen so zu leben, dass man sich nichts vorzuwerfen hat. Das dies nicht 100% klappen kann ist meiner Meinung nach klar. Aber versuchen, versuchen kann man es.

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Erstmal: ich will nicht sterben.


    Aber ich unterscheide da schon zweierlei, wenn ich an den Tod denke. Das eine ist der eigene. Den wünscht sich wohl jede/r kurz, schmerzlos und ohne Leiden. Einfach umkippen und weg sein.


    Der andere Aspekt ist der Tod der anderen: der Freunde, der Familie, der geliebten Menschen. Damit umzugehen erscheint mir noch schwieriger. Zurückzubleiben ohne die Chance, vielleicht noch einmal zu reden, etwas gutzumachen oder auszusprechen, die gemeinsame Zeit besser zu nützen.


    Ich habe mal irgendwo gelesen: den eigenen Tod muss man nur sterben, mit dem der anderen muss man leben.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

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  • Intensiver lebe ich eigentlich nicht. Vielleicht wäre es wünschenswert, aber ich plane nicht groß voraus, schon allein deshalb, weil in meinem Leben schon so vieles unplanmäßig verlaufen ist.


    Im Laufe eines Lebens bleibt es nicht aus, dass man erlebt, wie Menschen sterben. Manchmal kann man sie begleiten, manchmal ist keine Zeit zum Verabschieden. Beides habe ich schon erlebt. Meine Oma starb nach einem erfüllten Leben und es hat sich ein paar Monate lang hingezogen. Ich bin so oft es ging mit meiner Mutter zu ihr gefahren. Sie lebte in der Gegend von Würzburg (350 km von uns entfernt) und beim letzten Besuch haben wir uns für die wunderschönen Jahre und ich für meine tollen Kindheitserlebnisse bei ihr bedankt und wir haben sie ganz bewußt "gehen" lassen. Sie lag im Krankenhaus und war angeblich nicht mehr ansprechbar. Aber auf ihre Art hat sie uns schon zu verstehen gegeben, dass dieser Abschied noch angekommen ist. Ich kann das unmöglich beschreiben, aber es war eine sehr intensive Erfahrung.


    Mein Vater starb, als ich 16 war und dieses Sterben dauerte kurze 6 Wochen. In der letzten hat er gespürt, dass er es nicht mehr schafft und hat mir in einem Gespräch soviel Zuversicht und Mut mitgegeben, dass ich noch heute davon zehre.


    Vielleicht habe ich deshalb eigentlich nicht allzuviel Angst. Obwohl man das nie sagen kann, solange man nicht unmittelbar mit dem eigenen Tod konfrontiert wird. Möglicherweise sehe ich das dann ganz anders.


    Nachdenkliche Grüße Idgie

  • Zitat

    Original von Morgana
    Ich kann mir einfach nicht vorstellen 'nicht mehr zu sein'. Das ist wohl mein größtes Problem dabei.


    Das sind zweierlei Paar Stiefel. Einmal die Angst vorm Tod oder Sterben und dann die allumfassende Frage: was kommt danach?


    Wie man mit dem Tod (auch dem eigenen) umgeht, hängt wohl von den eigenen Lebenserfahrungen ab. Was danach kommt, hängt dagegen hauptsächlich von der eigenen Einstellung zum Glauben oder spirituellen Dingen ab.


    Ich behaupte mal, wer glauben kann, stirbt leichter.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Alice
    Ich habe mal irgendwo gelesen: den eigenen Tod muss man nur sterben, mit dem der anderen muss man leben.


    Da ist wirklich was wahres dran..
    Ich habe das Topic bewusst makaber gestaltet.. :-)
    Warum auch nicht?


    Auch ich habe Angst vor dem Sterben. Es ist auch nicht so, dass ich meine, ich habe viel zu wenig verpasst, oder zu wenig gemacht..
    Es ist eher die angst, dann nicht mehr empfinden zu können.. Und natürlich verbunden damit "WAS IST DANACH?"


    Da passt mir das Gleichnis schon viel besser mit der Welle, die angst hat an der Klippe erschalgen zu werden.
    Eine andere Welle kommt vorbei und meint: "Aber du bist ein Teil des Meeres.."

  • Hallo Zusammen,


    Also was meinen eigenen Tod angeht: Ich möchte auch nicht sterben und wenn dann schnell und schmerzlos !
    Mir geht es da wie Morgana, ich kann mir nicht vorstellen, nicht mehr da zu sein ! Und das ganze Leben aller anderen geht einfach so weiter, als wäre ich nie gewesen ! Das ist schon erschreckend !


    Den Tod von lieben Menschen versuche ich so weit wie möglich erst mal gar nicht in betracht zu ziehen ! Obwohl ich natürlich weiss, dass alle einmal sterben müssen.
    Mein Opa ist jetzt fast 4 Jahre tot und er fehlt mir immer noch !
    mein Uropa wurde 103 Jahre alt, war immer gesund und trotzdem war es schlimm, dass er dann nicht mehr da war.


    Und ja, die Frage was danach kommt stell ich mir auch 1 ich denke schon dass noch irgendwas danach kommt, ich weiss aber nicht genau was. Auf jeden fall hört es nicht einfach auf.

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • ich habe nicht wirklich angst vor dem sterben. meine angst liegt eher in der frage, wie würde meine tochter aufwachsen, wenn ich nicht mehr da wäre. ansonsten mache ich mir um meinen tod keine gedanken mehr, nachdem ich voriges jahr mit verdacht auf einen hirntumor einige zeit in angst leben musste.
    ich lebe vielleicht nicht bewusster, aber anders. meine prioritäten habe ich seit einem jahr anders gesetzt. z.b. ist mir meine karriere lange nicht mehr so wichtig, dafür meine familie umso mehr. ich habe meine arbeitszeit etwas gekürzt, um mehr zeit für andere dinge zu haben. das allerwichtigste war mir nämlich mein job und kohle verdienen, so viel es geht.


    es ist wirklich schlimmer für mich, wenn ich dran denke, dass andere menschen, die mir nahe stehen, sterben werden.
    (morgana, mit der oma gehts mir wie dir.)
    natürlich wünscht man jedem, und den lieben sowieso, einen schnellen, schmerzfreien tod. dennoch ist der tod für diejenigen, die damit leben müssen sehr schlimm.


    eine freundin von mir ist mit 30 jahren an krebs gestorben, ich hatte solche angst, dass ich mich immer davor gedrückt habe, sie zu besuchen. ein paar wochen vor ihrem tod war ich bei ihr. sie hat mir erzählt, dass sie bald ihren grabstein aussuchen wird, nicht einmal hat sie gejammert, was ich gar nicht verstehen konnte. aber es war überhaupt nicht schlimm bei ihr zu sein. meine ängste waren unbegründet gewesen. ihre tochter, die so alt ist wie meine, tut mir unendlich leid, weil sie ohne ihre mama aufwachsen muss, und ihrem mann ging es ewigkeiten mehr als schlecht.
    mein onkel (der eher mein vater ist...) hat krebs. er ist der tapferste mensch, den ich kenne. (50 jahre alt) ich versuche so oft es geht, ihn zu besuchen. was seine frau und seine kinder ohne ihn machen würden.... ich kannes mir nicht vorstellen.


    ob ich daran glaube, dass es nach dem tod irgendwie weitergeht oder nicht.... ich habe da schon meine vorstellungen.
    aber das allerschlimmste, was nach dem tod passieren kann ist glaube ich, dass man vergessen wird.

  • Hallo Nic,
    du schreibst da einen sehr interessanten Satz, den ich im Zusammenhang mit dem Tod schon öfter feststellen mußte.

    Zitat


    ich hatte solche angst, dass ich mich immer davor gedrückt habe, sie zu besuchen. ein paar wochen vor ihrem tod war ich bei ihr. sie hat mir erzählt, dass sie bald ihren grabstein aussuchen wird, nicht einmal hat sie gejammert, was ich gar nicht verstehen konnte. aber es war überhaupt nicht schlimm bei ihr zu sein. meine ängste waren unbegründet gewesen.


    Warum nur haben viele Menschen Angst davor Kranke, die bald sterben werden zu besuchen? Ist es die Angst vor dem Tod? Ist es die Angst vor Krankheit?


    Ich habe gerade gestern einen sehr engen Famlienangehörigen verloren. Vor 5 Wochen wurde ein Gehirntumor diagnostiziert, gestern war er tot. Letzte Woche habe ich sehr sehr lange mit ihm telefoniert, er der nie gerne telefoniert hatte, sprach eine dreiviertel Stunde mit mir, bis ich sagte, weißt du was, ich ziehe mich schnell um und dann kommen wir noch fix vorbei, persönlich ist es doch viel schöner, als am Telefon. Gesagt getan. Wir hatten einen wundervollen schönen Abend zusammen, es kam spontan noch ein weiteres Pärchen aus der engeren Familie. Er hat den ganzen Abend gestrahlt und war so glücklich, an ein so schnelles Ende war überhaupt nicht zu denken, auch nicht nach Aussagen der Ärzte. Ich bin froh und dankbar, dass ich mich noch spontan entschlossen hatte, dorthin zu fahren. So sehr ich im Moment trauere, denke ich doch mit Dankbarkeit an diesen wunderschönen Abend.

  • Hi Wolke, das tut mir sehr leid! Darf ich dich mal umarmen?


    Ich denke, das war es wirklich wert. Das war bestimmt wirklich sehr wundervoll für ihn!


    Auch bin ich der Meinung, dass die meisten Menschen der Ansicht sind, der Tod sei ansteckend...
    Also wenn man mit einem Sterbenden zu tun hat, stirbt man automatisch mit. Oder so denkt man, der Sensemann lernt dich kennen und verliebt sich in dich - oder so.

  • Zitat

    Original von Kathrin


    Auch bin ich der Meinung, dass die meisten Menschen der Ansicht sind, der Tod sei ansteckend...


    Das glaub ich nicht so sehr. Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass die meisten Menschen bei diesem Thema den Kopf in den Sand stecken. Eben weil dieses Ereignis für jede/n unabänderlich irgendwann kommt, will man es nicht wahrhaben, wegleugnen, in einer Schublade des Vergessens ablegen und nur bloß nicht daran denken oder erinnert werden.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Ich glaube es ist einfach so, dass man nicht weiß, wie mit dem anderen umgehen soll. Ich persönlich habe diese Erfahrung auch schon gemacht. Ein guter Freund hatte einen Hirntumor, an dem er auch gestorben ist. Ich kann Euch nicht sagen warum, aber ich hatte Hemmungen ihm gegenüber. Ich hätte zu gerne gewusst, ob ihm vorher bewusst war, dass er wahrscheinlich sterben muss. Aber fragen wollte ich nicht. Ich wollte nicht an was 'kratzen'. Vielleicht war es falsch, vielleicht hätte ich es tun sollen... Jetzt ist es zu spät...

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Es ist verdammt schwer, mit einem Angehörigen/Freund welcher dem Tode nahe ist, "normal" umzugehen.
    Wir haben dies auch erfahren müssen. Besonders schwer ist es, wenn sich dieser Freund aufbäumt, es schaffen will und wir alle wissen - es dauert nur noch ein paar Wochen...
    Wie geht man mit dieser Situation um? Geht man auf seine Zukunftspläne ein? Man lacht, scherzt, versucht zu sein wie sonst. Merkt er es? Das man doch "anders" ist? Nicht so locker, sondern völlig verkrampft, ängstlich?


    Weiss er es? Will er uns beruhigen? Will er uns die Angst vor seinem Tod nehmen? Oder verdrängt er mit aller Macht das kommende Ende?


    Ihn so leiden zu sehen. Ihn verfallen zu sehen , und trotzdem zu lachen. Sieht er denn nicht in den Spiegel? Glaubt er wirklich, dass es ihm nächste Woche wieder besser geht? Das die Chemo geholfen hat?


    Monate des Grauens. Er hat seinen Tod nicht kommen sehen. Sagt seine Frau. Stimmt das?

  • Ach, Wölkchen, grad als ich mein vorheriges Posting geschrieben habe, habe ich gedacht, dass der schnelle Tod deines Angehörigen euch viel Leid erspart hat. - Auch wenn es jetzt hart klingt - und ihr keinen richtigen Abschied hattet - alles ist besser, als langes, schmerzhaftes Siechtum.


    Sei fest gedrückt und sei tapfer - seine Frau braucht jetzt wohl jede Hilfe, die ihr ihr geben müsst. Dafür sei stark.

  • Zitat

    Original von Biloxi
    Er hat seinen Tod nicht kommen sehen. Sagt seine Frau. Stimmt das?


    Schwer zu sagen. Alle die ich kannte, haben es gewußt, aber vielleicht gibt es ja auch Menschen, die das gekonnt verdrängen.


    Wolke :
    Diese Erinnerung an den Abend wird bleiben. Wie schön, dass ihr es geschafft habt. *Wolke mal in den Arm nimmt und drückt*

  • Ich persönlich glaube an ein Leben nach dem Tod und habe daher keine Angst davor. Ich bin auch der Meinung, dass wir hier die "Toten" sind, wo die Seele im Körper eingesperrt ist und nicht umgekehrt, für mich ist sozusagen der Tod die Geburt. Eigentlich müsste man beim Begräbnis weiß tragen. Aber das ist natürlich alles Ansichtssache.


    Was ich allerdings fast mit Sicherheit behaupten möchte und ich habe es auch schon einige Male miterlebt, ist, dass die Menschen, die am Sterben sind, immer wissen, dass es so ist. Viel genauer, als alle anderen, auch wenn es ihnen keiner sagt. Manche schieben es auf die Seite und tun so, als wäre es anders, aber in ihrem Herzen wissen sie es ganz genau.

  • Ich weiß nicht, ob ihr das glaubt, aber als mein Vater starb und die kurze Zeit danach, als er in seinem Krankenhausbett lag, sah er dermaßen friedlich und beinahe glücklich aus, dass mich das unheimlich getröstet hat und mir auf eine ganz merkwürdige Art sein Sterben leichter gemacht hat.


    Es ist schwierig in Worte zu fassen, aber wenn man jemanden beim Sterben begleiten darf, dann muss das nicht immer nur eine ganz traurige Erfahrung sein. Ich bin bestimmt nicht irgendwie abgehoben aber dieses Erlebnis war eine ziemlich wertvolle Erfahrung und die letzten Tage mit meinem Vater und unsere Gespräche haben mir seither durch so manches Tal in meinem Leben geholfen. Klingt vielleicht pathetisch, ist aber so.